ICB 2.0 – Hausbesuch bei Gleitlager-Spezialist igus

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ICB 2.0 – Hausbesuch bei Gleitlager-Spezialist igus

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Während wir noch dabei sind, unsere Hinterbaukinematik zu optimieren, arbeiten wir weiter daran, den Anforderungen aus dem Lastenheft zu begegnen. Ein dabei ziemlich wichtiger Punkt war neben Effizienz und Gewicht die Wartungsarmut: diese betrifft in Bezug auf einen Mountainbike-Rahmen hauptsächlich seine Lagerung. Wird sie richtig ausgelegt, funktioniert der vollgefederte Rahmen lange reibungsarm, geräuschlos und spielfrei. Wenn dann im Falle eines Falles auch noch Wartung und Ersatz einfach vonstatten gehen und das System nicht unnötig schwer daher kommt, wären wir glücklich. Wir haben uns deshalb mal bei einem Lager-Spezialisten vorgestellt: Der igus GmbH in Köln-Lind.

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ICB 2.0 – Hausbesuch bei Gleitlager-Spezialist igus
 
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Endlich ein Entwickler, der es auch für recht sinnfrei hält eine 30° Drehung mit einem Kugellager zu lagern. Und die modernen Gleitlager sind überaus robust.
Ich bin gespannt!
 
mir fallen aber devinci und banshee ein, die rahmen mit gleitlagern in serie hatten und jetzt wieder mit wälzlagern arbeiten. im dh bereich setzt auch turner keine gleitlager ein.

bei meinem rocky slayer sind im gelenk neben der hr-achse gleitlager verbaut. das problem ist, dass, wenn diese kunststofflager spiel entwickeln, die lagersitze zerschossen werden. dazu kommt, dass viele leute berichten (inkl. meine wenigkeit), dass die achsen sich an den sitzen richtig verformt haben. man müsste vielleicht konische lagersitze bauen und die lager so vorspannen, dass das spiel nachgestellt wird.

die idee ist gut, aber man muss zusehen, dass man hier nicht ein problem lösen will, das nicht wirklich existiert und sich dabei probleme einhandelt. die aktuellen wälzlager-designs, wie z.b. von specialized, sind sehr haltbar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Video funktioniert leider nicht.

@saturno Gleitlager abschmierbar? Die Idee vom Gleitlager ist es doch ohne Schmierstoffe auszukommen, richtig?

Nö es gibt div. Typen an Gleitlagern. Fürs Radl werden wohl meist trocken Schmierung (Teflon beispiespielsweise) eingesetzt. Wobei das Trockenschmiermittel im Kunststoff steckt und daher keine weitere Schmierung nötig ist. Es gibt aber genauso Gleitlager, die dringend flüssige Schmiermittel brauchen!
 
Ordentliche Nadel-Lager wäre mein Vorschlag.

Ich bin da voll auf alex m.'s Seite

die idee ist gut, aber man muss zusehen, dass man hier nicht ein problem lösen will, das nicht wirklich existiert und sich dabei probleme einhandelt. die aktuellen wälzlager-designs, wie z.b. von specialized, sind sehr haltbar.
 
Hey @grungebass: Wenn wir Entwickler immer dürften/könnten wie wir wollten, dann wäre vieles einfacher und besser ( Mann was für ein Satz ). Das hat aber oftmals seine Gründe, die für einen Endverbraucher teilweise nicht nachvollziehbar sind.
Drehen wir dieses Jahr noch eine gem. Runde?
 
Hi Leute!

Ich freue mich schon brachial auf die Lager-Diskussion :) Ich sehe hier viel bessere Chancen etwas wegweisendes auf die Beine zu stellen als bei der Kinematik... von daher wird die Diskussion für die Techniker unter uns wahrscheinlich auch spannender.

Schon einmal vorweg: Der gedankliche Ansatz, um die bekannte Toleranz-Problematik bei einem Gleitlager-Aufbau in den Griff zu bekommen, ist eine Lagergeometrie, die weniger empfindlich auf die recht groben Fertigungstoleranzen beim Rahmenbau reagiert. Dazu werden wir und noch mal Gedanken machen, wie wir abrasiven Schmutz vom Lageraufbau fern halten können. Und zu guter letzt werden wir uns die Wellenwerkstoffe in Abhängigkeit von Haltbarkeit und Leichtgängigkeit anschauen.

Der Michael von IGUS wird uns hier mit seinem Fachwissen unterstützen, damit unsere Ideen auch auf dem Pfad der Realisierbarkeit bleiben. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön von meiner Seite an IGUS... wir haben seit der Taipei-Messe schon viel miteinander gesprochen und ein Support von so einer großen Firma für ein "kleines" Projekt wie unseres ist nicht selbstverständlich:daumen:

Greez,
Stefan
 
Das Wichtigste an Gleitlagern ist die richtige Konstruktion der Lagerstelle:
- enge Toleranzen sowohl radial wie axial
- Vermeidung von Kantenpressungen, d.h. Verformung unter Last von Welle und Bohrung beachten!
- harter Wellenwerkstoff (bei Aluminium bietet sich Hartanodisieren an)
- sehr, sehr glatt: poliert (hoher Traganteil) ist top!
- Schmutzeintrag vermeiden
Letzteres ist outdoor schwer in den Griff zu bekommen. Und bei einer Kombination mit einer strammen Dichtung gibt's wieder Gemecker beim Parkplatztest...
Wälzlager haben hier den Vorteil, dass das komplette Maschinenelement "Lager" als perfekt abgestimmtes, einbaufertiges Teil kommt (wobei auch hier die Anforderungen an die Toleranzen von Welle und Gehäuse zu beachten sind), mit Dichtung, 4Life-Schmierung usw.
Also ein abschmierbares Gleitlager fände ich auch gut, das Fett presst den Schmutz raus und schmiert immer noch besser als die Feststoff-Schmierzusätze (PTFE, Graphit, TiO2 usw.), die sich eben auch mit der Zeit verbrauchen. Und weg ist weg. Inzwischen gibt es sehr gut biologisch abbaubare Fette, so dass das Umweltargument eigentlich nicht mehr recht zieht. Allerdings braucht es dann kein Kunststofflager, Gleitmessing ist geschmiert ebenbürtig, allerdings recht teuer.
Also: Schmiernippel dran, Fettpresse mit "Biofett" (gute Abbaubarkeit, keine Wassergefährdung) beilegen, alles gut.
Gruß vom Tribologen

Edit sagt: da war der Stefan wohl schneller :)
 
ich wusste zwar das igus groß sein muss, aber dass die da so einen karton hingestellt haben wusste ich nicht

beeindruckende firma
 
wie sieht eigentlich die stribeck-kurve bei "selbstschmierenden" gleitlagern aus? würde mich mal interessieren.
 
Na ja, wie so ne Kurve halt aussieht. Gleitlager mit viel PTFE (="Teflon") haben sehr geringe Losbrechkräfte, da reines PTFE eine fast waagerechte Kurve aufweist, also kaum "Festgehen" bei niedriger Geschwindigkeit. Die Füße von Computermäusen sind daraus gemacht. Leider ist das Zeug sehr weich (mach den Fingernageltest) und muss in eine Matrix eingebettet werden, sonst wird es bei höheren Pressungen einfach rausgepresst wie (sehr festes) Wachs. Das ganze ist dann so ähnlich wie ein Schwamm, wo in den Löchern PTFE sitzt. Und die Matrix (der Schwamm, bei Igus ein Polymer) hat nicht so gute Gleiteigenschaften. Irgendwie stellt sich also ein mittlerer Verlauf ein.
Übrigens verschleißt gerne die Welle, weil sich der Schmutz im "Schwamm" festsetzt und dann wie Schmirgelpapier die Welle zerreibt. Deswegen muss die so hart sein...
 
Jetzt erst den Film gesehen: Also die Auswahlbox ist ne tolle Idee, die klaue ich mir jetzt mal für meine Firma :)
Und sorry an alle Nicht-Maschbauer fürs Dozieren - ich versuche, es so bescheiden klingen zu lassen, wie es geht - ganz schön schwierig :winken:
 

Elvis lebt ! :D:D:D:D

Nein im Ernst. Igus ist eine top firma.
hab mit denen auch schon öfter kontakt gehabt wegen Lagern für den Dämpfer. Die beraten mit viel kompetenz und Zeitaufwand.
Und holen immer noch ein anderes Material aus der Schublade das dann perfekt passt.

wegen mir 100% gleitlager im Rahmen !
 
Noch was zur Sache: Rocky Mountain hatte doch mal IGUS-Lager im Hinterbau, mit konisch vorgespanntem System (also kegelförmig ausgeführte Buchsen, die man durch Schrauben spannen konnte). Bin ich nie gefahren, kenne ich keine Langzeiterfahrung, kann sich hier mal ein Rocky-Fahrer oder mehrere dazu äußern? Weil langwierige Feldtests sehe ich bis zu Eurobike nimmer...
Und die vielgelobten Huber-Buchsen für die Dämpfer bestehen doch auch aus IGUS-Lagern, genauso wie die Fox-Dämpferbuchsen (oder vom Wettbewerber, der auch Dichtungen macht) -> hier scheint das Geheimnis in super enger Passung und harter Achse zu liegen, bin ich da richtig?
 
Das Rocky Mountain System hat mich auch ein bissl inspiriert... allerdings sehe ich vor meinem geistigen Auge deutlich fettere Lager und eine etwas andere Abdichtung. Und wir müssen noch mal schauen wie es mit dem Rocky Mountain Patent aussieht... da gibt es wohl etwas bezüglich des Lageraufbaus.
 
Das Rocky Mountain System hat mich auch ein bissl inspiriert... allerdings sehe ich vor meinem geistigen Auge deutlich fettere Lager und eine etwas andere Abdichtung. Und wir müssen noch mal schauen wie es mit dem Rocky Mountain Patent aussieht... da gibt es wohl etwas bezüglich des Lageraufbaus.
Ja, pack' alles an Durchmesser rein, was geht. Das Reibmoment wird zwar vllt. wg. des Reibradius etwas größer, aber dafür geht die Flächenpressung runter. Und das relative Spiel ist einfacher einzuhalten. Leider wird die abzudichtende Länge=Umfang auch größer.
Idee: die Kegel nach innen schrägen, so dass der kleine Durchmesser außen zu liegen kommt und weniger Umfang hat und leichter zu dichten ist. Wäre dann sozusagen O-Anordnung, für die Abstützung der Kräfte allerdings suboptimal bis schlecht - Rocky hatte X-Anordnung, glaube ich. Nee, doofe Idee.
Kann Igus eigentlich nicht über 2K-Spritzguss direkt eine Dichtlippe anspritzen?
 
möglichst große Durchmesser ist auf jeden Fall gut.

Das mit dem Dichten sehe ich gar nicht so kritisch.
so viel dreck kommt da auch nicht rein - und die Igus lager haben einen sehr großen Vorteil: sie sind wesentlich günstiger als Wälzlager, und sehr einfach zu tauschen.
Und wenn man alle 1-2 Jahre mal neue reinmacht... und?
vor allem kann man die Dinger tauschen ohne das die Sitze schlechter werden.
 
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