Focus Jam im ersten Test: Verspieltes 27,5″ Trailbike

Focus Jam im ersten Test: Verspieltes 27,5″ Trailbike

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAxNi8wNi8yMDIyMTA0LTR4Mm1kbGx2eXhvbC1nZDI2NzQzN19mb2N1c21vcnppbmUyMDE2a2FtaW4tb3JpZ2luYWwuanBn.jpg
27,5", 140 mm F.O.L.D.-Hinterbau und eine verspielte Geometrie für den Trail-Einsatz – das neue Focus Jam sieht nach Spaß aus.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Focus Jam im ersten Test: Verspieltes 27,5″ Trailbike
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir mal die Geo vom Canyon Spectral in XL an.

Auch daran erkennt man doch, für wen das Bike gedacht ist. Tourenradler im Radladen.
Das ist KEIN Trailbike von den Daten her, sondern ein normales Allmountain (in der deutschen Definition). Alpencross, Forstautobahnen, S1-2 Trails.

Was ist dann von den Daten her ein Trailbike? (soll nicht blöd klingen, interessiert mich wirklich!)
Lenkwinkel und Reach find ich schon eher unüblich für ein klassisches All Mountain.
 
Auf dem Papier tolle Geo, äußerst ansprechendes Design, ich hätte ernsthaft über einen Kauf nachgedacht Aber irgendwie ist die Ausstattung schon ziemlich bescheiden zu den Preisen. Ein ordentliche Gabel gibts erst ab 4000€ und dann auch nur in Verbindung mit Carbon.
 
Das 155er Steuerrohr bei Größe XL mag jetzt nicht ultrakurz sein, aber bei 633mm Stack ist das Bike an der Front keineswegs übertrieben hoch, im Gegenteil... Und wer ein XL nur wegen dem ultralangen Reach im Auge hat, der findet inzwischen ja allerhand Alternativen!

Nach der breiten Kritik an der aktuellen XT Bremse finde ich es auch nicht verwerflich auf eine 615er aus zu weichen. Die alte XT wäre sicher die stimmigere Alternative bei einem Bike mit 12-fach, aber ich weiß nicht ob die Bremse für nen OEM überhaupt noch verfügbar ist...

Das Konzept als 29er fänd ich richtig spannend!
 
Hab nochmal geschaut, mein Trailster hat auch 155er Steuerrohr und etwa gleichen Reach/Stack. Lenkwinkel dürfte aber bei 66.5 liegen. Das Spectral hat glaub 170er Steuerrohr.

Mit den Focus verglichen auf dem Papier nicht soo ein großer Unterschied. Ist halt eher kompakt, wenn man XL mit deutlich über 1.90 fährt.
Allerdings das Wort "degressiv" lässt doch unschõne Erinnerungen an div Canyons aufkommen....daher: halte es weiter für ein AM, kein fetziges Trailbike.
 
Die Aussagen mit eher kompakt und "zu kurz" sind doch total schwachsinnig, wenn man die Größe (und die eigene Größe) nicht dazu beachtet. Ich finde jetzt einen Reach von 435 in Größe M nicht gerade kompakt, sondern eher "da würde ich schon sportlich/gestreckt" drauf sitzen.
Bei > 1,90 und fehlenden XXL Größen mag das sicher anders aussehen, aber verallgemeinern muss das sicher nicht.

Der Meinung schwache Ausstattung für die aufgerufenen Preise stimm ich zu.
 
Ich habe auch die Kennlinie auch auf Vital-MTB gesehen. So richtig leuchtet mir es nicht ein.
Wenn das wirklich die Kennlinie ist, dann ist sie nicht anders als bei vielen VPP-Bikes. Besonders gutem Losbrechmoment mit Luftdämpfern ist ein degressives Verhalten zu Beginn jedenfalls nicht.

Wo genau liegt denn prinzipiell der Vorteil einer degressiv-(linear)-progressiv Kennlinie? Bzw. wo genau liegt der theoretische Vorteil von diesem System bei einem Bike das für Luftdämpfer ausgelegt ist?


Als kompakt würde ich das Rad prinzipiell auch nicht bezeichnen, aber scheinbar hat sich da eben auch der Maßstab mittlerweile geändert.

Das Steuerrohr finde ich auch nicht zu lang, zumindest nicht bei den Stack-Werten.
Wie schon gesagt wurde muss man als >1,90m Mensch schon ganz genau in die Geometrie schauen. Denn dann kann ein Bike mit 480mm Reach und 600mm Stack im fertig eingerichtetem Zustand auch schnell mal zu einem Bike mit 460mm Reach und elendigem Spacerturm werden.
Deshalb finde ich das was Specialized und einige andere Firmen machen nicht wirklich zielführend
 
Wo genau liegt denn prinzipiell der Vorteil einer degressiv-(linear)-progressiv Kennlinie? Bzw. wo genau liegt der theoretische Vorteil von diesem System bei einem Bike das für Luftdämpfer ausgelegt ist?


Als kompakt würde ich das Rad prinzipiell auch nicht bezeichnen, aber scheinbar hat sich da eben auch der Maßstab mittlerweile geändert.

Das Steuerrohr finde ich auch nicht zu lang, zumindest nicht bei den Stack-Werten.
Wie schon gesagt wurde muss man als >1,90m Mensch schon ganz genau in die Geometrie schauen. Denn dann kann ein Bike mit 480mm Reach und 600mm Stack im fertig eingerichtetem Zustand auch schnell mal zu einem Bike mit 460mm Reach und elendigem Spacerturm werden.
Deshalb finde ich das was Specialized und einige andere Firmen machen nicht wirklich zielführend

Da geb ich dir völlig recht.
Es ist leider so, dass an beiden Enden des Größenspektrums alle Hersteller die Größenverhältnisse etwas stauchen.
In den mittleren Größen sieht das dann wieder ganz anders aus - oft mit dem Argument, der Kunde kann ja das nächstgrößere/-kleinere Bike nehmen.

Fahrräder sollen halt an mögichst viele Kunden verkauft werden können.
Also nennt man ein braves Tourenbike dann Trailbike, weil es moderner klingt und dem Kunden die Illusion einer rasanten Fahrt durch ein Trailcenter vermittelt (wo er bestenfalls einmal im Jahr keuchend hindurchcruist). Es ist halt immer und überall so, dass die Welt als Wille und Vorstellung zu sehen ist ;) .

Der Vorteil einer degressiv-progressiven Kennlinie liegt meiner bescheidnen Kenntnis nach darin, dass a) im Sagbereich ein sensibles Ansprechen möglich wird, ohne dass am Ende der Dämpfer durchschlägt; und b) schnell viel Federweg genutzt wird, was bei nicht zu schneller Fahrt bergab auf holprigen Trails natürlich komfortabel ist. Ein Bike mit straffem Dämpfer UND linear-progressiver Kennlinie wie mein Trailster ist da halt im Gegensatz eher rapplig und unsensibel.

Der Nachteil einer solchen Kennlinie liegt IMHO darin, dass a) im Sagbereich die modernen Dämpfer mit großer Negativkammer nur schwer härter abzustimmen sind, wenn man KEIN sensibles Ansprechen haben will, sondern es lieber straff mag; und b) schnell zuviel Federweg genutzt wird, wenn es nicht nur leicht holprig ist (insbesondere wenn dann die Zugstufe des Dämpfers noch lahmt).
Ausserdem c) versackt bei hohem Fahrergewicht steil bergauf das Bike natürlich hinten schneller.
Alles drei führt zu einer hecklastigen Fahrweise, und dann kommt man weder schnell um Kurven noch schnell aus dem Sattel.
Ein Bike mit straffem Dämpfer UND linear-progressiver Kennlinie wie mein Trailster hat da halt mehr Reserven, versackt nicht und gibt gutes Feedback und Gegendruck, wenn man pushen will.

Aber sieht ein Fahrwerkspezi oder ein Tester mit weniger Gewicht wie ich sicher wieder anders, und jeder hat einen andren Geschmack.
 
Da geb ich dir völlig recht.
Es ist leider so, dass an beiden Enden des Größenspektrums alle Hersteller die Größenverhältnisse etwas stauchen.
In den mittleren Größen sieht das dann wieder ganz anders aus - oft mit dem Argument, der Kunde kann ja das nächstgrößere/-kleinere Bike nehmen.

Fahrräder sollen halt an mögichst viele Kunden verkauft werden können.
Also nennt man ein braves Tourenbike dann Trailbike, weil es moderner klingt und dem Kunden die Illusion einer rasanten Fahrt durch ein Trailcenter vermittelt (wo er bestenfalls einmal im Jahr keuchend hindurchcruist). Es ist halt immer und überall so, dass die Welt als Wille und Vorstellung zu sehen ist ;) .

Der Vorteil einer degressiv-progressiven Kennlinie liegt meiner bescheidnen Kenntnis nach darin, dass a) im Sagbereich ein sensibles Ansprechen möglich wird, ohne dass am Ende der Dämpfer durchschlägt; und b) schnell viel Federweg genutzt wird, was bei nicht zu schneller Fahrt bergab auf holprigen Trails natürlich komfortabel ist. Ein Bike mit straffem Dämpfer UND linear-progressiver Kennlinie wie mein Trailster ist da halt im Gegensatz eher rapplig und unsensibel.

Der Nachteil einer solchen Kennlinie liegt IMHO darin, dass a) im Sagbereich die modernen Dämpfer mit großer Negativkammer nur schwer härter abzustimmen sind, wenn man KEIN sensibles Ansprechen haben will, sondern es lieber straff mag; und b) schnell zuviel Federweg genutzt wird, wenn es nicht nur leicht holprig ist (insbesondere wenn dann die Zugstufe des Dämpfers noch lahmt).
Ausserdem c) versackt bei hohem Fahrergewicht steil bergauf das Bike natürlich hinten schneller.
Alles drei führt zu einer hecklastigen Fahrweise, und dann kommt man weder schnell um Kurven noch schnell aus dem Sattel.
Ein Bike mit straffem Dämpfer UND linear-progressiver Kennlinie wie mein Trailster hat da halt mehr Reserven, versackt nicht und gibt gutes Feedback und Gegendruck, wenn man pushen will.

Aber sieht ein Fahrwerkspezi oder ein Tester mit weniger Gewicht wie ich sicher wieder anders, und jeder hat einen andren Geschmack.

Sehe ich auch so. Deshalb liebe ich auch mein Ion 16. genau das Gegenteil.
Viel compression, viel Rebound, harte Feder. Unsensibel aber bei Speed läuft es, so wie ich es mag. Dank dem langen steuerrohr von 150mm auch kein spacerturm notwendig bei 105cm Lenkerhöhe.
 
Wo genau liegt denn prinzipiell der Vorteil einer degressiv-(linear)-progressiv Kennlinie? Bzw. wo genau liegt der theoretische Vorteil von diesem System bei einem Bike das für Luftdämpfer ausgelegt ist?
@cxfahrer hat das zum Großteil richtig geschrieben. Der Hinterbau nutzt schnell viel Federweg und wirkt dadurch komfortabel ohne durchzuschlagen.
Meiner Meinung nach ist eine solche Abstimmung aber gerade mit Luftdämpfern kontraproduktiv für eine sportliche und aktive Fahrweise.
Alle Luftdämpfer haben immer noch ein Losbrechmoment und sacken dann ein Stück durch. Moderne Dämpfer haben das weitestgehend abtrainiert bekommen, aber gegenüber Stahlfederdämpfern ist dieses Verhalten immer noch da. Eine anfangs degressive Kennlinie verstärkt dieses Verhalten noch zusätzlich. Man bekommt einen leicht durchsackenden, sich ein wenig tot anfühlenden und wenig Rückmeldung bietenden Bereich um den Sagpunkt. Das muss man schon mögen oder halt eher der Komfort-orientierte Fahrer sein.
Allerdings stimmt auch, dass die Änderung des Übersetzungverhältnis beim Focus insgesamt so gering ist, dass man kaum einen Unterschied zu einem linearen Hinterbau spüren dürfte. Da müsste das Verhalten schon ausgeprägter sein.
 
Ja.
Auf das Focus bezogen ist die Aussage des Test ein wenig dürftig, insbesondere da der Test nur dort stattfand und nicht zB im Vergleich auf einem Pumptrack oder Flowtrail.

Degressiv - Progressiv hatte ich auch an meinem 2007er Canyon Nerve ES, das hatte dann auch massive Probleme mit Kicken, da der Dämpfer mit für den mittleren Bereich eingestellter Zugstufe bei Kompressionen völlig freilief. Da hat es mich mal ordentlich über den Lenker gehauen.
 
Fahrt doch erst mal das Bike, bevor ihr irgendwelche Vorverurteilungen abgibt. Grau ist alle Theorie!
Die Focus Entwickler sind sicherlich auch keine Nasenbohrer und haben auch Fachkompetenz und auch genügend Fahrerfahrungen.
 
Das Steuerrohr finde ich auch nicht zu lang, zumindest nicht bei den Stack-Werten.
Wie schon gesagt wurde muss man als >1,90m Mensch schon ganz genau in die Geometrie schauen. Denn dann kann ein Bike mit 480mm Reach und 600mm Stack im fertig eingerichtetem Zustand auch schnell mal zu einem Bike mit 460mm Reach und elendigem Spacerturm werden.
Deshalb finde ich das was Specialized und einige andere Firmen machen nicht wirklich zielführend

Bei 66.5 grad Lenkwinkel müssten das 5cm spacer sein ;)

Reach real = reach Papier - spacer * COS(Lenkwinkel)
 
Bei 66.5 grad Lenkwinkel müssten das 5cm spacer sein ;)

Reach real = reach Papier - spacer * COS(Lenkwinkel)

Dann lass es 30mm sein was definitiv keine absurde Zahl ist, dann kommst immer noch bei 12mm weniger Reach raus. Das ist immerhin mehr als eine halbe Rahmengröße...

Anders: Bei meinem Rahmen hab ich einen Stack von 632, dazu 15mm Spacer und 25mm Rise-Lenker --> 672mm
Wenn ich das z.B. auf ein Knolly Warden in XL anwenden will welches einen 597mm Stack hat muss ich zusätzliche 35mm holen.
Angenommen ich nehm dann einen 35 Rise lenker sind das immer noch 40mm Spacer.
--> Auf die Knolly Werte bezogen komme ich dann auf weniger Reach als Größe L...

Sicher alles schön gerechnet, aber du weißt was ich damit sagen will :)
 
Ja.
Auf das Focus bezogen ist die Aussage des Test ein wenig dürftig, insbesondere da der Test nur dort stattfand und nicht zB im Vergleich auf einem Pumptrack oder Flowtrail.

Degressiv - Progressiv hatte ich auch an meinem 2007er Canyon Nerve ES, das hatte dann auch massive Probleme mit Kicken, da der Dämpfer mit für den mittleren Bereich eingestellter Zugstufe bei Kompressionen völlig freilief. Da hat es mich mal ordentlich über den Lenker gehauen.
sehe ich auch so. In den letzten jahren hat sich bei der information des kunden im hinblick auf kennlinien viel getan-linkage sei dank. leider gibt es noch zwei wenig beleuchtete aspekte die das wissen um hinterbaukinematiken zum gefährlichen halbwissen machen. zum einen ist den meisten völlig unbekannt welche federhärte verschiedene luftdämpfer in verschiedenen phasen des federweges haben.der effekt ist zum teil schon enorm, nach einem beispiel auf linkage blog ändert sich die federhärte eines luftdämpfers im bereich zwischen 300 und 900lbs - (wers genauer will bitte dort nachlesen). das heißt auf die kennlinie des hinterbaus zu schauen bringtbei luftdämpfern wenig.

zweitens muss man die hydraulik berücksichtigen, die ist meist bei einfachen dämpfern über den hub relativ konstant , das bedeutet wiederum, dass große schwankungen in der kombinierten kennlinie von dämpfer und hinterbau zu seltsamem dämpfungsverhalten führen
 
Fahrt doch erst mal das Bike, bevor ihr irgendwelche Vorverurteilungen abgibt. Grau ist alle Theorie!
Die Focus Entwickler sind sicherlich auch keine Nasenbohrer und haben auch Fachkompetenz und auch genügend Fahrerfahrungen.

Ich bin genügend Räder gefahren und habe noch mehr setups getestet um anhand der geo sagen zu können was mir gefällt. Genauso wie der Hinterbau sein soll.
 
Mir ist bewusst, dass die Diskussion langsam nervig ist, aber:

"Um ein möglichst verspieltes Fahrverhalten zu erreichen, setzt Focus beim Jam auf 27,5″ Laufräder"

Wendig= 26 Zoll
Kompromiss aus noch wendig und verbesserten Abrolleigenschaften= 27,5 Zoll
Deutlich bessere Abrolleigenschaften= 29 Zoll.

Vielleicht solltet ihr euch nochmal auf ein Rad mit 26 Zoll setzen, um den Unterschied zu merken.
 
Hallo, aus gegebenen Anlass muss ich den alten Fred noch mal hervor holen. Ich bin momentan auf der Suche nach einem Ersatz für mein Cube ams 150sl aus 2013 das man mir leider geklaut hat. Dabei bin ich auf das Focus Jam pro Carbon gestoßen. Ein Händler in meiner Nähe hat es für unter 3000,-€ im Laden stehen. Da das Rad ja nicht ein neues Modell ist würde ich mich über ein paar Infos aus der Praxis freuen. Zb ob der Hinterbau wirklich nicht so gut arbeitet wie angepriesen, oder wie sich das lange Steuerrohr in der Praxis „verhält“. Ich habe auf einem xl gesessen und fand das recht passend (ich bin 1,79 groß, Innenbeinlänge 84cm). Einsatzgebiet sind die Halden hier in der Umgebung, wo ich dann die nicht ganz so offiziellen Wege wieder runter nehme. Die Sprünge lasse ich allerdings aus und beschränke mich auf kleine „hoppser“. 1-2im Jahr gehts Richtung Sauerland, aber da auch kein downhill.

Alternativ habe ich mir das Radon Slide Carbon 140 9.0 und das Cube Stereo 140 HPC sl 27,5 angesehen.

Wie gesagt, wäre schön wenn jemand etwas zu den Rädern sagen könnte (das Cube ist in 20Zoll leider noch nicht verfügbar).


Schönen Gruß

Andreas
 
Also, die letzte Frage ist zwar auch schon mal wieder etwas her, aber vielleicht hast du ja noch nicht dein Bike gefunden. Falls sich jemand ein Bild über das JAM machen will wollte ich hier mal meine Erfahrungen teilen.
Ich fahre das JAM C SL (Topmodell) Größe L nun seit Dez. 2017 und habe es hier im Bikemarkt nach einer Saison gebraucht erstanden.

Ein paar Eckdaten um das folgende besser zu verstehen:
Ich:
1,83 m
86 kg fahrfertig
Fahrtechnik wird von Jahr zu Jahr besser / Kondition durchschnittlich , naja jünger wird man halt nicht mehr.
komme von einem 2011 Cube AMS 130
bisher 300 km mit dem JAM unterwegs

Bike Änderungen:
Pike 140mm auf 150mm getravelt
200er scheibe vorne
Rockshox Monarch RC3 Plus DebonAir
Reverb 150mm
Vorne Maxxis DHF 2.5 maxGrip
Hinten Maxxis Agressor 2.5
KB34 SRAM
Tubeless
und Kleinigkeiten=)
12,8 Kg

Von der Geometrie liegen wir also durch die 150er Gabel wie beim Factory Spec. also 450mm Reach anstatt 455mm und ein um 0,5° flacherer Lenkwinkel, Sitzwinkel dementsprechend auch.
Ich fahre Standardcockpit 760mm breiter Lenker mit 55mm Vorbau. Rise 20mm, Alle Spacer drunter.

Warum wurde es das JAM...gab immer mal wieder Rabatt Aktionen u.a. bei Rabe Bikes.... bis zu 50%... wer sagt da bei einem 7000€ UVP nicht jaaaaa?! Focus hat da anscheinend einen recht hohen Wertverfall.

Auf jeden Fall jetzt zum Bike.
Da ich von einem kurzen alten Bike mit zu kleinem M Rahmen komme war das Bike anfangs etwas lang. Jetzt nach einem halben Jahr und der gewonnen Laufruhe durch den längeren Reach, flacher Lenkwinkel, etc. und meiner richtigen Größe L könnte ich auch nach noch mehr Reach verlangen da man nach noch mehr Speed suchtet, aber passt jetzt so erstmal sehr gut. Ich benötige nicht die schnellste Zeit und fahre auch keine Rennen wo ich über alles Fliegen müsste und daher mehr Laufruhe bräuchte.

Was mir äußerst am Bike gefällt, ist die ausgesprochene Wendigkeit bei guter (ausreichender) Laufruhe und dennoch guter Traktion.
Die kurzen Kettenstreben bereiten mir sehr viel Freude :) man hat das Gefühl dass sich das Bike auch mit dem Heck eindreht, genial. Ich denke daher ist ein viel kürzer Vorbau auch nicht notwendig,oder ratsam.
Da Focus das Heck mit den Alu-Umlenkhebeln leicht flexend führt, wird das Heck nicht unruhig und generiert enorm viel Grip.

In den Tests steht immer das Bike hat viel Pop....würde gerne mal wissen was die damit meinen....Ich würde eher sagen es liegt sehr satt. Fahre mit 30% Sag. bei 6 Ringen im Dämpfer, ca. 240 psi und M/M tune. Focus empfiehlt M/L3....aber ja .... das ist mir dann zu sehr ins detail.:ka:
Ich würde mir wünschen das Heck wäre am Anfang noch straffer. Aber ich denke das wollen die meisten die mit plus 85 kg einen monarch debon air fahren, vor allem wenn die Kinematik nicht alla Pole Machine ist=). Vielleicht werde ich noch um shimen oder auf die Debon Air kammer verzichten, z.B. mit einer HV oder Standard. Mal sehen.
Zum Ende wird er allerdings wie gewünscht ausreichend progressiv.

Will man im Park oder auf dem Flowtrail ordentlich springen muss man den Rebound aber deutlich verlangsamen....das Heck kickt schon ordentlich, vielleicht meinen die den Pop.:confused:

Schnelle Schläge, häufig bei Wurzeln, mag das Heck nicht so gerne, typisches Eingelenker Problem (Raderhebungskurve). da ist ein Viergelenker komfortabler, kleine Schläge und Big Hits sind aber Hervorragend.

Bergauf hebt mir die Front nicht ab, Bevor das Rad abhebt kann ich schon nicht mehr hochfahren. eagle mit 34 KB.
Ein mords Kletterer ist es jetzt nicht, aber der Sitzwinkel unterstützt schon sehr gut.
Plattform muss ich aber immer zuschalten. Leider ist das Heck nicht wippneutral. Ein leichterer Fahrer hat es da vielleicht besser.

Bergab, oder Flowtrail, ist das Bike klasse. Sehr wendig bei ausreichender Laufruhe.
Vergangene Woche war ich im Bikepark Samerberg. Zwar kein Whistler, aber ja es funktioniert auch gut im Bikepark.
Wer Olly Wilkins kennt, weiß was der Junge damit macht, er fährt das Bike mit einer 160er Front bei der Trans Madeira. Also wenn die Fahrtechnik passt, geht fast alles:cool:.

Kurzum. Für meinen gezahlten Preis bin ich mit dem Bike sehr zufrieden! Bringt ne Menge Spaß, ist leicht, kann auch mal roughe Strecken. Klettern oder Touren passen wenn der Sattel zum Arsch passt (bei mir noch nicht, aua).

Keine Eierlegende Wollmilchsau wie die Magazine schreiben, aber Nah dran .... I :love: it. :anbet:
von CC bis Enduro mit Einschränkungen in diesen beiden Bereichen nutzbar.

Etwas länger als gedacht.....:spinner:
 
Der Nachteil einer solchen Kennlinie liegt IMHO darin, dass a) im Sagbereich die modernen Dämpfer mit großer Negativkammer nur schwer härter abzustimmen sind, wenn man KEIN sensibles Ansprechen haben will, sondern es lieber straff mag; und b) schnell zuviel Federweg genutzt wird, wenn es nicht nur leicht holprig ist (insbesondere wenn dann die Zugstufe des Dämpfers noch lahmt).
Ausserdem c) versackt bei hohem Fahrergewicht steil bergauf das Bike natürlich hinten schneller.
Alles drei führt zu einer hecklastigen Fahrweise, und dann kommt man weder schnell um Kurven noch schnell aus dem Sattel.
Ein Bike mit straffem Dämpfer UND linear-progressiver Kennlinie wie mein Trailster hat da halt mehr Reserven, versackt nicht und gibt gutes Feedback und Gegendruck, wenn man pushen will.

Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf und ist leider das Problem des JAM´s, zumindest für mich.
Ich bin einen sehr schlecht ansprechenden Hinterbau von meinem alten Cube gewöhnt. Der Vorteil war dass es stramm vorwärtsging und "relativ" Antriebsneutral war.

Trete ich ins JAM geht schon einige Energie im Federweg wippen flöten. Mich nervts tierisch und suche dort auch nach einer Lösung. der Ollly Wilkins fährt einen X-Fusion Dämpfer und dazu sehr straff...vielleicht hilft dies, ansonsten müsste ich es wohl erst mal mit einer anderen Kammer probieren. Dabei fahre ich schon einen M tune der etwas straffer in der Druckstufe ist.
Warum aber Focus einen L3 empfhielt versteh ich wirklich nicht....dass muss ja dann noch schwabbeliger sein.

Muss die Cloppenburger mal fragen.

Aber ansonsten wie oben geschrieben, top:i2:
 
Laut Focus hat die 650b Version einen Federweg von 150mm!
Bin mit meinem Jam 27 sehr zufrieden. Habe es custom mit einer BOS Deville 160mm und einem BOS Kirk Aufgebaut. XTR Trail, Hope Tech Enduro LRS, kurzer Vorbau und breiter Lenker machen es gemeinsam mit den BOS Teilen zu meinem Traumbike!
 
Zurück
Oben Unten