Welche Art Fully ist das richtige für meine Bedürfnisse

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19. Februar 2018
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Hallo,

ich hätte Lust etwas Geld in mein "neues" Hobby zu investieren bin mir aber schon bei der Art des Rades etwas unsicher und würde gerne mal nach eurer Erfahrung dazu fragen.

Zu mir:
Ich bin 37, komme aus 29614 (Flachland) und bin momentan ziemlich gerne mit dem MTB unterwegs. Da es bei mir in der direkten, kurz mal erreichbaren, Nähe keine Berg oder größere Hügel gibt, fahre ich zur Zeit hauptsächlich Touren durch den Wald (20-30 Km), suche mir gerne kleine Sprünge und übe Fahrtechnik soweit das eben möglich ist.

Im Bikepark Winterberg war ich auch schon und das hat mich ziemlich angefixt, so dass ich zukünftig auch mal Touren im Harz (inkl. Ordentlicher Bergabpassagen) oder in andere Bikeparks machen möchte. Aber sicher dann eher Flowlines und diese typischen Anfänger geschichten. 2-3 Meter Drops und Sprünge kommen dann sicherlich erst in entfernterer Zukunft, wobei ich Bock drauf habe mich daran zu tasten. Kein Bock habe ich darauf mir dann vor Ort Räder zu leihen, da ich gerne eins haben möchte mit dem das alles zu realisieren geht. Also rauf- und runterfahren und auch mal hüpf.

Zur Zeit fahre ich ein Radon ZR Team 6.0 welches mir auch Spaß macht aber irgendwie reizt mich ein Fully auch sehr. Preislich so umme 2.500 Euro, günstiger ist auch nicht schlecht.

Die Frage ist, was macht für mich am meisten Sinn ?
Ein Rad mit zirka 120-130 Federweg, da es noch recht Tourentauglich und effizient ist.
Also sowas wie Cube Stereo 120 - 140 oder ähnlich.

Ein Canyon Spectra AL 6.0, od. Jeffsy oder ähnlich, finde ich geil, nur ist das übertrieben für meine Nutzungsgewohnheiten ?

Oder doch ein Enduro weil ich dann wirklich die ersten Jahre alles abdecken kann?

Macht man bei Rädern der Gattung Spectral od. Strive bei Touren zu viele Abstiche ? Probefahren macht immer Sinn ich weiß, mache ich dann auch, aber mich interessiert, wie die Flachländer unter euch das so handhaben.

Was denkt ihr, welche Gattung passt am besten zu mir ?
 
Fraglich bei Deinen Anforderungen ist, wieviel Du im heimischen Gefilde im Vergleich zu Bikepark-Ausflügen und Co. unterwegs bist :ka:. Wenn Du nämlich viel zu Hause im Flachland unterwegs bist, dann macht ein AM- oder Enduro-Bike m. E. keinen Sinn. Dann wäre ein Trail- bzw. Tourenbike – wie von Dir bereits aufgeführt – sinnvoller. Solltest Du aber eine deutlich höhere Prio auf Bikeparks legen, dann wäre der Griff zum Enduro sicherlich sinnvoller.

In meinen Augen solltest Du Dir zunächst einmal diese Frage beantworten und Dich dann auf eine konkrete Kategorie festlegen. Dann sollten hier im Forum auch genügend Vorschläge kommen ;)
 
Meine Meinung: das Hardtail behalten und als Zweitrad ein Enduro zulegen. Touren sind damit durchaus möglich, so dass man je nach Tageslaune und Tourenplanung ein Rad wählen kann und Park hält ein Enduro auch aus, wenn der eigene Anspruch größer wird und die Strecken anspruchsvoller.

Soll hingegen das HT ersetzt werden, weil du nur ein Rad haben möchtest: da würde ich das Budget um mindestens 1.000€ anheben, um ausstattungsmäßig und auch von der (robusten) Machart auf der sicheren Seite für beide Anwendungen zu sein. Ein Jeffsy z.B. gibt es zwar bereits in dem Budget, da hast du dann aber für Flachlandtouren keinen lockout am Dämpfer (und das ist bei vielen Rädern in der Preisklasse so), während man z.B. bei Cube und Radon einiges über nicht ausreichend dimensionierte Lager hört. Also Budget hoch und dann z.B. ein Alutech ICB 2.0 Erdgeschoß oder Transition Scout/Smuggler. Oder ein Scott Genius, das dürfte dank TwinLoc auch ein sehr gutes "eins für alles"-Bike sein, ebenso ein Bionicon rEvo.
 
Danke für euere Antworten die ja schon in zwei ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Ich denke mal dass der Anteil an heimischen Touren bei guten 80 % liegen wird. Ein Trailbike wird wahrscheinlich auch nicht gleich in zwei Teile brechen wenn man damit normale Abfahren im Bikepark macht, oder wat ? Ich wiege knappe 90 Kg. Das HT werde ich wohl vorerst behalten für Winter oder einfach als Backup, werde aber realistischer Weise keinen Bock mehr haben damtit zu fahren wenn ich was "besseres" in der Garage habe.
 
Ein Trailbike wird wahrscheinlich auch nicht gleich in zwei Teile brechen wenn man damit normale Abfahren im Bikepark macht, oder wat ?

Nein, sollte nicht passieren. Zumindest so lange man was Anständiges kauft.

Zum Beispiel sowas hier:

https://www.linkradquadrat.de/sonde...ully-carbon-modell-2017?number=625013155&c=12
https://www.linkradquadrat.de/sonde...-zoll-fully-modell-2017?number=625013167&c=12
https://www.rabe-bike.de/shop/focus-jam-ltd-2017.html
https://www.rabe-bike.de/shop/focus-jam-lite-firered-2017.html

Wie groß bist du?
 
Das Focus hatte ich garnicht so im Blick. Finde ich schon ganz nett. Gerade das Evo mit der Sram. Irgendwie finde ich 1x12 ganz ansprechend. @TypeActive Auf eine konkrete Kategorie kann ich mich ja nicht festlegen, daher ja meine Frage hier. Ist der Federweg denn unbedingt aussagekräftig über das Einsatzgebiet ?
 
Das Focus hatte ich garnicht so im Blick. Finde ich schon ganz nett. Gerade das Evo mit der Sram. Irgendwie finde ich 1x12 ganz ansprechend.

Das ist nicht 1x12, das ist 1x11.

Deswegen ist es ja so günstig.

Ist der Federweg denn unbedingt aussagekräftig über das Einsatzgebiet ?

Nein. Geometrie ist viel wichtiger. Es gibt Agressive Trailbikes mit 120 mm Federweg (zB Evil The Following), die machen bergab so manches 160 mm Bike platt.
 
Nein. Geometrie ist viel wichtiger. Es gibt Agressive Trailbikes mit 120 mm Federweg (zB Evil The Following), die machen bergab so manches 160 mm Bike platt.

Das kann ich so nur unterschreiben. Geo ist bei weitem wichtiger (flacher Lenkwinkel etc.). Mehr Federweg bietet natürlich mehr Reserven und verzeiht dadurch den ein oder anderen Fahrfehler.

Auf eine konkrete Kategorie kann ich mich ja nicht festlegen, daher ja meine Frage hier. Ist der Federweg denn unbedingt aussagekräftig über das Einsatzgebiet ?

Das hast Du ja in einer Deiner Antworten indirekt schon beantwortet: "80 % heimische Touren". Daher würde ich auch zu einem robusten Trail-/Touren- oder zu einem AM-Bike raten.
 
Danke für eure Einschätzungen. Zwei Fragen stellen sich mir da noch.
Wie würdet ihr oder auch ich den Unterschied empfinden, wenn ich meine 25 Km Heimrunde mit einem effizienten Trailbike wie z.b. das Focus Jam oder Canyon Neuron fahre oder den Tag danach mit einem AM wie Spectal (ich kenne noch nicht so viele verschiedene Bikes, daher nenne ich diese jetzt mal) ? Ist es dann einfach anstrengender, empfindet oder ist es sogar langsamer, unkomfortabler. Wie äußern sich die verschiedenen Konzepte ? Mehr Reserven durch Federweg leuchten mir da noch am meisten ein.

Zweite Frage
Wie äußern sich sram 1x11 zu 1x12. Mir braucht jetzt keiner erläutern, dass die Bandbreite höher bei 1x12 ist. Wenn ich nun keine Vergleichsmöglichkeit A/B der beiden Kassetten habe, fehlt einem denn was ? Zur Zeit fahre ich ja 3x10, daher fehlt mir natürlich nichts. Aber komme ich die Berge nicht rauf oder kann ich nicht schneller als 30 Km/h strampeln ?

Hoch, das ist alles nicht so leicht. In meiner Gegend gibt es noch nicht mal Läden die richtige Fullys haben, da die hier einfach kaum gefahren werden.
 
@Florent29 Warum hast du das Focus Jam Evo in größe XL empfohlen ?
Bei dem Rechner auf der Seite kommt bei meiner Körpergröße ein L Bike bei raus. Hat das einen Grund oder ein Erfahrungswert oder einfach nicht auf die Größe geachtet ?
 
Wie äußern sich sram 1x11 zu 1x12. Mir braucht jetzt keiner erläutern, dass die Bandbreite höher bei 1x12 ist. Wenn ich nun keine Vergleichsmöglichkeit A/B der beiden Kassetten habe, fehlt einem denn was ? Zur Zeit fahre ich ja 3x10, daher fehlt mir natürlich nichts. Aber komme ich die Berge nicht rauf oder kann ich nicht schneller als 30 Km/h strampeln ?

Auf www.ritzelrechner.de kannst Du das ganz easy selbst ermitteln. Vergleiche einfach Deine aktuelle 3x10 mit 1x12 oder 1x11 und schau, wo die Unterschiede liegen! Wichtig ist

a) wo liegt der leichteste und schwerste Gang und
b) wie groß sind die Gangsprünge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Einschätzungen. Zwei Fragen stellen sich mir da noch.
Wie würdet ihr oder auch ich den Unterschied empfinden, wenn ich meine 25 Km Heimrunde mit einem effizienten Trailbike wie z.b. das Focus Jam oder Canyon Neuron fahre oder den Tag danach mit einem AM wie Spectal (ich kenne noch nicht so viele verschiedene Bikes, daher nenne ich diese jetzt mal) ? Ist es dann einfach anstrengender, empfindet oder ist es sogar langsamer, unkomfortabler. Wie äußern sich die verschiedenen Konzepte ? Mehr Reserven durch Federweg leuchten mir da noch am meisten ein.
Das AM wird bergauf anstrengender und langsamer sein. Gleiches dürfte abgeschwächt für flache Passagen gelten. Bergab dürfte das AM schneller und weniger anstrengend sein.
Insgesamt wird deine Tour auf dem Trailbike schneller und weniger anstrengend sein, da man in der Regel deutlich länger bergauf als bergab fährt.

So jedenfalls meine Erfahung im Harz zwischen Hardtail und effizientem AM auf den gleichen Touren. Ich denke das ist in etwa übertragbar.
 
Habt ihr denn Empfehlungen für vernünftige Trailbikes ? Es ist mir eigentlich gleich, ob es vom Versender oder vom stationären Handel kommen würde. Das Gesamtpaket muss halt stimmen. Ich finde 1x Antriebe interessant, ebenso die Remote Sattelstütze. Ob 27,5 oder 29er ist glaube ich nicht so wichtig für mich.
 
Habt ihr denn Empfehlungen für vernünftige Trailbikes ? Es ist mir eigentlich gleich, ob es vom Versender oder vom stationären Handel kommen würde. Das Gesamtpaket muss halt stimmen. Ich finde 1x Antriebe interessant, ebenso die Remote Sattelstütze. Ob 27,5 oder 29er ist glaube ich nicht so wichtig für mich.
Kannst und willst du selber schrauben?
 
So bis um die 2.500 €.

Ein Rad aus dem Karton ziehen und zusammen bauen kann ich schon. N Kette wechseln etc auch. Für größere Sachen bringe ich auch ein Versender Rad zum Händler. Die Parts sind doch meistens gängige Massenware denke ich. Also ich kann mir kaum Vorstellen dass die stationäre Werkstatt die Reparatur verweigert.
 
Es soll halt ein richtiger Allrounder für die ersten 1-2 Jahre sein. Touren und wenn es sein soll auch mal etwas härter runter. Aber wie gesagt, ich bin Anfänger und da wird sich die mechanische Belastung, außer meine 90KG, in Grenzen halten
 
Bei einem Versenderbike solltest Du schon auch ein wenig „Lust“ aufs selberschrauben mitbringen. Wenn Du trotzdem eine „freie“ Werkstatt brauchst, dann würde ich mich bereits im Vorfeld - also vor der Bestellung - informieren. Wäre ja auch doof, wenn diese 100 km entfernt wäre. Bzgl. Bikes werfe ich mal Folgende in den Raum:

Radon Skeen Trail 9.0
https://www.radon-bikes.de/mountainbike/fullsuspension/skeen-trail/skeen-trail-275-90-2018/

Canyon Neuron AL 8.0
https://www.canyon.com/mtb/neuron/2018/neuron-al-8-0.html

Alternativ könnte auch ein Specialized Stumpjumper als 29er gut passen. Das wird dann allerdings Budget-technisch schwierig.
 
Mehr wollte ich eigentlich erstmal nicht ausgeben. Das Neuron gefällt mir schon echt gut. Mit solch einem Rad kann man auch bedenkenlos mal im Trail- oder Bikepark die einfacheren Sachen fahren ohne Angst um sein Material zu haben ? Wie gesagt Flowlines und auch mal kleinere Sprünge. Oder macht die "Performance" im Bezug auf z.B. Spectral AL 6.0 (was von der Ausstattung ja rcht ähnlich ist) wenig unterschied ? Das Spectral hat halt mehr reserven. Wo meine Amibtionen zukünftig hingehen kann ich nicht genau abschätzen. Bin aber auch jemand der sich steigert und auch mal schwierigeres ausprobiert.
 
Skeen oder Neuron würde ich persönlich nicht unbedingt mit in den Park nehmen und mir persönlich wäre der Unterschied zum Hardtail, dass du ja behalten willst, zu gering.

Dann eher ein Bergamont Trailster
Das hat zwar keine 1x-Schaltung, ist aber mit 2x auch tourentauglicher als eine 1x11 (1x12 wird bei dem Budget eher schwer) und unterschreitet dein Budget ausreichend, um noch ein paar persönliche Vorbieben anzupassen oder Ausrüstung (Helm, Schoner etc.pp.) für den Parkbesuch zu kaufen.

Oder ein Trek Fuel EX
Für das gilt ähnliches wie für das Trailster.

Oder das oben bereits genannte Focus, ggf. mit dem gesparten Geld auf eine GX Eagle umrüsten und die 1x11 neuwertig verkaufen.
 
@Florent29 Warum hast du das Focus Jam Evo in größe XL empfohlen ?
Bei dem Rechner auf der Seite kommt bei meiner Körpergröße ein L Bike bei raus. Hat das einen Grund oder ein Erfahrungswert oder einfach nicht auf die Größe geachtet ?

Größe 50 ist weder L noch ein richtiges XL, sondern irgendwo dazwischen. Passt also für dich, denn mit 1,86 liegst du auch genau zwischen L und XL.

Das Neuron gefällt mir schon echt gut. Mit solch einem Rad kann man auch bedenkenlos mal im Trail- oder Bikepark die einfacheren Sachen fahren ohne Angst um sein Material zu haben ?

Laaaangweilig.

@Dodger79 hat es ja richtig erklärt: Das Neuron kann auch nicht viel mehr als dein HT.
 
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