Stevens Prestige 2020 - geeignet als Einsteiger-Gravelbike?

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Hallo zusammen! In der situationsbedingten Ermangelung der Mannschaftssportart, die ich mit meinen 23 Jahren in den letzten 15 Jahren betrieben habe, möchte ich mir gerne ein Gravelbike für den Sommer kaufen, um im Vergleich zum Mountainbike etwas schneller vom Fleck zu kommen. Einsatzgebiete bleiben aber in der Region am Rande des Taunus ähnlich wie bei bisherigen Fahrten auf dem MTB: Gekennzeichnete Radwege, Waldwege (auch mal mit einer Wurzel oder kleinen Steinchen), Schotterwege, aber eben gerne etwas mehr Power auf der Straße...

Bei meinem Händler habe ich nun ein Stevens Prestige (sogar mit 10 Prozent Rabatt erhältlich) im Auge, konnte allerdings gestern nur auf dem laut Verkäufer "Schwester-Modell" Vapor in Rahmengröße 58 probefahren (186cm Körpergröße, 88 cm SL). Als Anfänger im Gravel-Bereich bezieht sich meine Skepsis gegenüber dem Prestige aus einem Testbericht, der dem Prestige eine geringe Laufruhe/ nervöse Front und einen starken Toe-Overlap attestiert. Letzteren konnte ich auf dem Vapor (kommt preislich nicht infrage) nicht ausmachen - und der Verkäufer meint, dass aufgrund der Rahmenähnlichkeit auch beim Prestige kein Toe-Overlap besteht. In dem Test heißt es: "Leider verlangt es im Gelände wegen der recht nervösen Front und starkem Toe-Overlap nach einem erfahrenen Piloten und ist für Einsteiger hier nur bedingt geeignet. Ähnliches gilt für die für's Graveln (zu) stramme Übersetzung der ansonsten sehr guten Schaltung."

Nun, ich würde mich als sportlichen Menschen einschätzen und mir auch zutrauen, mich an den neuen Fahrradtypen und das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen - trotzdem bringen mich die Zeilen aus dem Test ins Grübeln. Die Straße beim Fahrradladen hoch und runter zu fahren gibt leider keine Auskunft über die Laufruhe auf unbefestigten Wegen. Ich würde mich deshalb sehr über Einschätzungen freuen: Sind die "Schwächen" des Prestige aus dem Test ernstzunehmen? Da ich gelesen habe, dass das Prestige trotz Gravel-Bezeichnung viel Cyclocross-DNA in sich trägt - lassen sich damit auch mal längere Touren fahren, ohne völlig auf dem Sattel zu verkrampfen? Gibt es bestenfalls Erfahrungsberichte?

Vielen Dank!
 

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Re: Stevens Prestige 2020 - geeignet als Einsteiger-Gravelbike?
Das ist ein ziemlich "verkopftes" Thema.

Genau dieses "nervöse" ist im Umkehrschluss sehr wendig und agil im Gelände.
Wenn ich Abfahrten wollte, würde ich eher ein Bike mit besserem Geradeauslauf wählen, für Geländefahrten mit Steigungen, Abfahrten und auch ebenen Trails ist diese Wendigkeit durchaus spaßig.

Vergleich zum MTB: Langer Radstand mit super flachem Lenkwinkel Vs etwas kürzere Kettenstreben und etwas steilerer Lenkwinkel. Für nen Downhiller ist das klar, wenn man Touren möchte mit dem Fokus auf ne gute Allgemeintauglichkeit, dann vielleicht doch nicht so lang…

Insofern; wenn du auf dem Vapor/Prestige gut sitzt, dann ist das ein super Rad. Als sportliche Person auch prima für Touren jenseits der 100km geeignet. Lass dir da nix einreden vonwegen Komfort und Co…das kannste machen wenn du 20 Jahre älter bist und 15kg mehr drauf hast ;)
 
Ich würde mich Bierschinken88 (cooler Name btw) anschließen :daumen: Ich bin das Vapor selbst in 58 schon gefahren und habe mich darauf wohl gefühlt. Testberichte sind oft auch recht subjektiv, dreh noch mal ne Runde damit und wenn es dir gut gefällt, nimm das Prestige.
 
Ich fahre das Prestige und kann den
Toe-Overlap bestätigen stört mich allerdings nicht.
Würde aber sagen das es tatsächlicher eher ein Crosser ist, auch wenn hier die grenzen fließend und für jeden anders sind....

Die Übersetzung ist schon recht Stramm je nachdem wie fit du bist und wieviel hm deinen touren so haben.
Ich habe die verbaute 50/34 Kurbel gegen die 48/31 GRX getauscht.
Ist einfach entspannter....

Das Rad passt auf jeden Fall zu deinem Einsatzgebiet..

Alles in allem finde ich es ein Super Rad was wirklich Laune macht !!!
 
Super, vielen Dank für Eure Anworten! Das gibt mir ein gutes Gefühl, das Prestige zu nehmen. Setze mich nächste Woche nochmal drauf und nehme es, wenn ich mich wohl drauf fühle :cool:
 
Ich fahre mit dem Teil ständig Touren um 75km, auch 100 kein Problem. Schönes Teil ob mit den verbauten 40er Bite oder mit 32er Conti GP5000 fährt sich klasse.

Toe Overlap ist in meiner Größe (47) schon massiv. Einmal gepennt liegste auf der Fresse. Allerdings je größer desto weniger Toe Overlap. Schon bei 56 hat mein Mann mit Schuhgröße 46-48 keine Probleme damit.
 
Hi, ich bin nuelich das Super Prestige Force gefahren.
Geradeaus aus Traum! In Kurven mit etwas mehr Lenkeinschlag kollidierte das Vorderrad mit meinen Füßen - extrem unangenehm. Das sollte man vorher ausprobieren.

An einem Rennrad könnte ich damit leben, an einem Crosser für leichte Trails dagegen nicht.
 
Wie langsam seid ihr denn damit um die Ecken? Das Problem der Zehen existiert auch nur hier im MTB Forum, der Rennradfahrer hat dieses Problem nicht. Mein Buddy hat Schuhgröße 50 und noch nie ein Vorderrad berührt, auch wenn es theoretisch möglich ist bei seinen 5 Rädern.

Das Stevens ist kein Gravelbike, auch wenn es erforderliche Reifenbreiten kann. Von der Geometrie, besonders wegen der Tretlagerabsenkung, ist und bleibt es ein sehr sportliches wendiges Querrad mit dem man sich eine Stunde nahe an der Kotzgrenze um abgesteckte Kurse bewegt. Natürlich kann man sich die Geometrie mit vielen Spacern und Stummelvorbauten entsprechend passend machen, ist aber nicht im Sinne des Entwicklers. Wer also keine Überhöhung ab 7cm+x fahren kann sollte davon die Finger lassen.
 
Toe Overlap ist in meiner Größe (47) schon massiv. Einmal gepennt liegste auf der Fresse. Allerdings je größer desto weniger Toe Overlap. Schon bei 56 hat mein Mann mit Schuhgröße 46-48 keine Probleme damit.

Okay, dann sollte das bei mir bei 58 und unterproportionaler Schuhgröße von 43/44 hinhauen. Danke für Deine Einschätzung! Im abschüssigen Geländer lässt es sich auch ordentlich steuern, von wegen nervöse Front..?

Das Stevens ist kein Gravelbike, auch wenn es erforderliche Reifenbreiten kann. Von der Geometrie, besonders wegen der Tretlagerabsenkung, ist und bleibt es ein sehr sportliches wendiges Querrad mit dem man sich eine Stunde nahe an der Kotzgrenze um abgesteckte Kurse bewegt. Natürlich kann man sich die Geometrie mit vielen Spacern und Stummelvorbauten entsprechend passend machen, ist aber nicht im Sinne des Entwicklers. Wer also keine Überhöhung ab 7cm+x fahren kann sollte davon die Finger lassen.

Hm, okay. Ich muss mich nochmal drauf setzen und ein Gefühl bekommen. Unabhängig davon, für was es ausgelegt sein mag, scheinen bei anderen ja auch längere Touren fernab der Kotzgrenze ohne Probleme zu funktionieren. Vielleicht macht mein Körper das ja auch mit ;)
 
Ich hab keinen Plan was ihr mit "nervös" meint. Ich hab jederzeit gut Kontrolle über die Fuhre, hab übrigens nen 90mm statt des 80ers Vorbaus dran.

Zu Überhöhungen kann ich nix beitragen. Aufgrund meiner geringen Körpergröße (160cm) und des kleimen Rahmens (47) iat mein Sattel nur max. 1-2cm über Lenker. Lenker inkl. der ab Werk verbauten 25mm Spacer. Das fährt sich sehr bequem für mich.

Die Spacer bleiben auch zwingend. Lenker noch tiefer setzen hiesse Bike nicht mehr zum bikepacking benutzbar, dann schleift die Lenkerrolle auf dem Vorderrad.
 
"Stevens Prestige 2020 - geeignet als Einsteiger-Gravelbike?"

Die Frage kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Das Prestige ist eine klassische Cyclocross-Rennmaschine und kein Gravelrad. Das ist auch das Fazit der Tester der Velomotion. Das Thema mit dem Toe-Overlap wird auch nur von Leuten hochgekocht, die vom MTB auf ein Geländerad mit Rennlenker umsteigen. In der Praxis und wenn man sich nicht wie der letzte Hirsch anstellt spielt das keine große Rolle. Das hat etwas mit dem steigenden Lenkeinsatz im schwierigen Gelände und der Beinarbeit zu tun. Wird ein Faktor zu groß, dann steigt der Crosser vom Rad, schultert es, und springt dann wieder auf die Karre wenn das Gelände es zulässt. So geht Cross. ? Das nervöse Lenkfeeling beim Prestige ist bedingt durch den steilen Lenkwinkel. Das lässt sich ein wenig durch einen längeren Vorbau korrigieren, aber in Maßen. Das würde ich auch als typisch für Rennräder egal ob Straße oder CX bezeichnen. Das muss man mögen.

Im Alter von 23 Jahren würde ich das einem Gravel-Gartenstuhl jederzeit vorziehen... ?

my2cents

Karl
 
Hallo zusammen! In der situationsbedingten Ermangelung der Mannschaftssportart, die ich mit meinen 23 Jahren in den letzten 15 Jahren betrieben habe, möchte ich mir gerne ein Gravelbike für den Sommer kaufen, um im Vergleich zum Mountainbike etwas schneller vom Fleck zu kommen. Einsatzgebiete bleiben aber in der Region am Rande des Taunus ähnlich wie bei bisherigen Fahrten auf dem MTB: Gekennzeichnete Radwege, Waldwege (auch mal mit einer Wurzel oder kleinen Steinchen), Schotterwege, aber eben gerne etwas mehr Power auf der Straße...

Bei meinem Händler habe ich nun ein Stevens Prestige (sogar mit 10 Prozent Rabatt erhältlich) im Auge, konnte allerdings gestern nur auf dem laut Verkäufer "Schwester-Modell" Vapor in Rahmengröße 58 probefahren (186cm Körpergröße, 88 cm SL). Als Anfänger im Gravel-Bereich bezieht sich meine Skepsis gegenüber dem Prestige aus einem Testbericht, der dem Prestige eine geringe Laufruhe/ nervöse Front und einen starken Toe-Overlap attestiert. Letzteren konnte ich auf dem Vapor (kommt preislich nicht infrage) nicht ausmachen - und der Verkäufer meint, dass aufgrund der Rahmenähnlichkeit auch beim Prestige kein Toe-Overlap besteht. In dem Test heißt es: "Leider verlangt es im Gelände wegen der recht nervösen Front und starkem Toe-Overlap nach einem erfahrenen Piloten und ist für Einsteiger hier nur bedingt geeignet. Ähnliches gilt für die für's Graveln (zu) stramme Übersetzung der ansonsten sehr guten Schaltung."

Nun, ich würde mich als sportlichen Menschen einschätzen und mir auch zutrauen, mich an den neuen Fahrradtypen und das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen - trotzdem bringen mich die Zeilen aus dem Test ins Grübeln. Die Straße beim Fahrradladen hoch und runter zu fahren gibt leider keine Auskunft über die Laufruhe auf unbefestigten Wegen. Ich würde mich deshalb sehr über Einschätzungen freuen: Sind die "Schwächen" des Prestige aus dem Test ernstzunehmen? Da ich gelesen habe, dass das Prestige trotz Gravel-Bezeichnung viel Cyclocross-DNA in sich trägt - lassen sich damit auch mal längere Touren fahren, ohne völlig auf dem Sattel zu verkrampfen? Gibt es bestenfalls Erfahrungsberichte?

Vielen Dank!

In RH 58 solltest du mit 612 mm von Tretlager bis VR Nabe keine Probleme mit Toeoverlap hab. In den Rahmengrößen darunter mit unter 600 und schnell unter 590 mm ist es gewiss ein großes Thema.

In RH 58 hast du einen langen Radstand, das läuft.

Übrigens hatte ich mit einem Surly Crosscheck in Rh52 und 2 Drössiger/Vortrieb in RH56 und 54 noch nie einen CX Rad, das sich nervös fuhr. Vor dem Crosscheck hatte ich ein MTB, was ich aber wegen ständiger Schmerzen in den Knien verkauft hatte. Selbst die STX 4Kant Kurbel war zu breit. 2005 hab ich auf einer Farm weiter oben am Auresjøveien in Norwegen gearbeitet und war dort noch häufig mit dem MTB unterwegs. 2007 dann fuhr ich als Frischling auf dem Crosser das lokale Rennen dort zwischen MTBlern. Trotz über 90 kg, einer Rippenprellung und dem Eisenschwein, Lenkerendschalthebeln, Mini-V Bremsanlage mit denkbar ungünstigen Bedingungen und billigen Schwalbe CX Comp Reifen in gerade 34 mm mit zu hohen 6 Bar landete ich auf dieser Gravelstrecke im Mittelfeld. Der Auresjøveien besteht aus einem anstrengenden Anstieg und einer rasendenden Abfahrt, wo mir in dem alten 3T Vorbau mit 2 Schraubenklemmung der Lenker herunter rutschte. Bei all diesen ungünstigen Bedingungen hätte ein nervöses Rad bei mir wohl den Nervenzusammenbruch bedeutet. Glaub mein Surly CC hat einen Steuerrohrwinkel von 72,5°. Das Rad hab ich auch damals im Rennradtrainingslager im Erzgebirge genutzt. Berghoch war ich am langsamsten eigengewichtsbedingt und bergrunter mit am schnellsten, egal ob kurvige Abfahrt oder lange Hochgeschwindigkeitsabfahrt.

Zum Thema Kurbel: Es ist in kaum ein Aufwand die verbaute Kurbel gegen eine Shimano GRX Kurbel zu tauschen mit 30/46 Kettenblättern.
 
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"Stevens Prestige 2020 - geeignet als Einsteiger-Gravelbike?"

Die Frage kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Das Prestige ist eine klassische Cyclocross-Rennmaschine und kein Gravelrad. Das ist auch das Fazit der Tester der Velomotion. Das Thema mit dem Toe-Overlap wird auch nur von Leuten hochgekocht, die vom MTB auf ein Geländerad mit Rennlenker umsteigen. In der Praxis und wenn man sich nicht wie der letzte Hirsch anstellt spielt das keine große Rolle. Das hat etwas mit dem steigenden Lenkeinsatz im schwierigen Gelände und der Beinarbeit zu tun. Wird ein Faktor zu groß, dann steigt der Crosser vom Rad, schultert es, und springt dann wieder auf die Karre wenn das Gelände es zulässt. So geht Cross. ? Das nervöse Lenkfeeling beim Prestige ist bedingt durch den steilen Lenkwinkel. Das lässt sich ein wenig durch einen längeren Vorbau korrigieren, aber in Maßen. Das würde ich auch als typisch für Rennräder egal ob Straße oder CX bezeichnen. Das muss man mögen.

Im Alter von 23 Jahren würde ich das einem Gravel-Gartenstuhl jederzeit vorziehen... ?

my2cents

Karl

Ich hab den Crosser immer als eierlegende Wollmilchsau gesehen. Außerdem lautet bei mir das Motto. Lieber 100 km mit dem Rad fahren als 100 m zu Fuß laufen, wozu hab ich denn ein Fahrrad. Und aufgrund zerfetzter Überschuhe durch Spikereifen, hab ich irgendwann auf mehr Fußfreiheit geachtet, noch vor der Gravelwerbemaschine. Man wäre ja auch schön blöd das nicht zu tun, wenn man merkt, dass es störend ist und der Markt kostengünstige Optionen hergibt.
Und da mir zuletzt eh die Scheibenbremsanlage die Gabel kaputt gemacht hat, hab ich danach gleich eine Gabel mit 50 mm statt 45 mm Vorbiegung genommen und hab nun nicht einmal mit 43 mm Reifen Probleme. Am ersten CX Rad waren nur 32 mm Vittorias, die eher wie 30er ausfielen, problemlos fahrbar. Später waren es dann auch 37 mm Reifen mit Spikes und nun halt auch die 43 mm Reifen.

Das MTB (fürs Wintertraining gekauft) hab ich übrigens nie gemocht. Die Knieprobleme durch breite Kurbel und die Fahrt im Wiegetritt mit Federgabel waren nicht meins. (Mag bessere Federgabeln geben, aber die sagen mir preislich nicht zu.) Ursprünglich komme ich vom Rennrad.
 
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Ich hab den Crosser immer als eierlegende Wollmilchsau gesehen.

Ein Crosser kommt dem auch ziemlich nahe, wenn man etwas fürs Gelände und Straße haben möchte. ?

Ich bin auch ein Zwerg wie das Walross, und bin hauptsächlich Straßenrennen gefahren. Gelegentlich ging es im Winter ins Gelände und auch mal auf die Bahn. Deshalb kann ich vom neudeutschen "Toe-Overlap" ein Lied singen. Das wurde nur dann zum Problem, wenn ich im Winter mit starrem Gang auf der Straße trainiert habe - sonst nie. Da fährt man eine andere Linie. Und das Revier für einen Crosser oder ein Gravel sehe ich wenn ich die Singletrailskala zugrunde lege bei S0 und S1 Trails - so sehen auch präparierte Strecken für Rennen aus. Gravel mit den Schubkarrenreifen erweitern die Reviergrenze noch einmal, aber da bin ich persönlich dann raus. Jeder so wie er mag. ?

Viele Grüße!

Karl
 
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Ein Crosser kommt dem auch ziemlich nahe, wenn man etwas fürs Gelände und Straße haben möchte. ?

Ich bin auch ein Zwerg wie das Walross, und bin hauptsächlich Straßenrennen gefahren. Gelegentlich ging es im Winter ins Gelände und auch mal auf die Bahn. Deshalb kann ich vom neudeutschen "Toe-Oberlap" ein Lied singen. Das wurde nur dann zum Problem, wenn ich im Winter mit starrem Gang auf der Straße trainiert habe - sonst nie. Da fährt man eine andere Linie. Und das Revier für einen Crosser oder ein Gravel sehe ich wenn ich die Singletrailskala zugrunde lege bei S0 und S1 Trails - so sehen auch präparierte Strecken für Rennen aus. Gravel mit den Schubkarrenreifen erweitern die Reviergrenze noch einmal, aber da bin ich persönlich dann raus. Jeder so wie er mag. ?

Viele Grüße!

Karl

Gerade zum Anfang bin ich auch technisch anspruchsvolle Wege gefahren z.b. entlang von Steilküsten. Mit dem Crosser hab ich mir meine Heimat erschlossen wie mit keinem anderen Rad. Einerseits konnte man mit den Allroundreifen auch gut Strecke machen und anderseits kam man passabel durchs Gelände. Und ich konnte mich mit dem Rennlenker gut vor dem Wind verstecken. Im Vergleich zum Binnenland ist man selbst schon mit dem Renner im Schnitt ca. 2 km/h langsamer unterwegs. Die Spitze der Vielseitigkeit mit dem ersten Crosser war eine 2monatige Reise. Gestartet in Deutschland über die Niederlande, durch England und Schottland (inkl. Orkneys und Shetland Inseln) und den Weg wieder bis Amersfoort in den Niederlanden zurück. Fazit: 3700 km und 60 Übernachtungen im Zelt. Und bisher die schönste Zeit meines Lebens auf dem Rad.

Um den Toe-Overlap in Grenzen zu halten, montierte ich einen real sub 30 mm Reifen und die Schutzbleche sehr eng. Bei vorherigen Kurztrips mit breiteren/höheren Reifen und Blechen kam es mir zu häufig zum Fußkontakt. Ein paar Radwegeführungen sind verwinkelter als mancher Trail.
 
Rad Probe fahren und selbst ein Urteil bilden. Was irgendwelche Bike-Bravos zwitschern, da würd ich nichts mehr drauf geben.

Sieht man ja die letzten Jahre in allen Lebensbereichen. Sog. "Experten" bilden sich ein alles beurteilen zu können und nur sie, sonst keiner. Und jeder rennt dem Geschwätz hinterher. Mumpitz wenn ich gefragt werde. ?‍♀️

Wenn du in SH wohnst kann ich dir auch sofort 1-2 Läden nennen, die nen Tabor, Prestige u.ä. von Stevens stehen haben.
 
Danke Walross, hast vollkommen recht, dass das eigene Urteil das stärkste Gewicht haben muss - wohne in Hessen und warte ungeduldig darauf, dass mein Händler mir Bescheid gibt, dass er das Prestige in meiner Rahmenhöhe da hat. Sollte die Tage so weit sein...

Danke an alle anderen für Eure Beiträge - das hilft mir als Neuling im Radsport, der vorher nur einem Ball nachgejagt ist, sehr!!
 
Rad Probe fahren und selbst ein Urteil bilden.
Aufgrund meiner, wenn auch bescheidenen, Erfahrungswerte die von mir letzten ein bis zwei Jahre gesammelt wurden kann ich nur mich dem Gesagten anschließen. Ich hätte nicht für möglich gehalten wie sich scheinbar gleiche Räder völlig unterschiedlich anfühlen. Problem ist das man selten die Gelegenheit hat lange Probefahrten zu machen, an besten auf Strecken die man kennt, z. B. die gewohnte Hausrunde oder Pendelstrecke. Das vermittelt den besten Eindruck.
 
Hallo
Stevens hat, auch im Vergleich zu anderen Cyclocross Radherstellern, eine sehr traditionelle Rahmengeometrie, dh ua waagerechtes Oberrohr und also kurzes Steuerrohr. Viele Crossräder (für Renneinsatz) haben hingegen einen Rahmen mit slope, dh abfallendem Oberrohr, was selbst im Cyclocross Rennen mMn sinnvoller ist. Insbesondere bei Fahrten ohne Renncharakter, dh selbst im flacheren Geläuf und auf einem Untergrund, der bei 33-40er Reifenbreite keine Durchschläge provoziert (was mMn "gravel" bedeutet) würde ich einen sloping Rahmen nehmen.
Ich komme vom RR, fahre es auch im Training, ursprünglich aus dem Flachland, dh Cyclocross affin, wohne heute direkt am Odenwald, fahre Cyclocross-, XC- und Marathon-Rennen.
Fahrten im Odenwald machen mit dem Crosser (auch mit 40er Reifen) selbst auf Forstwegen keinen Spaß, sofern man es bergab gerne schneller mag. Jedes HT oder Fully ist auch dort spaßiger.
Auf Landwirtschaftswegen oÄ im Flachland kann das Stevens Spaß machen. Ich würde dennoch entspannter sitzen wollen, ohne einen Spacerturm spazieren zu fahren. Im CX Rennen bin ich in den letzten Jahren Ridley X-Lite (ähnelt der Stevens-Geo), Giant TCX und nun KTM Canic CXC sowie Cube Cross Race (alle mit slope) gefahren. Meine RR Geo ähnelt Stevens, dh 12 cm Überhöhung des Sattels bei 189 cm. MTB: Canyon Exceed für XC Rennen und Cube AMT 100 SLT für Marathons.
Erdnah
 
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