Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

Die langen Nachtstunden - so lange kann man doch unmöglich pennen! Mit Gesellschaft scheinst du ja nicht zwingend gerechnet zu haben.
Man trifft meistens Leute, damit rechne ich eigentlich prinzipiell immer. Zum allein sein hatte ich mich nicht genug versteckt und notfalls penne ich eben 10 Stunden :o

Scheinbar alles im Rucksack
  • GPS am Lenker
  • Werkzeug, Schlauch, ggf. Licht in Satteltasche
  • Kamera und Stativ in den Hosentaschen
  • Hüfttasche mit allem Wichtigem & Wertvollen (wiegt dann über ein Pfund!)
  • Rest im Rucksack
An der Ausrüstung habe ich natürlich eine ganze Weile getüftelt, ist ja auch schon der zweite selbstgenähte Rucksack. Der Schlafsack ist (noch) daunengefüllt, sonst habe ich Jacke, Weste und Füßlinge ("Booties") mit Primaloft gefüllt. Leicht, super schnell trocken und gut zu verarbeiten.
Vom Deckenschlafsack #3 gibts schon den Prototypen aus einer IKEA-Decke (kostet unter 3 €), auch Tarp #2 wird schon konstruiert ... hatte ich schon erwähnt, dass ich keinen Fernseher habe 8-)

Die ganze Light-Bikepacking-Technologie und Betrachtungen dazu will ich schrittweise hier mal so insgesamt präsentieren, da sich das alles im Forum doch recht breit streut.

Da bleibt nur zu hoffen, dass man 2016 von dir noch 'ne Menge solcher "Tanzteeaktionen" nacherleben darf

An der Menge arbeite ich noch ;) aber mal schauen!

ride on!
tanztee
 
Daniel Marco Polo Boone, der städtische Oberverrückte mit dem Entdeckergen, derjenige, den selbst frostigste Grade nicht schrecken können ist wieder back und hat berichtet :anbet: !
"Köglers Naturpfade" lass ich mir ja noch gefallen oder besser, das täte auch mir gefallen, so bisschen dar rumentdecken. Aber Dein neuester Streich, da frieren mir selbst in der 30°C warmen Stube die Pfoten ein !!!
Chapeau mein Lieber und tiefe Verneigung - und ich schließe mich da dem Alten Sack CC. an, der da sagt:
.... Aber ich hab's wahrscheinlich nicht mehr drauf.... :(

Ach ja, was mir aufgefallen ist, das ist doch das Gebiet wo martn und seine Gang ihr Unwesen treiben !?
Die Gegend kam mir bekannt vor ... und siehe da:

https://www.flickr.com/photos/martn_rtr/21434724252/in/dateposted/

Keep on !
-firlie-
 
Wer in den Genuss kommt zusammen mit @tanztee eine Tour abzufahren, kann eigentlich auch ohne jede Ausrüstung an den Start gehen. Ich erinnere mich noch gut an meine gerissene Hose am Milleschauer. Schwupp, hatte tanztee die Singer hervorgekramt und mich aus meiner Notlage befreit :)
Jedenfalls wieder ein super Abenteuerbericht, bei dem es mich schon beim Lesen fröstelte! :daumen:
 
Ich hab mich nun durch 1/3 der Seiten gelesen, großartig! Komme aus der Stadt mit den 3 O ;) und bin beeindruckt, was hier so passiert ist.

Dafür nun aber eine Frage. Für kleinere Touren, auch mal fernab der Heimat, welches GPS nutzt ihr? Ich hatte mal das Teasi Pro, war nicht sooo ganz zufrieden, träge Bedienung und nie richtig warm geworden, Geocaching ist da ja auch nicht möglich. Derzeit hab ich mein ausrangiertes iPhone am Rad und will die Maps 3D App nutzen. Schaut auch erstmal ganz gut aus. Oder habt ihr Empfehlungen?

Geht wie gesagt um das "Finden" von kleinen Wegen (Wobei dort eher keine großartigen Trails dabei sein müssen, die Mitfahrerin mag das nicht so) im bekannten Gebiet, aber auch für anstehende Radtouren/-urlaube.

Vielen Dank :)
 
Dafür nun aber eine Frage. Für kleinere Touren, auch mal fernab der Heimat, welches GPS nutzt ihr? Ich hatte mal das Teasi Pro, war nicht sooo ganz zufrieden, träge Bedienung und nie richtig warm geworden, Geocaching ist da ja auch nicht möglich. Derzeit hab ich mein ausrangiertes iPhone am Rad und will die Maps 3D App nutzen. Schaut auch erstmal ganz gut aus. Oder habt ihr Empfehlungen?

Geht wie gesagt um das "Finden" von kleinen Wegen (Wobei dort eher keine großartigen Trails dabei sein müssen, die Mitfahrerin mag das nicht so) im bekannten Gebiet, aber auch für anstehende Radtouren/-urlaube.

Vielen Dank :)

Ich nutze mein Smartphone mit der App Locus Pro (gibts aber glaub nur für Android), den Karten von Openandromaps und zur Offline-Navigation Brouter. Damit das ganze lange genug hält hab ich noch einen externen Akku dazu.
 
Dafür nun aber eine Frage. Für kleinere Touren, auch mal fernab der Heimat, welches GPS nutzt ihr? Ich hatte mal das Teasi Pro, war nicht sooo ganz zufrieden, träge Bedienung und nie richtig warm geworden, Geocaching ist da ja auch nicht möglich. Derzeit hab ich mein ausrangiertes iPhone am Rad und will die Maps 3D App nutzen. Schaut auch erstmal ganz gut aus. Oder habt ihr Empfehlungen?
HI,
Iphone nicht ganz so meine Richtung aber ich würde ne App suchen die Garmin Karten tauglich ist. Weil Garmin Karten gibt es halt für jeden Anspruch für lau.
Eventuell mal das testen
https://itunes.apple.com/us/app/imgmaps/id549772100?ls=1&mt=8
oder dann hier schauen http://www8.garmin.com/apps/
Ich selbst nutze Garmin Dakota20 oder Smarti mit App Oruxmaps wegen der Karten Kompatibilität.
Weiter will ich hier nicht ausholen weil es nicht ganz zum Thema passt.
Google ist aber ein guter Freund mit vielen Antworten.
Gruß
 
Hust hust,
seit wann hat garmin Karten zu verschenken?
Was du meinst sind open street map Karten kurz OSM.
Original Garmin Karten sind Schweine teuer und oft auch zu nix zu gebrauchen...
Genau so meinte ich das :daumen::aetsch::hüpf:in allen Belangen. Aber dank OSM ist Garmin Handgerät halt fast universell einsetzbar. Und wer sich richtig damit befasst kann sich für jeden Zweck auch eigene Karten basteln.
Aber das geht hier zu weit, da gibt es andere Unterforen hier. :streit:
 
Ich hab mich nun durch 1/3 der Seiten gelesen, großartig!
Willkommen im Tourenfred :bier:

Komme aus der Stadt mit den 3 O
Wir suchen noch radelnde Reporter aus dieser Gegend ;)

welches GPS nutzt ihr?
Garmin 300, sch##ß Display (zu dunkel), Batteriefresser, aber unkaputtbar und geht dank nur druckempfindlichem Display auch mit Handschuhen aller Art, sogar überfroren:



Dank "Custom Maps" kannst Du praktisch jede in Google Earth positionierte Rasterkarte anzeigen, das ist ganz praktisch bei der Suche nach historischen Wanderwegen mithilfe alter Meßstischblätter:



ansonsten: Übersicht OSM-Kartenmaterial im Garmin-Format

Zu aktuellen Geräten kann ich nicht viel sagen, außer dass man nun neben R6 Zellen wahlweise einen LiIo-Akku nutzen kann und IMHO kapazitive Touchscreens verbaut werden, die sicher sensitiver sind, aber bei Kälte etc. eben den speziellen "Goldfinger"-Handschuh benötigen und ... bei Regen anfangen zu spinnen :crash: ... also hat sich eher alles verschlimmbessert :wut: :confused:

Als bekennender Schlaufonverweigerer kann ich dazu nichts sagen. Denke mal, dass die Handgeräte immer noch nen Tacken genauer sind.

Wenn Du Dein GPS ernsthaft nutzen willst, probier mal die Serie Garmin GPSMap aus, da sind noch richtige Tasten dran.

Ride on!
tanztee
 
so das ich auch mal meinen Senf dazu gebe.....Ich verwende zum Radeln ein Oregon 450 und ein Oregon 600 mit der Freizeitkarte D plus
Wege sind soweit alle drin wie sie auch gemapped wurden.

Vorteil von diversen aber nicht allen Garmin Geräten ist die Austauschbarkeit vom Akku.
Nachteil. im Winter kann der Akku auch mal bloss 4 Stunden von 10 Stunden halten.

Beim 450 Oregon wie beim 300 ist das Display wie Tanztee beschrieben, bei der 600er Reihe haben sich wie immer bei Garmin Fehler eingeschlichen. Die nach und nach Raus Programmiert werden.

Alles in allem kann ichs aber empfehlen.......
 
Ich habe seit einigen Wochen das etrex25 von Garmin, was 2 AA/R6-Zellen verwendet, die als Ersatz mitgeführt schnell getauscht sind.
Dadurch, dass das Display am Tag auch reflektiv gut ablesbar ist, kann man auf die Beleuchtung bei Tag gut verzichten.
Einige bemängeln zwar, dass man im Fall von eingesetzten Akkus, diese nicht intern laden kann, aber das würde outdoor auch keinen Sinn machen. Man kann aber extern 5V über eine USB-Buchse zuführen (wenn man z.B. eine sog. PowerBank für SmartPhose und Co. mitführt), dabei ist aber der Staub- und Feuchteschutz aufgehoben- somit nur die äußerste Notlösung im Schönwetterbetrieb.
 
Nachdem 2015 bis zum Ende fast lückenlos mit Touren gefüllt werden konnte, begann 2016 eher ruhiger. Zwar trafen wir uns zur alljährigen Neujahrsrunde doch mit dem darauf folgenden Wochenende befand sich eine große Lücke im Tourenkalender. Ein ganz schlechter Start ins Jahr.

Da erschien unerwartet der Martn wie gerufen zur Neujahrausfahrt. Normalerweise hat er als Teil des Karl-Ranseier-Raubelwalzer-Quintett über Neujahr sein Zuhause im Schnee. Doch dieses Jahr ist die Mehrtagestour wegen Schneemangels ausgefallen. Die Gelegenheit mussten wir natürlich nutzen um das Wochenende zu retten. Und tatsächlich Martin hatte bereits Pläne für den Sonntag. Diese waren viel wichtiger als nur eine einfache Tour am Wochenende. Denn er wollte auf die Suche nach dem Schnee des verlorenen Winters gehen. Bei dieser für die Dresdener Bikewelt überaus wichtigen Aktion mussten wir uns natürlich anschließen um den Winter zu retten.

So wurde die Tour am Ende des Tages veröffentlicht. Die Verkehrsvertriebe Oberelbe hatten den Winter bereits aufgegeben, denn der Altenberg Wintersport Express wurde nicht in den Dienst genommen. Entsprechend lückenhaft war der Fahrplan. Wir einigten uns auf die 9 Uhr Verbindung und hatten bereits einige Anmeldungen zur Runde.

Doch dann kam Jochen mit der Wettervorhersage. -10°C bei stürmischem Wind aus Südosten.

1945685-bbo14dzz4aj8-20160103_zinnwald_mittelwind-medium.jpg


Es wurden gefühlte Temperaturen von -20°C geschätzt. Eben noch bei Plusgraden im Sonnenschein Biken gewesen war diese fast schon unwirkliche Ankündigung zu viel für den einen oder anderen Mitfahrer.

Dennoch verpflichten sich 6 Biker tapfer zur Aufgabe unter vollem Einsatz den verschwundenen Schnee zu suchen. Mit der Hilfe der kleinen aber 800PS starker Dieselmaschine gelangen wir mitten in das Osterzgebirge. Und da war er, der vermisste Schnee. Entsprechend wurde sofort der Reifendruck abgesenkt um möglichst viel davon auf einmal zu befahren.

Der ein oder andere war den ganzen Reifenkontakt mit der weißen Pracht doch nicht mehr gewohnt und musste noch ein paar Hube Luft in die Reifen drücken damit die eigene nicht zu schnell ausgeht.

Auf den Weg nach oben ging es dann los, wir befanden uns mitten im Eisnebel. Nach einer kurzen Bestätigung der Wetterdaten an der Tafel der Wetterstation ging es trotzdem hochmotiviert voran



Bereits jetzt bildet sich im Wind an allen blanken Metallflächen eine raue Eisschicht. Und wir fuhren immer tiefer in den Nebel hinein.



In der Hoffnung dass uns das Eis tragen würde, schlugen wir den Weg über den Moorpfad ein.







In der engen Baumgasse blieben wir auch vom Eisigen Wind verschont und konnte endlich etwas von Eislandschaft bewundern.

Die Zählung ergab dass keiner im Moor versunken ist, tatsächlich war das Eis bereits dick genug das wir nirgends eingebrochen sind. Vollzählig setzten wir unsere Runde Richtung Pramenáč fort.

Unter lauter Fat Bikes ist man im Winter plötzlich mit 26 Zoll der Exot der von den Mitfahrern gemustert wird.



Den Gipfel bezwungen aber etwas vom Wetter gebeutelt gönnten wir uns erstmal einen heißen Tee:

first Fatbiketour 2016

Ist nicht grade das typische Bikebergsteigen Bild, Gipfelkreuz gab es auch keins, aber trotzdem wurde jeder Meter Abfahrt genutzt.



Grundsätzlich gibt es da oben ein Gipfelkreuz, doch das steht zwischen den Bäumen auf der Wiese…

Um nach der Pause wieder etwas warm zu werden schlug Martin für den Weg ins Tal den beim Endurorennen genutzten Pfad zur Steinernden Sonne vor.

Anfangs war dieser noch etwas vom Wind vernebelt



Ein paar Sekunden später war es plötzlich klar und Robert hat den besten Zeitpunkt erwischt:



Als wir wenig später wieder beisammen waren, war auch der Eisnebel zurück.



Im Anschluss ging es auf die letzten und schönsten Meter der Abfahrt am Skilehrpfad bis zum Forstweg bei der Berghütte Mikuláška



Ziel der Tour war die Flöha Talsperre Fláje. Kurz vor 12 und das Ziel vor Augen, verzichteten wir auf die Einkehr.

Dann ging es noch mal richtig los mit dem Wetter.



Bei kaum Sicht wehte immer mal eine weiße Wand über den Weg. Man fühlte sich wie in einen Film-Blizzard, einfach toll auch wenn es wie Nadelstiche auf das Gesicht eingeprasselt ist.

Bis zu dem Vrch trí pánu/Dreiherrnstein ging es über das Feld. Als endlich zurück in den Wald kamen, machten wir in dem nahegelegenen Unterstand unsere Mittagspause.

Mit Mühslieriegel, Schnitten oder warmen Letscho aus der Thermoschüssel stärkten wir uns ein wenig und genossen den ruhigen Moment. Bevor wir völlig auskühlten machten wir uns eine halbe Stunde später für die Weiterfahrt fertig. Doch da brauch bei Alexander Hektik aus. Die Packtasche vom Gepäckträger war verschwunden. Als dann alle möglichen ablageplätze abgeklappter waren, musste diese wohl unterwegs verloren gegangen sein. Nach einer Prüfung der Zahlreichen Fotos konnten wir dies bestätigen und haben den Ort auf die Pramenáč Abfahrt eingrenzen können. Da die Tasche voller Ausrüstung war, entschieden wir uns für die Rückfahrt.

Auch wenn nicht alles nach Plan lief, hatten wir jede Menge Spaß



Kein Wunder, bei der Atmosphäre konnte man nur gute Laune haben, einfach schön durch den vereisten Wald zu fahren



Mit Rückenwind kamen wir rasch am Fuße des Pramenáč an und schon auf der ersten Abfahrt fanden wir die vermisste Tasche. Und das Beste: wir konnten noch mal runter fahren :)



Ein springendes Fatbike erinnert mich immer irgendwie an einen fahrenden Zeppelin :daumen:



Wir waren nun schon 3 Stunden draußen und es bildeten sich so langsam die ersten Eiszapfen im Gesicht



Doch wir waren immer noch heiß auf Trails



13:20Uhr war es dann aber doch schon, mit der Talsperre wäre das wohl nichts mehr geworden. Mit einer kleineren Runde in Planung hatten wir plötzlich wieder jede Menge Zeit. Da konnten wir nicht einfach noch mal an der Berghütte Mikuláška vorbei fahren, wir mussten einfach einkehren.

Natürlich gehört die Knoblauchsuppe zur Standardbestellung, auch wenn diese etwas zu lasch für unseren Geschmack war. Das Bodenständig Böhmische Hauptgericht war aber gut. Alexander hat sich für die Umplanung zur Suchaktion mit einer Getränkerunde bedankt. Doch noch war der Rückweg nicht festgelegt, kurz darauf hatte Martin die Karte auf den Tisch gepackt und rasch etwas für uns gefunden.

Gut gesättigt brachen wir wieder auf und fuhren noch an der einen oder anderen vereisten Kneippe vorbei.



Sehr bald waren wieder im Eiswald unterwegs



Anstatt zur Talsperren zur fahren, war die Überquerung der Mulde, der schnellsten Fluss Mitteleuropas, unsere alternative Attraktion.

Im Gänsemarsch über die Tschechische Muldenbrücke



Kurz bevor wir die Grenze nach Deutschland überquerten wurde schnell noch für die Zugfahrt ein paar Dose tschechisches Bier besorgt.

Bergauf auf den Weg zum Kahleberg nutzte unser Handschuhverweigerer natürlich jede Gelegenheit sich zu befreien :D



Das Tempo war weiterhin sehr gemütlich und alle waren noch gut drauf.



Ab einer gewissen Körpergröße sieht ein Fat Bike meiner Meinung nach fast aus wie ein 26er.

Unseren nächsten Stopp machten wir am Wüsten Teich



Ein paar Zentimeter vom Ufer entfernt war die Eisdecke verdächtig dunkel, wollte dann doch keiner drüber fahren ;)

Also fuhren wir außen rum



Und da waren wir, die letzten Meter zum Kahleberg:



Zu sehen gab es leider nichts außer Nebel. Daher ging es direkt weiter nach Altenberg. Mittlerweile war es schon dunkel. Direkt neben der Skipiste sind die den Trail herunter. Die Schneekanonen hatten da oben dank dem Wind gut in den Wald hinein gestreut und uns mit 15cm Kunstschnee viel Freude bereitet.

Da wir noch eine Menge Zeit bis zur nächste Bahn hatten, sind wir direkt am Bahnhof vorbei zum Geisingberg. Oben angekommen hatten die letzte Möglichkeit genutzt den Rucksäcke leer zu futtern bevor es wieder runter ging. Nach etwas Tee und Plausch freuten wir uns schon auf die Abfahrt. Die Geisingabfahrt war mit nicht mal 5cm Schnee noch ordentlich rau, das roch förmlich nach Platten. Und man musste nicht lange darauf warten bis es passierte.

Natürlich musste das dokumentiert werden:



Spannend, vor nicht mal einer Stunde hatte Martin davon erzählt wie Sie einmal den Zug fast verpassten weil Sie auf dem Gipfel 5 Minuten vom Bahnhof entfernt bis 10min vor Zugabfahrt gesessen haben. Mit nicht mal 3min Puffer sind Sie losgefahren und dann kam der unerwartete Platten der die Zeitplanung plötzlich auf den Kopf stellte.

Genauso wie in unserer Nacht , zum Glück hatten wir deutlich mehr Zeit bis die Bahn ankommen sollte, daher war es eher langweilig ;)

Doch für Bahnhof Lauenstein wär die Zeit dann doch zu knapp, also wählten wir Geising als Ziel. Mit neuem Schlauch im Reifen konnten wir dann die letzten Meter herunter rollen. Und sind alle heil angekommen.

Um die Wartezeit am Bahnhof besser zu überbrücken hat Martin angefangen seinen Tee mit Hochprozentigen zu veredeln. Und im Zug ging es dann weiter mit dem mittlerweile fast gefrorenem Bier zum Abschluss :D

War eine Super Runde, wir hatten eine Menge Spaß und bei 3:45h Pause auf 3:45h Fahrzeit hätte es gemütlicher kaum sein können. Freu mich schon auf die nächste Runde.

Unsere Einsatz hat sich auch gelohnt, wir hatten den Winter gefunden und sogar für eine Woche nach Dresden geholt :)
 
Schöne Bilder und schöner Bericht... war ne gute Tour.

Und schöner Bericht auch von Tanztee, bin endlich mal zum Lesen gekommen. Das liest sich schon ein wenig wie eine unserer Mehrtagestouren. Ich fordere eine gemeinsame Expedition!
 
@Falco Daumen hoch für Deinen Bericht und die Bilder :daumen::daumen::daumen:
@martn Ich habe nur 2,4" am Vorderad, also quasi Trennscheibe o_O ... aber wenn Ihr Euern Alterschnitt hoch und Tourenschnitt runter drücken wollt, geht sicher mal was :winken:

ride on!
tanztee
 
Ich hab am Felsenrad sogar nur 2.3er Gummierung und die Kilometerleistung ist schon lange der Pausenkultur untergeordnet. Letztes Jahr im Isergebirge haben wir beispielsweise in drei Tagen nichma 120 km zusammengebracht... aber schöne Wege und Plätze gefunden und ne ziemlich gute Zeit gehabt. ( https://www.flickr.com/photos/martn_rtr/albums/72157657509836421 )
 
Nach so vielen Wintertouren, nun mal wieder ein Bericht aus wärmeren Tagen:

Letzten August habe ich mir die Gegend rund um Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) mal genauer angesehen.

Nachdem mich S-Bahn und Fähre nach Schmilka katapultiert hatten, konnte der Startschuss gegen 11.oo Uhr fallen. Da die ersten Kilometer durch Nationalparkgebiet ohnehin nur unter dem Motto "Anreiseetappe" liefen, hieß es hier nicht unnötig Zeit zu verlieren. Auf offiziellen und zumeist asphaltierten Radrouten über Hřensko (Herrnskretschen), Mezná (Stimmersdorf), Vysoká Lípa (Hohenleipa) und Všemily (Schemmel) führte der Weg auch vorbei am Větrný vrch (Ottenberg), wo ich mich unweigerlich an @firlie 's Gipfelmartyrium erinnern musste :D



24km und 3 - 4 "Wellen" später hatte ich mich nun also warmgefahren. Die Gegend nordöstlich von Česká Kamenice kam zuerst unter die Räder. Den ersten Aussichtspunkt Žába (Frosch) ließ ich gedanklich mit dem Kommentar "Der hats hinter sich" schnell hinter mir.



Wenige Meter danach eine weitere Aussicht, Ponorka (Unterseeboot) genannt. Ein wirklich schön erschlossenes Felsgebilde mit etwas Ausblick.





Da geht doch noch was.
Von dort führt ein hübscher Singletrail entlang der Kante rüber Richtung Jehla (Nolde), dem dritten Aussichtspunkt der Gegend. An einer Kreuzung kurz unterhalb bemerke ich allerdings, dass der Weg, den ich zum Erklimmen eingeplant hatte, nicht existiert.
Hm.
Das Navi hilft: rechts ein Weg, links ein Weg, beide führen ans Ziel.
Ich entscheide mich für rechts und verliere erstmal ordentlich Höhenmeter, die über einen steilen Serpentinenweg zurückerobert... *räusper... geschoben werden wollen. Das ganze unter den erheiterten Blicken einer tschechischen Wandertruppe. Ahoi!
Oben angekommen stelle ich fest, dass die linke Alternative ohne Höhenverluste hinauf geführt hätte. Ich sollte mehr auf die Höhenlinien achten :)
Dafür hat es sich wenigstens gelohnt:





Vor mir breitet sich Česká Kamenice mit seinem Hausberg, dem Zámecký vrch (Schlossberg) aus. Den will ich mir für den Rückweg aufheben. Vorher möchte ich mir die Hügel am linken Bildrand vornehmen. Eines ist jedenfalls sicher, in Sachen Ausblick heißt es hier wohl: Aller guten Dinge sind drei!
Beim Verlassen der Gipfelformation muss ich feststellen, dass ich fahrtechnisch noch nicht richtig warm bin und kneife erstmal:



Es sind wieder nur wenige Meter, die jetzt zum Bratrský oltář (Brüderaltar) herüberführen.



Die Treppen hier lasse ich mir aber nicht entgehen. Trotz mehrfacher Versuche scheitere ich leider, die Befahrung festzuhalten... 10 Sekunden Selbstauslöser sind verdammt schnell rum.





Nachfolgende Biker sollten durch meinen Gummiabrieb aber wenigstens ausreichend Grip vorgefunden haben:



Eine kurze trailige Abfahrt führt auf eine Waldautobahn und schon ist das Nordost-Revier Geschichte. Strecke machen ist wieder angesagt um den Osten zu erobern. Ich passiere Studenec (Kaltenberg) und Zlatý vrch (Goldberg) bei Líska (Hasel)...



... und schinde mich durch einen völlig verramschten Trail zum Pustý zámek (Wüstes Schloss), einer beeindruckenden Phonolithklippe, die sich aus dem Tal des Kamnitzbachs erhebt. Ich lasse das Rad liegen und krieche hinauf, was durchaus wörtlich zu nehmen ist (das Halteseil hat seine Daseinsberechtigung):





Das ganze Ausmaß dieses Felsens offenbart sich aber erst von der gegenüberliegenden Talseite:



Während ich einen Riegel kaue, genieße ich hier den Blick und die Ruhe oberhalb des engen Tals... die jäh zerstört wird, als ein Zug vorbei donnert. Weiter gehts.
Der Abstecher zum Herdstein (Herdstein), zu dem auch ein markierter Weg führt, ist eher enttäuschend, sodass ich mir den Gipfel und Euch die Bilder erspare. Händereibend steuere ich deswegen das nächste Ziel an: den Střední vrch (Mittenberg).

Klack Klack, da verselbstständigt sich die hintere Schaltung.
Da wird doch nicht etwa...
Ein prüfender Blick bestätigt meine Befürchtung: das weitere Vorankommen hängt sprichwörtlich am "seidenen Faden". Die kleinsten Gänge erspare ich mir nun sicherheitshalber, weswegen ich schiebend den Gipfelfelsen des Střední vrch erreiche.



Hinaufstiefelnd versuche ich mich an der gemeinen böhmischen Gipfelbrombeere, die den unbedarften Wandersmann mit ihrem appetitlichen Äußeren lockt, geschmacklich aber eher an eine Zitrone erinnert >.<



Oben dann ein 360°-Panorama vom Feinsten. Wäre der Berg höher (593m), könnte es dem Klíč (Kleis)-Panorama Konkurrenz machen.



Nach ausgiebiger Pause befinde ich mich nun auf dem Rückweg gen Westen: Zámecký vrch und Česká Kamenice warten auf mich.
Wortwörtlich.
Denn ich bin nach der Abfahrt mit gerissenem hinteren Schaltzug in Dolní Prysk (Nieder Preschkau) gestranded :wut:
Ich wickle die Überbleibsel beiseite und setze die Tour mit den 3, effektiv 2 vorderen Gängen fort. Ein Garant für wenig Fahrspaß und noch weniger fahrenderweise zurückgelegte Höhenmeter! Auf die glorreiche Idee, den restlichen Zug nachzuziehen und wieder festzuklemmen, komme ich erst nach Abschluss der Tour. So hätte man die Kette wenigstens auf eins der mittleren Ritzel zwingen können. Wir leben um zu lernen!



Am Zámecký vrch hilft aber sowieso nur eins: Schieben!



Mitten durchs Blockfeld windet sich der Weg nach oben.



Der Gipfel wartet mit einer kleinen Burgruine mit integriertem Aussichtsturm auf. Schick schick!





Allzulang halte ich mich hier aber nicht auf. Mein kastrierter Antrieb hat mich bereits viel Zeit gekostet und ich überlege, ob das restliche Drittel der Tour so noch zu schaffen sein wird. Herunter geht es über den selben Weg. Die anspruchsvolle Abfahrt wird durch mein Heckleiden etwas vermiest, obwohl die Spitzkehren im oberen Teil ohnehin nix für mich sind. Die hat sich der Teufel höchstpersönlich erdacht! Weiter unten ist dann aber Fahrspaß mitten durchs Blockfeld garantiert:



Schnell gelangt man nun über einen Wiesendownhill nach Česká Kamenice, einem verschlafenen, typisch böhmischen Kleinstädtchen. Die sehenswerte Altbausubstanz zeugt noch vom einstigen Reichtum aus Zeiten der Industrialisierung. Ein Bild vom Marktplatz...



... und schon geht es weiter ins Rabštejnské údolí (Rabsteiner Tal). So heißt der Abschnitt des Kamnitzbachs zwischen Česká Kamenice und Janská (Jonsbach). Im Zweiten Weltkrieg gab es hier eine unterirdische Flugzeugfabrik (heute Museum), zu der auch ein Arbeitslager gehörte. An der Gedenkstätte nehme ich mir einen Moment:





Ob die Schaukel neben dem Ein-Mann-Bunker damals auch schon stand? o_O
Wie auch immer. Weiter der roten Markierung folgend, spüre ich einen flowigen Singeltrail auf. In dieser Hinsicht bin ich heute noch nicht sonderlich verwöhnt worden, deswegen lasse ich es laufen und bleibe in einem engen Knick prompt mit der Schulter an einem Baum hängen. *autsch

Über Lužná (Luschna), Nová Oleška (Neu Ohlisch) und Bynovec (Binsdorf) geht es nun eher unspektakulär zurück Richtung Elbtal, wobei mich immernoch jeder kleinere Anstieg zum Schieben zwingt. Uff, langsam nervts... aber wo ein Wille ist... hatte ich schon erwähnt, dass ich seit Česká Kamenice weitestgehend auf die vordere Bremse verzichten muss? Die Beläge hätte ich vor der Tour mal checken sollen! :daumen:



Arnoltice (Arnsdorf) ist erreicht!
Schon oft im Forum erwähnt und abgelichtet schneidet sich hier der údolí Suché Kamenice (Dürrkamnitzgrund) tief in den Elbhang. Den 4 km langen und abwechslungsreichen Single-/Trail hinab sollte man sich nicht entgehen lassen!





Für reichlich Abfahrtsspaß ist jedenfalls gesorgt, leider zuviel für meine Kette:



Sonst ist mein Rad ja die Zuverlässigkeit schlechthin, aber irgendwie hatte es heute wohl keine Lust auf die Tour :ka:
Mit gekürzter Kette, gerissenem Schaltzug und aufgerauchter Vorderbremse rolle ich die letzten Meter hinab zur Straße und nach Hřensko, dem Ausgangspunkt vor nunmehr 7,5 Stunden.

Bevor es wieder auf zur Fähre nach Schmilka geht, lasse ich den Tag hier bei einer großen Kofola in einer x-beliebigen Kneipe Revue passieren und beende meine Runde mit der beruhigenden Gewissheit, dass unsere Nachbarn offenbar wissen, was gut für den deutschen Touristen ist: Lebensmittel & Marlboro. :bier:



Die Zahlen:
73,5 km
ca. 1700 hm
ca. 8 h

 
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Respekt, daß Du mit den mechanischen Zuständen das Ründerl noch zu Ende gefahren bist. Aber schöne Bilder von toller Landschaft sind das!
 
Die Landschaft dort ist wirklich erste Sahne. Und auch alles andere als überlaufen, deswegen klare Empfehlung von mir. Ich denke schon über eine Neuauflage nach um noch ein paar Wege zu testen und mir nochmal mehr Zeit für Ceska Kamenice zu nehmen...

An den Pannen war ich natürlich z.T. selbst Schuld: so ein Schaltzug reißt ja nicht von heut auf morgen. Und die Beläge... :oops:
Der massive Kettenklemmer am Ende war dann Ergebnis der unmöglichen Übersetzung bei ruckelnder Fahrt über einen Wurzelteppich. Manchmal kommt eben alles auf einmal, die meiste Zeit heißt es aber: draufsetzen und wohlfühlen.

Es soll ja aber auch so Kandidaten geben, die bei gefühlt jeder zweiten Tour erst am Treffpunkt anfangen ihr Bike vorzubereiten... dann ihre Schnitte rausholen... und dann noch Riegel beim Aldi holen müssen... und nach einem Kilometer über einen Nagel fahren... und sich nach einem weiteren Kilometer durch einen wutentbrannten Tritt in die Pedale irgendwie ihr Schaltwerk abreißen... :aetsch: :cool:
(Ich könnt mich heut noch kringeln, wenn ich an diese Tour denke - 2 Stunden für 2km, das ist bis heute glaub unerreichter Negativrekord... )
 
Zuletzt bearbeitet:
Du wärst ja mit geschultertem Rad zu Fuß immer noch schneller als ich aufm Rad o_O
Tolle Tour :daumen:
da werden viele Erinnerungen wach. Bemerkenswert die sportlichen Tourdaten. Nach Deinem Warmfahren wäre für mich schon Tourhalbzeit ...

Mit gekürzter Kette, gerissenem Schaltzug und aufgerauchter Vorderbremse rolle ich die letzten Meter hinab zur Straße und nach Hřensko, dem Ausgangspunkt vor nunmehr 7,5 Stunden.
Hat wenigstens die Radhose gehalten? :lol:

ride on!
tanztee
 
Du wärst ja mit geschultertem Rad zu Fuß immer noch schneller als ich aufm Rad o_O ...
Nach Deinem Warmfahren wäre für mich schon Tourhalbzeit ...
Hat wenigstens die Radhose gehalten? :lol:

Da unterschätzt du dich glaub ich.
Radhose? Ja :hüpf: Aber wer weiß, was noch alles passiert wär, wenn die Tour noch länger gedauert hätte.

@all: Danke für die vielen "gefällt mir"s.
 
Rockhopser eine schöne Tour hast du da gemacht. Einen Track dieser Tour hast du nicht zufällig Auch wenn mein derzeitiger Fitnesszustand solche Hammertouren noch nicht wieder zulassen.
Übrigens zum Winterpokalanfang waren die Brustgurtfahrer und Freunde im Sächsichen Flachland unterwegs (1) (2) (3)
Also bis dann
Kasebi
 
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