Hallo chris5000,
Wollen uns den evtl. auch anschaffen, wie sind den Deine Erfahrungen mit dem Produkt(z.B. die Montage der Kupplung am Rahmen, Fahrverhalten? oder Mängel)
In Deutschland bzw. Europa ist er ja erst gar nicht zu bekommen.
Genaue Gründe konnte ich bislang nicht in Erfahrung bringen.
Wie bist Du den an deinen Chariot SideCarrier gekommen?
Über eine Antwort währe ich sehr dankbar.
Danke und Gruß Tschanem.
Ich hatte den Wagen 2006 in einem Onlineshop in den USA bestellt (ich glaube livingincomfort.com). Wobei das nicht ganz einfach war, da die meisten Onlineshops mit UPS nach Übersee versenden, was fast so teuer gewesen wäre, wie der Wagen selbst. Ich habe daher Eltern einer Freundin, die in den USA wohnen als Lieferadresse aktiviert. Von dort konnte er mir dann für ca. $50 Versandkosten mit normalem Postversand weitergeschickt werden.
Letztlich mussten meine Bekannten dort auch die Bestellung ausführen, da der Onlineshop aus Angst vor Kreditkartenbetrug keine Überseebestellungen akzeptiert hat, die einen vom Kreditkarteninhaber abweichenden Empfänger haben sollten. Also haben die Eltern bestellt und gezahlt und ich hab das Geld der Tochter hier gegeben.
Hier kamen dann noch ca. EUR 40.- für Zoll drauf. Evtl. war auch MwSt drin oder sie kam noch dazu. Das weiß ich nicht mehr.
Zur Montage ist zu sagen, dass die Kupplung im Prinzip super und stabil ist, wenn sie passt. Bei mir war/ist das nur teilweise der Fall:
Winkel und Dicke des Unterrohrs: Ich habe als "Zug"fahrrad einen BMC Carborazor (ist im Tretlagerbereich trotz des Namens nicht aus Carbon) mit einem extrem querovalen, breiten Unterrohr. Da hat schonmal dieses kleine Teil nicht gepasst, dass die Kupplung nochmal zusätzlich gegen das Unterrohr abstützt, da erstens zu schmal und zweitens offensichtlich für ein gutes Stück steilere Unterrohre gedacht (evtl. eher 29er Räder, wie sie ja in den USA verbreitet sind). Ich hab mir dann ein passendes, flacheres in einer Metallwerkstatt für EUR 15.- oder so herstellen lassen. Nach 2 Jahren ist es allerdings auseinandergefallen und ich habe festgestellt, dass es eigentlich auch ohne geht. Das Fahren ohne das Teil stellt jetzt auch kein großes Risiko mehr da, da ihm meine Tochter entwachsen ist und er "nur noch" dem Materialtransport dient.
Auf jeden Fall kann ich daher sagen, dass der Winkel des Unterrohrs wohl auf keinen Fall noch flacher ausfallen darf, als er es bei einem Carborazor Modelljahr 2005 ist (Geo wurde m.W später geändert, so das aktuelle Geometriedaten nicht taugen würden um zu vergleichen.)
Mit Schaltungszügen am Oberrohr ist man wohl auch auf der sichereren Seite, wobei es wohl auch am Unterrohr geht, wenn nur Winkel und Dicke stimmen...
Ansonsten ist es nach Erstmontage unbedingt nötig einen Schlüssel mitzunehmen und erstmal alle paar km nachzuziehen bis wirklich alles festsitzt. Aber dann kann die Kupplung ja dranbleiben.
Warum ZweiPlusZwei (der Chariotvertrieb) für Europa sich seinerzeit dagegen entschieden hat, den Wagen auf den Markt zu bringen, obwohl bereits auf der Eurobike angekündigt, weiß ich auch nicht wirklich. Ich vermute, dass vor Allem Schäden an den Rädern von Kunden vor Allem wie mir, die anfangen zu basteln, wenn nicht alles
100% kompatibel ist, befürchtet wurden.
Aber das Rad hat gehalten und der Wagen auch bei Zuladungen von 25kg. Und das Rad ist ja nicht gerade aus massivem Stahl.
Vielleicht war ihnen die Kupplung auch insgesamt nicht geheuer. Denn es ist natürlich ein Unterschied, ob man Verantwortung fürs eigene Kind übernimmt oder für das Wohlergehen 10000er Kinder in Haftung genommen werden kann.
Ich habe meine Tochter von 6 Monaten bis etwas über 3 Jahren regelmäßig gefahren. Später nur noch in Ausnahmefällen, da sie nun mit 105cm zwar noch reinpasst, aber nicht mehr gemütlich. Und das - könnte ich mir vorstellen - dürfte so ziemlich der einzige Nachteil gegenüber vielen Anhängern sein, dass er nicht so geräumig ist, dass auch noch größere Kinder reinpassen würden.
Ein weiterer kleiner Nachteil könnte darin bestehen, dass man bei kleinen Kindern keinesfalls der Versuchung erliegen darf selbst in steinflug-ungefährdeten Gegenden - also fernab von motorisiertem Verkehr - mit offenem Verdeck (Netz) zu fahren und bei größeren nur, wenn man sich ihrer Vernunft absolut sicher ist, da bei geöffnetem Verdeck Antrieb und Speichen sowohl von Anhänger als auch vom Fahrrad in Armreichweite sind.
Zum Fahrverhalten ist zu sagen, dass es absolut neutral ist, vor Allem dann, wenn man das Wagenrad so einstellt, dass es leicht zum Fahrrad hin geneigt ist.
Eindeutige Vorteile des Wagens gegenüber Anhängern sind:
- winziger Wendekreis. Man kann das ganze Gespann fast auf der Stelle um 180 Grad drehen. Kein Drängelgatter war je so eng, dass ich nicht hätte durchfahren können
- Das Gespann passt in jeden Aufzug ohne den Wagen abnehmen zu müssen (Rolltreppen sind auch breit genug)
- Man kann Rad mit angekoppelten Wagen (inkl. leichtem Kind) perfekt (allein) Treppen (auch jedes Treppenhaus) hochtragen. Und das nur mit einem (dem rechten) Arm. Das heißt: In der Linken noch einen Koffer ist nicht nur kein Problem, sondern eher dem Gleichgewicht noch förderlich
- Das Gespann lässt sich wesentlich bequemer mit in S-Bahnen/Züge mitnehmen, da kompakter und viel besser zu rangieren (bei vollen Zügen ist natürlich auch abbauen angesagt, Was aber inkl. Zusammenklappen des Wagens und Abnehmen des Rads in 25 Sekunden zu bewerkstelligen ist)
Für mich als Großstadtbewohner waren dadurch die Vorteile immens: S-Bahn-Stationen, Kind,Rad und Wagen immer in einem Rutsch in den 2.Stock in einem Mietshaus...
Auf dem Land im Einfamilienhaus mit Garage und hauptsächlicher Nutzung in Wald- und Flur ohne Treppen, Aufzüge etc. nehmen sich Anhänger und Seitenwagen wahrscheinlich nicht viel.
...
ich hoffe das war jetzt nicht zu viel an Information
Gruß,
Chris