Tandem kaufen, worauf muss ich achten?

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Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken ein Tandem zu kaufen. Nach einiger Recherche habe ich schon gemerkt, dass ein Selbstaufbau wohl am meisten Sinn macht.

Dadurch ergeben sich natürlich einige Fragen, da beim Tandem ja viele Sachen speziell sind.
Mir ist zum Beispiel das "komische" vordere Tretlager bei vielen Rahmen direkt aufgefallen.
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Könnt ihr mir dazu was sagen?

Gibt es vielleicht schon irgdnwo eine Auflistung von Tips?

Das genau Einsatzgebiet steht noch nicht fest, wird sich aber wahrscheinlich eher auf Trekking beziehen. Also normale Touren mit Waldautobahn. Als mögliche Rahmenbasis habe ich schnell diesen gefunden. Spezialanfertigungen wie z.B. von Nicolai werden wohl zu teuer sein.

Kann man den auch mit einer Federgabel aufbauen? Zusätzlich schrecken mich die 28 Zoll ab. 29 Zoll fände ich besser.

Naja fragen über fragen.

Vielleicht hat jemand von euch ein paar Antworten und Tips.

Lieben Dank

Kristoffer
 

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Das ist ein Exzentertretlager. Damit wird die linke Kette gespannt, die Captain und Stoker verbindet.
Das Dioxin ist nicht Federgabeltauglich, dafür ist die Einbaulänge zu kurz. (Eine alte Gabel mit wenig Federweg könnte passen.)
Außer für die Reifenbreite ist Rahmenseitig 28 und 29 Zoll identisch.
 
Ich vermute, dass man dann entweder eine 1-fach Kettenschaltung oder Nabenschaltung nehmen muss, weil das innere Stoker-Ritzel dann ja nach vorne verbindet und nicht mehr geschaltet werden kann...
 
Hallo Kristoffer,
Synchronkette rechts bringt den Vorteil, dass Du normale Kurbeln verbauen kannst anstelle von Tandemkurbeln. Bei nachgiebigen Rahmen hast Du dafür eine Banane infolge Kettenzug.

Tandems sind praktisch alles Sonderanfertigungen. Der Tandemmarkt ist so winzig klein, dass sich kaum ein Hersteller/Händler sowas auf Vorrat in den Shop stellen mag.

Deine Fragen lassen den Rückschluss zu, dass Du Dich noch nicht so ausgiebig mit der Technik beschäftigt hast. Traust Du Dir den Selbstaufbau zu?

Beachten beim Tandem: unbedingt vorher eins Probefahren. So ein Gerät ist sperrig und verlangt vom Stoker sehr viel Vertrauen. Klappt nicht bei allen Paaren gut.

Ein Tandem ist kostspielig - ungefähr zwei Fahrräder gleicher Klasse zusammenaddiert. Wichtig ist erstmal die Ergonomie, man sitzt statischer als auf einem Singlebike. Also liegt besonderes Augenmerk auf Geometrie und Berührungspunkten Sattel, Lenker, Griffe. Eine gefederte Stokerstütze ist empfehlenswert, ein Fully noch mehr. Der Stoker sieht nach vorne wenig bis nichts, unvorbereitete Einschläge ermüden sehr schnell. Bremsen, Rahmen und Gabel sollten von der robusteren Sorte sein. Das Systemgewicht kann auch mal 200kg übersteigen. Bei der Schaltung verlangt ein Umwerfer sehr disziplinierte Ansagen, eine Rohloff ist perfekt fürs Tandem, eine 1fach Schaltung geht auch. Am Berg nimmt die Treteffizienz beim Tandem schnell ab. Während in der Fläche ein 30er recht einfach gehalten werden kann, schlägt berghoch Gewicht, Fahrwiderstand und ineffizienter Tritt zu. Deshalb ist eine ordentliche Spreizung zwischen kürzestem und längstem Gang vorteilhaft. Offiziell für Tandems freigegebene Komponenten gibt es nur wenige. Die sind idR. teuer. Viele Komponenten gerade aus dem FR oder DH Bereich bieten Reserven, die im Tandem gut ausreichen aber auf eigenes Risiko dort eingesetzt werden. Andere kommen schnell an die Grenze: Systemlaufradsätze haben oft eine Gewichtsbeschränkung zwischen 90-120kg. Erfahrungsgemäss macht ein minderwertiges Tandem auf unbefestigten Strassen nicht lange Freude.

Viel Spass bei der Verwirklichung. Lass mal sehen, wenns losgeht.
Grüsse,
E
 
bin selber noch nie Tandem gefahren, aber eine Beobachtung habe ich gemacht:

bei "normalen" Tandems sitzt der Mann vorne, die Frau hinten. Da meist die Frau deutlich kleiner ist, guckt die Frau hauptsächlich auf den Rücken der Frau.

Es gibt aber auch Tandems, die sehen ein bißchen aus wie eine Kreuzung aus Liegerad und normalem Rad - hier sitzt die Frau im Liegeradteil, der Mann auf dem hinteren Teil. Beide haben freie Sicht nach vorne.
 
Wer vorne bzw. hinten sitzt ist nicht geschlechtsabhängig. Grundsätzlich hat sich auf dem klassischen Tandem tatsächlich eingespielt, dass der grössere Partner vorne sitzt und der kleinere hinten. Erklären lässt sich dies mit dem höheren Kraftbedarf fürs Lenken und mit der geometrisch günstigeren Rahmenform - Gesetz ist es nicht.
 
Der Hintermann / Frau sitzt im Windschatten Bei klein/gross ist die aerodynamic im A..
Primär Antrieb auf der linken Seite ist sinnvoll da die Kurbeln immer syncron stehen
 
Es gibt aber auch Tandems, die sehen ein bißchen aus wie eine Kreuzung aus Liegerad und normalem Rad - hier sitzt die Frau im Liegeradteil, der Mann auf dem hinteren Teil. Beide haben freie Sicht nach vorne.

Hase Pino. Ist auf jeden Fall einen Blick wert. Das Ding hat außerdem eine recht große Community. Ein MTB ist es allerdings nicht. Dafür kann man eine Art Cargobike draus machen.
 
Hallo zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken ein Tandem zu kaufen. Nach einiger Recherche habe ich schon gemerkt, dass ein Selbstaufbau wohl am meisten Sinn macht.
Da hast du seltsam recherchiert. Wie willst du ein Selbstbauandem vor dem Kauf Probefahren? Ich hab seinerzeit mit einem gebrauchten Tandem begonnen und das angepasst. Das Zweite war dann ein Eigenaufbau. Allerdings sollte man da schon etwas Glück beim Teilekauf haben, sonst wirds empfindlich teuer. Die wenigsten Teile sind für Tandem zugelassen. Finde mal ne brauchbare Gabel...
 
Danke für die zahlreichen Antworten und Ratschläge. Ich werde mir nächste Woche mal das Poison Dioxin für einen tag ausleihen und eine ausgedehnte Tour machen. Danach sehen wir weiter :)
 
Hi!
Bei der Gabel sollte man recht aufpassen. Ich empfehle eine Federgabel, da sich das Vorderrad nicht wie beim normalen Fahrrad gewohnt hochheben lässt.
Wegen der höheren Ansprüche muss sie aber stabil sein. Will man noch dazu reisen gehen (gepäcktaschen vorne) sollte es eine Upside down Gabel sein, damit die ungefederte Masse klein bleibt.
Hier ein Vorschlag:http://www.crconception.com/Fore-Inverted-fork/
Und dank Stahlfeder und open Bath nazu wartungsfrei.

Bergab geht es dann auch sehr schnell... gute, stabile Bremsen einbauen. Die Rohlof fand ich damals sehr angenehm: man kann dann beim Rotlichtsignal schalten, ohne dass der Stoker auch pedaliert. Dafür schaltet man dann im höchsten respektive tiefsten Punkt und hat ein stabileres, symmetrisches Hinterrad..

Jedenfalls viel spass!
 
Ich kann dir bedenkenlos Rad und Tour in Tambach Dietharz empfehlen. Gibt auch immer mal Vorführmodelle zum moderaten Preisen. Schau dir einfach mal die Homepage an, da werden schon viele Fragen beantwortet.

MfG Stefan
 
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