Kann Mountainbiken das neue Skifahren werden?

...so könnte man die Frage vielleicht stellen, wenn man nach der Verlesung der Tiroler Winterbilanz den Vorsitzenden des österreichischen Liftverbandes gemeinsam mit dem Chef der Tirol-Werbung mit Rädern auf dem Foto sichtet. Was passiert mit dem alpinen Bike-Tourismus, was sind die Alternativen?


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[2nd_astronaut]

sondern die Alpenregion hat IMHO langfristig nur dann eine Chance, wenn ein Umdenken (weg vom Ballermann) stattfindet und der Größenwahnsinn ala Ischgl (Günther Aloys) beendet wird.

Ischgl ist die renditestärkste liftgesellschaft der alpen -- die hätten tinte gesoffen, wenn sie plötzlich lifte abreißen täten ;-). ich vermute, die hatten diesen winter eine starke saison, weil man zeitweise in der region nur dort an etwas wie skifahren denken konnte...
wenn ein ort in einer tourismusgegend kein skigebiet hat oder kein geld für beschneiung, können sie abbauen und sich durch alternative winterangebote profilieren. für ein funktionierendes skigebiet ergibt das keinen sinn.
in regionen, wo viele skigebiete geschlossen werden (italien z.b.), kommt auch keiner zum schneeschuhwandern etc hin.

 

[Britainrider]

Ich finde nicht unbedingt, zudem der Skisport also so wie es in Österreich erfunden wurde ohne Bahn das Tourengehen bzw. Freeriden im freien Skiraum hier immer mehr an Beliebtheit findet man kann es auch nicht vergleichen unbedingt. Es gibt immer noch sehr viele Gebiete wos wirklich sehr schneesicher immer noch ist.
Aber gewisse Gebiete müssten auch hier weiter Östlicher, sehr wohl Mountainbiketechnisch etwas machen denn dort schaut es nicht mehr sehr gut aus.

 

[mw.dd]

Deutsche Touristen sind schwierig. Sie geben wenig Trinkgeld, sind aber zuverlässige Gäste.

Ich denke eben immer, bei 5€ für 0,4l ist das Trinkgeld schon drin

- wieviel % der Übernachtungsgäste fahren den tatsächlich ausschliesslich auf der Piste Ski? IMHO ist die Zahl durchaus rückläufig, während die Tagesgästeanzahl zunimmt.
- Alternativen wie Schneeschuhwandern oder eben Skitouren (ein absoluter Boom) werden immer mehr benutzt.

Skitouren boomt - auf Pisten, die es ohne Lifte nicht gäbe.
Das ist so ein "Fitfucker"-Trend, der auch bald wieder aufhört.

 

[Deleted 8566]

Für einen Trend läuft das schon zu lange.
Im Grunde ist das aber auch eine relativ verträgliche Art des Wintersports. Wobei da natürlich auch brav mit dem Auto gefahren wird. Mehr gibt halt der Winter bei uns nicht mehr her. Früher konnte man hier einfach vor's Haus gehen, die Langlaufskier anschnallen und los ging's.
Beim Pistentourengehen ist der Fitnessanteil recht gering. Die meisten machen es aus anderen Gründen.

 

[__Stefan__]

Sitze gerade beim Mittagessen und schaue aus dem Fenster. Direkter Blick auf einen Berg, wo sie den Skibetrieb quasi eingestellt haben, aber die Piste offen gelassen haben. Meine Frau, so wie eigentlich alle Frauen hier, rennen da mehrmals die Woche im Winter mit den Skiern rauf. Mir ist es ehrlich gesagt ein wenig zu kurz. Muss ich ihr heute Abend gleich mal sagen, dass sie ein "Fitfucker" ist.

 

[DrMo]

Mal nicht an das wo gedacht, sondern an das womit: Die Hersteller, Verkäufer und Mechaniker von Sportartikeln.
Da ist Mountainbiken vom Umsatz wahrscheinlich stärker als Skifahren

Vielleicht hat jemand Zahlen als Beleg für diese Vermutung.

Ich schätze mal das 80% der Jugendlichen ein Rad haben und Jungs Mountainbikes deutlich cooler finden als ein Tourenrad,
auch wenn viele mit letzterem besser bedient wären (vgl SUV, ich könnte ja im Gelände fahren, mach es aber nie).

Für die ganz Jungen oder ganz Alten halt als MTB mit E-Unterstützung.

Ist übrigens nicht als Kritik am Komerz gemeint. Ohne die Herstelle und Händler könnten wir nicht fahren.

 

[525Rainer]

http://www.br.de/radio/bayern2/inha...ol/schrott-raoul-erde-epos-hoerspiel-116.html

falls sich der link ändert, es ist die folge "namlos"
vorweg: krasser kunst kultur style. ich hör die ganze erste erde epos reihe seit wochen im gehörschutzradio gezwungenermassen während der arbeit am samstag. ich glaube zwar kaum das es hier auch nur einen user gibt der sich das komplett geben würde aber falls jemand mal was richtig krasses hören will, kann ich nur die folge erstes leben/s und symbiosen empfehlen.

zum oben genannten link: interessantes hörspiel über die entstehung der alpen. grad die disskussion am ende (falls es jemand bis dahin schafft). lässt mich jetzt auf jedenfall mit einem anderen blick auf die alpen schauen.
ich bin noch nicht sicher was ich jetzt denken soll. auf der einen seite hat man das gefühl man ist wirlich nur ein wimpernschlag in der geschichte und im prinzip kann keiner beurteilen ob nicht morgen ein metereoit oder vulkanausbruch alles wieder auf anfang stellt oder man sieht in welcher extrem langen zeit alles entstanden ist und wie schnell wir das ganze verändern.

 

[Deleted 8566]

Ich kenne Raoul Schrott von früher.
Der war mir immer schon zu hart. Ich kann so viel Information auf einmal nicht verarbeiten. Schon alleine die Hintergrundbeschallung.
Könnt' ich mir beim Arbeiten nicht anhören.

Den Homo Sapiens gibt es seit ca. 200.000 Jahren. Das ist nichts. Die Erde gibt es seit 4.600.000.000 Jahren. Alleine diese Relation in Sachen Evolution. Was sind da im Vergleich dazu die Besiedlung der Alpen? 15.000 Jahre, Ernsthaft seit 5.000 Jahren. Das sind 250 Generationen.

Unser Weltbild ist halt schon sehr geprägt von Arroganz, kulturell wie evolutionär: Der Mensch als Krone der Schöpfung.
Ich kann es nur wieder von Tirol sagen. Unser Land hat eine Fläche von 12.600 km². Die Landfläche der Erde: 149.000.000 km². Als unsere Grüne Landesrätin ihren Job antrat, sprach sie von "nur mal eben die Welt retten". Als Pseudoverwalterin von 0,008456% der globalen Landmasse.

Was schnell kommt, geht auch schnell. Lass die Alpen mal 100 Jahre unbesiedelt. Jene Militärstraßen des 1. Weltkriegs, die seitdem unbenutzt sind, sind schon wieder verfallen.
Ich bin derzeit ab und zu im Wald zum Aufforstungen ausmähen. Wie schnell sich die Natur Flächen zurück holt, ist unglaublich. Dasselbe mit den Forstwegen. Wenn man die nicht jährlich abzieht, wachsen die sofort zu.

 

[LB Jörg]

Ja, seit der saure Regen aus dem Osten nicht mehr auf des Fichtelgebirge regnet, ist es kaum möglich die Boulderblöcke vom Moos freizubehalten...so schnell wächst das Zeug nach

G.

 

[Tabletop84]

gilt aber auch nicht immer. Regenwald lässt sich z.b. auch nicht aufforsten...

 

[LB Jörg]

...und bei der Wetterlage in Deutschland haben wir auch bald nur noch Regenwald

G.

 

[Deleted 8566]

Warum lässt sich Regenwald nicht aufforsten? Wegen der Bodendegradierung?
Es gibt da gute Konzepte bei der Teakholz Produktion zum Beispiel.

Seit es keinen sauren Regen mehr gibt, muss man wieder Schwefel düngen.

 

[franzam]

Ja, seit der saure Regen aus dem Osten nicht mehr auf des Fichtelgebirge regnet, ist es kaum möglich die Boulderblöcke vom Moos freizubehalten...so schnell wächst das Zeug nach

G.

Du Fichtelgebirgsschänder machst eh nur Magnesiaflecken auf die Felsen.... und dann noch mit dem Ebike anfahren....

da sind Liftbauten schon viel umweltverträglicher

 

[LB Jörg]

Du Fichtelgebirgsschänder machst eh nur Magnesiaflecken auf die Felsen.... und dann noch mit dem Ebike anfahren....

da sind Liftbauten schon viel umweltverträglicher

Ja und damit das Fichtel mal Ruhe hatte, zumindest bis heute Vormittag, war ich die letzten Tage mal so ein Skisystembikegebiet mit den umweltverträglichen Liftanlagen ausprobieren. Mal zichtausende Tm´s (Hm´s anders rum) in Bruneck und Brixen absolviert. Haben da mittlerweile schon mächtig was zu bieten, besonders für Leute die sich auch mal von den gebauten Strecken wegbewegen

G.

 

[DrMo]

Ja, dass sehe ich auch so oder doch nicht mal sehen vielleicht morgen oder gestern falls es regnet den ganzen Tag bringt Biken im Schlamm keinen Spaß dann doch besser Wasserski auf den Skipisten aber die Berge sind oben immernoch weiß ich auch nicht jedenfalls bringt Biken oberhalb von 2000m derzeit wohl nix auf der Alpennordseite dafür Überschwemmung und die Pfahlbauten saufen auch bald ab

 

[Tabletop84]

Warum lässt sich Regenwald nicht aufforsten? Wegen der Bodendegradierung?
Es gibt da gute Konzepte bei der Teakholz Produktion zum Beispiel.

Seit es keinen sauren Regen mehr gibt, muss man wieder Schwefel düngen.

Keine Ahnug hat mir mein Bruder erzählt. Der kennt sich damit aus. Worauf ich hinauswill: Dimensionmäßig kann Mountainbiken nie den alpinen Skizirkus ersetzten. Das wäre ein Erosionstechnischer Supergau.

 

[Deleted 8566]

Das nicht unbedingt. Aber woher die ganzen Mountainbiker nehmen?