Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

Da wird der CC. wohl was durcheinander gehauen haben ;), aber dennoch Zustimmung + Respekt vor:

Der oberschlaue CC.

:D:D:D

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Bitte erklär dem nicht so schlauen -firlie- mal bitte, warum du dich vom Gepäck verabschiedet hast. Das es in jedem Falle hinderlich ist, ist klar. Wie du bei der Heldentour in kurzem Gewand und Phanatomjäckchen deinen Mann gestanden hast, ich verstehe es heute noch nicht, aber auch hier Hut ab. Gibt´s noch weitere Gründe ?
Also ein Windjäckchen habe ich immer dabei. Gut das geht auch in die Rückentasche ...aber jetzt schießt es mir !
Du säufst ja aus allen möglichen Löchern ! Solltest du was Essbares sehen, schlägst du natürlich zu, Naturmensch der du bist ;), da brauchst du keine Wurschtsemmel !

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@ AlterSachse auch noch mit von der Partie ! Fein das ein Lebenszeichen kommt !

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Nun warten wir darauf dass der tanztee seine Mädels in´s Bettchen bringt und uns Rede und Antwort steht.

Einstweilen Gute Nacht !
-firlie
 
Okay, okay, jetzt sind doch ein paar erklärende Worte fällig:

Hier lüfte ich das Geheimnis meiner Transporttechnologie:


  • Basisgewicht im / mit Rucksack rd. 5 kg, also ohne Wasser, Futter, Spiritus usw., aber mit Wechselsachen (teils nachgewogen, teils gerechnet) --> ab da spricht man von UL
  • maximal 3 l Wasser (Trinkblase 1 l und zwei PET Flaschen zu je 1 l) + 3 kg (hatte ich aber nie alles auf einmal randvoll)
  • Essen, Kaffee, ... schätze ich mit ca. 1 kg (ich habe natürlich 4 Energieriegel wieder mit nach Hause geschleppt, haha)
--> also war der Rucksack so zwischen 8 und 9 kg

Bissel "gemogelt" ist das Basisgewicht jetzt, da ich noch eine Hüfttasche mit Geld usw. hatte sowie Kamera, kleines Messer, Ministativ und einen Riegel in den Hosentaschen verschwanden. Ferner eine Satteltasche mit Schlauch und Werkzeug sowie Lichtern.

Für UL ist eine Plane + beschichtete Matte + Luftmatratze (!) eigentlich drei Komfortklassen zu hoch, zumal das Zeug ja nicht nur Platz kostet, sondern auch Gewicht mitbringt.


  • aufblasbare Matte 455 gr. (Synmat UL 7 M) ist jetzt nicht wirklich schwer und leicher als die knapp 1 cm "Standar"-EVA-Matte mit 520 gr. (laut Globi) und verpackt so groß wie ne Trinkflasche!
  • die silberne Matte mit 247 gr. (gewogen) war nur als Schmutz- und Durchstichschutz da, hatte jetzt nichts anderes zur Hand.
  • die größere Mülltüte diente der weiteren Ausdehnung der sauberen Sitz- und Liegezone und wird beim nächsten Mal durch ein leichteres "Groundsheet" ersetzt werden.
Fakt ist, irgendwas muss unter die Liegematte, a) wegen Dreck und b) als mechanischer Schutz.

Die aufblasbare Matte ist komfortmäßig nicht zu toppen und da kommt nichts mit, keine Z-Rest "Eicherbechermatte", keine "Selbstaufblasende", vor allem nicht für Seitenschläfer! Ein R-Wert von 3,1 spricht auch für sich, da kommt keine Bodenkäte durch.

Die UL-"Lösungen" mit torsolangen Matten, Rucksack unter den Füßen, 4 Segmente Z-Rest unter den Kopf usw. usw. finde ich doof. So. Da darfst Du dich ja nachts nicht umdrehen, ohne das alles verrutscht!
Gesetzt ist bei mir rotierendem Seitenschläfer auch ein echter Schlafsack, auch wenn ein "Quilt" auch wieder Gewicht sparen würde.

Ich vermute mal, daß der Rucksack an sich bei dem weichen Inhalt nicht schlecht zu tragen ist. Nur der fehlende Brustgurt würde mir beim "Arbeiten" auf dem Rad fehlen.
Der oberschlaue CC. ist letztes Jahr mit trailfähigem Gepäckträger und Mini-Rucksack unterwegs gewesen und hat dann _hinterher_ über Brutto und Netto nachgedacht. Seitdem ist er ganz ohne Gepäck unterwegs :D

Der Rucksack hat Brustgurt und Hüftband! Da schlackert nichts. Aufgrund der zu hoch gewählten Tiefe ist aber der Schwerpunkt nicht ganz optimal und etwas zu körperfern.
Es ist im Prinzip eine Art Sack mit Rollverschluß. Als Stabilisierung diente diesmal die gedrittelte und in den Rucksack reingerollte silberne Isomatte, das war völlig ausreichend.
Das Volumen beträgt 40 l, was eigentlich schon zu viel ist. Aber: alles ist drin, und nichts bammelt draussen herum.
Wie gesagt, das war meine zweite "UL-Tour" :D
@firlie : direkt schnell war ich ja nicht, Schnitt deutlich unter 10 km/h ;)


Eine Frage zurück: wie hatte der Physioterrorist das mit dem Übernachten gemacht?? Rucksack + Lenkertasche?

ride on!
tanztee
 
Ich hab nochmal PhysioT's Blog durchsucht nach seiner Ausrüstung und Packliste. Finde leider nix mehr.
Ich bilde mir ein, daß er mal ein (Mini-) Zelt am Lenker transportierte.
@tanztee: Du steckst ja richtig im UL-Wahn ;) Aber da ist noch viel Luft, wenn ich so Deine Ausrüstung sehe. Bei mir bedeutet UL in erster Linie Erleichterung durch Komfortverzicht. Da liegt ein
tanztee schrieb:
dauerrotierender Seitenschläfer
nachts auch ganz ganz still. Früher (tm) gab's eine Schaumstoffmatte mit einem (in Worten: 1) Meter Länge, das Fussende des Schlafsack steckte im Rucksack, das Seil diente als Kopfkissen. Ok, nach zwei Flaschen Stierblut war's eh' egal :)
Das Puristische hat mich aber geprägt.

Auf unserer Heldentour, lieber @firlie, hab ich nur zwei Sachen vermisst: eine Schutzhülle für meinen elektronischen Taschenspiegel und ein paar ordentliche Bemmen (mir ist immer noch schlecht, wenn ich an die 'Klobasa' auf dem Schneeberg denke. Da hätte ich gerne drauf verzichtet). Sonst hab ich nix gebraucht. Selbst meine
firlie schrieb:
hab ich die nächsten Tage dagelassen. :winken:

Letztes Jahr habe ich bei meinen Mehrtagestouren mit bezahlten Übernachtungen 5,5kg Gepäck mitgehabt, wovon 2,2kg Gepäckträger, Rucksack und Tasche war. War irgendwie. .. unausgewogen. Und das Problem mit dem verschwitzten Rücken und der blöden Schaukelei auf den Trails war immer noch da. Also hab ich das Zeug dagelassen und fühle mich gut dabei.

Dieses Jahr hab ich auf Eintagesradelfliege mit zweiter Trinkflasche als Werkzeugspender gemacht. War ganz...erleichtert. So bin ich auch mal auf schwerere Trails gekommen....

Nächstes Jahr gibts einen AlpenX, da muß ich mir nochmal Gedanken machen. Wird aber konventionell auf einen 25 Liter Rucksack hinaus laufen. Da muß ich wohl durch.
 
Als Tipp zum Unterlegen unter die Liegematte, jedoch nur als Schutz vor Dreck gedacht: eine leichte Alurettungsdecke
Dies hat zumindest bei uns auf einer 41-Tage-Radreise von Erfurt nach Marrakesch dieses Jahr als Zeltunterlage (Schutz gegen Dreck u. Schnecken...) super funktioniert und sie ist auch noch ganz geblieben.
 
Erstmal vielen Dank für Euer reges Echo!

"Jeder soll nach seiner Façon selig werden"


stell ich hier mal oben an.
Seit den 80ern mache ich Boof- und Wandertouren ... da sammelt man so seine Erfahrungen.
Einmal haben wir in den Dolos ohne alles biwakiert, quasi nur im Regenzeug und alles an Sachen an, Rucksack unterm Hintern und aller 2 Stunden sind wir zum Aufwärmen den Hang hoch gerannt.

Ja, und Rüdiger Nehberg rennt nur mit seinem Glock Messer und ner Baumarktplane durch den Urwald.

Ich habe es bei geführten Radtouren damals mit dem ADFC (weit vor meiner MTB-Karriere) zu oft erlebt, dass Leute so mit ohne nix ankamen und sich dann im Notfall auf andere verliessen. Kein Schlauch mit, kein Werkzeug, nichts zu essen, ne winzige Trinkflasche ...

Eine gefühlte Million Mal habe ich so anderen geholfen, in der Boofe mit Wasser; mit Ersatzschlauch, Ersatzspeichen, improvisierte Gamaschen aus Tape und Folientüten bei einer Winterwanderung usw.usw.

Insofern sehe ich das zu radikale Weglassen kritisch und denke, für mich eine gute Balance zwischen "Sicherheit" und "Gewicht" gefunden zu haben.
Ohne heißen Kaffe beispielsweise auf der Tour - das wäre echt Mist gewesen. Wem abends Bier, Brötchen und Wurst reichen -- siehe oben!

So, noch was zum Weiterlesen :)

In diesem Sinne - ride on!

Euer tanztee
 
Sollte ich Dir mit meinen althergebrachten Weisheiten auf die Zehen getreten sein - entschuldige bitte! Das war nicht meine Absicht.
Beim "Weglassen" sollte zumindest jeder sein eigenes benötigtes Zeug mithaben. Davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Sorry nochmal :(
 
Sollte ich Dir mit meinen althergebrachten Weisheiten auf die Zehen getreten sein - entschuldige bitte! Das war nicht meine Absicht.
Beim "Weglassen" sollte zumindest jeder sein eigenes benötigtes Zeug mithaben. Davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Sorry nochmal :(

Passt scho :bier:
Bissl stänkern darf schon sein ;)

Noch ein Spruch (keine Angst, reimt sich nicht):

"Erfahrungen sind wie Maßanzüge. Die passen nur dem, der sie gemacht hat" pflegt mein alter Herr stets zu sagen :cool:

ride on!
tanztee

P.S. die Cam hat tatsächlich noch Sommerzeit!

--> nu aber bitte der nächste mit einem Tourenbericht!
 
Kann der "Beer" rufende (ich wollte nicht schreiben -saufende-), vom Fö(h)n verwöhnte, neuerdings hinter einer Weiberschar im Windschatten fahrende Herr aus den südlichen Gefilden nicht mal ein Abenteuer erzählen ?
CC. , du musst jetzt nicht den Unschuldigen spielen oder die Suchmaschine anwerfen, ich meine schon dich :D!
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Halte mein Versprechen und bringe demnächst was aus der Konserve. Wenn sich vorher noch jemand produzieren will ...?

Schönes Wochenende
-firlie-
 
Viel zu schade die Tour von @tanztee schon abzuhaken - über viele Bilder könnte man Geschichten erzählen/wiedergeben.

Mir fiel spontan folgendes auf:





Typisch für den böhmischen Umgebindehausstil sind die markanten weißen Mörtelfugen im Blockhausteil. Wer genau hinsieht, entdeckt auch die außen (!) angebrachten Sommerfenster, welche früher tatsächlich zwecks Materialschonung im Sommer entfernt wurden.

Ich kenne das eigentlich unter dem Begriff Winterfenster und bis Mitte der 80er Jahre (im letzten Jahrtausend versteht sich...) gab es die bei uns zu Hause auch. Die meisten waren wie auf dem Foto außenliegend, mit einfachen Haken fixiert und wurden im Sommer auf dem Dachboden gelagert. Der Transport über die enge Bodentreppe war immer ein Erlebnis :D.
Genaugenommen waren diese Vor-oder Winterfenster schon ein unglaublicher Luxus.
Bruno Barthel beschrieb u.a. auch wie die Wärmeisolierung im Winter auch praktiziert wurde:
Bruno Barthel schrieb:
Bei vielen Familien in den Dörfern bestand damals die unsinnige Sitte, beim Herannahen des Winters die Fenster der Schlafkammer – manchmal war auch nur eines vorhanden – von unten bis obenhin mit dürrem Farnkraut oder Stroh zu „versetzen“, um die Kälte abzuhalten. Winterfenster gab es damals in den Arbeiterwohnungen noch keine. Der Schlafraum, in dem viele Personen die Nacht zubrachten, konnte den ganzen Winter über nicht gelüftet werden. Auch die Tür mußte verschlossen bleiben, sie führte ins Wohnzimmer.
Mein Vater hat diesen Unsinn auch mitgemacht. Im November „versetzte“ er die Fenster von außen so dicht, daß nicht ein Lichtstrahl hindurchdringen konnte, geschweige denn frische Außenluft. Ich weiß noch sehr gut, als mein Vater einmal krank war und der Arzt geholt werden mußte, daß dieser sagte, wenn die Fenster nicht freigemacht und die Kammer gelüftet würde, käme er nicht wieder. Wir Jungen mußten Farnkraut, das durch gespreizte Holzstäbe zwischen den Fenstergewänden festgehalten wurde, entfernen. Von da ab wurden bei uns keine Fenster mehr „versetzt“.
Quelle: "Rund um die Bastei", Sachsenbuch, 1997

:eek:
 
Lieber erstickt als erfroren...^^^

Brennmaterial war schon damals teuer...
Die damaligen Fenster konnten&durften auch nicht 100%ig dicht sein; es zog immer etwas, durch die Spalte zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen kam die Luft für den Ofen herein.
Wer erinnert sich noch an die Eisblumen an den Fensterscheiben?
In einem modernen Haus gibts so etwas nicht mehr.
 
Erst waren die Outdoor-Experten an der Täte und jetzt sind´s wieder die Nostalgiker.
Na fein.
Aber was zu den alten Holzfenstern und den dazugehörigen "Winterfenstern" noch anzumerken wäre, ist folgendes:
Nach meinen Erinnerungen hatten hier auf dem Lande fast alle diese Kombination, die, wie Th. schon geschrieben hat, mit Beginn der kalten Jahreszeit vom Boden geholt wurde. In die Zwischenräume der Sommer und Winter - Fenster wurde dann Zeitungspapier, später Styropor gelegt, weil eigentlich kein Fenster dicht war. Das hatte aber auch Vorteile, denn es gab keine (!) Schimmelflecken in der Bude.

Hat mal einer im untergegangenen Ländle sämtliche Holz-Fenster eines Zweifamilienhauses streichen müssen ?
Natürlich musste vorher die Farbe restlos runter !!!
Also, ich kann ein Lied davon singen und der Brüller an der Sache ist,
1 Jahr später kam die Wende und wir haben alle Fenster rausgerissen und durch Kunststoff-Fenster ersetzt.

Soweit mein Fenster-Exkurs.
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Ich hatte nun auf ein Abenteuer aus dem südlichsten Teil gehofft, aber dem CC. scheint´s gleich die Sprache verschlagen zu haben, oder hängt er wieder an irgendeinem Rockzipfel :confused:.
Th. ,Raumfahrer und alle anderen, wir können aber gern noch ein bisschen über die guten alten Zeiten plaudern. Das ist immer interessant, auch wenn die Jugend vielleicht mit dem Kopfe schüttelt ...

Grüße
-firlie-
 
Ich würde gerne noch etwas Outdoor bleiben. Der Bericht von tanztee ist zu schön, um ihn mit Erinnerungen der schlechten, alten Zeit mit zugigen Fenstern aus dem Hechtviertel zu verwischen.
Und solche Provokationen
firlie schrieb:
aber dem CC. scheint´s gleich die Sprache verschlagen zu haben, oder hängt er wieder an irgendeinem Rockzipfel .
ignorier' ich gleich erst gar nicht :lol:


Und dann muß ich nochmal dieses Bild anführen:
tanztee schrieb:

Abgesehen von den schon ausdiskutierten Utensilien am Boden erinnert mich die Bilch-Tüte in der Wand an viele Boofennächte, wo mit toller Regelmäßigkeit die "sicher verstauten" Alu-Bemm'büchsen und gefüllten tschechischen Kochgeschirre aus den Bändern und Löchern aus zweieinhalb Metern Höhe herausfielen oder gar von den Bilchen rausgeschubst wurden, was - außer bei den Bilchen - bei Allen immer knapp am Herzkaschperl vorbei ging. Schöne Zeiten.


Und das gönne ich mir nochmal in Groß (zumindest für meinen Monitor)
tanztee schrieb:

Ganz großes Kino.

Grüße,
CC.
 
Ich würde gerne noch etwas Outdoor bleiben.

Na "Outdoor" ist aber nicht immer ruhig und entspannend...:

Ich war im August 1984 mit meinem Kletterkumpel am Kanstein (unmittelbar über dem Zeughaus in der Hinteren Sächs. Schweiz) boofen. Es war mittlerweile dunkel und drückend schwül - es lag was in der Luft. Ich weiß nicht ob das auch jemand kennt: Kein Windhauch, kein Vogelgezwitscher...da ist absolute Ruhe...In der Ferne wetterleuchtete es, und in dem kurzen Aufflackern sah man die Bilche über die vorgelagerten Blöcke turnen...

Schlagartig war Schluss mit lustig - zeitgleich mit der ersten Windböe krachte und blitzte es um uns herum, dass uns im wahrsten Sinn Hören und Sehen verging. In den kurzen Donnerpausen hörte man die Atmosphäre knistern und ich bildete mir ein, im Boofengrund die Funken überspringen zu sehen.
Am nächsten Morgen bestaunten wir die stattliche Birke, welche direkt vor unserer Boofe umgekippt war - hatten wir in dem Getöse gar nicht mitbekommen.
Ich gebe zu, in der Nacht hatte ich nicht wenig Schiss...
...und das zurecht!
Fast auf den Tag genau ein Jahr später erwischte es zwei Boofer einen knappen Kilometer Luftlinie von "meiner" Blitz Boofe entfernt:

Unfallbericht schrieb:
12.08.1985: In einer Boofe in gleicher Höhe der Villa Fernblick ca. 150 m Richtung Gratweg, schlug gegen 23.00 Uhr der Blitz ein. 2 Verletzte, beide lagen in ihren Schlafsäcken auf einer Decke.
1: Daumenbreiter roter Streifen vom rechten Ohr über Hals und Schulter zum linken Ellenbogen, zeitw. bewußtlos, 0.5 h gelähmt, 2: Rötliche Blitzspuren am linken Bein, Schock. Alter: 49.

Seitdem habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Gewittern - so bald nur annähernd gewittertaugliche Wölkchen aufziehen, werde ich unruhig.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Schauer über den Rücken lauf !
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Ich hab das ja schon 2 oder 3 mal angesprochen, mit der Berichte Veröffentlichung in Buchform.
Th. - du solltest dich mit dem Nature - Chefchen zusammen tun und ihr solltet vielleicht den alten Kraxler aus Bayern mit einbeziehen, der ist auch so ein "Storyteller" und dann die gebundenen Buchform vorziehen. Der -firlie- hat noch Platz auf dem Bücherbord ...
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Feine Geschichten hier !
Der Nächste bitte.

N´Abend
-firlie-
 
Ich würde gerne noch etwas Outdoor bleiben.
Ich auch!

Da meine Transporttechnologie Aufmerksamkeit erregte (und sich hier grad nix tut):

Ich habe in alten Alben gewühlt und meine ersten Bikepacking und Minimalausrüstungsversuche gefunden:



Das war eine Straßentour von Rosenheim nach Venedig via Großglockner-Hochalpenstraße mit spontanen Übernachtungen unterm Vordach vom Sommerhäusel, beim Bauern, ...

Mein High-Tec Gear bestand aus einem monströsem Kunstfaserschlafsack (praktisch nicht komprimierbar :eek: ), Baumwoll-T-Shirt und stinknormalen Turnschuhen :D

Unterwegs verstopfte die Düse vom einzigen Kartuschenkocher :cool:, wir fanden erst einen Grill und dann den o.g. Bauern mit Druckluftdüse.

Wenn ich jetzt an die vor uns liegende Wetterperiode denke :heul:

Wer muntert uns als nächstes mit Berichten auf? Meinetwegen auch "Lagerfeuergeschichten" von früher :blah:

ride on!
tanztee
 
Wenn ich jetzt an die vor uns liegende Wetterperiode denke :heul:
Ooch – nicht so pessimistisch, momentan geht’s doch noch. Bin gerade vom Nightriden zurück – ganz entspannt 'ne Runde durch die Heide mit Glühwein am Stausee. Wenn's so bleiben würde, könnte ich es aushalten...

Wer muntert uns als nächstes mit Berichten auf? Meinetwegen auch "Lagerfeuergeschichten" von früher :blah:
Na gut...(noch was aus meinem früheren Leben ohne MTB)
Beim heutigen Nightride haben wir uns auch noch mal über Gewitter in den Bergen ausgetauscht und mir fielen da noch zwei Episoden ein:

Himmelfahrt 1991 verbrachte ich mit J. und H. in den Dolomiten – zum Bergwandern/Klettern eigentlich viel zu früh im Jahr, wollten wir trotzdem den Monte Pelmo erklimmen. Vom Staulanzapass bis hoch werden so 8-10 Std. angegeben, bei 1400 Hm (durch die Wegführung sind es noch ein paar 100 Hm mehr..). Das Ganze wieder zurück - also fettes Tagesprogramm, das aber nur am Rande.
Gegen späten Mittag herum waren wir schon ziemlich weit oben, so auf 2800 – 2900m im oberen Karboden, als es sich schlagartig in dem Kessel zuzog und immer dunkler wurde.
Hinter den Riemen meines Steinschlaghelms, den ich aufgrund des unteren Wegteils noch auf dem Kopf hatte, fühlte es sich an, als ob sich ein Insekt verfangen hatte – etwas ungläubig versuchte ich „das zu verscheuchen“, als auf einmal die Teleskopstöcke in meinen Händen zu surren begannen.
H.,ein paar Meter vor mir, drehte sich panisch um: „Hier kracht's gleich!“ Dabei sah er aus wie Albert Einstein (er hatte den Helm abgesetzt). Wir duckten uns in eine Schneemulde und nachdem es ein- zweimal gewaltig gedonnert hatte (ich kann mich an keinen Blitz erinnern), sahen wir zu, tiefer zu kommen. J. dagegen äußerte die These, dass das Gewitter nur in dem Kessel festhängt, über dem Gipfelgrat hätte er blauen Himmel gesehen – und schon war er Richtung Gipfelgrat weg...
Nun ja, er war zwar ganz oben, hat dann aber irgendwann mal eingeräumt, dass das vielleicht doch nicht so 'ne gute Idee gewesen ist. Außer einem surrenden, bläulich leuchtenden Gipfelkreuz wäre da nix Blaues gewesen...
Mit wahrscheinlich viel Glück ist es damals gutgegangen – bei meiner Gewitterphobie war das natürlich genau das Richtige...

(Für die, die es nicht kennen: So sieht es da aus.)

Ein paar Jahre später war ich mit H. unweit des Pelmos an der Civetta zugange. Wir hatten den Alleghesi-Klettersteig hinter uns und saßen bei bestem Wetter auf dem Gipfel, als es wieder relativ schnell unter uns zuzog. Diesmal blieb die Gewitterwolke allerdings unter uns und wir konnten einige Zeit später entspannt über den Tivansteig zurücksteigen. Am Parkplatz erzählte uns dann ein Ehepaar, dass sie genau dieses Wetter im Klettersteig abgefasst hatten – mit surrenden Stahlseilen, und wie sie vom Seil weggequert sind und eine Stunde im Regen und Gewitter ausgeharrt haben. In der Zeit saßen wir auf dem Gipfel im Sonnenschein und haben die Dohlen gefüttert.
..

Hach waren das Zeiten...ist das eigentlich ein Zeichen des Alterns (des Siechtums!) wenn man ständig von früher erzählt?
(Ich hör ja schon auf...)
 
Schöne Beschreibung von unangenehmen Situation. Ist mir in meinen "jungen" Jahren auf dem Jubiläumsgrat zwischen Zugspitze und Alpspitze passiert. Ziemlich übel und hat mir zusammen mit dem losen Gestein die Lust aufs Klettern im Hochgebirge genommen.

Das schlimmste Gewitter war wohl auf dem Adamsberg (wer findet ihn?): Sommerbiwak mit meinem Vater. Seinen Erzählungen nach hat es schon recht oft in der Nähe eingeschlagen. Nur der Junior hat geschlafen, bis wir um halbe Dreie in der Nacht hastig das Feld geräumt haben und um unser Leben gerannt sind.

Im Alter Geschichten zu erzählen, zeugt von andauernden Heldentaten, so daß man erst spät zur Reflexion kommt. Zumindest ist das meine persönliche Erklärung :D
Siechtum zeigt sich erst, wenn die erzählten Geschichten wirr und unzusammenhängend werden :eek:

Allen ein schönes Wochenende,
CC.

Das Bild von @tanztee ist wirklich interessant. Die Mehrheit hat hiermit beschlossen, mehr davon sehen zu wollen ;)
 
Der Sonnabend bot nochmal die Möglichkeit für 'ne entspannte Runde durch die Heide:




Der jahreszeitlich bedingte Umstieg beim Tourabschlussgetränk wurde vollzogen:


Abendstimmung gabs gratis:


Kurz vorm trauten Heim war die Versuchung groß, noch 'ne Nightriderunde dranzuhängen:


...naja, bin dann doch nach Hause - die Pflicht....
 
Halleluja !


Da gab´s ja ne mächtige Resonanz auf meine letzten Bilderchen im Bilderfred. Eigentlich wollte ich mal mit meinen Fotobüchern weitermachen, aber nun bin ich euch doch noch paar Erklärungen schuldig.


Wie ja nun bekannt ist, hatte ich vor 3 Wochen eine Trailbefahrung der unheimlichen Art. Der -firlie- ist verunglückt und hat sich mit der Blende vom Helm tüchtig malträtiert. Nun habe ich diesem und jenem schon Rede und Antwort gestanden und habe auch hier und da was geschrieben. Also belasse ich´s dabei. Mir geht´s wieder ganz gut.
Meinen "Studentenschmiss" werde ich wohl behalten, aber ich hab zu Hause ne hübsche Frau, Kinder und ne Burg. Ich denke da brauche ich mir um´s Aussehen nicht mehr so die Platte machen ;) !
Letzten Sonntag war ich noch mal Am Ort des Geschehens und habe mir dort eigentlich die Bestätigung geholt, dass ich keine Chance hatte. Es war halt Pech.


Auf diesem Foto seht ihr den kleinen Abhang den ich runter bin und der auf keiner Karte eingezeichnet ist, quasi ins Verderben führt. Das Gebiet war früher mal ein Steinbruch und kleinere und größer Steine sind hinabgekullert und zugewachsen. Für einen Wanderer oder Biker sind die von oben also nicht sichtbar.







Hier ist nun der "Stein der mir im Wege" lag.
Eventuellen Diskussionen, ob man mit weniger Luftdruck, anderer Bereifung usw. das Ding hätte bezwingen können, setze ich ein klares NEIN entgegen. Hätte es mich an diesem Stück nicht ausgehebelt, wäre es einen halben Meter später passiert. Auf einen Stein bin ich nun frontal mit dem ... und dann war da noch ein ganzes Nest, alle verwachsen und unter Laub.







Das war also ein Stück "Tourenbericht" der hoffentlich hier im Fred keine Nachahmer findet.


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Nun kurz zum gestrigen Tag - einem seit langem vermissten Glückstag !!!
Natürlich wäre der -firlie-nicht firlie, wenn´s nicht in aller Herrgottsfrühe ...
Na gut. Ich habe 6:30 die Türen meiner Burg verschlossen und bin mit dem Auto nach Rosenthal gefahren. Der Parkplatz an den Zollhäusern ist für den harten Kern hier im Fred nicht´s Unbekanntes.
Die Temperatur lag dort bei -2°C und ich muss gestehen, ich hatte während der Hinfahrt nicht nur einmal den Gedanken umzudrehen. Die Sicht lag durch den Nebel bei... wenn überhaupt 30 Metern.
Aber wer nicht wagt der nicht ...
Am Anfang bin ich bisschen im Wald umhergejuchtelt, hab das aber bald aufgegeben, da es doch tüchtig schlammig war und stattdessen die Zubringerstraße auf den Gipfel genommen. Mein Gott, was bin ich diesmal da hochgeeiert ...Wenn ich an die Heldentour mit CC. und konaspeed denke, als ich allen auf und davon ...
Äh ... nachtragend noch eine Satz zum letzten Satz. Natürlich ist das mit dem Davongefahre maßlos übertrieben. Die Beiden hatten damals irgendwas zu Quatschen und deshalb konnte ich sie heimlich abhängen.
Gut. Irgendwann war ich oben und wider mal der Einzige.
Die klassische Schneebergbesichtigung beginnt natürlich mit der Dresdner Aussicht, also nach Richtung Norden ...
In der Ferne ist die dicke Nebelbank zu sehen, die uns den ganzen Sonntag versaut hat.







Richtung Westen, zum Erzgebirge hin, war alles klar. Natürlich, denn dort sind auch hübsche Berge.







Weiter fahre ich den Weg immer entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn (-oben auf dem Berg-), denn da ist die Sicht auf´s schöne Böhmen.
Den überwältigten Anblick könnt ihr ja auf den Bildern sehen und als Genießer und Bilderfreund muss ich euch nicht sagen, dass ich da eine über-ganze-Weile hängengeblieben bin.
Richtung Aussichtsturm wurde das Panorama immer besser und mal gut, dass auf einen Speicherchip ganz viele Fotos passen.
Die Sonne war herrlich, Temperatur + 2°C und wenn ich nicht schon im Hafen der Ehe gelandet wäre und mit netten weiblichen Begleiterscheinungen à la CC. unterwegs gewesen wäre, dann wäre das ...


Ein Wetter zum Heldenzeugen ;)

gewesen :p !


Die Abfahrt erfolgte über die berühmt-berüchtigte Rinne, die ich im oberen Teil natürlich geschoben/getragen habe. Ansonsten ging´s mit dem Runtergeholpere ganz gut. Mit wenigen Einschränkungen ähnlich wie vor meinem Sturz. Aber den Angstfaktor muss ich trotzdem noch testen, da will ich noch keine klaren Äußerungen machen.
Unten natürlich die absolute Nebelküche. Ich habe die Christianenburg (Kristin Hrádek) noch besucht und bin dann langsam zum Parkplatz zurück gedrudelt.
Die Tourlänge, nicht mal 30 km, aber ein Erlebnis der absoluten Superlative.


Hier noch paar Bilder für alle "Hinter-dem-Ofen-Gebliebenen"
Das Nebelmeer erinnert wirklich an ein Meer aus Schaum ...
















Wie schon erwähnt gibt´s dann irgendwann noch 2-3 Sachen von mir. Im Moment ist die Zeit für lange Berichte knapp, aber irgendwann...


Grüße
-firlie-
 
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