Yellowstone 4.0 wieder fit machen - lohnenswert?

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Hallo zusammen,

ich (Neu-Forist) bin gerade am hin und her überlegen und es wäre echt klasse, wenn Ihr mir Gedankenunterstützung geben könntet.

Mein Yellowstone 4.0 von 2011 habe ich kürzlich begrenzt reaktiviert. Neue Reifen draufgezogen, den ollen Sattel gegen einen neuen ausgetauscht, bissl Öl auf die Kette getan und neue Klickpedale montiert. Aktionismus, um wieder eine Runde drehen zu können.

Nun stelle ich aber fest, dass doch eher eine Generalüberholung sinnvoll wäre. Das vordere Laufrad hat wohl eine größere Acht und eiert. Zudem stoppt es nach wenigen Umrundungen (Bremse scheint an der Scheibe zu kleben) und die Kette springt stellenweise. Darüber hinaus scheint die Federgabel auch nicht mehr so prickelnd zu arbeiten - laienhaft würde ich sagen, sie geht nicht mehr so "flüssig".

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich das Bike nie großartig gepflegt habe. Einmal wurde auf Garantie die Bremse ausgetauscht und eine Inspektion gemacht - schon Jahre her. Zwischendurch stand es jahrelang nur unbenutzt im Keller bzw. in der Garage. Also in den neun Jahren wurde nie ein Gabelservice gemacht, nie die Kette gewechselt, nie die Bremsscheiben und Klötze gewechselt und .... so weiter.

Da ich nun aber endlich (wieder und diesmal richtig) ins Mountainbiken einsteigen und mir vielleicht noch dieses, spätestens aber nächstes Jahr ein neues Hardtail kaufen möchte, stellt sich mir gerade die Frage:

Lohnt es sich noch Geld in das Yellowstone reinzustecken?

Meine Gedanken: Entweder ich stecke ein bisschen mehr Geld rein und mache es fit, so dass ich es in den nächsten Monaten bis zu einer Neuanschaffung noch fahren und vernünftig Spaß haben kann oder ich stecke nur ein Minimum an Aufwand rein (vllt. eine kleine Inspektion beim Fahrradhändler), so dass ich es noch für ein paar Groschen verkaufen kann. Vielleicht macht es aber auch überhaupt keinen Sinn mehr an dem Bike etwas zu machen, da die Kosten im Verhältnis zu einem Neukauf zu hoch wären (u.a. Gabelservice, neue Laufräder, etc.).

Was meint Ihr? Ich würde mich wirklich freuen, wenn Ihr mir eure Einschätzung mitteilt.

Danke euch.
Wilko
 
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Hallo Wilko !
In ein 26"-Rad würde ich nix mehr investieren. Bei den Mängeln, die Du auflistest, bist Du schnell 200 - 300.- €. Wenn sich die Gabel nicht mehr reparieren lässt, noch viel mehr. Verkaufe die Möhre lieber für 100.- € und nehme ein neues Grand Canyon 5 für schlappe 779.- € oder spare noch ein wenig auf ein Grand Canyon 7, was halbwegs vernünftig ausgestattet ist.
VG M.
 
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich habe gestern noch die alte Rechnung gefunden. Damals 699 Euro bezahlt. Also 200 - 300 Euro reinstecken macht dann wohl wirklich keinen Sinn mehr.

Für einen Verkauf sollte ich aber wenigstens noch schauen, dass das vordere Laufrad einigermaßen läuft. Vielleicht muss ich ja nur die Bremsbeläge auseinanderdrücken. Wenn ich dann noch 100 oder 125 Euro bekomme, wäre das wohl in Ordnung.

Mein neues Bike kann dann ruhig ein wenig mehr kosten. Da ich aber noch unsicher bin in welche Richtung ich gehen möchte, werde ich noch weiter recherchieren und vielleicht mal ein Thema im Board Kaufberatung aufmachen. Aktuell tendiere ich zu einem XC-Hardtail.
 
Wenn Du die Beläge auseinander drückst wird es nach der ersten Bremsung wieder schleifen weil die Kolben dann ja logischer Weise wieder zusammengehen. Vermutlich mußt Du den Bremssattel oder die Scheibe neu ausrichten.

Laufrad ausgebaut zum Händler bringen und zentrieren lassen kostet etwa 20 Euro.

Die Gabel müßte ev. mal etwas Öl an die Standrohre bekommen.

Schaltung einstellen ist für einen Neuling eine Doktorarbeit, geübte können das flott.

Wenn Du Dich mit Selbstschrauben beschäftigen möchtest, sind das alles Kleinigkeiten um das Rad wieder flott zu bekommen. Hilft auch zukünftig bei der Fehlersuche. So im Gesamten würde ich sagen, für 0 Euro ist das für einen geübten Schrauber (inklusive zentrieren) zu erledigen. Wenn Du keinen Kumpel hast der Dir das für nen Schnitzel mit Pommes erledigt, verkaufen so wie es ist und ein neues Rad holen.
 
0 Euro wird nicht klappen. Auch ein Fahrrad kann sich "kaputt stehen". Insbesondere bei Hydraulikbremsen mit DOT kann schnell etwas kaputt gehen. DOT ist hygroskopisch und sehr aggressiv. Da "bäckt" schnell mal ein Hydraulikkolben fest, wo dann mindestens kompl. Zerlegung und Abdichtung (wenn es noch Teile gibt) angesagt ist. Auch in der Federgabel können Dichtungen od. Laufbuchsen defekt sein und dann gibt es da auch wieder das Problem mit den Ersatzteilen. Mit etwas Glück und Geschick kann man sicher einiges hin bekommen, aber ob eine solche "Reparatur" langfristigen Erfolg bringt möchte ich bezweifeln.
Wenn Du keine Schrauber-Erfahrung hast, dann wende Dich mal an die lokale DIMB IG oder die ADFC Ortsgruppe. Dort werden oftmals Kurse angeboten.
 
Gegen Selberschrauben würde nichts sprechen. Zeit und Lust ist vorhanden und die Bremssattel oder Scheiben kann ich vielleicht auch selber neu ausrichten. Es stellt sich mir nur die Frage, ob es im Verhältnis zu einem Verkaufspreis noch lohnenswert ist, das Laufrad beim Händler ausrichten und auch die Schaltung dort einstellen zu lassen. Was würde ein Händler in etwa für die Schaltung veranschlagen?

Wenn ich dadurch den Verkaufspreis erhöhen kann, wäre es vielleicht eine Überlegung wert. Dann könnte ich bis zum Neukauf auch noch ein wenig mit dem Bike fahren. Wenn sich die Wartung allerdings nicht auf den Verkaufspreis positiv auswirkt, dann müsste ich echt schauen, ob ich es nicht einfach so verkaufe wie es jetzt ist und könnte die vielleicht 100 Euro zusätzlich ins neue Bike investieren.

Ich kann aber auch nicht einschätzen, wie @Jekyll1000 schrieb, ob sich das Bike "kaputt gestanden hat". Nachdem ich das Bike halbwegs reaktiviert hatte - u.a. mit neuen Reifen und Öl auf der Kette - bin ich ein paar Mal über Schotter- und Waldwege gefahren und habe zuletzt eine 2-Stunden-Tour gemacht. Gerade bei letzterer war das Fahren nicht besonders Spaß bringend. Irgendwie fuhr es sich schwer und nicht besonder leichtgängig. Die Bremswirkung war für mich aber ganz okay. Am meisten hat mich die Federgabel gestört. @filiale Welches Öl kann ich für die Standrohre verwenden? Wäre Ballistol passend, um ein bisschen davon auf das Ende der Rohre anzubringen?

Einen Schrauberkurs finde ich super spannend. Ich hatte mir auch schon einen rausgesucht, welcher für mich gut zu erreichen wäre: https://rockmytrail.de/produkt/mtb-schrauber-kurs-bike-werkstatt-reparatur-kurs/
Allerdings würde ich das dann eher mit dem neuen Bike verbinden. Zudem könnte ich mir dann auch gut die Fahrtechnik-Kurse vorstellen.
 
Am Besten zum Händler fahren und fragen was er dafür möchte. Das kann variieren, besonders wenn Du mit einem Versenderbike ankommst. Manche machen sowas dann erst gar nicht.
Geld für einen Schrauberkurs würde ich nicht ausgeben. Es gibt echt ne Menge guter youtube Videos zu allen Dingen.
 
Ich würde auch empfehlen die Dinge die dir aufgefallen sind bei YouTube zu recherchieren und selbst Hand anzulegen.

Wenn Teile benötigt werden, diese möglichst günstig kaufen und max 100 Euro läuft das Rad auch wieder.

Das ist dann eine gute Übung für zukünftige Bikes, damit man nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Händler muss.

Im Zweifel hier nochmal nachfragen.
 
Kannst Du uns sagen was für eine Bremse bei Dir verbaut ist?

Verbaut ist die Avid Elixir 5.

Ich würde auch empfehlen die Dinge die dir aufgefallen sind bei YouTube zu recherchieren und selbst Hand anzulegen.

Das ist dann eine gute Übung für zukünftige Bikes, damit man nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Händler muss.

Das habe ich auf jeden Fall auch vor und möchte mir auch entsprechendes Werkzeug und Zubehör zulegen. Unter anderem werde ich mir wohl schon mal (vorsorglich) einen Montageständer besorgen. Den Contec Rock Steady gibt es zur Zeit für unter 90 Euro. Sicherlich keine schlechte Investition.

Mir ging es bei der Ausgangsfrage jedoch erstmal darum Einschätzungen einzuholen, ob es überhaupt noch lohnenswert ist Geld in das Bike reinzustecken - sei es das Laufrad ausrichten für 20 Euro beim Händler und/oder Ersatzteile günstig kaufen und selber schrauben. Denn Wunsch und Ziel ist ein neues Bike. Daher auch der Gedankengang, ob sich nach dem Aufwand ein höherer Verkaufspreis erzielen lässt oder ob das Selberschrauben für mich nur einen Lerneffekt hat, ich jedoch das Bike so oder so nur für etwa 100 Euro noch loswerde. Und eben das kann ich als Laie nicht ganz einschätzen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das ne DOT Bremse ist, ist diese wohl nicht mehr zu retten.
Da würde ich auf Kleinanzeigen nach einer guten gebrauchten Shimano (BR 315, MT200 etc) Ausschau halten. Sollte unter 50 Euro kosten.

Inwiefern wäre die Bremse nicht mehr zu retten?
Bei meinen Ausfahrten hatte ich jetzt erstmal keine Probleme beim Bremsen festgestellt. Was ich nur sehen kann ist, dass am vorderen Laufrad ein Bremsbelag an der Scheibe "klebt" und daher das Laufrad nach nur wenigen Umdrehungen wieder stoppt.
 
... Bremsbelag an der Scheibe "klebt"

Entweder ist der Bremssattel falsch ausgerichtet (-> Youtube) oder der Bremssattel/-kolben hat schon Rost angesetzt. Normalerweise ziehen die Beläge sich beim Loslassen der Bremse um ca. 1-2mm zurück, so dass die Scheibe frei drehen kann. Mit der Elixir 5 hatte ich auch schon "viel Spaß" (im negativen Sinne). Vor einigen Jahren gab es noch Reparaturkits. Da konnte man die Bremse wenigsten wieder fit bekommen. Bei den Preisen, die für eine neue Sh. MT-200 bei eBay aufgerufen werden, lohnt die Reparatur aber eigentlich nicht.
 
Entweder ist der Bremssattel falsch ausgerichtet (-> Youtube) oder der Bremssattel/-kolben hat schon Rost angesetzt. Normalerweise ziehen die Beläge sich beim Loslassen der Bremse um ca. 1-2mm zurück, so dass die Scheibe frei drehen kann. Mit der Elixir 5 hatte ich auch schon "viel Spaß" (im negativen Sinne). Vor einigen Jahren gab es noch Reparaturkits. Da konnte man die Bremse wenigsten wieder fit bekommen. Bei den Preisen, die für eine neue Sh. MT-200 bei eBay aufgerufen werden, lohnt die Reparatur aber eigentlich nicht.
Rep-Kits gibt es immer noch für die Elixir.
Aber in der Tat werden neue Bremsen teilweise so günstig rausgehauen, daß man sich ne Reparatur zweimal überlegt. Ich selbst fahre ne nahezu baugleiche Elixir 3 und bin recht zufrieden. Aber vielleicht reicht es beim ja auch die Flüssigkeit mal zu wechseln.
 
Inwiefern wäre die Bremse nicht mehr zu retten?
Bei meinen Ausfahrten hatte ich jetzt erstmal keine Probleme beim Bremsen festgestellt. Was ich nur sehen kann ist, dass am vorderen Laufrad ein Bremsbelag an der Scheibe "klebt" und daher das Laufrad nach nur wenigen Umdrehungen wieder stoppt.

Dann kannst du es erstmal mit dem ausrichten des Bremssattels probieren, aber wie bereits gesagt wurde, ist der an der Scheibe klebende Kolben wahrscheinlich fest.
 
Vorab: Vielen Dank für eure Unterstützung und Antworten!

Heute morgen habe ich mir ein Tutorial und danach die Bremse angeschaut. Nachdem ich die Bremsbeläge entfernt und die Bremse leicht 2-3x gedrückt hatte, konnte ich erkennen, dass der rechte Kolben (aus Fahrersicht) nicht rauskommt und der linke dafür kaum zurückgeht. Letzteres ist wohl auch der Grund, dass dieser an der Scheibe ... ja nicht direkt klebt, aber doch ständig an dieser dran ist.

Bild 1 zeigt den Zustand nach Ausbau des Vorderrads.
Bild 2 zeigt die Kolben nach Ausbau und Drücken der Bremse.

Den linken Kolben bekomme ich vielleicht gereinigt, so dass dieser wieder in seine Ausgangsposition zurückgeht. Aber wie sieht es mit dem rechten Kolben aus? Bekomme ich den zum Reinigen irgendwie raus oder muss ich davon ausgehen, dass dieser wirklich festsitzt/eingerostet ist?

Unabhängig von der Bremse und damit die Federgabel wieder besser "flutscht". Welches Öl kann ich auf die Standrohre geben? Könnte man ein bisschen Balllistol verwenden? Und gibt man das Öl nur auf das Ende der Rohre oder ganz leicht überall verteilen?

Vielen Dank für euren Support!
 

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Du kannst mit eine Spitzzange den Kolben der sich bewegt festhalten und dann leicht an der Bremse ziehen. Nutze einen Lappen damit nichts verkratzt. Dann wandert der Druck auf den hängenden Kolben und dieser sollte sich nach draußen bewegen.
Für die Gabel kannste irgendein Öl nehmen, ganz leicht und dünn auftragen. Und dann oft einfedern und über Nacht stehen lassen. Eventuell hast Du Glück und es geht dann wieder fluffiger. Bei der Billiggabel lohnt es sich nicht diese zu zerlegen.
 
Unabhängig von dem hängenden Bremskolben am Nehmerzylinder solltest Du UNBEDINGT die Flüssigkeit umgehend wechseln, da gibt es verschiedene Anleitungen. Dazu brauchst Du einen entsprechenden Kit mit Spritzen und so, ist nicht zu teuer.

Und bei der Gabel würde ich vorsichtig die am Standrohr anliegende Gummidichtung leicht anheben und dort ein klein wenig Öl einführen und anschließend die Gabel ein paar Mal kräftig eintauchen. Von außen würde ich da nix auf die Standrohre raufmachen.
 
... UNBEDINGT die Flüssigkeit umgehend wechseln.

Ich versuche den Aufwand so gering wie möglich zu halten (auch wenn so ein Kit nicht all zu teuer wäre), da ich hauptsächlich das Yellowstone verkaufen und mir dieses oder nächstes Jahr ein neues kaufen werde.
Wenn ich das mit den Bremskolben hinbekomme, dass Vorderrad wieder geschmeidig läuft, die Federgabel wieder fluffiger wird und ich vielleicht noch das vordere Laufrad zentrieren lasse, dann sollte es erstmal passen. Ich denke, dass ich dann bis zu einem Verkauf noch die ein oder andere Runde drehen kann. Vielleicht kann ich das Bike dann auch für ein wenig mehr als 100 Euro verkaufen.

Eine Frage noch zu den Bremskolben:
Im Tutorial wurden diese mit 2-Propanol 70% (aus der Apo) gereinigt und dann mit DOT 5.1 Bremsflüssigkeit geschmiert (es wurde mit einer Spritze ein paar Tropfen auf die Kolben gegeben). Kann man auch ganz normalen Brennspiritus zum Reinigen der Kolben verwenden (oder zu aggresiv?) und statt DOT 5.1. etwas anderes zum Schmieren (z.B. klassisch wieder Ballistol)?
 
Zum Säubern kannste auch Spüli nehmen, Brennspiritus sollte ebenfalls gehen.

Zum schmieren unbedingt Bremsflüssigkeit verwenden, entweder DOT 4 oder DOT 5.1.

Ballistol hat nirgends am Bike ne Berechtigung zur Anwendung.

Und die Felge kannste auch selber geradeziehen. YouTube sei Dank.
 
Alles klar. Vielen Dank für euren Support! Als Neu-Forist fühle ich mich hier echt gut abgeholt.

Für die Gabel kannste irgendein Öl nehmen...

Ballistol hat nirgends am Bike ne Berechtigung zur Anwendung.

Für die Gabel hätte ich jetzt ein paar Tropfen Ballistol Universalöl genommen. :confused:

Und bei der Gabel würde ich ... ein klein wenig Öl einführen...

Welches Öl könnte ich statt Ballistol nehmen?

--
So. Die ersten Bestellungen, u.a. Montageständer, sind nun raus. Das Selberschrauben kann also bald starten. Vielleicht bekomme ich dann das Bike einigermaßen wieder fit und es beizeiten noch gut verkauft.

Einzig die Schaltung einstellen wird noch eine Herausforderung.

Schaltung einstellen ist für einen Neuling eine Doktorarbeit.

Aber eines nach dem anderen.
 
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