Dreh-Momente am Dienstag: Wo sind eigentlich die echten Steckachsen hin?

Dreh-Momente am Dienstag - so lautet die neue Technikkolumne auf MTB-News.de. Sie soll technische Inhalte allgemeinverständlich näherbringen, ohne an technischer Korrektheit zu mangeln. Neuheiten werden diskutiert und aus Sicht von Ingenieuren beleuchtet. In Gast-Beiträgen kommen Entwickler verschiedener Bike-Firmen zur Sprache - wir hoffen, ihr habt Freude an den teils nerdigen, kritischen, aber auch unterhaltsamen Gedanken.


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Von der Handhabung sind die aktuellen Systeme auf jeden Fall ein Gewinn. Jetzt wo die Räder immer länger werden und man das Vorderrad ausbauen muss um sie in einen normalen Kombi zu bekommen ist das schon praktischer. Für mich als ungeduldigen Grobmotoriker (vor allem bei Kälte) waren die Schrauben an den alten MZ und Fox Gabeln immer eine sehr nervige Angelegenheit. Am Hinterbau könnte ich mir jedoch eine Verschraubung gut vorstellen, da sich diese ab und an (bei mir) doch gern mal lockert.
 
Quasi anstatt einer echten Steckachse?

Ja, meine Rohloffs haben ja alle nur Schnellspanner. Aber nach mancher Definition hier, ja jetzt dann auch richtige Steckachse :D
Eigentlich wollt ich der Einfachheithalber ein Bild der Hülsen für 135mm breite 12mm Steckachsen verlinken, aber hatte nur das 150er zur Hand. Steckachse mit nur zwei 12mm Löchern mit Rolldoof ist super, perfekte Drehmomentabstützung nur über Achsplatte.

G.:)
 
Hätte mal eine frage zu dem Punkt x12 am hinterbau in Zusammenhang mit leichteren Lauf der Nabe wegen geringerer Spannkraft.

Wie fest muss eine solche angezogen werden?
Habe Einen Newmen LRS und die sind da etwas sensible, finde dazu nirgendwo eine Angabe.

Danke
Sollte eigentlich auf dem Achskopf aufgelasert sein. Die Steckachsen werden meist mit ca. 15 Nm angezogen. Auf den aktuellen X-12 Achsen steht 10-16 Nm, wobei ich 10 Nm schon sehr wenig finde, da würde ich öfter nachkontrollieren.
 
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Ist ein 8er Imbusschlüssel und etwa 12nm.
Leider bisher kein Gewindeschneider in dem Maß gefunden Heute:cooking:
 

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Tiptop, gutes Format und sinnvolles technisches Niveau gefunden. Themenspeicher: Federung und Dämpfung, Spielarten der Dämpfung (R, C, HSC, LSC), Bremsen, Lagerungstechnik (Konus, Industrie, zulässige und unzulässige Kräfte)....

:daumen:
 
Schönes Thema! Hab mich schon gefragt was diese neuen "Schnellspanner" sollen.
Technisch nur 2.te Liga im Vergleich zu Steckachsen.
 
Meiner Meinung nach gabs ja schon mal das fast perfekte System. Psylo SL mit 20mm Tullio Steckachse. Hätte man nur noch ein bißchen verfeinern müssen. Diese ganzen geschlitzen Spreizsysteme sind eigentlich für das dreckige Arbeitsfeld eines artgerecht gehalten MTB zu filigran und schmutzanfällig.
Psylo_SL_TULLIO_20mm.jpg
 

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Doch, und Du beantwortest es Dir ja selbst.
Das "Spielfrei" bekommst Du ja nur mit Vorspannung!
Sicherlich eine geringere als bei einer falschen Steckachse, aber ohne eine gewisse Vorspannung geht es nicht...

Die "echte" Steckachse der Fox40 Downhillgabel wird mit 2,15 Nm festgezogen, so eine monstermäßige Vorspannung kann da nicht bei rauskommen. Das ist wirklich nur so viel, daß die Nabe nicht klappert. Ein guter Schnellspanner schafft 4000N Vorspannkraft.

Von mir aus kannst du beides Vorspannung nennen, von der Größenordnung sind die Welten auseinander.
 
Probier am besten mal irgendwo ne Hexlock aus, wenn Du das noch nicht hast. Ich finde die auch nach einer ganzen Weile Nutzung immer noch fummeliger als Konkurrenzprodukte. Ich habe zwar verstanden, wie das Ding funktioniert, aber trotzdem trifft man nicht immer gleich richtig.

Kumpel von mir fährt in seinem Rune die Mattoc. Ich frag ihn ob er mich mal fummeln lässt :D Hatte aber vor Ewigkeiten schon mal eine Sherman mit Hexlock und fand es OK. Nicht toll, aber OK.
 
Die "echte" Steckachse der Fox40 Downhillgabel wird mit 2,15 Nm festgezogen, so eine monstermäßige Vorspannung kann da nicht bei rauskommen. Das ist wirklich nur so viel, daß die Nabe nicht klappert. Ein guter Schnellspanner schafft 4000N Vorspannkraft.

Von mir aus kannst du beides Vorspannung nennen, von der Größenordnung sind die Welten auseinander.

Ja und axial vorgespannt und radial geklemmt sind auch Welten auseinander nä :D
 
Ich muss mal kurz nachfragen:

Eine vorgespannte Achse wird doch durch ein Spannteil auf DRUCK vorbelastet.
Beim alten Schnellspanner ist der dünne Draht das Spannteil.
Sobald der Hebel umgelegt wird der Draht zusammengezogen und die eigentliche Achse dadurch ZUSAMMENGEDRÜCKT -> Vorspannung

Unsere Steckachsen hingegen werden beim anziehen auf ZUG beansprucht!
Sie stellen im Bezug auf Vorspannen den dünnen Draht des alten Schnellspanners dar.
 
Was aber sicher bleibt ist die perfekte Zentrierung der Nabe/Achse in den Ausfallenden.
Egal ob jetzt "echte" oder "pseudo" Steckachse.
DAS ist in meinen Augen DER riesen Vorteil aller Steckachsen, die man bei jeder Montage des Rades deutlich spürt.
Mit Schnellspanner ist das immer ein Gefummel, da hier die Toleranzen einfach viel viel größer sind.
 
Schönes Thema! Hab mich schon gefragt was diese neuen "Schnellspanner" sollen.
Technisch nur 2.te Liga im Vergleich zu Steckachsen.
Warum das? Im Fazit wird doch klargemacht, daß es keinen Unterschied macht, ob 20 mm oder 15 mm Steckachse und ob radial/axial geklemmt. Und die neuen Gabeln mit 15 mm sind sogar steifer als die alten mit klassischer 20mm-Achse.
 
Warum das? Im Fazit wird doch klargemacht, daß es keinen Unterschied macht, ob 20 mm oder 15 mm Steckachse und ob radial/axial geklemmt. Und die neuen Gabeln mit 15 mm sind sogar steifer als die alten mit klassischer 20mm-Achse.

Naja, beim Maxlesystem mit Spanner ists aber doch eher so, 20mm top, 12mm Flop. Je kleiner der Durchmesser, desto weniger kann man sich drauf verlassen.
15mm ist halt noch ausreichend funktionabel, bzw. Note 4 ;)
Bei Fox gibt auch die 15mm Steckachse volles Vertrauen. Also eher eine Systemsache, als eine Durchmessersache. Auch wenn 20mm immer steifer zu konstruieren ist als 15mm. Kommt halt drauf an was gewollt ist.

G.:)
 
Ich muss mal kurz nachfragen:

Eine vorgespannte Achse wird doch durch ein Spannteil auf DRUCK vorbelastet.
Beim alten Schnellspanner ist der dünne Draht das Spannteil.
Sobald der Hebel umgelegt wird der Draht zusammengezogen und die eigentliche Achse dadurch ZUSAMMENGEDRÜCKT -> Vorspannung

Unsere Steckachsen hingegen werden beim anziehen auf ZUG beansprucht!
Sie stellen im Bezug auf Vorspannen den dünnen Draht des alten Schnellspanners dar.
Ja, kommt aber auf die Nabenkonstruktion an. Manche Naben (z.B. Chris King) haben eine eigene durchgehende Achse die ohne Endkappen an den Ausfallenden anliegt und so durch die Steckachse vorgespannt bzw. auf Druck belastet wird. Bei Naben mit Endkappen drücken diese meist auf den Lagerinnenring der sich an Absätzen auf der Nabenachse abstützt. So wird zumindest ein Teil der Achse vorgespannt.
 
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Die "echte" Steckachse der Fox40 Downhillgabel wird mit 2,15 Nm festgezogen, so eine monstermäßige Vorspannung kann da nicht bei rauskommen. Das ist wirklich nur so viel, daß die Nabe nicht klappert. Ein guter Schnellspanner schafft 4000N Vorspannkraft.

Von mir aus kannst du beides Vorspannung nennen, von der Größenordnung sind die Welten auseinander.

So hatte ich es ja auch geschrieben, aber Welten sind das nicht!
Deine 2,15Nm ergeben bei M12x1,5 nämlich 1300N Vorspannkraft....
 
Warum das? Im Fazit wird doch klargemacht, daß es keinen Unterschied macht, ob 20 mm oder 15 mm Steckachse und ob radial/axial geklemmt. Und die neuen Gabeln mit 15 mm sind sogar steifer als die alten mit klassischer 20mm-Achse.

In meinen ca. 24 Jahren in der Radbranche kann ich mich jetzt nicht an einen abgerissenen Schnellspanner erinnern,
abgerissene Maxle fällt mir aber sofort ein (Fahrer wiegt < 65 kg). Auch weil da das Gewinde (Kerbwirkung, das war/ist das Problem)
vom Rahmen noch in die Nabe rein ragt.
Stell dir vor das Durchgangsloch für die Steckachse (gegenüber dem Gewinde) ist viel zu groß ...
Was passiert bei hoher Belastung? Die Steckachse wird sich bewegen können.
Bei einer "echten" Steckachse hast du einen Formschluß, da kann sich nix bewegen.

Der Vorteil der Steckachsen mit den Scheibenbremsen kommt ja eher von den Naben die jetzt keine Gewindeachsen haben wo die Abschlußmutter taumeln kann und von den größeren Durchmesser / Abmessungen samt besseren Passungen zw. Ausfallende - Steckachse.
 
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