Fabian Scholz vom MTB-Verein Stuttgart im Interview: „Legalisierung in Stuttgart hat Leuchtturm-Charakter!“

Fabian Scholz vom MTB-Verein Stuttgart im Interview: „Legalisierung in Stuttgart hat Leuchtturm-Charakter!“

Der vor etwas über 2 Jahren gegründete MTB-Verein in Stuttgart hat mittlerweile 1.400 Mitglieder. Doch das eigentliche Ziel, die Legalisierung eines Trailnetzwerks, beansprucht noch viel Arbeit, weshalb nun ein*e Geschäftsführer*in in Festanstellung gesucht wird. Mehr Infos gibt's im Interview.

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Fabian Scholz vom MTB-Verein Stuttgart im Interview: „Legalisierung in Stuttgart hat Leuchtturm-Charakter!“

Was sagst du zur Lage in Stuttgart und den Problemen bei der Legalisierung?
 
Das Problem der Pflege gibt es bei anderen Vereinen, wie z.B. einem lokalen Sportverein, genau so.
Dort ist das Problem aber erfahrungsgemäß eher, dass die erfahrenen Mitglieder die Pflegenden nicht nur anleiten, sondern über jeden Handschlag entscheiden wollen, sprich nicht loslassen können.
Ähnlich habe ich das auch schon von Radvereinen aus der Umgebung gehört.
Habe ich bei einem Verein hier auch erlebt, mein Sohn war da mal Mitglied und ist wieder ausgetreten weil es einfach nur nervig war. Der eigentliche Initiator der Strecke hat sich aus privaten Gründen zurückgezogen, die Vereinsmitglieder die das dann übernommen haben konnten weder sonderlich gut fahren, geschweige denn springen, die hatten teilweise echt gruselige Ideen wie man Sprünge baut.
Trotzdem wollten die bei Baumaßnahmen das letzte Wort haben.
 
@specialized99 @Muellbeutel @dopero

ich betreue seit einigen Jahren ein trailprojekt und die Thematik mit neubau (alle haben Bock), neuen Sprüngen (alle wollen Schanzen) und Pflege (niemand neues kommt dazu, geschweige denn zu „Pflege Workshops“ um neue Leute einzulernen) wurde hier ja gerade angesprochen Und ist leider realität.

zum Thema „letztes Wort“ und „Kontrolle nicht abgeben“:
ja das is wirklich manchmal so bzw. Ein sehr schmaler grat, denn: aus rechtlichen versicherungstechnischen Gründen ist es oft so dass ein offizielles Mitglied des ansässigen Vereins den Sprung, drop, Kurve, Steinfeld etc „abnehmen“ muss. Dass es eben keine Probleme mit dem gestattungsvertrag mit Waldbesitzer und der Versicherung gibt.

ich finde diese Diskussionen auch immer kräftezehrend und wir mussten uns mit vielen hasskommentaren abgeben, weil wir leider nicht einfach drauf losbauen können wir wir selbst gerne wollen.

vielleicht bringt das etwas Licht ins dunkel.
bei uns gibt es bald einen Wechsel, weil Ich der Meinung bin, dass neue Leute frischen Wind reinbringen. Dann hab ich wieder mehr Zeit zum Fahren :cool:
 
Wird das Gelände weiterhin von der Stadt betrieben und lediglich zur Nutzung freigestellt, muss diese für eine entsprechende Versicherung sorgen. Dazu nimmt die Stadt das Risiko kostengünstig in die meist bereits bestehende erweiterte kommunale Haftpflichtversicherung auf, analog wie bei Spielplätzen und Freizeiteinrichtungen.
Wenn die Stadt aber nicht will. Und leider ist das Thema schon 2 Jahre alt. Nichts hat sich verbessert. Es ist schon ein Schildbürger-Streich, ein Projekt zu starten und später dessen Pflege zu verbieten.
Leuchtturmprojekt? Ich sehe weder Glanz noch Leuchten!
 
Die Verantwortlichen in den Ämtern wissen es nicht und bekommen von interessierten Kreisen, die entsprechende Projekte verhindern wollen, Angst gemacht. Mittlerweile werden manchmal sogar TÜV-Abnahmen oder Freigaben durch Statiker verlangt... :rolleyes:
Gesellschaftliche Veränderungen und auch Gesetzesänderungen kommen oft erst dadurch zustande, dass Verbote durch einen ausreichend großen Teil der Bevölkerung verdeckt oder offen ignoriert werden.
Von daher sehe ich in der zunehmenden Masse von Bikern und eBikern auch eine Chance.
 
Gesellschaftliche Veränderungen und auch Gesetzesänderungen kommen oft erst dadurch zustande, dass Verbote durch einen ausreichend großen Teil der Bevölkerung verdeckt oder offen ignoriert werden.
Von daher sehe ich in der zunehmenden Masse von Bikern und eBikern auch eine Chance.
Ich hoffe da eher auf den Generationswechsel in den Ämtern, beim Forst, in der Politik etc.
Da wird automatisch die Zahl derjenigen, die schon mal selbst im Wald Rad gefahren sind (oder es sogar noch tun) und den Reiz daran nachvollziehen können, steigen und hoffentlich auch das Verständnis für die Bedürfnisse der MTBiker zunehmen.
 
Auch in „unserer“ Generation oder der nachfolgenden oder der wiederum nachfolgenden gibt es Korinthenkacker und Unbelehrbare, die das Problem dann auch nicht lösen. Von demher bedarf es schon eines Typen wie Doc Esser, wenn sich mit oder ohne Generationenwechsel was ändern soll.
Ich bleibe da eher skeptisch. Schließlich ist es ein bestimmter Typus Mensch, der im Amt oder im Forst oder wo auch immer sitzt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und die gilt es abzuwarten/finden.
Für uns Biker „rund um Stuttgart“ wäre es natürlich super. Bietet die Schw. Alb doch ganz anderes Territorium und damit verbundene Fahrtechnik, als es das Stuttgarter Trails tun. Und beides macht richtig Laune.




Sascha
 
Ich wünsche dem Verein viel Erfolg, aber Leuchtturmcharakter hat das nicht und wenn man das glaubt, dann...sollte man da nochmal darüber nachdenken.
Freiburg ist das naheliegenste Beispiel aus Sicht BaWü oder Koblenz. Die einen mit Verein, die anderen gänzlich ohne.
 
„Wir sind auf dem besten Stand, auf dem die Mountainbiker hier je waren.“

3 Trails für 630.000 Einwohner.

"Sie werden nicht legalisiert, aber Mountainbiker dürfen dort fahren, ohne dass ihr Verhalten rechtlich geahndet wird."

:lol:

Sorry, aber da hat man auf der anderen Seite einfach NIX kapiert..
 
Wow! Dagegen ist Whistler ja ein Streichelzoo.

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Traurig was da so alles schief läuft…
In Leinfelden-Echterdingen (quasi nebenan) ist die Situation eher noch schlimmer :ka:
 
Tja.
Es gibt halt nur wenige Möglichkeiten.

Die rechtliche: Es ist verboten. Punkt:
In Baden-Württemberg ist es generell nämlich verboten, dass Radfahrer im Wald auf Wegen fahren, die schmaler als zwei Meter sind.

Daher, versuchen, weiterhin, dass Gesetz zu ändern. Leichter gesagt als getan.

Der andere Weg ist, wie bisher, fahren, fahren, fahren. Anzeigen, Verwaltungsstrafen kassieren, sich den Unmut anderer zu zuziehen und hoffen, das zumindest die Kontrollen weniger werden bzw auf Grund des Geldmangels, weniger Kontrollen stattfinden werden können.

Aja, und man kann natürlich nur weiterhin hoffen, das immer mehr Menschen nicht mit dem (e)MTB fahren werden, sondern sich anderen interessanten "Dingen" widmen werden, wie Computer oder Playstation spielen, Einflüsterer, You Tuber oder ähnliches werden, Basketball, Handball, Eishockey, Fußball, Tennis, Golf spielen usw. Alles, nur nicht in die Natur, auf die Wege, Trails, in den Wald etc drängen.


Und was soll, rein rechtlich, ein Geschäftsführer, Vereinsobmann etc, anders sagen:

sagt Alexander Lukasch, der Geschäftsführer des Vereins Mountainbike (MTB) Stuttgart: „Wir sind auf dem besten Stand, auf dem die Mountainbiker hier je waren.“

Alexander Lukasch, der Geschäftsführer des Vereins Mountainbike (MTB) Stuttgart, sieht den Bikefrieden unterdessen nicht gebrochen. Er betont, dass es generell sinnvoll sei, keine Trails in Naturschutzgebieten, Waldbiotopen und FFH-Gebieten zu schaffen – wobei in FFH-Gebieten theoretisch auch Erlaubnisse für Trails möglich seien.

Das ist natürlich auch das Killer- und Totschlagargument, heutzutage wohl "und was ist mit?/whataboutismus", die Natur schützen. Also nicht nur vom bösen CO2, sondern auch vor dem noch viel schlimmeren Menschen:

Er betont, dass es generell sinnvoll sei, keine Trails in Naturschutzgebieten, Waldbiotopen und FFH-Gebieten zu schaffen

Das wird ja von der Gegenseite auch oft genug beton. Die Natur schützen. Die Natur ist in erster Linie für Erholungssuchende, Spaziergeher, Wanderer etc gedacht, und nicht für (Adrenalin süchtige und) umweltzerstörende Fahrradfahrer...

Daher auch der kleinste gemeinsame Nenner, Grundkonsens: Für die große Nachfrage wird dann doch noch das ein oder andere Wegenetz (Wegerl) geschaffen (dann wären es vermutlich 5 insgesamt):
– wobei in FFH-Gebieten theoretisch auch Erlaubnisse für Trails möglich seien.
dass nun die Mitarbeitenden des Umweltamts, des Forstamts und des Sportamts signalisierten, dass man etwas für die Mountainbiker tun müsse.
 
Ohne zu polemisch zu werden,
Würde mich interessieren, wie diese Regelungen für die Region rund um das Hauptquartier eines gewissen online Mediums mit angeschlossenem sehr großen Form (oder MTB Herstellers), ankommen würden ;-).

"Leuchtturmcharakter" am Arsch. Hoffentlich...
Findest?
Man muss das in Relation sehen/setzen:
Die Größe von Stuttgart, im Verhältnis zu den (zig- bis hunderttausend) MTB und keinem einzig legalen Trail, zu nunmher drei Trails.
Klar dass diese wenigen Trails "leuchten" (siehe Karte); in der Schweiz oder in den Rocky Mountains würden die Trails(darstellung) untergehen, hier aber, leuchten sie!
 
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