Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“

Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“

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Ein Mann wurde nahe der Downhill-Stadt Thale von einem morschen Baum erfasst und verletzt. Nun hat das Oberlandesgericht Naumburg seine Schadenersatzklage abgewiesen und auf „waldtypische Gefahren“ verwiesen, mit denen zu rechnen sei.

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Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“
 
Zur Haftung der Waldbesitzer bei waldtypischen Gefahren ist genug geschrieben (bei Sturm im Wald etc).
Zur Haftung auf Strecken und Wegen auch (sollten keine unvermuteten Gefahren enthalten).

Sicherheitshalber morsche Bãume an der Strecke zurück sägen ist sicher nicht verkehrt.
 
Hallo Zusammen,

ich selbst bin sowohl Mountainbiker als auch Waldbesitzer. Wir haben mehrere Strecken in meinem Wald (Baden-Württemberg) gebaut die auf keinen Fall als Anfängerstrecken durchgehen. Die Sprünge sind nicht mit Brettern, aber mit aufgesetzten Holzstapeln gebaut. Nun werden die Strecken immer bekannter, was natürlich auch zunehmend Gegner auf uns aufmerksam macht.
Unsere erste Maßnahme war jetzt einmal Verbots-Schilder aufzuhängen mit meiner Email-Adresse um Probleme schnell zu klären.
Nun stellt sich mir aber die Frage, ob hier jemand schon einmal einen solchen Fall in Baden-Württemberg hatte?
Bin ich haftbar wenn sich auf unseren Trails jemand verletzt?

Liebe Grüße
Lars

Ich bin ebenfalls Besitzer von Waldflächen, allerdings in den bayr. Alpen. Durch den Wald gehen mehrere Wanderwege, die auch stark frequentiert werden. Da die allerdings vom DAV und der Gemeinde in Schuss gehalten werden, und ich dafür nur einen kleinen Betrag zuzahle droht keine unmittelbare Gefahr für mich was den Zustand der Wege angeht. Versicherung für den Fall der Fälle hab ich trotzdem. Und die deckt eher Schäden ab, die durch mein Unterlassen entstehen. Sprich wenn ich nach nem starken Sturm nicht dafür sorge dass allfällige umsturzgefährdete Bäume aus dem Gefahrenbereich (Wanderwege) schaffe. Und weil ich nicht allwissend bin, und sowas auch mal übersehen werden kann hab ich mich versichert.
In deinem Fall sieht das fundamental anders aus. Wenn du Dritten ermöglichst auf deinem Land Sport auszuüben bist du in der Pflicht das Ganze verkehrssicher zu gestalten. Allein was "verkehrssicher" im Zusammenhang von MTB-Strecken für Fortgeschrittene bedeutet könnte man wahrscheinlich Jahre irgendwelche Gerichte beschäftigen. Schilder á la Benutzung auf eigene Gefahr reichen meines Wissens nicht aus.
Das ist wie bei Baustellen wo "Eltern haften für ihre Kinder" steht. Fällt da ein Kind in ein ungesichertes Loch, obwohl es da eigentlich nix zu suchen hat, ist im Zweifel die Baufirma, und in weiterer Folge der Bauleiter, Polier, usw. fällig. Ähnlich ist es bei dir.
Wenn du das weiter machen willst, würde ich mir professionelle Hilfe suchen. Verein gründen, schaun was zu vernünftigen Kosten versicherbar ist. Usw.
Auf gut Glück würde ich das Risiko nicht tragen wollen. Auch wenn das alle Kumpels sind, die niemals dich beschuldigen würden, kommt im Zweifel die Unfallversicherung auf dich zu wenn sich wer auf deinem Land schwer verletzt.
Kurz, du gehst ein hohes persönliches Risiko ein.
 
Unsere erste Maßnahme war jetzt einmal Verbots-Schilder aufzuhängen
Nützt nix.
sind Schilder "Benutzung auf eigene Gefahr" aufgestellt/angebracht? Hinweise auf "Privatgrundstück"?
Nützt auch nix.
Wenn du Dritten ermöglichst auf deinem Land Sport auszuüben bist du in der Pflicht das Ganze verkehrssicher zu gestalten. Allein was "verkehrssicher" im Zusammenhang von MTB-Strecken für Fortgeschrittene bedeutet könnte man wahrscheinlich Jahre irgendwelche Gerichte beschäftigen.
Wenn das stimmen würde gäbe es in DE keinen Bikepark.
 
Nützt nix.

Nützt auch nix.

Wenn das stimmen würde gäbe es in DE keinen Bikepark.

Kann man das vergleichen? Bikeparks sind doch keine Privatveranstaltung. Das sind doch in der Regel irgendwelche Formen von Gesellschaften, o.ä. die im Zweifel versichert sind, und sich eben im Rahmen der Bestimmungen um den Betrieb der Strecken kümmern.
Da stecken in der Regel wirtschaftliche Gedanken dahinter, mit Nutzungsbedingungen, aka Kleingedrucktem, usw.
Das hat doch kein Eigentümer mit ein paar Trails die er quasi der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Aber ich mag mich täuschen.
 
Zwar schon genau wieder ein Monat her, dass ich das auch hier gepostet hatte. Aber dann eben nochmal:
Nur ganz kurz zur Haftungsfrage:
Wenn die Haftung für gebaute Strecken ein wichtiges Thema wäre, wären sämtliche Bikeparks in Deutschland bereits wegen der Versicherungsprämien pleite. Die Haftungsfrage kann man natürlich immer anführen... das zieht immer... wie man sieht.

Selbst wenn man von rechtlichen Dingen überhaupt keine Ahnung hat, so liest man doch ab und an, dass es einen auf diversen Strecken so zerlegt, dass es eine Nachricht wert ist. Eine viel größere Nachricht würde sich aber verbreiten - und dafür würden die Eigentümerverbände schon sorgen, wenn der Grundstückseigentümer dafür tatsächlich haften müsste.
 
Weder mit Kleingedrucktem noch schriftlichen Nutzungsvereinbarungen kommt jemand, der einen öffentlich zugänglichen Weg/Trail/Bikepark hat, aus seiner Haftung raus.

Wie der Umfang dieser Haftung ist, ist ja die Frage - es gibt auch eine Eigenverantwortung des Nutzers.
Wer ohne sich anzusichern einen Klettersteig nutzt, ist selbst schuld - aber wenn ein Haken ausbricht, ist der Verantwortliche dran.
 
Zwar schon genau wieder ein Monat her, dass ich das auch hier gepostet hatte. Aber dann eben nochmal:

Okay, das hab ich damals nicht gelesen.

Aber nur damit ich es auch kapier, mal aus meiner Sicht zusammengefasst. Und ich geh davon aus dass das keine Privatmeinung ist, sondern der Praxis standhält.

Ich lass in meinem Wald zu, dass gebaut wird. Northshores mit x Metern Höhe, fette Doubles usw. Im Zweifel schlecht gebaut, morsch und wacklig. Dann zerlegt sich da einer, und ich als Eigentümer der den Zustand kennt, und nichts dagegen tut ist aus dem Schneider? Wäre ja super, ich hätte kein Problem wenn da gebaut wird was das Zeug hält, hätt ich schließlich auch was davon.
 
Weder mit Kleingedrucktem noch schriftlichen Nutzungsvereinbarungen kommt jemand, der einen öffentlich zugänglichen Weg/Trail/Bikepark hat, aus seiner Haftung raus.

Wie der Umfang dieser Haftung ist, ist ja die Frage - es gibt auch eine Eigenverantwortung des Nutzers.
Wer ohne sich anzusichern einen Klettersteig nutzt, ist selbst schuld - aber wenn ein Haken ausbricht, ist der Verantwortliche dran.

Das hat sich jetzt mit meinem Post überschnitten. Das ist genau das was ich unter meiner Verantwortung als Eigentümer verstehe.
Nicht so einfach das allgemeinverständlich als Nicht-Jurist zusammenzuschreiben.
 
Wie immer benötigt man für die Feinheiten aber einen Juristen.

Urteil zB: ein Waldbesitzer hãtte nicht für den spontan herabfallenden Ast im Wald am Wanderwege gehaftet, aber zahlte für den Schaden den ein Nutzer einer öffentlichen unbefestigten Privatstrasse erlitt.
 
Jetzt wird es hier etwas OT:
Ich würde daher hier weiterschauen und diskutieren:

Trailbau auf Privatgrundstück im Wald - legal? , insbes. Beitrag #7


Okay danke für die interessante Übersicht. Kurz überflogen bestätigt das meine Erfahrung.
Allerdings kann ich jetzt deine pauschale Aussage weiter oben nicht ganz nachvollziehen.
Aber egal, genug ot.
 
Weder mit Kleingedrucktem noch schriftlichen Nutzungsvereinbarungen kommt jemand, der einen öffentlich zugänglichen Weg/Trail/Bikepark hat, aus seiner Haftung raus.
Es ist eigentlich schon ziemlich absurd und besorgniserregend.
Man kann sich natürlich über die bösen Amerikaner bzw deren Rechtssystem (case law, verklagen bis der Arzt kommt bzw auf extrem hohe Summen etc) aufregen, aber das Thema Selbstverantwortung scheint immer kürzer zu kommen.

Abgesehen davon, dass, wenn man vor die eigenen Füße schaut, sprich, wohin man tritt, dann wäre schon mal viel gewonnen. Und wenn man ein Schild aufstellt, dass es dort gefährlich ist, dann sollte man meinen, dass dem gesunden Menschenverstand gedient sei.

Aber heutzutage muss anscheinend viel mehr gewarnt bzw hingewiesen werden; und wie man sieht, ist selbst das nicht immer ausreichend.
Ich finde das pervers.
 
Abgesehen davon, dass, wenn man vor die eigenen Füße schaut, sprich, wohin man tritt, dann wäre schon mal viel gewonnen. Und wenn man ein Schild aufstellt, dass es dort gefährlich ist, dann sollte man meinen, dass dem gesunden Menschenverstand gedient sei.
Das setzt aber voraus, dass eine Gefahr auch durch ein Laie erkennbar sein muss. Wenn aber zB bei einem Northshore der Unterbau morsch ist, dies aber nicht von oben nicht erkennbar ist, hilft dir der Menschenverstand nicht viel weiter.
 
Abgesehen davon, dass, wenn man vor die eigenen Füße schaut, sprich, wohin man tritt, dann wäre schon mal viel gewonnen. Und wenn man ein Schild aufstellt, dass es dort gefährlich ist, dann sollte man meinen, dass dem gesunden Menschenverstand gedient sei.
Das entspricht der ständigen Rechtsprechung deutscher Gerichte.

Das setzt aber voraus, dass eine Gefahr auch durch ein Laie erkennbar sein muss. Wenn aber zB bei einem Northshore der Unterbau morsch ist, dies aber nicht von oben nicht erkennbar ist, hilft dir der Menschenverstand nicht viel weiter.
Der Menschenverstand hätte einem gesagt, dass man so eine "Konstruktion" vorher näher begutachten muss, bevor man sie nutzt.
 
Es ist eigentlich schon ziemlich absurd und besorgniserregend.
Besorgniserregend ist vor allem Dein Beitrag, sofern Du nicht wenigstens ein Beispiel bringst wo einem Grundbesitzer tatsächlich ein Haftungsproblem und ein Schaden entstanden ist durch ein Bauwerk, welches mehr oder weniger fachmännisch zum Zwecke des Radfahrens im Wald errichtet wurde.

Ohne ein solches Beispiel ist Dein Beitrag ziemlich dumme Polemik, die vor allem dafür sorgt die Mär vom Haftungsproblem durch Mountainbiker zu nähren.
 
...Servus Lars, sind Schilder "Benutzung auf eigene Gefahr" aufgestellt/angebracht? Hinweise auf "Privatgrundstück"?

Ich denke, dass wird ein "heisses Eisen" sein. Aber wie immer in solchen Fragestellungen, nicht 100% eindeutig zu beantworten. Von Fall zu Fall wird es anders bewertet werden. Falls sich doch einer Verletzt, wie war er drauf vorbereitet, war er Alleine unterwegs, war die Strecke mit "Hinweisschildern ausreichend gesichert", etc...
Was sagt deine Haftpflicht?
Hi,

es stehen auf jeden Fall dort, die Kennzeichnen dass dort nicht gefahren werden soll.
Was meine Haftpflicht selbst sagt, weiß ich aber nicht😅
 
bei uns in den Wäldern regen sich jetzt die Wanderer.... äääh nee.... die Spaziergänger auf,
ist sogar Zeitungsartikel wert,
das durch Forstarbeiten, und vorallem Taaaaaaage danach, die Wege immernoch schmutzig und rutschig sind.

ist das auch eine "Waldtypische Gefahr" !? :D
 
Der Menschenverstand hätte einem gesagt, dass man so eine "Konstruktion" vorher näher begutachten muss, bevor man sie nutzt.
Du krichst also beim Fahren durch den Wald unter jede Brücke bevor du darüber fährst?

Oder weil Menschenverstand univerell ist, du kriechst auf der Autobahn unter jeder Autobahnbrücke bevor du darüberfährst?

Nicht jeder hat die Erfahrung eines Bauingenieurs, Zimmermanns, Schreiners um die Stabilität eine (Holz-)Bauwerks durch Augenschein abschätzen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn eine Brücke 2-spurig gebaut und einen regelmäßig benutzten Eindruck macht, habe ich mit dem Rad keine Bedenken.
Offizielle Bauwerke müssen regelmäßig geprüft werden, also bin ich auch hier (relativ) Safe.

Wenn ich mir nicht sicher sein kann (optisch Handgedengelt), nicht benutzen! also auch hier keine Gefahr.
Zwingt mich ja keiner.
 
Wenn eine Brücke 2-spurig gebaut und einen regelmäßig benutzten Eindruck macht, habe ich mit dem Rad keine Bedenken.
Offizielle Bauwerke müssen regelmäßig geprüft werden, also bin ich auch hier (relativ) Safe.
:confused: Du nimmst einen Safe mit auf den Trail oder hast du dort einen versteckt?

Da ist das Kriechen beim Fahren durch den Wald, unter jede Brücke, bevor man fährt, ja noch harmlos und weniger aufwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Safe bin ich auf dem (nicht vorhandenen) E-Bike zu schnell, da beschweren sich dann wieder die Bios.:aetsch:

Hier bitte, eine Korinthe.:bier:
 
:Dbei uns in den Wäldern regen sich jetzt die Wanderer.... äääh nee.... die Spaziergänger auf,
ist sogar Zeitungsartikel wert,
das durch Forstarbeiten, und vorallem Taaaaaaage danach, die Wege immernoch schmutzig und rutschig sind.

ist das auch eine "Waldtypische Gefahr" !?
Da inzwischen viele Wege bei uns in der Gegend Rollator freundlich geschottert sind, ist das doch gerechtfertigt! Oder etwa nicht?! Straßen werden bei Frost auch zeitnah gestreut...:D
 
Du krichst also beim Fahren durch den Wald unter jede Brücke bevor du darüber fährst?

Oder weil Menschenverstand univerell ist, du kriechst auf der Autobahn unter jeder Autobahnbrücke bevor du darüberfährst?

Nicht jeder hat die Erfahrung eines Bauingenieurs, Zimmermanns, Schreiners um die Stabilität eine (Holz-)Bauwerks durch Augenschein abschätzen zu können.
Ja, genau das mache ich. Der Vergleich mit der kfz Brücke ist natürlich wie du selber weißt völlig absurd.
Aber einen North Shore im Wald, offensichtlich vom Heimwerker mit handgeknüpften bioschnüren selbst gehäkelt... Ja, natürlich kontrolliere ich den bevor ich da drüber bügele. Und du hasst ja in dem Zeitraum seit du laufen gelernt hast Erfahrungen gesammelt an welchen Stöckchen man sich wieder auf die Beine ziehen kann und welche dafür nichts taugen.

Dafür muss man kein Ingenieur sein, sondern nur das Gehirn einschalten.
 
..das durch Forstarbeiten, und vorallem Taaaaaaage danach, die Wege immernoch schmutzig und rutschig sind.. ..ist das auch eine "Waldtypische Gefahr" ?
Typisch ist eher, dass das immer öfter passiert und sogar Wochen und Monate später die Wege immer noch durch Baumteile blockiert oder durch den Harvester zerstört sind und auch bleiben.
Die Wanderer und auch die MTBer müssen sich dann einen anderen Weg suchen.
 
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