Stimmungsbild Industrie: Hersteller und Shops – wie lief euer Jahr 2020?

Stimmungsbild Industrie: Hersteller und Shops – wie lief euer Jahr 2020?

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Planung, Neuheiten, Vorfreude auf die Saison. Dann kam die Pandemie, ein Lockdown aller Geschäfte – und damit einhergehend eine spürbare Nervosität, wie das Geschäft 2020 verlaufen sollte. Der Rest ist Geschichte: Die Läden machten wieder auf, sportfreudige Kunden plünderten die Radgeschäfte teilweise so schnell, dass man nicht mehr hinterherkam. Wir haben uns bei den Herstellern und Shops mal umgehört, wie dieses Jahr lief – und wie sie sich für kommendes Jahr vorbereiten.

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Stimmungsbild Industrie: Hersteller und Shops – wie lief euer Jahr 2020?
 
Der Knackpunkt des Marktwachstums der Fahrradbranche sind die Zweiradmechaniker und das wird auch weiterhin so bleiben. Da hilft nur ausbilden, ausbilden und nochmal ausbilden.
Ich handhabe das schon seit vielen Jahren so: Selbstbilden dank Internet und YouTube. Inzwischen habe ich eine kleine eigene Fahrradwerkstatt mit Spezialwerkzeug und ausreichend Ersatz- und Verschleißteilen. Bis auf die Wartung von Federelementen ist die Fahrradmechanik auch kein Hexenwerk. Zudem macht es mir extrem viel Spaß an der heimischen Werkbank zu schrauben.
 
Der Knackpunkt des Marktwachstums der Fahrradbranche sind die Zweiradmechaniker und das wird auch weiterhin so bleiben. Da hilft nur ausbilden, ausbilden und nochmal ausbilden. Das man Werkstatttermine erst in 2-3 Monaten bekommt, oder im Zweifel das Rad gar nicht angenommen wird, ist für mich kein haltbarer Zustand. Da wird sich sicherlich noch einiges tun.
Bevor sich da genügend Auszubildende finden, muss die Fahrradradbranche erst mal den Beruf ausreichend attraktiv machen. Zu gewissen Stoßzeiten Schuften ohne Ende, dafür in der saure Gurken Zeit Zwangsurlaub und die "leistungsgerechte" Bezahlung in diesem Beruf, machen es halt nicht sonderlich erstrebenswert sich dafür zu entscheiden.
 
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.Wenn in anderen Ländern wie Bayern auch noch weitere Verschärfungen von Gesetzen im Zusammenhang mit dem Sport folgen hätt ich Sorge das ganze Sparten wergbrechen.
Die meisten E-Mountainbikes werden doch sowieso nicht als MTBs genutzt sondern werden im Flachland gefahren oder auf den Radwegen entlang der Flüsse
Den aktuellen Trend als langanhaltendes Wachstum zu interpretieren halte ich für riskant. Die meisten die den Markt so aufgeblasen haben holen sich wenn sie zu lang warten müssen eh n Bauchweggürtel oder einen Hund. Wenn in anderen Ländern wie Bayern auch noch weitere Verschärfungen von Gesetzen im Zusammenhang mit dem Sport folgen hätt ich Sorge das ganze Sparten wergbrechen.
Jein; E-Bikes sind eine komplett neue Kategorie und werden fast zum Standard werden bei Neuanschaffungen. Bei einem Preis, der ein mehrfaches über dem nicht elektrisierter Bikes liegt, wird der Markt alleine schon dadurch wachsen. Zudem werden die Autos in den Innenstädten zurück gedrängt und die Rahmenbedingungen für Räder verbessert. Natürlich wird die Wachstumskurve abflachen, aber ein positiver Trend ist es in jedem Fall
 
Bevor sich da genügend Auszubildende finden, muss die Fahrradradbranche erst mal den Beruf ausreichend attraktiv machen. Zu gewissen Stoßzeiten Schuften ohne Ende, dafür in der saure Gurken Zeit Zwangsurlaub und die "leistungsgerechte" Bezahlung in diesem Beruf, machen es halt nicht sonderlich erstrebenswert sich dafür zu entscheiden.
Da bin ich ganz bei dir. Aber ich denke, dass merkt die meisten Unternehmen auch so schon. Ich denke, es war noch nie so leicht wie aktuell, als gute Zweiradmechaniker, seinen Job zu wechseln, und wenn sich die Unternehmen nicht ändern, sind die guten Mitarbeiter auch ganz schnell weg.
 
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Die meisten E-Mountainbikes werden doch sowieso nicht als MTBs genutzt sondern werden im Flachland gefahren oder auf den Radwegen entlang der Flüsse
Die Steigerung von eBikes sind für mich Lastenräder mit Elektroantrieb. Sozusagen der neuzeitliche Volvo der urbanen, hippen, veganen Großstadtbewohner.
 
Das nennt sich dann Greenwashing 😁😉
Oft sind das auch diejenigen, die aus Köln mit dem SUV zu uns in die Eifel fahren und dort im Hofladen zwei Leib Brot kaufen. 🙉🙊🙈
Ja, solche Leute sind natürlich toll. Aber manchmal fahren die auch jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit und am Wochenende genießen sie dann den Verbrenner. :wink:
 
Die "normalen" Fahrradgeschäfte sind inzwischen zu E-Bike Kistenschiebern mutiert. Es gibt nur noch ganz wenige stationäre Händler, die hochwertige Rennräder und Mountainbikes anbieten. Entsprechend ist auch der Wille, Reparaturen anzubieten noch weiter gesunken. Die Margen sind viel besser bei E-Bikes, die Nachfrage liegt bei Neurädern nach E-Bikes laut Händler mit dem ich sprach bei geschätzten 80%.
Ich kenne mindestens 3 "normale" Fahrradgeschäfte in meiner unmittelbaren Umgebung, die nach wie vor ein recht ausgewogenes Verhältnis von E-Bikes zu nicht E-Bikes im Sortiment haben. Darüber hinaus weitere mindestens 3 Händler im Umkreis von 100 km zu meinem Wohnort. Denen geht´s auch allen gut, wie es scheint. Kann man also nicht unbedingt so pauschalisieren. Die von Dir angesprochenen Händler würden aber sicher auch jedem interessierten Kunden das Wunschbike bestellen, auch wenn es ohne Motor ist.

Diese "normalen" Fahrradgeschäfte mutieren also nicht zu -Bike Kistenschiebern, weil sie das so wollen, sondern weil es ihnen die Nachfrage so vorgibt.
 
So ähnlich kenne ich es von meinem Lieblingsladen. Der Chef ist selber Biker und fit und hat Freude an hochwertigen Bikes. Er meinte aber auch, dass bei ihnen Räder mit Elektrohilfsmotor ca. 80 % des Umsatzes ausmachen.

Als Shopbetreiber würde ich auch das verkaufen, was gekauft wird, auch wenn ich selber kein uneingeschränkter Fan von den Dingern bin.
 
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Die Margen sind laut meinem Stammhändler nur scheinbar besser. Dafür muss man bei E-Bikes eben wesentlich mehr Probleme (defekte Displays, Kabel, BMS, Sensoren) während der Gewährleistungszeit bewältigen, deren Beseitigung oft sehr zeitintensiv ist und damit die Kapazität der Werkstatt reduziert.
Unser Händler am Ort arbeitet 28h/Woche und Fährt RS6 / VW Caddy Maxi und nen Pössel.
Scheint zu laufen :ka:
 
Seit wir wegen Differenzen mit dem damaligen Verkaufsleiter und wegen stark erhöhtem Garantieaufwand Trek rausgeschmissen haben, bleibt mehr Zeit für die Werkstatt - die Reparaturen machen bei uns mittlerweile etwa 80 % des Gewinns aus mit einem viel kleineren Risiko; wir müssen keine Vorjahresbikes ohne Gewinn bzw mit Verlust verkaufen... Unser Ersatzteillager ist sehr gross, dreht aber sehr gut - selten müssen wir für eine Reparatur extra bestellen, so können wir angefangene Reparaturen in einem Anlauf fertigstellen und die Bikes schneller wieder abgeben. Ab März bis Ende Sommer hatten wir spürbar mehr Reparaturen als üblich, danach normalisierte sich die Situation, aktuell haben wir wieder etwas mehr Arbeit als üblich. Fahrradverkäufe liefen etwas besser als sonst, sind aber für uns eher Beigemüse.

Falls die Politiker weiterhin unverhältnismässig reagieren, Existenzen und Arbeitsplätze zerstören, dann wird die sinkende Kaufkraft eine Kettenreaktion in Gang setzen und weitere Branchen und Geschäfter in Schwierigkeiten bringen. Die Frage, ob ein Bike in 3 oder erst in 15 Monaten lieferbar ist, wird dann plötzlich zweitrangig.
 
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