Syncros war in den 90ern sowas wie eine kanadische Kultmarke, weil sie geile Sattelstützen mit dem oft kopierten Zweischrauben Microadjust System hatten und massive Cattle Prod Vorbauten aus Alu, als andere noch mit Wasserrohren aus Stahl experimentierten.
Danach gings irgendwie bergab:
Syncros wurde an GT verkauft.
GT wurde an Schwinn verkauft.
Schwinn wurde an Pacific verkauft.
Pacific wurde an Dorel verkauft.
Dorel nutzte den Namen, um billige OEM Scheiße mit dem Namen Syncros zu badgen.
Spätestens jetzt war die Brand mausetot.
Dummerweise haben die bei den ganzen Verkäufen trademarktechnisch massive Fehler gemacht und ein Brandgrabber hat sich die Marke Syncros gekrallt. Man hat sich dann später vor Gericht geeinigt, wer den Markennamen zu welchem Zweck nutzen darf.
Nach dem ganzen Desaster hat Tom Ritchey die Marke aufgekauft (passt, denn Ritchey Vorbauten sind ja auch nicht mehr das, was sie mal waren
) und mit nem ehemaligen Rocky Mountain Mann wieder versucht, hochwertige MTB Teile unter dem Namen zu vertreiben.
Und dann kam Scott als gefühlt 50. neuer Besitzer ... die jetzt
Reiniger rausbringen????
Marketingleute erzählen immer wieder vom "heiligen Wert" einer Marke, aber ich frage mich: Wie soll der Restglanz des alten Syncros jetzt auf Plastik-Pumpsprayflaschen funktionieren? Erstens ist das Ganze nicht nur thematisch super weit weg voneionander sondern auch zeitlich: Ein 20jähriger Bengel weiß überhaupt nicht mehr aus erster Hand, was Syncros einmal war, der geht diesem (nicht funktionierenden) Imagetransfer genauso wenig auf den Leim wie vor kurzem die neuen Käufer eines Maybach, an dessen Glanzzeit sich nur noch 95jährige Greise erinnern.
Egal, ich freu mich auf das nächste gefrankensteinte Markenrevival. Irgendwas wird den Marketingfüchsen schon einfallen: Vielleicht E-Bike Booster Akkupacks von Fat Chance, wer weiß