fast alles nur speed und geballer. gibt scheints nur noch eine richtung für mtb. abwärts.
ps: mich würden die originale der bilder (ooc) interessieren, also bevor sie auf einem rechner zum croppen und intensiven nachbehandlung gelandet sind. finde das immer interessant, wie sehr man mit beschneiden und kippen ein 08/15 bild zu einem highlight verwandeln kann, farb- und schärfekorrektur (und was es sonst noch so für schweinereien gibt) noch garnicht betrachtet...
Dann gebe ich mal einen kleinen Einblick, wie ich für meinen Teil Bilder bearbeite.
Grundsätzlich will ich dazu sagen, dass viele meiner Bilder vorab ohne Bearbeitung absichtlich eher flau und dunkel wirken.
Warum flau: Ich fotografiere – wie alle anderen Fotografen von uns auch – immer im Rohformat („Raw“) und stelle daher fast immer einen komplett neutralen Weißabgleich ein und nehme keine bildverändernden Voreinstellungen vor. Das sorgt dafür, dass die Bilder, würde man sie ohne Bearbeitung exportieren, automatisch eine ganze Ecke "langweiliger" aussehen als jpeg-Fotos aus dem Handy, die je nach Hersteller schon unterschiedliche Voreinstellungen drin haben und daher schon vom Start weg meist sehr brauchbar aussehen.
Da ich die Bilder nachher aber sowieso durch Adobe Lightroom laufen lasse, korrigiere und stelle ich alles erst nachträglich ein.
Warum dunkel: Gerade beim Biken hat man oft Wald, Himmel und/oder Berge in Kombination. Scheint dazu noch die Sonne, belichtet man schnell über, wenn man das zu fotografierende Objekt (also in der Regel der Biker) so hell haben möchte, dass es passt. Passiert dies, erhält man die Farben des Himmels durch das ausgefressene Weiß nicht mehr zurück. Belichte ich hingegen unter (und habe dadurch ein dunkleres Ausgangsbild), kann ich die dunklen Bereiche des Bildes relativ problemlos wieder hochziehen und habe zusätzlich den schönen, farbenfrohen Himmel dabei – ähnliches gilt auch für Sonne im Wald. Nicht zuletzt durch immer bessere Kamerasensoren sind Raw-Fotos da mittlerweile sehr gutmütig, was das Hochziehen der Schatten angeht.
Wichtig zu wissen: Die Langweiligkeit der Ausgangsbilder spiegel nahezu nie die Realität wider, die in der Regel farbenfroher ist. Eher versuche ich, mit dem Endbild eher die Realität wiederzugeben und, zugegeben, hin und wieder noch ein bisschen mehr Bums reinzupacken. Ein No-Go ist für mich hingegen, Bilder in Photoshop wirklich zu verändern, Biker an andere Stellen zu setzen oder grob Sachen zu retuschieren, die nicht der Realität entsprechen.
Mal exemplarisch die zehn Bilder von mir.
Beim Brückenbild ist es exakt wie beschrieben: Bild ist dunkel, hat wenig Farbe, dafür aber den Himmel schön blau. Ich habe den Kontrast etwas angehoben, die Tiefen etwas hochgezogen und generell die Belichtung mithilfe eines Radialfilters etwas höher gezogen. Hellt man radial auf, entsteht automatisch eine Vignette, die ich hier aber durch den zentralen "Blicktunnel" nicht unangenehm finde.
Gleiches Spiel. Extra flau zu Beginn, etwas farbenfroher gedreht, Kontraste angehoben, Schwarzregler etwas nach unten, generell aber eher konservativ bearbeitet, da keine großen Hell/Dunkel-Kontraste.
Nahezu nichts dran gemacht, außer minimal aufgehellt und Kontrast höher gedreht:
Die vermutlich radikalste Bearbeitung: Auch hier habe ich stark unterbelichtet, um den Himmel nicht komplett weiß zu haben. Neben einem aufhellenden Radialfilter auf Leo habe ich zusätzlich einen kleinen Radialfilter auf die Sonne gelegt, damit sie noch etwas besser wirkt. Durch den Radialfilter auf Leo wirkt der rechte Rand ganz schön schwarz, das hätte man unauffälliger machen können...
Nur minimal Kontrast und Helligkeit, Schwarz leicht heruntergezogen.
Kontraste, Schwarzregler stark runtergezogen, Weißregler stark hochgezogen, um einen stärkeren Kontrast von Fahrer Jan zu erreichen. Minimal wärmere Farben eingestellt.
Auch hier habe ich stark unterbelichtet. Aus einem wichtigen Grund: Eine möglichst geringe Verschlusszeit, damit das Wasser schön einfriert. Da es im Wald schon recht dunkel war und ich mit dem ISO-Wert nicht zu hoch gehen wollte (zuviel Bildrauschen), blieb mir quasi nix anderes übrig, als sehr dunkel zu fotografieren und den Rest nachträglich zu machen. Hier habe ich den "Klarheit"-Regler stark genutzt, ebenso Schwarz- und Weißregler, Kontrast und Schärfe. Ich wollte unbedingt das aufspritzende Wasser möglichst spektakulär wirken lassen.
Mir war danach, auch das Bild etwas kontrastierter wirken zu lassen, außerdem habe ich den Weißabgleich etwas kälter gestaltet, weil dies für mich einen besseren Kontrast zur glühenden Scheibe darstellte. Damit man das Logo auf dem Bremssattel erkennen konnte, wurden hier die Tiefen etwas hochgezogen.
Ähnliches Spiel wie beim Sonnenbild mit Leo Kast: Absichtlich unterbelichtet, dafür einen erhellenden Radialfilter auf Fotofahrer Moritz. Damit der Staub besser zur Geltung kommt, wurde auch hier der Klarheitsregler etwas hochgedreht.
Zum Abschluss: Hier wurde praktisch nix gemacht.
Hoffe, etwas Licht in die Sache gebracht zu haben!