Steuerrohr zu weit ausgefräst - Rahmen wegschmeißen?

[ede z.]

Hallo Sportsfreunde,

nachdem ich mein altes Schätzchen (Alurahmen) bei Brandes-Speckesser habe neu pulverbeschichten lassen - was auch zumindest optisch gut gelungen ist (über die Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen) - habe ich ein Problem:

Die Lagerschalen des Steuersatzes (übriges King, somit wohl maßhaltig) lassen sich nun (vorher war es nicht so) mit relativ wenig Kraft per Hand ins Steuerrohr eindrücken. Sie fallen zwar nicht heraus und wackeln auch nicht, lassen sich aber verdrehen und auch wieder mit der Hand herausziehen. Ich hatte den Shop beauftragt, den Rahmen wieder einbaufertig herzurichten, und der Profimechaniker hat wohl nicht nur den Lack von den Stirnflächen abgefräst, sondern den Innendurchmesser gleich mit - leider etwas zu groß.

Reicht es, wenn die Lagerschalen zumindest so fest im Rahmen sitzen, dass sie kein spürbares Spiel haben, oder ist der übliche stramme Sitz notwendig?

Gibt es eine Möglichkeit, den Sitz der Lagerschalen zu "verbessern"? (Loctite?)

Oder soll ich den Rahmen gleich verschrotten und keine weiteren Euro in das Projekt investieren?

Wer hat mit dem Problem Erfahrung?


P.S.: Den Mechaniker kann ich leider nicht mehr zur Rede stellen, da der Shop vorletzte Woche den Betrieb eingestellt hat (da es sich um ein Zweitrad handelt und ich wenig Zeit hatte, habe ich den Rahmen erst mal ca. zwei Monate unaufgebaut lieggen lassen - leider!)

P.P.S: Wenn ihr Shopbesitzer seid und ihr sucht einen Mechaniker und es bewirbt sich jemand und im Lebenslauf steht als letzte Arbeitsstelle "Roter Blitz" in Solingen, dann wisst ihr wo der Papierkorb ist

 

[raymund]

Oh oh....das hört sich nicht gut an.
Wenn die Passung des Lagersitzes zu groß ist, wirst Du meiner Meinung nach keine große Freude damit haben, da sich ds Spiel im Betrieb durch die auftretenden Kräfte vergrößern wird (Oberflächensetzen)

eine Möglichkeit den Rahmen zu retten wäre die Verwendung von Loctite Fügeverbindung hochfest. Damit reduzierst Du die Relativbewegung zwischen Lagerschale und Steuerrohr und vermeidest evtl. Verschleiß.

Oder Du versuchst es mit einem Übermass-Steuersatz falls es das gibt.

Oder Du setzt sowas ein http://www.chrisking.com/headsets/hds_steelset.html
und sicherst es mit Loctite
das habe ich gerade bei den Classic-bikes gefunden.

Gruß
Raymund

 

[mahatma]

Ob der Laden dicht ist, oder nicht, entbindet den Shopbesitzer nicht von seiner Gewährleistungspflicht.
Greif ihn dir.

gruß gt

 

[nobs]

Original geschrieben von gabjeitiroler
Ob der Laden dicht ist, oder nicht, entbindet den Shopbesitzer nicht von seiner Gewährleistungspflicht.
Greif ihn dir.

gruß gt

bei jemand ser die Finger gehoben hat ist hoppfen und malz verloren noch was zu kriegen ausser Recht ist da nicht drin.
nimm loctite füge Welle Nabe

 

[Key]

es gibt da auch noch so genanntes flüssig metall, wird meist bei gussteilen im motorradberich verwendet wenn mal wieder etwas vermurckst wurde(meist am motorblock), must mal bei conrad etc. kucken, es gibt verschiedene varianten, mehr als knetmasse oder sehr dünnflüssig, damit könntest du deine lagerschalen ja eventuell in den rahmen "kleben", ob du sie hinterher allerdings wieder ohne rohe gewalt ausbauen kannst must du dann selber sehen
mfg ulf

 

[evil_rider]

nimm lager fest......... dann bewegt sich NIX mehr und du bekommst das teil auch wieder raus.........

 

[mahatma]

Original geschrieben von nobs


bei jemand ser die Finger gehoben hat ist hoppfen und malz verloren noch was zu kriegen ausser Recht ist da nicht drin.
nimm loctite füge Welle Nabe

Wo steht denn, das der Ladenbesitzer den Finger gehoben hat?
Das würd ich auf jeden Fall überprüfen. Und selbst wenn, gibt´s da immer noch ne Konkursmasse, aus der ja vielleicht noch ein neuer Rahmen rausschaut.
Da würd ich auf jeden Fall mal versuchen, den verantwortlichen Konkursverwalter zu finden.
Ansonsten empfehle ich Sachen wie Quickmetall, Loctite Fügeverbindung Welle/Nabe, Loctite Flächendichtung oder einen Blechstreifen rumlegen, die gibt´s nämlich in 0,5-Zehntel-Schritten im Fachhandel.

gruß gt

 

[Y.T.]

Ansonsten: noch etwas weiter auffräsen und Buchse mit sehr enger Passung (z.B. Buchse einfrieren - hilft Wunder) einsetzen --> sauberste aber aufwendigste Lösung.

Y.T.

 

[ede z.]

Bei dem Shopinhaber ist wohl nichts zu holen - allein schon der Beweis, dass sein Angestellter meinen Rahmen versaut hat, dürfte kaum zu führen sein.

Das King Steelset scheidet aus Style-Gründen bei meinem Leichtrahmen aus (wegen Gewicht und der komischen braun-angelaufenen Optik)

Buchsen dürften wohl auch schwierig werden, weil die Wandstärke keine 2 mm mehr ist, so dass man auch nicht mehr viel abfräsen kann. Außerdem wüsste ich nicht, wo ich solche Buchsen herbekomme.

An Blechstreifen habe ich auch schon gedacht, aber da die max. 0,1 mm stark sein könnten, würden sie möglicherweise beim Einpressen verrutschen/verknicken/zerreißen.

Die praktikabelste Lösung scheint mir also Kleben zu sein.

Wenn ich "Loctite Fügeverbindung hochfest" nehme (gibt's sowas im Werkzeugfachhandel oder wo?), ist dann nach eurer Erfahrung gewährleistet, dass ich den teuren Steuersatz (wenn der Rahmen irgendwannmal den Geist aufgeben sollte) unbeschadet wieder aus dem Steeuerrohr entfernen kann, oder sind die beiden Teile dann so fest verklebt/verschweißt, dass eine Trennung praktisch nicht mehr möglich ist?

 

[Key]

bei loctide musst du halt die verbindung um 200grad erwärmen, dann sollte sich diese verbindung wieder lösen lassen
mfg ulf

 

[ede z.]

200° C hält glaube ich keine Lagerdichtung aus.

 

[raymund]

Wenn der Rahmen sowieso im A.. ist kannst Du ihn auch vom Steuersatz runtersägen.

Gruß
Raymund

 

[checky]

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass es von King nen Steuersatz gibt, der innen Rahmen mit 1 1/4 Steuerrohr passt, aber auf Gabeln mit 1 /8 Steuerrohr reduziert.
Damit könnte man den Lagersitz auf 1 1/4" erhöhen & mit diesem Steuersatz gäbe es dann keine Probs mehr......

 

[Dani]

Achtung, nicht der Laden ist an dem Malheur schuld, oder zumindest nicht nur, denn der Sitz des Lagers ist nicht durch das Ausfräsen zu gross, sondern der wird beim Pulverbeschichten durch das Sandstrahlen grösser, wenn er nicht abgedeckt wird und das Abdecken besorgt der Pulverbeschichter bzw der Lackierer und nicht der Radshop. Was man gegen das Verdrehen der Lagerschalen machen kann ist die Innenseite des Sizes im Steuerrohr mit einem Körner (spitziges Metallschlagwerkzeug bearbeiten: Man setzt den Körner etwa an einer Distanz von einem Centimeter vom Steuerrohrende an (im Steuerrohr) und schlägt mit dem Hammer auf das andere Ende. Das macht man etwa 8 Mal in gleichmässigen Abständen ringsum. Danach sollte der Steuersatz wieder fest sitzen.
Gruss
Dani
P.S. Dieses Problem besteht auch beim Eloxieren, da nach dem Eloxieren wieder ein Teil der Schicht, die ja im Material drin ist, weggeätzt wird und dann wird die Wandstärke minim kleiner.

 

[Enrgy]

Tja, Roter Blitz auch dicht? Schade, wieder einer weniger. Sind ja wohl dann nicht so alt geworden. Und schludrige Mechaniker (wenn er's denn überhaupt war) gibts überall.

 

[ricktick]

Ich frag mich trotzdem wie man mit nem Normwerkzeug ein Steuerrohr zu weit ausfräsen kann

 

[stephan1234]

Solange die Lagerschalen nich von allein aus dem Steuerrohr fallen, dürfte es eigentlich meiner Meinung nach keine Probleme geben. Etwas Loctite (Mittelfest dürfte reichen) kann trotzdem nicht schaden. Das Steuerrohr ausfräsen würde ich vor allem bei einem Leichtrahmen lassen.

 

[ede z.]

@ checky:

Ich glaub, du meinst den King "Devolution", aber ein Achtel Zoll wegfräsen gibt die Wandstärke des Steuerrohres wohl nicht her.


@ Dani:

Der Rahmen wurde natürlich glasperlengestrahlt. Und offen sichtlich danach ausgefräst (was nicht der Auftrag war, ich wollte nur die Stirnflächen wieder plan haben) - denn die radialen minimalen Riefen kommen wohl nicht von den Glasperlen. Außerdem sieht das Sitzrohr innen z. B. überhaupt nicht "angegriffen" aus, und auch die Stütze passt nach wie vor.

Körner ist aber eine gute Idee. In Verbindung mit Loctite ein Versuch, der wenig kostet und vielleicht Erfolg hat.

 

[Dani]

Das Werkzeug, mit dem man die Stirnflächen planfräst, hat auch gleichzeitig innen eine Fräse, da wird immer alles zusammen gefräst und dieses Werkzeug fräst nicht zuviel, wenn man das Werkzeug richtig benutzt und die Fräse nicht mehrere Male zu Boden gefallen ist und die Schneide auf einer grossen Fläche breitgedrückt hat ???!
Meiner Meinung nach kommt das Spiel vom Glasperlen.
Gruss
Dani