Warum sind Stahldämpfer besser?

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Es gibt etliche Diskussionen über Luft- vs Stahldämpfer. Insgesamt herrscht die Meinung im MTB-Bereich, dass Stahldämpfer feinfühliger ansprächen und weniger durch den Federweg rauschten. Nachteil sei aber höheres Gewicht.

Warum wird im Auto-Bereich dann Luftdämpfer als Ultimatum oder "Oberklasse" angesehen? Dort herrscht eher die Meinung, dass Luftdämpfer feinfühliger ansprächen? Im Auto-Bereich bieten Luftdämpfer natürlich den Vorteil, dass bei hoher Zuladung ein Absacken des Fahrwerks durch Luftzufuhr kompensiert werden kann.

Wie sieht es im Motorrad-Bereich aus? Werden im Motorad-Bereich überwiegend Luft- oder Stahldämpfer verwendet?
 
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Mit Luft bzw. Stahl wird gefedert, mit Öl gedämpft. Im Motorrad Bereich meist Stahl, im MX Bereich auch mit Luft in der Gabel, normal im Autobereich Stahl. Lässt sich auch gut abstimmen, da das Fahrzeuggewicht schon einen Großteil des Gesamtgewichts ausmacht. Luftfeder in der Oberklasse meist auch wegen elektronischer Steuerung, bei Stahl kann man die Federrate nicht einfach verändern. Und Stahl ist relativ ausfallsicher, bei Luft ist die Luft raus wenn Luft raus ist.

Besser gibt es da eigentlich nicht. Mir persönlich gefällt Stahl besser, wenn die Federrate passt.
 
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Der Unterschied am Rad ist die gefederte Masse. Wo am Auto das Fahrwerk gut ne Tonne Gewicht als Gegenlager hat, sind es beim Rad nur etwa 10kg +-. Sprich die höhere Reibung in den Luftdämpfern aufgrund der Dichtunen wirkt sich beim Auto aufgrund dessen höherer Masse kaum aus. Beim Rad sieht das anders aus. Ein Stahlfederdämpfer hat deutlich weniger Losbrechmoment und filtert dadurch feiner und früher Schläge weg. Das bedeutet für den Fahrer, dass er weniger gegenhalten muss.
Zudem erwärmen sich Luftdämpfer beim Komprimieren und besonders bei langen Endurorennen kann sich dadurch die Federrate des Dämpfers ändern. Bei motorisierten Fahrzeugen kann man die Dämpfer so gestalten, dass diese temperaturstabiler sind, was leider mit einer höheren Masse verbunden ist. Das macht für ein Auto nicht viel aus, beim Rad will man aber so leicht wie möglich sein.
 
Wurde eigtl. schon alles gesagt:

Stahlfeder: Das Fahrzeug wird durch eine Stahlfeder in Waage gehalten. Dämpfung, damit es nicht schaukelt mit Öl, was durch Öffnungen strömt.

Luftfeder: Das Fahrzeug wird durch eine Luftfeder in Waage gehalten. Dämpfung mit Öl.
Vorteil: Leichter, Federrate einstellbar.
Nachteil: Damit die Luft als Feder fungiert, darf sie beim einfedern nicht entweichen. Dh. der volumenveränderliche Zylinder muss luftdicht abgedichtet sein. Die Dichtungen, die auf Metall reiben verursachen aber Reibung -> hohes Losbrechmoment.

Beim Auto spielt leichter und Reibung aber aufgrund des eh schon sehr hohen Gewichts keine Rolle.
 
Luftdämpfung gab's angeblich auch mal. Reifen dämpfen mit Gummi. Gummimischungen werden teilweise daraufhin optimiert, sich langsam zurückzuformen.

Irgendwann gab's im News-Bereich mal einen Artikel von einem Federungsentwickler. Da stand sinngemäß, daß man bei der Entwicklung von Luftfedern idealerweise so nah wie möglich an die Kennlinie von ner Stahlfeder rankommen will. Also Stahlfeder = heiliger Gral. :D
 
☝das würde mich jetz ma im detail interessieren... wo wird am fahrrad nicht mit öl gedämpft? (okay, bei ganz ganz billigen gabeln, die so viel reibung haben, dass man es als dämpfung verkaufen kann...aber sonst?)
Falsch, warum und wo und mit was???
Gut "Falsch" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort dafür, ABER es gibt von diversen Herstellern, darunter WhitePower und Öhlins schon länger Versuche, die Dämpfung komplett auf Gas umzustellen. Monroe hatte damit mal angefangen, aber mit mässigem Erfolg, da die Kavitation zwischen Öl und Gas immernoch vorhanden war. Um dem vorzubeugen haben WP und Öhlins mal mit reinen Gasdämpfern experimentiert, was sogar Serienreif war. Wurde sogar sehr erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Vorteil: Weniger Reibung, schnelleres ansprechen, Weniger Gewicht und, bei langen Touren (Dakar etc.) kaum Hitzeentwicklung. Gab da mal en grossen Bericht in einer Mopped-Zeitung.

Nachteil: Sehr teuer wegen der Abdichtung, Nachfüllen wenn mal was ist auch nicht so einfach usw. Also dann doch nicht so toll für lange Distanzen.

Aber ich fand das Konzept selbst sehr Interessant.
 
krasser scheiß :eek: okay, das kannte ich noch nicht. ist aber nicht in der breite am mtb angekommen, oder?
 
Ich kenne ja Gleitbettdämpfung (Reibungsdämpfung) aber wie man mit Gas dämpfen will interessiert mich. Gibts da irgendeinen Link.
 
Inwieweit das nun wirklich zur Serienreife kam kann ich nicht sagen, ich weiss es auch nur aus den üblichen Zeitschriften und zumindest Öhlins hatte sogar ein Patent drauf angemeldet. Das war aber noch zu meiner wirklich aktiven Moppedzeit, also so um 2010 rum. Ich würde sogar sagen das FOX damals bei den BAJA-Trucks damit experimentiert hat und bei den heutigen Dakar-Rallyes die Russen (Kamaz und Liaz) damit fahren. Ich hab da glaub ich mal was gelesen auf einer übersetzten Seite, kann aber auch falsch übersetzt worden sein. (passiert ja öfter).

Wie gesagt, ich fand damals das Konzept wirklich gut und spannend, es hat aber halt noch an der Abdichtung gehapert.

@Black-Under Es ging, wenn ich mich recht erinnere, um Stickstoff, gemischt mit einem anderen, grossvolumigem Gas was sich dann ähnlich wie dünnes Öl verhalten soll, aber ohne sich zu erwärmen bei ständiger Bewegung. Das war halt der grosse Vorteil. Ob das beim MTB überhaupt was bringt steht auf nem ganz anderen Blatt, was wiegt das Öl im Dämpfer? Dazu noch die aufwändigere Abdichtung, und der Vorteil der Hitzeentwicklung, den sehe ich beim MTB auch nicht wirklich.

Bei der Dakar, Baja1000 oder sonstwelchen Rallyes, da auf jedenfall. Aber beim MTB? Mh, unwahrscheinlich.
 
Gibt aber auch völlige Fehlkonstruktionen die es in die Serie geschafft haben, z.b. der Drehflügeldämpfer von der TL1000, und der war nicht nur beschisse
Nein. Obwohls da haufenweise Gasköpfe gäbe die man anzapfen könnte.
Du redest wieder in deiner eigenen Welt, aber übersetz das doch mal, so das auch die "normalen" Menschen es verstehen und nachvollziehen können.

[Beleidigung gelöscht]
 
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@Black-Under Es ging, wenn ich mich recht erinnere, um Stickstoff, gemischt mit einem anderen, grossvolumigem Gas was sich dann ähnlich wie dünnes Öl verhalten soll, aber ohne sich zu erwärmen bei ständiger Bewegung. Das war halt der grosse Vorteil. Ob das beim MTB überhaupt was bringt steht auf nem ganz anderen Blatt, was wiegt das Öl im Dämpfer? Dazu noch die aufwändigere Abdichtung, und der Vorteil der Hitzeentwicklung, den sehe ich beim MTB auch nicht wirklich. ...
... ohne sich zu erwärmen, keine oder wenig temperaturerhöhung? Dann dämpft da auch nichts. Die zur ruhe gebrachte kinetische energie muss ja irgendwo abgeladen werden. Also hier in der bewegung von gasmolekülen -> temperaturerhöhung. Da gas eine sehr geringe wärmekapazität hat, wird es darin ordentlich heiß. Dann gibt es da noch den wärmeübergang zum metall, der auch geringer wird. Für einmalige oder seltene dämpfungsvorgänge mag gas ja brauchbar sein aber nicht für eine rumpelstrecke.
 
German Answer hat auch mal was mit Luftdämpfung in ner Gabel gebracht, gar nicht so lange her.
Aber die sind halt seit jeher Nischenhersteller.

Kurz überlegt: Im Gasdämpfer steigt durch die Temperatur der Druck. Das Volumen bleibt gleich, also auch die Dichte ("Viskosität") und somit die Dämpfung bei egal welcher Temperatur.
Oder?
 
Letztlich irrelevant ;) nachdem man die Luft ja komprimieren kann, hat die Dämpfung immer eine gewisse zeitliche Verzögerung bei der Bewegung aus dem Stillstand heraus: erst wird die Luft komprimiert, dann ist irgendwann die Druckdifferenz über die Ventile groß genug damit dann auch nennenswert Luft durch strömt. Wenn der Querschnitt klein genug ist ist man nahe an der Luftfeder dran, ohne Dämpfung ;) damit ist das Fahrverhalten nennenswert anders, gerade kleine Bewegungen sind faktisch nicht gedämpft, alles was in Richtung Plattform geht ist da nicht realisierbar.
 
Letztlich irrelevant ;) nachdem man die Luft ja komprimieren kann, hat die Dämpfung immer eine gewisse zeitliche Verzögerung bei der Bewegung aus dem Stillstand heraus: erst wird die Luft komprimiert, dann ist irgendwann die Druckdifferenz über die Ventile groß genug damit dann auch nennenswert Luft durch strömt. Wenn der Querschnitt klein genug ist ist man nahe an der Luftfeder dran, ohne Dämpfung ;) damit ist das Fahrverhalten nennenswert anders, gerade kleine Bewegungen sind faktisch nicht gedämpft, alles was in Richtung Plattform geht ist da nicht realisierbar.
Als Lowspeedventil reicht ja eine Blende, daneben als HIghspeed noch ein Shimstack? :confused:
 
German Answer hat auch mal was mit Luftdämpfung in ner Gabel gebracht, gar nicht so lange her.
Aber die sind halt seit jeher Nischenhersteller.

Kurz überlegt: Im Gasdämpfer steigt durch die Temperatur der Druck. Das Volumen bleibt gleich, also auch die Dichte ("Viskosität") und somit die Dämpfung bei egal welcher Temperatur.
Oder?
Die viskosität von gasen nimmt mit der temperatur zu.
 
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