Dieser STW-Wert mag ja für den ein oder anderen Biker und natürlich die Bike, die Mountainbike und selbstverständlich auch die Bikeindustrie ein wichtiger Faktor sein. Aber stellt doch mal euren Bikekumpels die Frage: "Wie ist denn der STW-Wert von deinem Bike?" Oder stellt die Frage einem Fachverkäufer. Ich bin davon überzeugt, dass mindestens 90 Prozent der Befragten keinen blassen Schimmer haben, wovon da gerade die Rede ist. Oder fragt doch mal, wer seine Kaufentscheidung von diesem STW-Wert abhängig gemacht hat.
Im Test der aktuellen Bikes über 2019er Enduros gehen die Testredakteure bei keinem Bike mit der Option einer Geometrieverstellung darauf ein, wie sich das jeweilige Fahrverhalten im Low- oder Highmodus verändert und welchen Einfluss die veränderte Geometrie auf das Testergebnis hatte. Thema verfehlt - Note ungenügend - Setzen! Statt die wertvolle Heft- bzw. Seitenkapazität mit so einem Stuss wie mit einem Riesenaufwand ermittelten Laborwerten zu füllen, sollten die Herren Tester sich lieber mal den wirklich wichtigen Dingen bei solchen Tests widmen. Es ist für mein Verständnis sowieso irgendwie paradox, einer doch mehrheitlich eher am Mainstream orientierten Leserklientel mit Laborwerten zu kommen, statt diese mit den wirklich wichtigen Dingen zu füttern.
@Geometrieverstellung
Für die Mehrheit, also wie du sagst, der Mainstream, ist dies völlig unerheblich bzw gar nicht spürbar (wir reden von ca 0,5-1 Grad, selbst Forumsgrößen merkten den Unterschied nich).
@Steifigkkeitswerte
Das sind ganz einfach nüchterne Fakten, die jeder leicht vergleichen kann. Ob das gerade bei eine MTB Fully notwendig ist, im Gegensatz zB zu einem Rennrad, ist wieder eine andere Sache.
@subjektiver Fahreindruck
Der ist halt von Tester zu Tester verschieden. Der eine fährt lieber mit einer progressiven Dämpfung, der andere ballert lieber und der nächste will es wieder plüschig. Also erst wieder nicht reproduzier- bzw nachvollziehbar.
Abgesehen davon testet MTB-news.de ja gelegentlich auch mit mehreren Fahrern.
@ungleiche Reifen
Ich glaube die guten Fahrer, die Cracks, Freaks etc werden den Unterschied zwischen zB Magic Marry, Hans Dampf , Minion, Ardent usw wohl kennen und dann in der Lage sein, deren Eigenschaften halbwegs auf ein anderes Rad um zulegen, ohne das es sich gänzlich anders fährt, unfahrbar oder als das man deswegen eine wissenschaftliche Abhandlung über das andere Fahrverhalten schreiben müßte.
@Zeitschriften Tests
Auch dort finden sich immer wieder Angaben über die Auswirkungen der Hinterbauten bzw im Zusammenspiel mit deren Dämpfer.
Aus all diesen Faktoren kann man schon einiges hilfreiches ableiten.
Ausborgen und/oder ausgiebig testen wäre natürlich das Beste.
Und selbst wenn das nicht möglich ist, aber jemand meint, ohne diese ganzen Tests und Forumsmeinungen nicht auskommen zu können bzw dann noch immer keine Entscheidung treffen kann, tja, der muss eben das (Lebens-)Risiko eines (ev Fehl-)Kaufes eingehen und notfalls halt mit Verlust wieder verkaufen. Immerhin ermöglicht dies, das Rad auf Herz und Nieren zu testen.
Was also noch alles?