Woom 4 mit "Mangelhaft" bei Stiftung Warentest aufgrund Sicherheitsproblem

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Re: Woom 4 mit "Mangelhaft" bei Stiftung Warentest aufgrund Sicherheitsproblem
Hilfreichster Beitrag geschrieben von joglo

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Ohne den Testbericht jetzt gelesen zu haben,...
Ein Defekt kann immer und an jedem Rad auftreten, daraus muss man nicht so eine reißerische Headline machen. Und das sag ich als Woom Antifan 😁

Ich finde in der Einleitung interessant, dass das Gewicht der Bikes als wichtig betont wird aber die Leichtgewicht Klassiker wie Pyro oder Kubikes gar nicht getestet wurden...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von joglo

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Solche Tests würde ich immer mit Vorsicht genießen. Ich glaube 2006 hat die Stiftung Warentest mal ein LX-Kurbel kaputt getestet und mit mangelhaft bewertet. Ohne das Prüfverfahren im Dauertest zu kennen erlaube ich mir da kein Urteil über die Bewertung.
 
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Gibt auch schon ne Reaktion von Woom: https://woom.com/de_AT/presseaussendung/stiftung-warentest-prueft-kinderfahrraeder
Tatsächlich sind die übrigen Testergebnisse des Woom 4 nicht schlecht, aber so nen Riss in der Dauerprüfung ist schon unschön. Leider ist Woom aus meiner Sicht nicht mehr das dynamische Start-Up von einst, inzwischen nehme ich dort vor allem die unschöne Doppelstrategie wahr, ordentlich an der Preisschraube zu drehen und gleichzeitig die Qualität zu senken. Gerade beim Woom 4 das ja auch deftig was kostet, ist es wirklich eine Zumutung inzwischen mit den allerbilligsten Komponenten konfrontiert zu werden, vorne weg die Schaltung. Von daher hoffe ich, dass da ein Schuss vor den Bug vielleicht gut tut.. ;-)
 
Es ist aber nichts Neues, dass die SW bei Fahrrädern alles kaputt bekommt.
An die erwähnten LX Kurbeln kann ich mich auch noch erinnern. Aber auch bei quasi jedem Fahrradtest an gebrochene Lenker.
 
Gibt auch schon ne Reaktion von Woom: https://woom.com/de_AT/presseaussendung/stiftung-warentest-prueft-kinderfahrraeder
Tatsächlich sind die übrigen Testergebnisse des Woom 4 nicht schlecht, aber so nen Riss in der Dauerprüfung ist schon unschön. Leider ist Woom aus meiner Sicht nicht mehr das dynamische Start-Up von einst, inzwischen nehme ich dort vor allem die unschöne Doppelstrategie wahr, ordentlich an der Preisschraube zu drehen und gleichzeitig die Qualität zu senken. Gerade beim Woom 4 das ja auch deftig was kostet, ist es wirklich eine Zumutung inzwischen mit den allerbilligsten Komponenten konfrontiert zu werden, vorne weg die Schaltung. Von daher hoffe ich, dass da ein Schuss vor den Bug vielleicht gut tut.. ;-)
Da gebe ich Dir vollkommen recht, aber bei den geringen Lasten auf einer Kinderkurbel bei einem 20" Kinderrad halte ich ein Versagen einer Kurbel für sehr unwahrscheinlich. Da muss entweder bereits eine Vorschädigung vorliegen oder das Testszenario passt nicht zum Use Case.
 
Da gebe ich Dir vollkommen recht, aber bei den geringen Lasten auf einer Kinderkurbel bei einem 20" Kinderrad halte ich ein Versagen einer Kurbel für sehr unwahrscheinlich. Da muss entweder bereits eine Vorschädigung vorliegen oder das Testszenario passt nicht zum Use Case.
Die Tests fanden wohl nach DIN Norm statt und laut Stiftung Warentest traten die Risse WIEDERHOLT auf. Ich würde das schon erstmal ernst nehmen und nicht gleich kleinreden. 🤗
 
Die Tests fanden wohl nach DIN Norm statt und laut Stiftung Warentest traten die Risse WIEDERHOLT auf. Ich würde das schon erstmal ernst nehmen und nicht gleich kleinreden. 🤗
Ich will hier nichts kleinreden. Aber bei den geringen Lasten ist ein Versagen trotzdem unwahrscheinlich. Würdest du mir bitte rein interessehalber die Quelle für die Infos und die Bezeichnung der DIN Norm für den Langzeittest zukommen lassen?
 
Ich will hier nichts kleinreden. Aber bei den geringen Lasten ist ein Versagen trotzdem unwahrscheinlich. Würdest du mir bitte rein interessehalber die Quelle für die Infos und die Bezeichnung der DIN Norm für den Langzeittest zukommen lassen?
Ich halte es auch nicht für überdramatisch. Test nach Norm schlussfolgere ich aus der Formulierung im Artikel "Diese Haltbarkeitstests müssen sie unbeschadet überstehen, fordert die Norm. An der Tretkurbel des Woom-Rads bildeten sich jedoch wiederholt Risse." Genaueres weiß ich nicht, deshalb schrub ich auch "wohl".
 
Tatsächlich gibt es eine Din EN Iso 4210–2:2015–12, scheint jedoch an sich seit 2 Jahren überfällig zu sein, Nachfolge-Din noch nicht verabschiedet. Umfang 38 Seiten , wie so oft nicht im Netz veröffentlicht. Es geht tatsächlich um Räder mit geringer Sattelhöhe und Belastungen von 60kg bzw. dem jew. zugelassenen Gewicht. Entsprechend kann man den Antriebsstrang testen. Klar, daß man vom Puky-Eisenschwein wegwill und bei Kids völlig anders dimensionieren kann. Brüche sind bisher nicht bekannt geworden, würde ICH daher NICHT ernst nehmen, es dürfte vielmehr ein Problem des Test-Settings sein. Grundsätzlich sieht die Kurbel gut aus, jeweils an Pedalauge und Achsauge verstärkt. Zwar hinten ausgekehlt, vergleichbare Kurbeln laufen aber zu tausenden an Billigrädern in der Republik.

Für Bremsen gibts die Din EN Iso 4210–2:2021–12 (recht neu). Würde mir dabei jedoch keinen Kopf machen, Bremsen sind ganz normale Billo-V-Brakes der 500 EUR Rad-Klasse, ob die greifen hängt von der Übersetzung Griffe-Hebellänge der Bremsarme ab. Bei Kinderrädern gibt es ein Problem mit der Griffweite (klein) und Hebelkraft (idealerweise auch klein), müssen daher oft sehr genau eingestellt werden. Mit Pukybremsen taucht das Problem deswegen nicht auf, weil völlig andere Bremszange, Hebelverhältnis und Griffweite sind anders gelöst. Funktioniert in Wahrheit nix besser, sind Bremsen der 200 EUR billo Klasse!

Zur Not muß man sich die Reibpartner Alufelge und Bremsklätze mal ansehen und austauschen, das kann aber in 500 EUR Bikes nicht ab Werk enthalten sein.

Interessant auch, daß Geometrie, Fahrverhalten und Sitzposition offenbar sehr untergeordnet beurteilt sind - gerade die kleinen Cube Räder sinda nicht so dolle - von Pukx ganz zu schweigen...

Es geht doch darum, Kids das Radfahren schmackhaft zu machen, und nicht mit Puky-und anderen Eisenschweinen und völlig dysfunktionaler Technik zu vermiesen! Das Problem mit geringen Stückzahlen auf eine unserem Segment vergleichbare Preisgestaltung zu kommen, ist dabei völlig illusorisch, deswegen funktioniert das oft nur über Weglassen von Federelementen. Aber für Kids eine sinnvolle Geometrie und Gewicht und Fahrverhalten hinzubekommen ist für diese Preise schon echt Hochreck - oder würde hier jemand ein Hardtail für unter 2000 EUR (Neupreis) fahren? Wieso soll das bei Kinderrädern anders sein, wegen der niedrigen Stückzahlen?
 
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Danke an den User dopero für das Normenhandbuch für Fahrräder. Der Versuch hat sich seit damals nicht geändert.
Laut der aktuell gültigen ISO 8098:2014Fahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen an Kinderfahrräder wird im Versuch bei starrer Tretlagerachse jede Kurbelseite auf der Pedalachse mit einem Abstand von 50 mm zur Kurbel abwechselnd dynamisch 100.000 mal mit 700 N belastet. Das entspricht 70 kg, was der Hersteller auch als maximal zulässiges Fahrergesamtgewicht angibt. Die Prüflast im Test entspricht somit 100.000 mal Wiegetritt mit am Berg anfahren. Weiter gibt Woom als Obergrenze der Körpergröße 130 cm an. Das entspricht laut der Körpergrößenverteilung vom RKI im Mittel einem fast 8jährigem Jungen. Das Gewicht, hier nehme ich mal das P97 als Worst Case, gibt das RKI für einen 8jährigen mit fast 42 kg an. Addieren wir einen Rucksack oder Schulranzen mit 12 kg, das entspricht einem Kasten Wasser, ergibt das 54 kg im Wiegtritt unter maximaler Belastung mal 100.000 Zyklen. Selbst mit dem Sicherheitsfaktor von 1.2 bleibt man unter den Angaben aus der ISO.
Fazit: Ich mache mir da keine Sorgen und denke immer an die kaputte LX-Kurbel aus dem Test der Stiftung Warentest. :D Ich finde den uralten Beitrag aus dem MTB Magazin leider nicht mehr.
 
Testaufbau und Kräfte stehen ja in der Norm.

Es scheinen aber Angaben über die Zyklendauer und die Art wie die Kraft aufgebracht wird (z.B. anschwellend, stoßartig) zu fehlen.

Das dann jedes Prüfinstitut andere Werte ermittelt, weil die Lücken der Norm mit eigener Interpretation gefüllt werden, sorgt nicht für Sicherheit sondern für Verunsicherung.
 
700N wäre die Belastung, wenn eine 70kg schwere Person nur auf einem Pedal steht. Im Wiegetritt dürfte die Belastung größer sein. Eine gewisse Toleranz ist da sicher nicht verkehrt.
Der Versuch wird dynamisch, nicht statisch durchgeführt. Somit bildet der Versuch die Realität gut ab. Passt also mit meiner Aussage. Woher in der Realität eine stärkere Belastung beim Wiegetritt von einem Kind auftreten soll würde ich jetzt schon gerne wissen.
 
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