Temporäres Totalversagen nach langer Abfahrt

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Hallo Alle,
Ich hatte im Alpenurlaub ein etwas "blödes" Phänomen an meiner Hinteradbremse (Formular The One 2011 203mm) zu beobachten.
Nachdem ich mir bei einem Sturz den rechten Zeigefinger ausgekugelt habe, bin ich den nächsten Feldweg/ Strasse runtergerollt (ca 8km, 800hm) und habe dabei permanent mit der Hinterradbremse gebremst...
Gerade unten angekommen konnte ich den Bremshebel komplett durchziehen ohne oder mit kaum merkbarer Bremswirkung.
Nach ca. 30min wundenlecken hat die Bremse wieder die volle Bremswirkung gehabt (gefühlt).
Gibt es eine logische Erklärung hierfür?:confused:
Vielen Dank für euer Wissen und Erfahrungen...
 
Wenn du dauerhaft bremst, wird die Bremse sehr heiß. Das kann zu Dampfblasenbildung in der Bremsflüssigkeit führen.
Wenn du dann nochmal bremst, wird der Bremsdruck nicht mehr nur noch über ein flüssiges Medium übertragen sondern über ein teilweise gasförmiges. Da Gas sich deutlich einfacher komprimieren lässt als eine Flüssigkeit, kannst du denn Hebel dann bis zum Anschlag durchziehen ohne die gewünschte Bremsleistung zu erzielen.

Gruß xyzHero
 
Das r-Phänomen mal wieder. Die Firma heißt "Formula" und nicht "Formular". Ist ja fast so schlimm wie Narbe statt Nabe.

Und ja, deine Bremse hat gekocht und ist in den 30min Pause wieder abgekühlt.
 
Danke für die Antworten und Entschuldigung an ---, es ist wirklich fast genauso schlimm.
Nachdem der Aggregatzustand anscheinend wieder flüssig ist..., sind Beeinträchtigungen bez. der Bremsflüssigkeit (Dot) bezw. der Bremsleistung zu befürchten?
Zur Bremstechnik:
Wäre Bremse auf, zu, auf, zu, sinvoller als gleichmäßig zu Bremsen um Überhitzung zu vermeiden:confused: Wenn die Bremse trotzdem überhitzen würde wären die Auswirkungen ja richtig beschissen!?
Nochmal Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
das sind halt die typischen, negativen, auswirkungen einer dot betriebenen bremse.
dot ist hygroskopisch und zieht wasser. das wasser hat im system das kochen angefangen und du hast dank der dampfblasen ins leere gegriffen. wenn die bremsflüssigkeit schon länger im system ist, würde ich die mal erneuern.
aber nicht mit dem 1 ltr. gebinde, welches schon seit 3 jahren im keller steht.
einmal geöffnet ist die dot flüssigkeit zum wegwerfen verdammt.

deshalb sehe ich dot im fahrradbereich als "unzumutbar" an. nicht nur weil man die gebinde nicht lagern kann sondern auch weil die damit betriebenen bremsen zu wartungsaufwändig sind.
 
@xc thx für den link, kurz, knackig, informativ...
wenn ich das richtig verstehe entstehen die Bläschen bei Mineralöl genauso wie bei Dot, oder gibt es hier signifikante Unterschiede beim Zeitpunkt und oder der Menge?
 
Man könnte sich das große Gebinde in viele kleine abfüllen, dann hält es länger. Damit minimiert man die Luftmenge.

Ich habe eine fast leere DOT4 Dose schon ein paar Jahre lang im Keller stehen, wäre mal ganz interessant ob da Wasser drin ist oder ob das nur ein Mythos ist.

Habe auch gelesen das wenn einmal der Siedepunkt von DOT erreicht ist, man sie wechseln sollte. Nicht wegen Wasser sondern weil die Flüssigkeit dadurch etwas ihrer Eigenschaften verliert.
 
das sind halt die typischen, negativen, auswirkungen einer dot betriebenen bremse.
dot ist hygroskopisch und zieht wasser. das wasser hat im system das kochen angefangen und du hast dank der dampfblasen ins leere gegriffen. wenn die bremsflüssigkeit schon länger im system ist, würde ich die mal erneuern.
aber nicht mit dem 1 ltr. gebinde, welches schon seit 3 jahren im keller steht.
einmal geöffnet ist die dot flüssigkeit zum wegwerfen verdammt.

deshalb sehe ich dot im fahrradbereich als "unzumutbar" an. nicht nur weil man die gebinde nicht lagern kann sondern auch weil die damit betriebenen bremsen zu wartungsaufwändig sind.
Das einzige was in diesem Beitrag korrekt ist ist, das man ein angebrochenes DOT Gebinde nicht 3 Jahre im Keller stehen lassen kann.

Zu dem Rest kann ich nur sagen: Das letzte mal als ich soviel Unsinn gelesen habe war es das Wahlkampfprogramm "Der Linken" :D
 
das sind halt die typischen, negativen, auswirkungen einer dot betriebenen bremse.
dot ist hygroskopisch und zieht wasser. das wasser hat im system das kochen angefangen und du hast dank der dampfblasen ins leere gegriffen. wenn die bremsflüssigkeit schon länger im system ist, würde ich die mal erneuern.
aber nicht mit dem 1 ltr. gebinde, welches schon seit 3 jahren im keller steht.
einmal geöffnet ist die dot flüssigkeit zum wegwerfen verdammt.

deshalb sehe ich dot im fahrradbereich als "unzumutbar" an. nicht nur weil man die gebinde nicht lagern kann sondern auch weil die damit betriebenen bremsen zu wartungsaufwändig sind.
und mit Mineralöl passiert das im gleich gelagerten Fall natürlich nicht,
weil das hat ja einen NIEDRIGEREN SIEDEPUNKT als selbst "voll Wasser gezogenes" DOT ...
:rolleyes:


Kann man denn nicht bitte endlich mal mit dem falsch verwendeten Blödsinn aufhören ...
:rolleyes:

PS: Interessant, dass DOT beim Auto das Mittel der Wahl ist. Obwohl dort die Vorratsbehälter OFFEN sind (gegen Feuchte von außen nicht gedichtet, wie beim Rad)
Sollten wir doch besser alle Karren einmotten, die sind ja gemeingefährlich ...
(Es passiert übrigens jedes Jahr ein paar Mal, dass Flachländer - bei der Fahrt über die Alpen - die Bremsen an der Karre überanstrengen)
 
@xc thx für den link, kurz, knackig, informativ...
wenn ich das richtig verstehe entstehen die Bläschen bei Mineralöl genauso wie bei Dot, oder gibt es hier signifikante Unterschiede beim Zeitpunkt und oder der Menge?
bei Mineralöl wird das Wasser - wie auch immer das in die Flüssigkeit reinkommen sollte :rolleyes: - NICHT gebunden.

Heißt:
* bei DOT senkt Feuchte die schon vorher weit höhere Siedetemperatur ab (die nie runter in den Bereich von Öl kommen kann, so viel Feuchte gibts nicht)

* bei Mineralöl würde "Wasser" (wieder: wie solls rein kommen?) in reiner Form vorliegen, weil es sich nicht mit dem Öl verbindet
...und damit kocht dort die Flüssigkeit bei nur 100 Grad.
(und theoretisch müsste das Wasser auch runter in den Bremssattel wandern, weil Öl j auf dem Wasser schwimmt)

nachdem das bei beiden Flüssigkeiten nur sehr sehr wenig häufig vorkommt - wer hats schon selbst erlebt? Und dabei reicht schon dass einem Mitfahrer das passiert ist - ist das in Wirklichkeit ein "Problem" für Theoretiker. Die Typen die es technisch nicht mal verstanden haben und groß im Internet tippen (selbst selbstverständlich äusschließlich Ölfans und meißt nur mit ner Öl-Felgenbremse) ensprechend gefährliches Gebiet gar nicht fahren können
:rolleyes:
 
Dieser "DOT" vs "Mineralöl" Krieg ist Quatsch. Eine Fahrradbremse ist nicht gut oder schlecht wegen "DOT" oder "Mineralöl". Es sind andere Gründe, warum machen Bremsen mehr Ärger machen als andere.

Egal ob Mineralöl oder "DOT": Scheibenbremsen sind nicht so unkompliziert wie Felgenbremsen mit Bowdenzug. Die Wechselei der Bremsflüssigkeit ist dabei das geringste Übel. Schlimmer sind die ganzen Probleme durch schwergängige Kolben, Undichtigkeiten usw. Man kann auch am Rad einen Scheibenbremse bauen, die so zuverlässig arbeitet wie am Auto. Aber eben nicht bei einem Gewicht von gut 300g.

Wem das nicht gefällt, muß eben bei Felgenbremsen mit Bowdenzug bleiben.

Ich ärgere mich lieber regelmäßig über meine zickende Avid als auf die überragenden Bremseigenschaften einer Scheibenbremse zu verzichten.
 
bei Mineralöl wird das Wasser - wie auch immer das in die Flüssigkeit reinkommen sollte :rolleyes: - NICHT gebunden.

Heißt:
* bei DOT senkt Feuchte die schon vorher weit höhere Siedetemperatur ab (die nie runter in den Bereich von Öl kommen kann, so viel Feuchte gibts nicht)

* bei Mineralöl würde "Wasser" (wieder: wie solls rein kommen?) in reiner Form vorliegen, weil es sich nicht mit dem Öl verbindet
...und damit kocht dort die Flüssigkeit bei nur 100 Grad.
(und theoretisch müsste das Wasser auch runter in den Bremssattel wandern, weil Öl j auf dem Wasser schwimmt)

nachdem das bei beiden Flüssigkeiten nur sehr sehr wenig häufig vorkommt - wer hats schon selbst erlebt? Und dabei reicht schon dass einem Mitfahrer das passiert ist - ist das in Wirklichkeit ein "Problem" für Theoretiker. Die Typen die es technisch nicht mal verstanden haben und groß im Internet tippen (selbst selbstverständlich äusschließlich Ölfans und meißt nur mit ner Öl-Felgenbremse) ensprechend gefährliches Gebiet gar nicht fahren können
:rolleyes:

Erkläre mir warum Magura schreibt das das Mineralöl nach Jahren noch eine Siedetemperatur von 190°C hätte wenn die neue Flüssigkeit dort mit 230 oder 260°C angegeben wird.
Das aufnehmen von Wasser hat auch was gutes, nämlich das keine Spots mit Wasseransammlungen im Bremssattel entstehen können.
Wasser/Feuchtigkeit könnte vor allem durch die Dichtung am Sattel in die Bremse gelangen, die ist auch nicht 100% dicht.
 
Ohne auf den Dot vs. Mineralölkrieg einzugehen:
Du solltest schleunigst die Bremsflüssigkeit tauschen, Dot das gesiedet hat ist nur noch für die Tonne gut.

Und nächstes Mal bitte mit beiden Bremsen "stotterbremsen", also voll reingreifen, laufen
lassen, voll reingreifen... Du verstehst worauf ich hinaus will?

PS: Die Siedepunktdiskussion ist absolut müssig, da es mittlerweile Keramikkolben gibt, welche keine Hitze
mehr in den Sattel leiten. Wird u.a. von Avid und Shimano eingesetzt.
 
Nur nochmal zum Verständnis...(und um klar zu machen das ich zwar relativer Anfänger aber kein fahrtechnischer Volldepp bin)...Den rechten Bremsfinger, welcher im 45° Winkel abstand, habe ich mir zwar wieder eingerenkt (bewegen konnte ich den dann nicht mehr) aber durch die weiteren Blessuren und den Schock wollte ich nur ohne Kreislaufkollaps zum nächsten Notarzt (welche in Skiorten zum Glück massig vorhanden sind;)und im Sommer wenig zu tun haben).
Ziel war also mit nur einer Bremse und langsamer Geschwindigkeit eine relativ lange und steile Abfahrt (70% Asphalt) hinter mich zu bringen.

Nachdem die Gründe für den Ausfall wohl recht eindeutig geklärt sind, würde mich nun noch interessieren was in so einem "Sonderfall" die beste Bremstechnik (konstant, stottern) ist und ob ich der Bremse ohne weitere Maßnahmen noch vertrauen kann (bei dem Punkt gehen die Meinungen wohl auch auseinander).
Vielen Dank für die angeregte Diskussion:daumen:

p.s. Die Überhitzung ensteht nur durch Weiterleitung von den Bremsscheiben- und Kolben? nicht durch die Kompression der Flüssigkeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach kannst Du der Bremse nach wie vor vertrauen. Wenn da was kaputt gegangen wäre, dann sind es die Dichtungen im Bremssattel. Das würde sich aber zeigen. Achte die nächste Zeit genau darauf, ob irgendwo was sifft. Daß die Bremsflüssigkeit vom Überhitzen hin ist, halte ich für nicht wahrscheinlich. Du kannst sie aber zur Sicherheit wechseln - sollte man eh regelmäßig tun, mindestens alle zwei Jahre, besser ist jährlich.

Die Überhitzung kommt von der Wärmeableitung, wie Du vermutet hast. Wenn die mit nur einer Bremse Dauerbremsen machst, dann wird es einfach zu heiß, ist quasi doppelte Belastung wie normal. Selbst mit Intervallbremsen ist da eine Überhitzung sehr wahrscheinlich.
 

MYTHOS NUMMER 4: GESIEDETE BREMSFLÜSSIGKEIT VERHÄLT SICH GANZ NORMAL NACH DEM ABKÜHLEN
.

Eine einmalig gesiedete Flüssigkeit in den Bremszylindern hat einen erheblichen Anteil ihres ursprünglichen Siedepunktes eingebüßt und sollte ersetzt werden. Man muß nicht die Flüssigkeit im ganzen System auswechseln, lassen Sie nur so viel ab, bis saubere Flüssigkeit erscheint.

Quelle: Klick mich.
Ist eine Übersetzung von einem Artikel von Carrol Smith.

Also: Bremsflüssigkeit wechseln! Beim Fahrrad ist so wenig Flüssigkeit im System, dass man
direkt die ganze Flüssigkeit wechseln sollte.
http://www.skyline-forum.de/showthread.php/18837-Die-Bremse-Mythos-und-Warheit
 
[...]
Wem das nicht gefällt, muß eben bei Felgenbremsen mit Bowdenzug bleiben.

Ich ärgere mich lieber regelmäßig über meine zickende Avid als auf die überragenden Bremseigenschaften einer Scheibenbremse zu verzichten.

Wenn es eine Bremse gäbe, die die Hebelbetätigungskraft jeweils im gleichen Verhältnis auf die Beläge gibt, würde im Blindtest Niemand einen Bowdenzug mit stauchfreier Hülle von einer Hydraulikleitung unterscheiden können. Vorteile von Disc ggü. einer modernen V-Brake sehe ich auch nur, wenn das Wetter selten schlecht ist oder die Abfahrt länger dauert (also im Gebirge). Und Letzteres auch nur, solange die Disc nicht übertrieben in Richtung Leichtbau geht.
 
zumal bei einer gescheiten DOT Bremsflüssigkeit der Nassiedepunkt einer alten DOT Bremsflüssigkeit immer noch deutlich über dem Siedepunkt eines nagelneuen Mineralöls liegt.

Mineralöl hat im Fahrrad bestimmt seine Daseinsberechtigung, da im Fahrrad gar nicht die Temperaturen wie im Motorrad oder Auto erreicht werden ( da schiebt ein bisschen mehr Masse ) , aber das Argument Siedepunkt als Gegenargument gegen DOT anzubringen ist Unsinn.
 
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