Fully bis 4k für Anfänger.

HabeDEhre

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Bike der Woche
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Hallo zusammen,

Seit meiner letzten längeren Tour (mit kostenloser Rippenprellung und Nackenschmerzen) auf dem Lechhöhenweg mit meinem ca. 8 Jahre alten 26" Cube LTD Race Hardtail steht für mich fest, dass ich mehr Komfort, eine aufrechtere Sitzpositzon, Sicherheit beim Bergabfahren und einfach was spaßorientierteres Hochwertigeres will!

Was ich mir vorstelle:
alltagstaugliches FULLY. (will wirklich kein Hardtail mehr)
auch für längere Anstiege geeignet.
Spaß beim Bergabfahren im Gelände
ca. 120 mm Federweg
mind 27.5" Reifen
hochwertige Komponenten auf die Verlass ist
absenkbare Sattelstütze
Brauch keine Rennsemmel
Kurz: die Eierlegende Wollmilchsau ;)

angedachtes Fahrprofil:
Längere Tagestouren auf Wald- und Forstwegen im Voralpenland
Alpenüberquerung ist früher oder später geplant.
gemäßigte Trails am Lech zum Feierabend
tägliche Arbeitsstrecke von ca. 12 km über Bauernwege ;) (außer wenn gesalzen wird im Winter)

Meine Eckdaten:
34 Jahre
189 cm Lulatsch
91 cm Schrittlänge
84 kg
Budget max 4000 €. gerne auch weniger.
Will jetzt einmal mehr ausgeben, dafür aber die nächsten Jahre meine Ruhe und mich nicht ärgern am falschen Ende gespart zu haben.

Vom Internetversand bin ich als Anfänger irgendwie noch abgeschreckt, lass mich da aber gern eines besseren belehren.

Bisherige kurze Probefahrten gemacht mit:

Cannondale Scalpel SE 2 (2018) in L
Bin in die cleane und klassiche Optik des Bikes echt verliebt! ebenso in die 1x12er Schaltung. Geometrie würd ich gern in XL noch testen, fühlte mich aber gut auf dem Bike. Finde nur den Preis sehr heftig, evtl aber noch bissl verhandelbar. Der kleine Händler wär quasi vor meiner Haustüre und hat mich sehr kompetent beraten. Würde mich da sehr wohl fühlen ein Rad zu kaufen.

Scott Spark (weiß die genaue Bezeichnung nichtmehr) in L
Hat mir jedenfalls von der Geo als auch optisch nicht so gefallen, bin aber nur kurz gefahren.

Focus Jam Limited (2017) in XL

Bin ich gestern ca. 15 Min, allerdings hauptsächlich flacheres Gelände gefahren. Hatte mega Spaß damit und saß wirklich sehr gut drauf, hab mich auf Anhieb wohlgefühlt und den Vortrieb fand ich auch toll. Auch der momentane reduzierte Preis würde mir sehr entgegenkommen. Bin mir aber fast sicher, dass es wahrscheinlich nicht in mein Fahrprofil passt. Oder wie seht ihr das?
Bei Rabe hab ich mich ebenfalls gut beraten gefühlt.

Brennend Intressieren würde mich das:
Focus Spine C SL (2017)
War gestern bei Rabe-Bike und hab das Bike dort in XL für ein Probefahrt in die Filiale ordern lassen. Leider stand keins im Laden. Sollte Ende dieser, Anfang nächster Woche da sein und ist für mich bis dahin reserviert. Ich bin mir absolut unsicher ob die momentanen -43% Prozent Rabatt ein Mega-Schnäppchen sind und ich zuschlagen sollte wenns mir taugt, oder ist die UVP einfach ein Blender? Wäre hier sehr für eine Einschätzung von euch dankbar.

Ein Freund hat mich noch auf das:
Canyon Neuron al 9.0 SL aufmerksam gemacht, welches in meine Vorstellung passen könnte.
Bin mir auch wie gesagt beim Internet Versand unsicher und hätte das Bike vorher einfach mal gern getestet.

Bin für jede Meinung dankbar, und freue mich über weitere Vorschläge.


Gruß und Habe die Ehre! :winken:
 
Servus.

Ich gebe mal vorsichtig meine persönliche Meinung zu den Bikes ab.

Das Spine und das Scalpel sind Race/Marathon-Fullys auf Vortrieb getrimmt. Wobei das Spine als 27.5 für mich persönlich keinen Sinn ergibt, hätte da 29 Räder erwartet.
Für einen Alpencross und Kilometerfressen sind diese beiden theoretisch am besten geeignet. Ich würde jedoch klar zum Scalpel tendieren hier.

Das Neuron ist das "brave Tourenfully", viele schöne "Bling-Bling" Komponenten wie Kashimagedöns. Wertig und Preis stimmt, ob du jedoch dies Parts wirklich brauchst?

Das Jam ist theoretisch zu viel Federweg für dich, eher das Trailbike, verspielt und eher "Tour-Trail". Bei einer Alpenüberquerung wird der Federweg und das Gewicht weniger optimal sein. Preislich erfüllt es jedoch vermutlich deinen Zweck, vor allem da du dich wohlgefühlt hast auf dem Bike. OK die Bremsscheiben könnte man tauschen auf 203/180 und nicht Acera.
Ohne die Alpenüberquerung würde ich sagen: du hast dich wohlgefühlt und für den Preis erfüllt es vollkommen seinen Zweck.

Bei Rabe ich schon einige Parts gekauft und kann deinen positiven Eindruck bestätigen. Mein alter Herr hat seit einigen Tagen nach 30 Rennrad und seit zwei Jahren 29 AM 140mm noch das Jam Plus als EMTB und ist voll begeister.

So wirklich sinnvoll finde ich keines bei der Auswahl. Ich glaube nicht dass du 4.000 € für deinen Einsatzzweck ausgeben musst, einzig die Alpenüberquerung würde das geringere Gewicht und den höheren Preis rechtfertigen.
Ein 29 wäre ebenfalls sinnvoller als ein 27.5.
 
Ganz ehrlich, du schießt da mit Kanonen auf Spatzen. 4k€ finde ich doch sehr... ambitioniert... :lol:

Es ist zwar gut gemeint etwas mehr auszugeben um "Ruhe" zu haben, aber letztendlich wirst du erst mit ein paar Monaten Erfahrung wissen was du genau brauchst und das vermeintliche Superschnäppchen kann sich dann trotzdem als völliger Fehlkauf herausstellen... Insofern würde ich immer empfehlen ein paar Euro weniger in die Hand zu nehmen um das übrige Budget für eventuelle Änderungen zu nutzen.

Von den verlinkten Bikes würde ich eindeutig zum Jam tendieren. Grundsolide Aussattung (für den Preis sowieso) und du konntest es probefahren und hast dich wohl gefühlt. 140mm Federweg finde ich auch für ein Tourenrad völlig okay und ehrlich gesagt bei den heutigen Dämpfern und Gabeln macht es kaum noch einen Unterschied ob man 20mm mehr oder weniger Federweg hat, die gehen alle gut den Berg hoch.
 
Schonmal vielen Dank euch beiden für die Einschätzungen! Mein Bauchgefühl sagt irgendwie auch das 4000 Steine als Anfänger einfach übertrieben ist und ich erstmal rausfinden muss was ich wirklich brauche...
Tendiere ja auch zum Jam weil ich ein echt gutes Gefühl bei dem Bike hatte. Mach ich mir einzig und allein Sorgen darum, dass es mir für längere Touren zu schwer sein könnte und ich evtl zuviel Energie verbrate bei Bergaufpassagen. Die letzte Tour mit dem Hardtail waren ca. 95 km bei ca 800 Höhenmetern. Das will ich mit dem Fully halt auch gut schaffen können. Transalp is halt so ein Hirngespinnst was ich schon länger mit mir rumschleppe.
Ich schlaf mal noch paar Nächte drüber ;)
 
Es ist schon einmal grundsätzlich ein Fehler "viel" Federweg auszuschließen, nur weil man meint dadurch schlechter Vorwärts zu kommen. Ich fahre mein 160/140mm Fully super gerne und wäre es etwas leichter (wiegt bestimmt 15KG) würde ich damit - von der Geometrie her - auch einen Bike Marathon fahren.

Insbesondere mit den von dir definierten Prämissen:
(...) dass ich mehr Komfort, eine aufrechtere Sitzpositzon, Sicherheit beim Bergabfahren und einfach was spaßorientierteres Hochwertigeres will!
(...)
, bist du mit dem JAM doch sehr gut bedient. Hier ist wirklich kein schlechtes Teil verbaut. Rahmen, Gabel, Dämpfer, Schaltgruppe, etc. ist alles auf einem sehr hohen Niveau.

Dennoch rate ich dir alle Räder, die du unter den Arsch bekommst Probe zu fahren. Wobei das kurze "umherrollen" auch nicht wirklich als absolute Referenz herhalten sollte. Aber für die Bewertung einer "bequemen" Sitzposition sicherlich hilfreich.
 
95km und 800hm hat aber nicht viel mit MTB zu tun... Je nach Untergrund kann man dafür auch ein Trekkingrad nehmen...

Wenn das dein "übliches" Streckenprofil ist, dann würde ich mir eventuell doch nochmal das Thema HT überlegen...

Im Eingangspost klag es für mich eher so, dass du was Spaßiges suchst das Bergab und Bergauf kombiniert. In meinen Augen ist das die Definition von "AM" und das Jam spielt genau in der Klasse. Wenn du dann doch feststellst, dass das Jam zuviel Körner kostet, dann zieh einen leichtlaufenderen Reifen auf.
 
Die letzte Tour mit dem Hardtail waren ca. 95 km bei ca 800 Höhenmetern.
Das fahr ich mit 66 Jahren und nem alten 26" Fully mit ca. 15 kg Gesamtgewicht (inkl. Trinkflasche, etc.) auch locker noch. Das Streckenprofil und die Wegbeschaffenheit würden mich echt interessieren.
Auch wenn ich mit meinem 120 mm Fully voll zufrieden bin und alles fahre, würde ich selbst für nen AX durchaus auch ein relativ leichtes 27,5er 140 mm Fully nehmen (soferns mir von der Geometrie paßt und ich mich drauf wohlfühle. Was Du ja offensichtlich bei dem Jam tust). Mit den 20 mm mehr Federweg kann mans doch schon etwas Schneller laufen lassen und muß nicht ständig konzentriert die richtige Linie suchen. Und soviel schwerer als ein 120er (eventuell als 29"er) ists ja nun auch nicht. Also von den Bikes durchaus das Jam. Und wie´s scheint etwas Zeit in gezieltes Krafttraining investieren.:)
 
ja die Tour wäre auch mitm Trekkingrad möglich gewesen, aber es waren halt auch Passagen dabei wo ich auf meinem Rad echt Schiss hatte und nur auf der Bremse stand... Sicherlich auch eine Frage der kaum vorhandenen Fahrtechnik meinerseits. Hab halt bisher mehr Strecke im CX-Bereich mit dem Hardtail gemacht....
....dass du was Spaßiges suchst das Bergab und Bergauf kombiniert....
Genau so siehts aus und da soll die Reise auch hingehn zukünftig.
 
Für Dein Anforderungsprofil würde ich Dir das Spine empfehlen, wenn Geld keine Rolex spielt das Scalpel.. ^^
Meine Erfahrungen nach mehrmaligen Alpenüberquerungen besagen, daß dort hohe Federwege nicht ganz so wichtig ist. Auf solch langen Touren fährt man selten bis nie im Downhill am Limit. Mir persönlich haben da 100mm Federweg jedenfalls bisher immer ausgereicht. Wesentlich wichtig ist es für den Uphill gewappnet zu sein, wozu es was möglichst Vortriebseffizientes und Leichtes sein sollte. Deshalb meine Empfehlung. Ich denke es wird Dir den AX spürbar erleichtern, denn 1000 HM am Stück können manchmal ganz schön zehren. Vor allem wenn man die gleich zweimal am Tag absolviert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch allen!
Ich denk ich werd noch mal paar Probefahrten machen und es läuft ja nix weg und die Saison is ja bald zu Ende. Wollte halt auch den jährlichen Modellwechsel nutzen um evtl ein Schnäppchen zu machen.
Diesbezüglich würde mich nochmal intressieren, was ihr zum Preis des Focus Spine sagt. Is das rein theoretisch wirklich so "günstig" wie es dargestellt wird (und mir auch bei Rabe gesagt wurde) oder mit der Ausstattung durchaus angebracht... Ob ich das alles "brauche" oder nicht sei mal dahingestellt ;)
 
> mehr Komfort, eine aufrechtere Sitzpositzon, Sicherheit beim Bergabfahren und einfach was spaßorientierteres

Ich würde dir ein Fahrtechniktraining empfehlen, einfach um dich mal zu orientieren, wohin die Reise überhaupt gehen soll :)
 
Genau so siehts aus und da soll die Reise auch hingehn zukünftig.

Dann ist das Jam doch ziemlich ideal. Wenns am Ende doch touriger wird, dann ziehst du leichtere Reifen rauf, reduzierst den SAG und vielleicht installierst du ein größeres Kettenblatt um auf Asphalt schneller mit zu schwimmen. Wenn dich gröbere Strecken mehr anmachen, dann kommen ein paar dickere Reifen drauf und vielleicht installierst ein 1-fach Kettenblatt und eine größere Kassette. Das Bike hat in beide Richtungen Potential.

Diesbezüglich würde mich nochmal intressieren, was ihr zum Preis des Focus Spine sagt. Is das rein theoretisch wirklich so "günstig" wie es dargestellt wird (und mir auch bei Rabe gesagt wurde) oder mit der Ausstattung durchaus angebracht... Ob ich das alles "brauche" oder nicht sei mal dahingestellt ;)

6.5k€ wird dafür niemand ausgegeben haben. Das war in meinen Augen ein völlig unrealistischer UVP... 3.7k€ finde ich fair in Anbetracht der Ausstattung... Das Spine Carbon hat ein Kumpel, mit einer anderen Ausstattung. Ist ein nettes Touren-Rad, bei deinem Anforderungsprofil würde ich trotzdem das Jam nehmen, weil es in meinen Augen keine Nachteile hat und dabei noch günstiger ist. Wenn du konkretere Vorstellungen hättest was du genau willst, würde es vielleicht anders aussehen, aber so...

Ich würde mir übrigens nicht all zu viel Zeit lassen, es kommen zwar sicher noch ein paar Schnäppchen zum Saisonende, aber ob du die dann so unkompliziert probefahren kannst ist ein anderes Thema...
 
> mehr Komfort, eine aufrechtere Sitzpositzon, Sicherheit beim Bergabfahren und einfach was spaßorientierteres

Dann wären wir bei einem Trailbike (140mm Klasse) bzw. einem AM.

> mehr Komfort, eine aufrechtere Sitzpositzon, Sicherheit beim Bergabfahren und einfach was spaßorientierteres

Ich würde dir ein Fahrtechniktraining empfehlen, einfach um dich mal zu orientieren, wohin die Reise überhaupt gehen soll :)

In diesem Zusammenhang für mich persönlich sinnfrei.

Diesbezüglich würde mich nochmal intressieren, was ihr zum Preis des Focus Spine sagt. Is das rein theoretisch wirklich so "günstig" wie es dargestellt wird (und mir auch bei Rabe gesagt wurde) oder mit der Ausstattung durchaus angebracht... Ob ich das alles "brauche" oder nicht sei mal dahingestellt ;)

Der Aktionspreis ist OK und fair für das Gesamtpaket. Der UVP irgendwie? Vielleicht Marketing, machen wir es so teuer wie ein Scott oder Speci.

PS: Es gibt auch Freeride AX :D Falls merkst dass dir Trails mehr Spaß machen als Schotter und Waldwege.
Ich hab mit einem 29 HT angefangen und war nach 4 Monaten bei 160mm mit Zwischenstopp bei 120mm und 29 AM. Lehrgeld.
Ich hab auch schon 1.000HM auf 10km hochgetreten um dann 1.000 Tiefenmeter am Stück zu vernichten gemütlich im Wald auf Trails.
Ein AX war nie mein Thema, dafür Ausflüge in den Süden. Südtirol ist aus unserer Ecke gleich erreicht. Da bist mit 140mm wie dem JAM gut aufgestellt. Ein Traumrevier.
 
Schau Dir mal die verschiedenen Modelle des Ghost SL AMR in 29 an. Da könnte was passendes für Dich dabei sein. Evtl. gibt es da auch noch die eine oder andere Carbonvariante im Abverkauf günstiger. Bergauf sehr ordentlich und bergab voll ausreichend. Auch das neue Centurion Numinis in der Trailvariante, nicht XC könnte was sein.
 
Da mit zunehmender Dauer hier mit Sicherheit noch viele Vorschläge unterschiedlichster Art kommen werden und bei Deinem jetzigen Anforderungsprofil auch massenweise Bikes in Frage kommen - von 120/130 mm 29" bis 150 mm 27,5" - wäre ich total überfordert, was es denn letztlich sein soll. Ich geh lieber im Ausverkauf in nen Laden, der nur 3 Hosen günstig zur Auswahl hat und hab in 5 Minuten eine oder zwei gekauft. Bei 30 Hosen geh ich aus dem Laden, ohne was zu kaufen. Vielleicht ne Überlegung wert. Ich persönlich würd an Deiner Stelle schauen, ob ich beim freundlichen, kompetenten Händler vor Ort mal 2-3 verschiedene Bikes IM GELÄNDE testen kann und mich dann entscheiden. Ne gute Werkstatt ist auch was wert. Oder erstmal grundsätzlich klären, welches Bikekonzept Dir letztlich paßt, was bedeuten würde: Intensiv IM GELÄNDE probefahren. Wenns vor Ort nicht geht, gibt genug Möglichkeiten bei Biketestivals, in Testcentern, bei Bikevermietern in Kombination mit nem Kurzurlaub die nächsten Monate bis zum Saisonausverkauf nächstes Jahr viele Bikes zu fahren und gegebenenfalls dabei sogar günstige Vorführmodelle zu schiessen. Hast dann zwar kein Geld gespart, weil der Kurzurlaub auch Geld kostet, hast aber wahrscheinlich viel Spaß mit der Familie gehabt und noch unterschiedliche Reviere kennengelernt.
 
Egal, wofür Du Dich entscheidest, ich würde Dir definitiv von Versandhändlern abraten und Dir unbedingt empfehlen, dass Du die Räder probefährst. Fahrradrahmen sind wie Kleidung, sie passen nicht jedem gleich gut. Und ein besser passendes aber “schlechter ausgestattetes” Radl ist einem schlechter passenden, aber “besser ausgestattetem” Rad vorzuziehen. Die Radlmarke ergibt sich quasi fast von selbst — es hängt davon ab, welche Marken der Händler Deines Vertrauens führt. Mit Standardmarken, wie (in alphabetischer Reihenfolge) Cannondale, Cube, Orbea, Specialized, Trek und Konsorten kannst Du als Anfänger nicht so viel falsch machen. Gucke Dich auch mal um, vielleicht kriegst Du noch Rabatte auf 2017er-Auslaufmodelle.

Ich würde einem Anfänger ein günstigeres Fully im 2000-2500 €-Bereich empfehlen, das einen Alurahmen hat, ca. 120 mm federt und eventuell keinen Umwerfer hat (1x). Z. B. würde so etwas wie ein Cube Stereo 120 Pro einfallen, das dürfte etwas über 2000 € kosten. (Natürlich haben andere Hersteller ähnliche Räder im Angebot, wie gesagt, gucke einfach, was der Händler Deiner Wahl vor Ort hat.) Das hat solide Komponenten, hat keine Renngeometrie und sollte vom Federweg und der Solidität her ausreichend Reserven bieten. Es gibt auch besser ausgestattete Räder von der gleichen Linie (hier z. B. das Race oder das SL). Solltest Du mehr brauchen, kannst Du Komponenten (z. B. Laufräder oder eine absenkbare Sattelstütze) nachrüsten. Oder Dich gezielter nach einem neuen Radl umsehen. Aber lass es erst mal langsam angehen.

Übrigens, ein Fully braucht mehr Wartung als ein Hardtail. Nach zwei, drei Jahren sollten der Dämpfer und die Federgabel einen Service erhalten. Machst Du das nicht, dann kann es passieren, dass die kollabieren, weil sie nicht mehr luftdicht sind. Auch die Aufhängungen für den Hinterbau sollten immer mal eingefettet werden. Teurere Räder mit Carbonteilen sind auch etwas empfindlicher, z. B. brauchst Du definitiv einen Drehmomentschlüssel.
 
Egal, wofür Du Dich entscheidest, ich würde Dir definitiv von Versandhändlern abraten und Dir unbedingt empfehlen, dass Du die Räder probefährst.

Er war doch beim Händler und hat Probefahrten gemacht. Insofern verstehe ich deine Empfehlung nicht... Wenn man weiß was man will, dann kann man ohne Bedenken bei einem Versänder zuschlagen. Ich sehe da grundsätzlich kein Problem!

Übrigens, ein Fully braucht mehr Wartung als ein Hardtail. Nach zwei, drei Jahren sollten der Dämpfer und die Federgabel einen Service erhalten. Machst Du das nicht, dann kann es passieren, dass die kollabieren, weil sie nicht mehr luftdicht sind. Auch die Aufhängungen für den Hinterbau sollten immer mal eingefettet werden. Teurere Räder mit Carbonteilen sind auch etwas empfindlicher, z. B. brauchst Du definitiv einen Drehmomentschlüssel.

Ich würde DIR empfehlen nicht selbst zu schrauben... :lol:

Zunächst mal hat auch ein HT in der Regel auch eine Federgabel und da ist der Wartungsaufwand nicht anders als bei nem Fully. Ich persönlich würde nicht auf die Idee kommen bei den Federelementen erst nach drei Jahren einen Service zu machen. "Kollabieren" werden die bis dahin sicher nicht, aber nach der Zeit sind die längst trocken gelaufen oder das Öl ist völlig verwässert und alles läuft hölzern. In dem Zustand steigt der Verschleiß an den Dichtungen steil an und in der Regel ist nach so langer Zeit ein "großer" Service inkl. Dichtungen fällig. Ein "kleiner" Service an Gabel und Dämpfer ist echt kein Hexenwerk und auch für Ungeübte an ein zwei Abenden erledigt. Wenn man den regelmäßig durchführt, dann kommt man mit den ersten Dichtungen sehr lang klar.
Die "Aufhängungen" am Hinterbau "einzufetten" macht keinen Sinn. Wenn dann bitte den Hinterbau komplett demontieren, die Dichtungen der Lager öffnen und reinigen, nachfetten oder austauschen, je nach Zustand.
Auch bei nem Stahl Rahmen sollte man die vorgegebenen Drehmomente einhalten, aber es ist nicht so, dass ein Carbonbauteil sofort versagt, wenn man 1Nm zu viel auf eine Schraube gibt... Das Material ist nämlich auch nicht so sensibel wie du es hier darstellst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Er war doch beim Händler und hat Probefahrten gemacht. Insofern verstehe ich deine Empfehlung nicht... Wenn man weiß was man will, dann kann man ohne Bedenken bei einem Versänder zuschlagen. Ich sehe da grundsätzlich kein Problem!
Ich würde kein Rad kaufen, das ich nicht probefahren kann. Das wäre mir definitiv ein eventueller Aufpreis wert. Wenn ich ein Rad über 5-7 Jahre nutze und anständig warte, dann relativiert sich sowieso eine kleine Differenz beim Kaufpreis.
Ich würde DIR empfehlen nicht selbst zu schrauben... :lol:
Zu spät. :p Ich mache alles selbst, wozu ich kein Spezialwerkzeug brauche (um z. B. BB auseinander nehmen). Ich würde mehr machen, wenn ich nicht so oft beruflich von Kontinent zu Kontinent ziehen würde, da lohnt es sich nicht, mir Werkzeug zu kaufen, was ich nicht öfters gebrauche.
Zunächst mal hat auch ein HT in der Regel auch eine Federgabel und da ist der Wartungsaufwand nicht anders als bei nem Fully.
Doch, der ist schon höher — nicht unendlich höher, aber ich finde es wichtig, das zumindest zu erwähnen. Hardtails sind einfacher und deshalb kann einfach weniger kaputt gehen. Zum Beispiel musste ich meinen Dämpfer und meine Gabel zum Service letzten Herbst einschicken (es war an der Zeit) und das hat mich umgerechnet ca. 400 € (¥50,000) gekostet. (Zumindest beim Dämpfer musste eine Seite des Druckzylinders getauscht werden.) Hätte ich ein Hardtail, wäre es ca. die Hälfte — aber eben auch keine Dämpfung hinten ;)
Ich persönlich würde nicht auf die Idee kommen bei den Federelementen erst nach drei Jahren einen Service zu machen. "Kollabieren" werden die bis dahin sicher nicht, aber nach der Zeit sind die längst trocken gelaufen oder das Öl ist völlig verwässert und alles läuft hölzern.
Naja, ich habe das mal im Studium gemacht, weil ich mir das Geld für den Service sparen wollte/musste. Ich hatte dann ein tiefergelegtes Hardtail, für dessen Gabel sich eine Reparatur nicht mehr gelohnt hat. (Ich habe vom damaligen Händler für weniger Geld eine leicht gebrauchte Gabel bekommen, die aber nicht so dolle war.)
Die "Aufhängungen" am Hinterbau "einzufetten" macht keinen Sinn. Wenn dann bitte den Hinterbau komplett demontieren, die Dichtungen der Lager öffnen und reinigen, nachfetten oder austauschen, je nach Zustand.
Genau das habe ich ja auch gemeint. Da es die bei Hardtails keinen beweglich gelagerten Hinterbau gibt, hat man hier weniger Aufwand (sofern man das selbst macht) oder aber geringere Kosten beim Service.
Auch bei nem Stahl Rahmen sollte man die vorgegebenen Drehmomente einhalten, aber es ist nicht so, dass ein Carbonbauteil sofort versagt, wenn man 1Nm zu viel auf eine Schraube gibt... Das Material ist nämlich auch nicht so sensibel wie du es hier darstellst...
Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass Carbonbauteile sofort kaputtgehen, wenn man Schrauben mit 6 statt mit 5 Nm anzieht. Trotzdem ist Carbon definitiv empfindlicher als Metalle, wenn Belastungen in bestimmte Richtungen anlegt werden. Und Fehler, wie die Sattelstütze zu fest anzuziehen, wenn man nach der Anfahrt das Radl Tour-fertig macht, können teurer werden. Oder aber, wenn man in den Urlaub fliegt und der Radkarton zu robust gehandhabt worden ist.
 
Ich würde kein Rad kaufen, das ich nicht probefahren kann.

Nochmal... Um Versänder gehts dem TE doch gar nicht! Er war bei Rabe im Laden und hat die Räder gefahren. Warum projezierst du hier deine persönliche Meinung zu Versändern unabhängig von der Relevanz auf den TE? Um deinen Voruteilen mal etwas entgegen zu setzen... Du kannst ein Rad beim Versender bestellen und nach dem Auspacken zu Hause Probefahren. Wenns dir gar nicht zusagt, gehts wieder zurück. Der Aufwand ist vielleicht höher als zum Händler um die Ecke, aber mach einer setzt sich für Stunden ins Auto um zu einem Händler zu fahren der ein Wunschrad zur Probefahrt stehen hat. Da ist der Aufwand beim Versänder zum Teil deutlich geringer und man hat wesentlich länger Zeit um sich mit dem Rad zu beschäftigen...

Das Thema Service werde ich nicht weiter mit dir diskutieren, ich glaube nicht das wir da auf einen gemeinsamen Nenner kommen...
 
Nochmals Danke für die Tipps!
Gegen ein wenig mehr Wartungsaufwand beim Fully hab ich eigentlich nix. Garage mit Werkbank und diveresem Werkzeug is vorhanden...

War dann grad nochmal bei nem anderen Händler in der Nähe, der Ghost und Bergamont im Angebot hat. Beratung fand ich sehr gut, erster Service wäre kostenlos dabei, Reifen (Mäntel) könnt ich mir nach meinem Wunsch noch aussuchen, Umbauten wären möglich...
Konnte dort zwei Bikes die in Frage kämen, auf nem kleinen flachen Gelände-Rundkurs testen:

Ghost SL AMR 7 LC
(2017) in L
Hat Spaß gemacht und ist vortriebsstark. Optisch auch genau meine Lieblingsfarben und passend zur meiner vorhandenen Kleidung/Helm ;)
Bin mir nur wegen der Rahmengröße L unsicher, da ich die Sattelstütze an der Klemmung über das Max montieren musste um bequem/sportlich zu sitzen. Würde da aber ne längere Sattelstütze kostenlos bekommen. Ansonsten hab ich mich sehr wohlgefühlt und auch im Rundkurs fand ich das Bike wendig für 29 Zoll! Auf nem kurzen Straßensprint fand ich den Vortrieb auch toll. war kurz davor zuzuschlagen, wollt aber noch eure Meinung hören.
UVP 3099. Im Angebot 2600 Euro. Gutes Angebot?

Bergamont Trailster 7.0 (2017) in XL
Hat auf dem Rundkurs noch mehr Spaß gemacht, weil nochmal ein Stück wendiger. Saß auf dem Bike meiner (leihenhaften) Meinung nach sehr gut drauf. Hab mich fast so gefühlt wie auf dem Focus Jam. Der Händler würde mir auf Wunsch eine SRAM Eagle GX 1x12 verbaun. Dazu muss halt ein anderer Laufradsatz her. Allerdings kenn ich mich da zu wenig aus.
UVP 2899. Im Angebot 2400€.

Irgendwie tendiere (auch dank euch ;)) zum Jam. Jedoch hät ich da ca. 70km bis zum Rabehändler...
Das Ghost hät ich gern in XL noch probiert. Der Händler meinte es würde wohl beides passen, allerdings is das L das letzte im Laden. der Händler wär auch nur 20 km entfernt.

Ich muss nochmal nachdenken, und langsam platzt mir der Schädel :wut:

Gruß :winken:
 
Ich bin auch gute 80km zu Rabe getuckert (und das sogar 2x :D).
Wenn ich n Rad für 2000€ kaufe dann sollten wohl auch noch die Stunde Zeit und 8€ für Benzin drin sein ;)
 
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