Neues Werkzeug aus kaputten Felgen: Revel Bikes bietet recycelte Carbon-Reifenheber an

Neues Werkzeug aus kaputten Felgen: Revel Bikes bietet recycelte Carbon-Reifenheber an

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Vor nicht allzu langer Zeit präsentierte Revel Bikes einen neue Carbon-Laufradsatz, dessen Felgen vollständig recyclebar sind. Jetzt geht das kleine Unternehmen den nächsten logischen Schritt und bietet einen Carbon-Reifenheber an, der komplett aus recycelten Laufrädern besteht.

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Neues Werkzeug aus kaputten Felgen: Revel Bikes bietet recycelte Carbon-Reifenheber an
 
Fakt ist aber doch: mit den kurzen Fasern erreicht man nicht mehr das Niveau wie mit Endlosfasern. Nicht so sehr in Hinblick auf die Steifigkeit, wohl aber in Hinblick auf Festigkeit und Schlagzähigkeit.
Das man mit langfaserverstärkten Carbonteilen noch tolle Produkte herstellen kann, steht ja außer Frage... aber die Fasern werden halt mit jedem Zyklus kürzer. Im nächsten Zyklus hast du Kurzfasern. Das lässt sich dann vielleicht noch schön Spritzgießen zu einigen interessanten Sachen.
Dannach wird es aber irgendwann düster nach vielleicht 3-4 Zyklen.... Das kann natürlich je nach Produkt, viele Jahre dauern, aber irgendwann ist das durch. Natürlich ist das immernoch besser als bei ner Durplastmatrix, aber irgendwann ist halt einfach schicht im Schacht
 
is 1 werbe geck oder?

Nee, ehrlich, was für ein Quatsch, für solchen Unfug so einen Preis aufzurufen. Ich glaube, dieser Artikel ist nichts als eine Marketingidee.
 
"Gleichwertig" beziehe ich hier ganz klar auf die mechanischen Eigenschaften des Materials und den damit herzustellenden Produkten. Der Witz von den Revel Felgen ggü. dem erwähnten Chiron ist das Matrix Material dieses ist einmal ein Thermoplast (vmtl PP oder PA) und lässt sich wieder aufschmelzen und neu Formen und ein anderes mal ein Kunstharz (vmtl Epoxy?) und lässt sich nicht so einfach wieder verwenden. Insofern sind die Revel Felgen schon ein Schritt nach vorne.
Und dabei muss man es nicht zwingend kleiner shreddern als das bauteil (reifenheber) ist. Auf die richtige länge kürzen, aufschmelzen und in neue form pressen, sollte möglich sein. Dann ist der begriff minderwertig obsolet. Die faser braucht für die geforderten eigenschaften des bauteils nicht länger zu sein als dasselbe. Und bevor hier wieder jemand rumgreint, dass es mechanisch nicht gleichwertig sei, sollte man erst mal untersuchen, welche eigenschaften für den neuen gebrauch dominieren. Eine faser ist vor allem dazu da, auf zug belastet zu werden.
 
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Um bei den Fakten zu bleiben: CFK, egal ob mit Thermoplast- oder (ausgehärteter) Duromermatrix, ist kein Sondermüll, kann also im normalen Hausmüll entsorgt werden.

Ansonsten ist denen wahrscheinlich auch klar, dass Reifenheber nicht das ultimative Bauteil sind. Es ist aber zumindest ein Anfang und zeigt, dass ihre Idee (thermoplastische Matrix für Primär-Bauteile und anschließendes Recycling des kompletten Composite Faser+Matrix) grundsätzlich funktioniert.
Laut meinem alten Professor schon, die Kohlenstofffasern sollen die Filteranlagen bei den Müllverbrennungsanlagen verstopfen.
"Gleichwertig" beziehe ich hier ganz klar auf die mechanischen Eigenschaften des Materials und den damit herzustellenden Produkten. Der Witz von den Revel Felgen ggü. dem erwähnten Chiron ist das Matrix Material dieses ist einmal ein Thermoplast (vmtl PP oder PA) und lässt sich wieder aufschmelzen und neu Formen und ein anderes mal ein Kunstharz (vmtl Epoxy?) und lässt sich nicht so einfach wieder verwenden. Insofern sind die Revel Felgen schon ein Schritt nach vorne.
Ja, eine thermoplastische Matrix ist vom Recycling Gedanken schon ein Fortschritt, jedoch ist zu Bedenken, dass bei jeder Weiterverarbeitung auf die Faserorientierung geachtet werden muss. Wenn der recycelte Werkstoff im Spritzgussverfahren weiter verarbeitet wird, kommt noch hinzu, dass die Fasern sich durch die Scheerung im Plastifizierzylinder und in der Düse auf ein paar wenige Milimeter verkürzen. Die Faserorientierung ist dann natürlich durch die Fließfronten in der Kavität vorgegeben. Unendliche Recyclingzyklen hält das PA (Markenname: Nylon) dann auch nicht aus, die Polymerketten nehmen dann auch Schaden, was zu einem spröden Versagen resultieren kann.

Meiner Meinung nach ist ein chemisches Recyklingverfahren, in dem das Polymer aufgespalten und wieder polymerisiert wird die Zukunft. Thermische Recyceln hat aber durchaus auch seine Berechtigung.

PS: Wer Kunststoff kennt, nimmt Metal?
 
Wie es aussieht, müssen die Jungs erst wieder ein paar Felgen schreddern :rolleyes:
Möglicherweise bekommt man auch 3? Levers ist Mehrzahl, und auf allen 3 Bildern sind jeweils 3 zu sehen.
Nuja, das wird uns ja bald jemand berichten können.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und dabei muss man es nicht zwingend kleiner shreddern als das bauteil (reifenheber) ist. Auf die richtige länge kürzen, aufschmelzen und in neue form pressen, sollte möglich sein. Dann ist der begriff minderwertig obsolet. Die faser braucht für die geforderten eigenschaften des bauteils nicht länger zu sein als dasselbe. Und bevor hier wieder jemand rumgreint, dass es mechanisch nicht gleichwertig sei, sollte man erst mal untersuchen, welche eigenschaften für den neuen gebrauch dominieren. Eine faser ist vor allem dazu da, auf zug belastet zu werden.

Das ist natürlich denkbar, dass ich aus einem großen Bauteil mir ein passgenaues, neues Halbzeug zuschneide. In der Praxis ist das aber wohl eher unpraktikabel, weil ja die Laminatdicke dann auch zufällig passen müsste etc... Ist theoretisch schon denkbar, stelle ich mir aber reichlich komplex vor. Eventuell eine gute Möglichkeit für Flächige Teile oder ähnliches.
Klar ist auch, dass die Eigenschaften für viele Anwendungen locker ausreichen dürften. Die Reifenheber sind bestimmt toll und wirklich steif und stabil. So gut wie es mit jungfräulichem Material möglich wäre sind sie aber sicher nicht. Und auch wenn eine Faser ihr Potential in Zugrichtung ausspielen kann, verstärkt sie doch auch deutlich bei Druckbeanspruchung, was auch immer du damit ausdrücken wolltest.

Laut meinem alten Professor schon, die Kohlenstofffasern sollen die Filteranlagen bei den Müllverbrennungsanlagen verstopfen.

Ja, eine thermoplastische Matrix ist vom Recycling Gedanken schon ein Fortschritt, jedoch ist zu Bedenken, dass bei jeder Weiterverarbeitung auf die Faserorientierung geachtet werden muss. Wenn der recycelte Werkstoff im Spritzgussverfahren weiter verarbeitet wird, kommt noch hinzu, dass die Fasern sich durch die Scheerung im Plastifizierzylinder und in der Düse auf ein paar wenige Milimeter verkürzen. Die Faserorientierung ist dann natürlich durch die Fließfronten in der Kavität vorgegeben. Unendliche Recyclingzyklen hält das PA (Markenname: Nylon) dann auch nicht aus, die Polymerketten nehmen dann auch Schaden, was zu einem spröden Versagen resultieren kann.

Meiner Meinung nach ist ein chemisches Recyklingverfahren, in dem das Polymer aufgespalten und wieder polymerisiert wird die Zukunft. Thermische Recyceln hat aber durchaus auch seine Berechtigung.

PS: Wer Kunststoff kennt, nimmt Metal?

Ganz klar, mit der größte Nachteil beim Rezyklat ist, dass man die Faserorientierung nicht mehr so einfach und frei bestimmen kann, wie es mit Endlosfasern möglich war. Und klar ist auch, dass es spätestens beim Spritzguss mit langen Fasern vorbei ist und wir bei Kurzfasern angekommen sind. Und ich bin schon der Meinung, dass das Polymer (Nylon ist übrigens nur der Markenname für PA 6.6) die drei Zyklen schon halbwegs verkraften dürfte bis das Spritzgussteil letztlich als Endstation vorliegt. Zumindest wenn man es bei der Verarbeitung nicht unbedingt mit der Hitz Übertreibt und zügig arbeitet...
 
Das ist natürlich denkbar, dass ich aus einem großen Bauteil mir ein passgenaues, neues Halbzeug zuschneide. In der Praxis ist das aber wohl eher unpraktikabel, weil ja die Laminatdicke dann auch zufällig passen müsste etc... Ist theoretisch schon denkbar, stelle ich mir aber reichlich komplex vor. Eventuell eine gute Möglichkeit für Flächige Teile oder ähnliches.
Klar ist auch, dass die Eigenschaften für viele Anwendungen locker ausreichen dürften. Die Reifenheber sind bestimmt toll und wirklich steif und stabil. So gut wie es mit jungfräulichem Material möglich wäre sind sie aber sicher nicht. Und auch wenn eine Faser ihr Potential in Zugrichtung ausspielen kann, verstärkt sie doch auch deutlich bei Druckbeanspruchung, was auch immer du damit ausdrücken wolltest.



Ganz klar, mit der größte Nachteil beim Rezyklat ist, dass man die Faserorientierung nicht mehr so einfach und frei bestimmen kann, wie es mit Endlosfasern möglich war. Und klar ist auch, dass es spätestens beim Spritzguss mit langen Fasern vorbei ist und wir bei Kurzfasern angekommen sind. Und ich bin schon der Meinung, dass das Polymer (Nylon ist übrigens nur der Markenname für PA 6.6) die drei Zyklen schon halbwegs verkraften dürfte bis das Spritzgussteil letztlich als Endstation vorliegt. Zumindest wenn man es bei der Verarbeitung nicht unbedingt mit der Hitz Übertreibt und zügig arbeitet...

Als Polykondensat muss das PA vorgetrocknet werden bevor es aufgeschmolzen wird, das ist aber kein Hexenwerk und Standard. 3-4 Recyklezyklen sollten für den Reifenheber kein Problem sein, wenn man keinen Unfug treibt.
 
Laut meinem alten Professor schon, die Kohlenstofffasern sollen die Filteranlagen bei den Müllverbrennungsanlagen verstopfen.
Das hat sicher mal so angefangen. Aber da carbonfasern reiner kohlenstoff sind, lassen sie sich auch vollständig verbrennen. Man muss halt am prozess arbeiten.

Ja, eine thermoplastische Matrix ist vom Recycling Gedanken schon ein Fortschritt, jedoch ist zu Bedenken, dass bei jeder Weiterverarbeitung auf die Faserorientierung geachtet werden muss.
Das ist ja die idee, eine plastische matrix zu verwenden. Das rohteil kann ein großes teilstück in der richtigen orientierung sein (reifenheber). Das wird nach dem erhitzen einfach in die richtige form gepresst.

Wenn der recycelte Werkstoff im Spritzgussverfahren weiter verarbeitet wird, kommt noch hinzu, dass die Fasern sich durch die Scheerung im Plastifizierzylinder und in der Düse auf ein paar wenige Milimeter verkürzen.
Durch scherung bekommt man carbonfasern nicht klein, falls du das meintest.

Die Faserorientierung ist dann natürlich durch die Fließfronten in der Kavität vorgegeben. Unendliche Recyclingzyklen hält das PA (Markenname: Nylon) dann auch nicht aus, die Polymerketten nehmen dann auch Schaden, was zu einem spröden Versagen resultieren kann.
Wirkt kettenbruch nicht eher wie ein weichmacher? (geringere molmasse)

Meiner Meinung nach ist ein chemisches Recyklingverfahren, in dem das Polymer aufgespalten und wieder polymerisiert wird die Zukunft. Thermische Recyceln hat aber durchaus auch seine Berechtigung.
Die BASF hat mal einen richtig großen cracker gebaut, in dem kunststoffe molekular zerkleinert wurden, um damit dann neue polymere aufzubauen. Daraus wurde natürlich nichts, weil mit öl als ausgangsmaterial billiger produziert werden konnte. Und man exportierte lieber die verarbeitungsmaschinen, als kunststoffe selbst noch zu produzieren.

PS: Wer Kunststoff kennt, nimmt Metal?
Du meinst sicher, weiß, wann metall das falsche material ist.
 
@Oldie-Paul
Die Aussage, dass Filter beim Verbrennen verstopfen war vom letzten Jahr, als sich noch keiner Gedanken über Corona gemacht hat, also relativ aktuell, aber da bin ich nicht sattelfest, wobei ich schon Unterschiede sehe, welche Struktur Kohlenstoff hat. Die Fasern haben ja auch ein Coating, keine Ahnung wie sich dass beim Verbrennen verhält.

Du kannst aber Kohlenstofffasern nicht als Endlosfaser um Spritzgießprozess verarbeiten, da würde ich die Gefahr sehen, dass sich die Faser um die Schnecke wickelt. Bei Glasfasern wurde das ja mit Endlosfasern schon gemacht, die schwer sich dann schön kurz.

Mit, wer Kunststoff kennt nimmt Metal, meinte ich natürlich ironisch, mein nächster Rahmen wird aber, so wie es momentan aussieht wieder aus Aluminium werden.
 
Frage: wenn einer abbricht, was mach ich dann damit? Hinschicken und bekomme neue (wäre bei dem Preis fast schon angemessen) oder einfach in den Hausmüll? ;)

ne, erstmal zum arzt und die carbonsplitter entfernen lasse, und da der die sicherlich nicht alle rausbekommt, darfst dich nen paar wochen mit ner eiternen wunde anfreunden...

manche sachen sollte man einfach nicht aus carbon fertigen....
 
Gleichwertig ist nach dem derzeitigen Stand der Technik aber halt leider gottes nicht wirklich möglich... Wobei ich schon auch der Meinung bin, dass man das dann streng genommen nicht Recycling nennen darf. Aber ich meine auch, dass sich deutlich hochwertigere Anwendungen für das Material finden lassen sollten. Ich denke hier beispielsweise an Bremshebel (also nur den Teil der mit den Fingern berührt wird) oder Pedale oder Schaltwerkskäfige etc. pp. Allso Teile die sich gut Pressformen lassen und die nicht sehr viel größer sind, als die verfügbaren Faserlängen....
Giant macht die Wippen seit 2018 aus so Carbon-Bröseln/-Brei.

Ob recycelt oder neu k.A.
 
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