Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

(...) Ist ja fast die Tour, die wir am Freitag unseres Zittau-Wochenendes gefahren sind. Könntet ihr mir die Stelle der ersten Video-Sequenz verraten. Bin ich da auch schon mal runter?

Das ist sogar genau die Tour, nur dass diesmal die missglückten Erkundungsabschnitte gefehlt haben ;)
Und Anfang/Ende in Dtl. sind wir auch anders gefahren, da sich firlie vorher beschwert hatte, dass es zu kurz wär ^^

Die Stelle hat Falco ja schon richtig identifiziert: Hain, bei den Stufen am Eschengrundweg vorbei.

Mich würde noch interessieren, was @firlie kurz vor der Stelle im Video sagt :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Rockhopser

Der -firlie- sagt: "Mit so Kinderkram gebe ich mich nicht ab !"
Mal im Ernst, als ich davor stand, dachte ich, du wärest rechts und nicht wie im Vid zu sehen - links herunter gefahren.
Ob ich`s fahren würde? Wohl eher nicht, auch wenn ich´s jetzt kenne. Und mit meinem Hardtail gleich gar nicht. Mir tut heut noch der Ursch weh von dem vielen Gehopsel ...
Thema "Kofola"
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt natürlich nen tüchtigen Hänger. Hatte um halbe fünfe früh mein Müsli und dann bis zum Restaurace nur ne Banana und 3 Müsliriegel. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Speicher leer und da schmeckt alles, was süüüüß ist (die Palatschinken waren mein Essen !!!).
Aber so schlecht war das Gesöff nicht. Wie hier schon erwähnt, schmeckt´s bisschen nach Kräuterschnaps. Rockhopser sagte "Pfefferkuchencola" - aber ihn muss ich mal mit nach Pulsnitz nehmen, damit er weiß was Pfefferkuchen sind und wie die riechen/schmecken oder du kommst mal mit mit in meine "heiligen Hallen" - Conrad- und versuchst dich mal an Backwerk :D .
So, ich stehe kurz vorm Urlaub, klinke mich hiermit aus (eventuelle Kurzkommentare nicht ausgeschlossen !)
Danke an @ AlterSachse für den Bericht.
Das Beste sind immer wieder die Vid-Schnipsel, da schmeiß ich mich fast weg.
Mein Gott ! Was man so von sich gibt, wie man fährt usw. Ist schon mal schön das vorgezeigt zu bekommen :p
Hoffentlich nimmt mich Onkel CC. in Anbetracht meines Fahrstils mit auf den Trail :( .

Was ist mit dem SVTF-Chef ?
@ tanztee
Deine Wenigkeit ist jetzt gefragt.
Zeit ist ja offensichtlich genug da -Touren tuste und neue Freds sind auch drin, also mache mal hinne, jetzt !!!!:aufreg::aufreg::aufreg:

Grüße
-firlie-
 
Zuletzt bearbeitet:
Firlie... mit so flotten Sprüchen bist Du hier ein gern gesehener Gast :D
Wünsche Dir einen schönen Urlaub und gute Fahrt! Der Chefe wird schon ein Auge auf uns haben ; )
 
Zeit ist ja offensichtlich genug da -Touren tuste und neue Freds sind auch drin, also mache mal hinne, jetzt !!!!:aufreg::aufreg::aufreg:

-firlie-

... komm ja schon :winken: ... hier isser ... der Bericht zur Tour:

Nationalparkbahn, Wolfsberg und Geisterradler 8-)

Nach Wochen der Radabstinenz hielten mich keine 10 Pferde mehr zu Hause ... die Hitze motivierte mich nur, bereits um 5 aufzustehen und via Bad Schandau die erste Nationalparkbahn des Tages zu besteigen. Diese fährt zunächst die "Tunnelstrecke" nach Sebnitz, zweisprachige Ansagen und eine komplett tschechische Zugbesatzung stimmen schon stilvoll auf das Zielgebiet ein.
In Sebnitz dann - ich gestehe - Herzklopfen ... der Zug fährt auf 600 m nagelneuen Schienen direkt nach Niedereinsiedel und so schließt sich eine seit 1945 (!) bestehende Lücke!
:bier: :hüpf::geschenk: :anbet:

Es wird rumpeliger und schaukeliger; in Nixdorf ein kurzer Halt auf den Gegenzug und möglicher Anschluß nach zum Beispiel Zeidler:



Zehn nach Achte springe ich wortwörtlich auf einen kaum vorhandenen Bahnsteig und schaue erstmal ungläubig um mich. So einfach geht das jetzt und schon ist man mitten im bislang hintersten Winkel Böhmens:



Die Teerstraße mündet in einen steilen Waldweg, über offene Landschaften geht es Richtung Pirsken / Hrazeny:



Am Südhang folge ich einem weitgehend höhengleichen Wiesenweg. Der Blick schweift ins weite Land, der die Fernsicht trübende Dunst tut der Szenerie kaum Abbruch:



An der Ostflanke des Pirsken ein erster "Höhepunkt", leider ist im Gegenlicht nicht viel zu sehen.



Den eigentlichen Gipfel schenke ich mir heute und freue mich erstmal auf einen gepflegten Downhill nach Zeidler / Brtniky hinunter. Da bin ich ja schon mal des nächtens meinem Geleucht folgend dem Preußenlager entgegengestrebt, werden sich SVTF-Veteranen jetzt sicher erinnern.
Komisch nur, dass jetzt nach Verlassen des oberen Waldstücks plötzlich ein Weidezaundraht gespannt ist. Egal, Paarhufer sind nicht zu erspähen und auf gehts.

Bei Tag ist der Trail auch nicht zu verachten:



Das Tagesziel baut sich mittlerweile in imposanter Größe vor mir auf:



Dann bemerke ich, dass im Schatten chillende Großvieheinheiten heute das Trailgebiet bevölkern. Offensichtlich übt die Hitze einen beruhigenden Einfluß auf die Wiederkäuer aus, oder wie soll ich das Schild deuten, als ich endlich - weglos quer über die Weide eiernd - den Bahnübergang finde und den Weidedraht wieder einhänge?



Zeidler verlassend, geht es ein kurzes Stück Straße und dann auf Wanderwegen schließlich stetig bergan. Kurz vor dem Gipfel, mittlerweile schiebe ich schon, fahre ich einen hangparallelen Weg entlang auf der Suche nach einer kartographischen Entität Böhmscher Prägung. Sagen wir mal so: die neue Khaatal-Karte hat wieder urst Arbeit gemacht, und da vermute ich mal einen "Kopierschutz" der speziellen Art ... egal, zumindest kann ich so die Abfahrt bergan schon mal erkunden, da ich letztlich auf den rot markierten Serpentinenweg treffe.

Der Turm hat offen, ich stapfe die Stufen hoch und schaue mich erstmal in Ruhe um. Fernsicht ist heute nicht das große Thema, aber der Pirsken grüßt von nahem:



Es wird Pizza a la Wolfsberg serviert:



Die typischen basaltischen "Zaunssäulen":




Den Turm könnt ihr Euch in @Th. s Tourenbericht anschauen.
Ein Film, äh, Tourenfred-Zitat kann ich mir nicht verkneifen. Manche backen kleine Brötchen, andere ...



(Mein Sandwich-Bag ist aus Material hergestellt, was Familienvätern vom ökomäßig angehauchten Windelprovider des Vertrauens bekannt vorkommen könnte und fleißiges Treuepunktesammeln belohnt)

Jetzt heißt es Sattel runter - und unter Anteilnahme eines älteren Wanderpärchens ("Nicht die Ohren brechen") wird der Downhill in Angriff genommen. Das schwerste Stück ist auch gleich am Anfang, dann kann man es ganz geschmeidig angehen lassen - Hinterrad versetzen muss nicht sein (aber kann ;) ).

Hier wird es schon weniger holperig:



Kurzer Halt am Veronikabrunnen:



Mein nächste Ziel ist der geologische Garten von Kögler in Gärten / Zahrady. Wie ich so rolle, fällt mein Blick auf den ETA-Hebel ... wieder mal ein DH mit 3 cm Restfederweg gefahren :wut:
Obwohl - so blöd war das auch wieder nicht, es fördert die Fahrtechnik und das Bike fühlte sich kontrollierbarer an :cool:
Egal, schon biege ich auf einen kleinen Anliegerweg ein, da ist auch schon das ehemalige Wohnhaus Köglers, dem Schöpfer des ersten Naturlehrpfades Tschechiens.
Jedoch ... MÖÖÖP!



Wenigstens erfreue ich mich an einem gepflegten Arboretum, und einem Foto vom Modell der Landschaft, welches Kögler aus authentischen Steinen aufbaute.



Auch ein Foto wert - original tschechische Bahnübergänge :i2:



Weiter geht die Tour nach Schnauhübel / Snezna, ein Ort, welcher unter anderem durch seine gut erhaltenen Umgebindehäuser im Wanderführer Erwähnung findet. Ein Blick zurück zum Wolfsberg:



Ich folge lose Köglers Naturpfad und gelange über die ehemalige Burg Schönbuch nach Schönbüchel, was mal ein prosperierender Ort der Textilfabrikation war. Zuerst lockt jedoch die Erfrischung ...



... bevor ich dann wieder Sinn für kulturelle Inhalte habe, hier eine ehemalige Fabrikantenvilla.



Das sind schon Kontraste, wenn man stundenlang durch nahezu entleerte Landschaften pedaliert und dann inmitten dörflicher Umgebung die Zeugen der einstigen Industrietätigkeit bestaunt.

Doch dann verlangt eine hundsgemein steile Straße meine ganze Aufmerksamkeit, hoffentlich halten die versprochenen Aussichten in Steinhübel / Kamenna Horka auch, was sie versprechen. Na, da wollen wir mal nicht meckern:



... Fortsetzung folgt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
... Fortsetzung von
Nationalparkbahn, Wolfsberg und Geisterradler #2

Der Plan war nun, über "Peschkens Räumicht" und dann nördlich des Maschkenberges / Maskuv vrch auf diversen Forstwegen so nahe wie möglich an die Cyklotrasa 3076 zu gelangen, welche mich dann zur Balzhütte / Na Tokay führen sollte.

Zunächst lief alles nach Plan, und ich gelange zu einer weiteren Station des Naturpfades, welche als "Böse Pfützen Räumicht" bezeichnet wird. Deutlich ist hier zu sehen, dass Bücher ja eigentlich alle aus Holz gefertigt werden:



Ich folge einem harmlos aussehenden Forstweg und erhasche noch einen Blick auf ... äh ... bewaldete Bergrücken:



Tja, leider hört der Weg plötzlich auf (da irrt die Karte auf cykloserver.cz, welche mir hier mangels OSM-Abdeckung zur Planung diente) und ich kämpfe mich durch steil eingeschnittene Flußtäler wieder in die Zivilisation zurück.

War es die Wegsuche oder nagt die Sonne an mir? Jedenfalls schaffe ich es irgendwie versehentlich Überbelichtung einzustellen, was sich zusammen mit HDR-Modus und Selbstauslöser und bewegendem Radfahrer nicht ganz verträgt. Hier taucht der erste Geisterradler schemenhaft auf:



Die Cyklotrasa 3076 erweist sich als überdimensionierter "Roller Coaster" - es geht eigentlich permanent hoch und runter. Ja, das gehört zu einer amtlichen Biketour dazu: der Verfahrer und die Durststrecke. Schön auch, dass gefühlt ein dicker Sonnenstrahl mir genau auf den Nüschel beamt, wärend ich mich mit schwindenden Kräften der Labung in der Balzhütte entgegenkämpfe.

Damit hätte ich mich auch Shutteln lassen können:



Kein Witz, da steht echt ein Schild und bietet diesen Service an. Egal, jetzt gibt es eine Stärkung und das Innere der Hütte verströmt noch original k.u.k. Charme der Donaumonarchie (kein Wunder bei Baujahr 1905). Aber selbst im Schatten ist es nicht wirklich kühl, so dass ich nach kurzer Erfrischung am Wasserhahn hinter der vorderen Blockhütte wieder das Pedalierbein schwinge.

Dann geht es über die Cyklotrasa 3076 weiter nach Dittersbach / Jetrichovice. Wieder so ein Geisterradler:



Erfreulicherweise ist der Weg wieder instandgesetzt, SVTF-Kenner erinnern sich sicherlich daran:



In Jetrichovice hat sogar eine Nationalparkinformation offen, wo ich ein traditionelles regionales Produkt erwerbe - dazu am Ende mehr. Weiter geht es nun zur Grundmühle / Dolsky Mlyn, wo sich heuer ungewöhnlich viele Spaziergänger aufhalten. Darum wohl:



Wohlgemerkt, wir befinden uns mitten im Nationalpark, auch einige Kfz parken wild in der Gegend.
Nunmehr folgt die dritte Zutat jeder ordentlichen Tour: der Falschrum - Trail. Da kann man planen wie man will, einen Trail fährt (oder schiebt) man einfach falschrum. So wie diesen wunderbar genialen und sogar "hochoffiziellen" DH (offizielle Cyklotrasa!):



Leider folgen jetzt längere Stücken Landstraße, über Ruzova und Janov geht es noch einem letzten Trail entgegen. Inzwischen ist es schon deutlich nach Mittag und das Wasser kocht mir im A ...:eek:

In Janov rückt der Wald wieder näher.
Ooops, nicht alle Latten im Schrank, äh, Tassen am Zaun?



Der nun folgende Trail muss leider hochgeheim bleiben, aus ... Gründen. Soviel sei verraten: zweimal musste ich absteigen und nur eine Spitzkehre ging heute mit Hinterrad versetzen - trotzdem eine ganz spaßige Angelegenheit.

Weiter unten auf dem (legalen) Schlußtrail kurz vor Herrnskretschen / Hrensko:



Jetzt lüfte ich auch das Geheimnis des regionalen Traditionsproduktes: Das legendäre Fischmesser aus Nixdorf / Mikulasovice, was früher ob seiner Messer- und Stahlwarenproduktion auch das "Böhmische Solingen" genannt wurde.
Die Klinge ist knapp 5 cm lang, überraschend scharf und verschwindet im Zink-Fisch-Korpus. Kostet nicht einmal 3 Euronen :daumen:



Achtung - Schleichwerbung


Fazit:
Die Nationalparkbahn eröffnet völlig neue Rad- und Wandertouren in Gebiete, welche bislang nur umständlich oder kräftezehrend im Zuge längerer Touren erreichbar waren. Die Hitze (32 Grad an der Balzhütte - im Schatten) war schon belastend, mit 3 Liter Wasser + Reserve-Mineralgetränkportion war ich da schon am Start. Am Ende standen knapp 50 km auf dem GPS und irgendwas um die +/- 1000 Höhenmeter (mehr bergab als hoch, können auch mehr gewesen sein).

ride on!
tanztee
 
Zuletzt bearbeitet:
... vielen Dank für die "gefällt mirs" und "hilfreich" ... aber habt Ihr schon Nachrichten gesehen?



ride on!
tanztee
 
@ tanztee -Cheffchen !!!

Hura, Hura - du fährst wieder !
Fein, toll und wunderbar, nur hast du dir für deinen Bericht so ziemlich die dämlichste Zeit auserkoren, die man sich denken kann !
Alle oder fast alle sind im Urlaub und auch ich habe mich schwer durchringen müssen, hier eine kleine Würdigung deiner schriftstellerischen und mit Bildern dekorierten Arbeit zu bringen :winken:.
Die Bilder sind diesmal ein ganz bisschen mau, so irgendwie blass...obwohl der Geisterfahrer kommt gut.
Aber warum experimentierst du mit deiner kleinen Kompakten herum, es gibt doch Automatik :confused:
Einige wenige Stellen kenne ich und der "Wolfsberg" scheint ein magischer Angriffspunkt geworden zu sein. Auch du hast hochzu geschoben - willkommen im Club- und hast anschließend die Abfahrt Richtung Norden genommen !?
Khaatal und Köglers Naturpfad, ja, das wollte ich in diesem Jahr alles erkunden. Aber jetzt geht's erst mal in die Ferien.
Ach, das feine Fischmesserchen..., wird´s für das Geld lange halten ????
Kann mich erinnern zu Erichs Zeiten auch so eines besessen zu haben. Es gab welche mit (künstlichem) Geweihgriff und solche mit Fischgriff .
Doch bevor der Nostalgiker in mir durchbricht ...
Bis demnächst!
Ride on Chef und alle anderen auch :) !
Grüße
-firlie-
 
Da unterbricht der @firlie doch glatt seinen Urlaub, um einen Kommentar abzugeben :winken: :anbet:

Die Bilder sind diesmal ein ganz bisschen mau, so irgendwie blass...obwohl der Geisterfahrer kommt gut.
Aber warum experimentierst du mit deiner kleinen Kompakten herum, es gibt doch Automatik :confused:

Da dachte sich der tanztee, dass die Fotos etwas besser werden, wenn man mit verschiedenen händischen Einstellungen knipst ... gerade bei extremen Kontrasten hat sich der HDR-Modus eigentlich bewährt. Zu dumm nur, wenn man aus versehen die falschen manuellen Einstellungen vornimmt - da wäre Automatik tatsächlich besser gewesen o_O

Einige wenige Stellen kenne ich und der "Wolfsberg" scheint ein magischer Angriffspunkt geworden zu sein. Auch du hast hochzu geschoben - willkommen im Club- und hast anschließend die Abfahrt Richtung Norden genommen !?

Ich bin von Norden gekommen, jedoch kurz unterhalb des Gipfels um den halben Berg herum zum roten, südlichen Wanderweg gequert und diesen dann hoch geschoben. Runter bin ich dann eben diesen südlich gelegenen rot markierten Weg.

@Falco und Consorten sind nördlich runter: Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland
wobei einer von der Truppe auch "meinen" Weg (den oberen schwierigen Teil) noch extra mitgenommen hat.
Etwas Überwindung kostet der allererste Anfang so aus der Kalten heraus gleich mal durch einen sehr verblockten Abschnitt durchzurollen, das würde ich so wie Falco auch mit S2 aufrufen, der Rest geht eigentlich wenn man an den gröbsten Brocken vorbeizielt. Die Kurven lassen sich alle mit guter Linienwahl durchfahren.

So, und nun kannst Du wieder in den Urlaubsmodus wechseln :bier:

ride on!
tanztee
 
Direkt aus der kalten auf den ersten Metern den Adrenalinspiegel hoch treiben, damit man auf der Abfahrt gut drauf ist :)
 
Den Text zu den Bildern gab es schon weiter oben, dank zweimonatigem nichtzugriff auf meinen Rechner hat es etwas gedauert. Achtung Bilderflut!

Feucht war es am ersten Tag^^



Irgendwie habe ich diverse Bilder wo was fehlt, wie soll das erst mit dem 30er werden?;)































After the Schlammloch:D







A weng steil;)



Tzäss, und wir haben uns mit Muskelkraft hochgequält...







Noch ein paar mehr da.
 
Na ja der erste Tag war recht feucht :heul: die anderen gingen weil ich die Touren ein gekürzt hatte.
@tanztee für Dich müsste das ne Kleinigkeit sein. Ich hatte nur mit den Spitzkehren zu kämpfen da komm ich halt nicht rum. :ka:
 
Die Singletreks an der Tafelfichte standen schon länger auf meiner "To Bike" - Liste (siehe auch Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland und hier beim Alten Sachsen).
So reifte der Plan, mit Rucksack und Ausrüstung für 3 Tage Draussensein eine Art Schleife zu drehen:

Von Liberec zur Tafelfichte und zum Schwarzbrunnkamm

Die Anfahrt gestaltete sich anspruchsvoll, da aufgrund von Brückenbauarbeiten und Schienenersatzverkehr Fahrpreis und Fahrzeit in die Höhe schnellten. An sich ist der sonst durchgehende Zug ganz clever, aber diesmal wollte das Isergebirge wohl testen, ob ich es wohl ernst meinte ...



In Liberec angekommen, muss ich mich erstmal auf die Suche nach Spriritus machen. Ein aufwändiges Unterfangen, aber davon später. Hier ein Blick auf das Rathaus:



Nachdem ich zwei Stunden nach dem Spiritus umhergeirrt war, geht es dann mittags endlich auf den Weg. Am Zoo vorbei wird es auch gleich richtig steil. Eine Quelle wäre da eine Erfrischung ...



... aber Schilder und Ort sind wohl nur noch aus nostalgischen Gründen vorhanden. Den roten Wanderweg folgend, gelange ich an einer unübersichtlichen Kreuzung versehentlich zur Liberecka vysina / Liberecer Hochebene:



Ich belasse es beim Foto und fahre den Weg direkt wieder runter und weiter zu einem Rastplatz, wo sich auch eine sprudelnde Quelle findet:



Abkühlung habe ich nun nicht mehr nötig, da ich vor einem Schauer unter ein Dach flüchte. Dort betrachte ich erstmal in Ruhe das Resultat meiner Bemühungen, in Liberec Spiritus zu erwerben:



Nachdem ich sogar das tschechische Wort für Spiritus aus meinem Gehirnkasten gekramt hatte, erntete ich in sämtlichen Supermärkten und Drogerien nur verständnisloses Achselzucken. Mittlerweile hatte ich die Aussprache sogar soweit perfektioniert (Lih, gesprochen "Liech" mit stimmlos-betontem "ch" am Ende), dass ich in einer Apotheke (!) gefragt wurde, ob ich Spiritus meinte. Nur die Menge, die ich erwerben wollte, sorgte für verwunderte Gesichter, also einigten wir uns auf 200 ml. Diese mussten erst händisch abgefüllt werden und schlugen mit über 6 Euro zu Buche! Ja klar, wenn es sich um reinsten 60prozentigen handelt :dope:

Okay, schnell eines UL-Tricks erinnert, Baby-Smoothie gekauft, geleert (prima Energiespender, übrigens) und ausgespült - deswegen die Suche nach dem Quell. Anschließend einen Trichter mcgyvert und schon war das teure Naß rucksacktauglich umgefüllt:



So, nun weiter mit Biken: hier zeigt mir das Isergebirge, was es sich unter einem amtlichen Trail vorstellt:



Weiter gehts auf dem grün markierten Wanderweg Richtung Rudolfov. Nach einigen Minuten einigermassen entspannt kurbeln geht es ab Mlynaruv kriz / Müllerkreuz noch über einen Berg, auf diesem ... äh ... markierten geologischen Aufschluß:



Schon wieder ein "Falschrumtrail", denke ich mir, aber nach Rudolfov runter wird es dann doch noch ganz nett:



Dort folge ich dem grünen Wanderweg zur Bedrichov-Talsperre.
Das sind die "anderen" Isergebirgs-Wege, welche sich kilometerlang durchs Gebirge ziehen:



Die Deichkrone und das andere Ufer der Talsperre sollen recht reizvoll sein, aber ich will ja zu den Singletreks.
An einer Wegkreuzung folge ich deshalb einem schmalen Trail direkt zum Olivetska Hora / Ölberg.



Das Isergebirge zeichnet sich bekanntermaßen durch ausgedehnte Moore und Sümpfe aus.
Tatsächlich:



Oben, wo man auf den blauen Wanderweg stößt, ist kaum Aussicht, aber ein Rasplatz lädt zur Pause.
Dann rolle ich einen an sich ebenen Forstweg hinab, welcher jedoch mit mächtigen Regenrinnen "gepimpt" ist. So gut es geht mit Sack und Pack, "surfe" ich durch die Rinnen, bis zur Bila Kuchyne / Weißen Küche.

Jetzt kommt die Gewissensfrage: entweder hochoffiziell den neuen Kammweg entlang über endlose Waldautobahnen ...



... oder diesen Hammertrail steil bergab. Okay, die Frage war eher rhetorisch:



Das Tal des Maly Sloupsky Potok / Weißen Stollenbaches geht der neue Wallfahrtsweg hinunter. Die Reiseliteratur berichtet von früheren Wallfahrern, welche die teuren Schuhe schonend, barfuß hinabliefen.
Im weiteren Verlauf des Trails wird es immer steiler und steiniger, so dass für mich auch schnell der Fußmodus erreicht ist:



Der Trail läßt einem keine Atempause, es wird kaum flacher und ich muss zwischendruch zum Hände entkrampfen und Bremsscheibe kühlen stoppen. Meine frisch gewartete Federgabel bekommt hier ordentlich zu tun.
Insofern bin ich über diese Schlammlöcher auch gar nicht mal so böse:



Im unteren Teil zweigt ein Weg ab zu einer Holzbrücke, welche den schon akustisch vernommenen gurgelnden Bach fotogen präsentiert:



Am Ende des Trails kurz vor Hejnice / Haindorf stoppe ich und ziehe die Sattelstütze wieder raus.

Das Fazit zu den über 400 Höhenmetern Downhill fällt zielgruppenspezifisch aus:
@ alle =! Falco: unfahrbar, steil bis zum Bremsen verglühen, so was fahren nur Verrückte :spinner:
@Falco Hammer! Pack dein RM aus und rock das Ding :i2: :D Im mittleren Teil fast durchgehend S2, zwei Schlüsselstellen S3, würde ich schätzen :cool:

Entspannt rolle ich nun in den bekannten Wallfahrtsort:



Mich locken jedoch vielmehr die weltliche Freuden im Cafe gleich neben der Kirche, wo eine ansehnliche Tortenauswahl zur Pause lädt.
Dunkel baut sich wie eine Wand die Tafelfichte hinter dem Ort auf ... mein Ziel für den nächsten Tag.
Weiter geht es Richtung Singletreks.



Da will ich morgen hoch? fragt eine Stimme in mir. Egal. jetzt heißt es erstmal Spaß haben und hier sind die schon legendären Trails erreicht:



Einen kurzen Schauer muss ich noch unter dem Dach eines Rastplatzes abwarten, dann geht es endlich los.



Der Trail fängt zunächst harmlos an, aber es geht in ständigem auf und ab stetig bergan. Einige Kurven sind tatsächlich kniffelig, wenn man das Tempo mitnehmen will - ansonsten könnte hier auch ein Kind mit dem Roller lang:



Die bergwärts führenden Trails sind mit meinem Gepäck tüchtig schweißtreibend - damit man über die Hügel hinweg einen Rhytmus aufbauen kann, sollte eine gewisse Grundgeschwindigkeit vorhanden sein.

Macht aber trotzdem Spaß :D



An der Hubertka-Hütte (oder Baude) ist erstmal eine große Kofola-Cola fällig. Hier treffen sich viele Singletrek-Trails und hier geht auch - wie ich im Nachhinein nun weiss - der einzige fahrbare Trail zur Tafelfichte auf tschechischer Seite hoch.



Beim Kofola-Schlürfen fällt mein Blick auf dieses Gefährt. Jedem sein Bergmobil, denke ich, zumindest das Teil hier ist sicher nicht zum Posen vorm Bäcker da:



Nach einem kurzen Forstweg-Transfer geht es erneut in die Trails hinein und in endlosen Schleifen pushe und drücke ich mich über zahllose Hügelchen, welche hier sorgsam über jede Wurzel geformt sind.
Mit fettem Grinsen auf dem Gesicht treffe ich auf dem Campingplatz am Singletrek-Centrum ein und gönne erstmal dem Bike und dann mir eine wohlverdiente Dusche.

Dann baue ich mein Tarp auf und koche mir eine Portion Nudeln, was dank des amtlich geprüften Alkohols zwar langsam, aber absolut rußfrei und gerucharm vonstatten geht ;)


Abends klingt der Tag bei einem kühlen Blonden vorm Singletrek-Multifunktionsgebäude aus :bier:
Während überall Lagerfeuer flackern, krieche ich dann doch beizeiten nach 38 km und 1700 Höhenmetern untern Schlafsack und horche an der Isomatte :o

-- Fortsetzung folgt! --

ride on!
tanztee
 
@ alle =! Falco: unfahrbar, steil bis zum Bremsen verglühen, so was fahren nur Verrückte :spinner:
@Falco Hammer! Pack dein RM aus und rock das Ding :i2: :D Im mittleren Teil fast durchgehend S2, zwei Schlüsselstellen S3, würde ich schätzen :cool:
Klingt nach 601 in klein, fein!:D Wenns mich arbeitstechnisch nicht ganz woanders hin verschlagen hätte wollte ich dieses Jahr da eigentlich auch bissle erkunden gehen, ein andermal vielleicht^^
 
@darkJST an dem Bachbett, wo wir im Winter runter sind, hättest du auch deine Freude ;) Das ist der beste Trail den ich bisher kenne. Da komm ich gleich ins schwärmen und würde am liebsten gleich wieder hinfahren... :love: aber ich war ja am Sonntag erst

@tanztee ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@tanztee ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Geht los!

Tag #2 Von Liberec zur Tafelfichte und zum Schwarzbrunnkamm

Während ich früh so laaaaaangsam in die Gänge komme, sind die Kiddies schon heftig am pushen und zerren, dank des zentral gelegenen Pumptracks:



Im Hintergrund lugt das Tagesziel hervor - die Tafelfichte / Smrk.
Hier ist das zentrale Service-Gebäude: Rezeption, Kneipe, Cafe, Werkstatt, Verkauf und Verleih sowie Duschen sind hier untergebracht.



Es ist auch ordentlich Betrieb, wie man hier sieht:



Über den leichten Trail vom Zeltplatz aus gelange ich zu sanft gewellten Serpentinen (Teil von Rapicky okruh), wo ich allmählich in großzügigen Schleifen an Höhe gewinne. Schon ist der geniale Trail zu Ende und bis zum Streituv Obrazek / Streitbild geht es bald stumpf die asphaltierte Straße hoch. Ich bin nicht der einzige keuchende Biker, da dort oben ein Trail abzweigt.

Die Natur lockert die langweilige Auffahrt etwas auf:



Die geplante Tour geht so nicht, da der blaue Wanderweg - zu Recht - für Radfahrer gesperrt ist.



Wie ich weiter oben erfahren muss, kann man einige Abschnitte selbst mit Tragen nur mühsamst bewältigen.
So entscheide ich mich spontan für den grün markierten Wanderweg, welcher sich in weitem Bogen von Norden her dicht an der polnischen Grenze entlang dem Gipfel nähert.

Trotz umfangreicher Aufforstungsmaßnahmen in den 90ern, Schatten spendende Bäume fehlen hier völlig. Im Schweiße meines Angesichts kurbel ich Höhenmeter um Höhenmeter dem Gipfel entgegen. Der besonnte Hang scheint ein Eldorado für allerelei beflügeltes Kleingetier zu sein, zumindest umflattern mich ganze Scharen von Schmetterlingen und diese Libelle:



Ein Zitronenfalter labt sich an der Acker-Kratzdistel und rüsselt sich den Nektar raus:



An einem Abzweig fehlen die Markierungen und ich folge weiter dem gut ausgebauten Forstweg. So gewinne ich noch einiges an Höhe, jedoch muss ich dann für weiteren Höhengewinn auf solche Wege ausweichen:



Teils fahrend, teils schiebend geht es bergan. Die Fernsichten sind heute nicht so toll, umso mehr die Details am oder besser im Weg:


Nachdem ich bis zum blauen Wanderweg und da zu einer Quelle vorgedrungen bin, trage ich nach einer Rast das Rad im steilen Gelände weiter durch niedrige Bäume, wo man ohne Rad schon kaum durchkriechen kann. Es ist zum Glück nur ein kurzes Stück, bis ich erneut markierungslos auf einen Weg linkshaltend abbiegen kann.



Der lässt sich sogar ganz passabel fahren, bis ich auf den grünen Wanderweg stosse und diesem auf das Gipfelplaetau folge. Der Trail ist sehr sumpfig und schmal, schieben heißt hier die Devise. So sehr ich mich bemühe - irgendwann sind die Turnschuhe naß, die ich zur Schonung der Achillesferse trage.

Jipiie, ich bin oben! Vor der Turmbesteigung frage ich noch andere Biker nach derem Weg, ein tschechischer Trupp ist über Polen von Harrachov kommend aufgefahren und berichten nur von einem kurzen schwierigen Stück vom "Zwillingsgipfel" Heufuder hinab.
Dann erklimme ich diese Konstruktion:



Dort treffe ich meine Zeltnachbarn wieder, welche sich längere Zeit den grünen Wanderweg komplett hochgekämpft haben. So gesehen war mein Verfahrer gar nicht so schlecht, da ich noch mehr Forstwege mitgenommen habe.

Cheeese:



Die Aussicht ist heute nicht so gut, dennoch knipse ich einige Male in die Runde.
Blick in Richtung Nove Mesto pod Smrkem:



Dann geht es zuerst südlich durch Schotter rutschend runter. Leider ist der geradeaus führende blaue Wanderweg tabu, auch wenn anfänglich flache "Norhtshore"-Treppen ungemein verlockend aussehen. Jedoch hätte auf der dann folgenden sog. Himmelsleiter wohl nur ein Harald Philipp Spaß, wie ich später von unten sehen kann.

Jetzt wäre es eigentlich ein leichtes, den gepunkteten Weg (geeignet für MTB) folgend abzufahren, und nur die Wasserrinnen aktiv zu surfen, ansonsten das Bike einfach rollen zu lassen.
Jaaa, da gelingt mir dann doch eine "Abkürzung", ein anfangs verheißungsvoll anfangender Trail führt alsbald über unzählige Gabionen:



Nach ausgiebiger "Runter-und-rauf-aufs-Rad" - Gymnastik rolle ich dann gemütlich eine sanft ansteigende Asphaltstraße gen Süden. Über diverse Forstwege geht es über die Hochebenen.

Ein Blick zurück zur Tafelfichte:



Rückblende: Zum ersten Mal war ich Ende der 80er, später Anfang der 09er hier zu Fuß unterwegs - Stichwort Misthaus / Gustav Ginzel. Da sah es noch aus wie man es sich in Kanada vorstellt, zumindest waren in den Hochflächen praktisch keine Bäume vorhanden. Nunmehr hat sich doch ein kräftiger Baumbestand entwickelt, offensichtlich ist der Schadstoffeintrag erheblich gesunken. Weiter auf dem Rad ...



So kurbel ich locker dem Wittichhaus / Smedava entgegen, wo ich wieder meine Zeltnachbarn beim Bier (!) treffe. Als Sachse fröne ich natürlich Kaffee und Kuchen ;)



Solcherart gestärkt, lege ich in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit den Turbo ein und sause geschwind die Straße zur Talsperre Sous hinab.
Kurzer Fotohalt:



Fast am Schluß des Tages folgt noch ein spezielles Trail-Schmankerl, immer entlang der Schwarzen Desna.
Harmlos geht es oben los:



Es wird zwischendurch etwas heftiger, da muss ich mir heute nichts mehr beweisen und setze öfter den Fuß raus.



Jaaa, so ein idyllisches Tal will man gar nicht runterhacken, da zücke ich gerne die Kamera:



Nun wird es aber arg huppelig, das muss heute auch nicht mehr sein.



Lohnt sich alles trotzdem:



Ich muss den "Neidfaktor" noch etwas erhöhen :D


So reichlich 300 Höhenmeter weiter unten können meine Unterarme erstmal aufatmen, das rockt hier alles ganz gewaltig :i2: Ich kann mich nicht erinnern, auf einer Tour Muskelkater am Bremsfingermuskel gehabt zu haben :eek:

Eine Tankstelle, die ich zwecks Wasser und Nahrungssuche frequentiere, schafft es tatsächlich, mein Brennstoffproblem zu lösen, in einem Reinigungsmittel versteckt sich der Sprit :mad: :D



Um die 3 Euro fürn Liter, das geht voll in Ordnung :daumen:

Vorwiegend auf Nebenstraßen geht es - unverirrbar - einem möglichen Nachtlager auf dem Schwarzbrunnkamm entgegen.



Auch für Pufferknutscher (AKA Eisenbahnfans) habe ich ein Herz :herz:



Wie ich so durch den Ort rolle, fällt mein Blick auf ein einladendes Bad. Warum nicht? denke ich mir, drehe um und aale mich alsbald im kühlen Naß ...


Da ein Bach durch das Becken fließt, schätze ich die Temperatur mal so auf 1 cm ... :lol:

Alt und Jung sitzen am Kiosk am Biertisch und spielen ein Brettspiel, während ich mich anschließend über Pommes, gebackenen Käse und Pivo hermache.

Dann geht es mit dem Rad weiter, wo es auch gleich nach ein paar Metern Hauptstraße ordentlich steil zum Kamm hochgeht.
Da schwitze ich das Liberecer Helle grad wieder raus:



Oben suche ich nach einem lauschigen Plätzen für mein Tarp, jedoch haben sich auf allen lukrativen Lokalitäten die Wanderer just in Darmentleerung geübt. Egal, dann haue ich mich eben direkt vor die EU-geförderte Schutzhütte!



Langsam wird es abend, als ich noch eine Mini-Erkundungsrunde zu Fuß drehe.



Dann richte ich mich in der Schutzhütte häuslich ein und entfache ein kleines Lagerfeuer.



Das sind nur zwei kleingemachte Äste aus dem Wald für ein kurzes Feuerchen, denn morgen ist Heimreise und ich will nicht zu spät aufbrechen.

-- Fortsetzung folgt --

ride on!
tanztee
 
Nach den beiden vorangegangenen Tagen war der Riemen irgendwie runter. Gestern waren es auch noch einmal 1500 Höhenmeter auf 42 km verteilt geworden.
Muskelkater im Unterarm, die Handschuhnähte drücken, die Moral im Eimer ... deshalb wird

Tag #3 Von Liberec zur Tafelfichte und zum Schwarzbrunnkamm

auch eher kurz ausfallen. Nachts hatte es angefangen zu regnen, so dass ich meinen romantischen Schlafplatz direkt auf der Wiese durch schmale Sitzplanken austauschen musste - da passte ich gerade so drauf.
Morgenimpression:



Meinen Spiritusbrenner konnte ich nun mit dem neu erworbenen Brennstoff befeuern. Der brannte wie Hölle :teufel: da scheint nicht nur Spiritus drin zu sein.

Zum Warmfahren ist heute nicht viel Gelegenheit, es geht nach einer kurzen Steigung gleich so los:



Bergauf sieht es auch interessant aus:



Ein etwas trüber morgendlicher Blick nach Norden vom Kamm aus:



Dann erreiche ich die Teufelsfelsen / Certovy skaly und kraxel ein wenig zwischen den Felsen umher. Das GPS verrät mir einige Namen: Teufelsköpfel (da hat man sogar etwas Aussicht), Hammer und Schwarzbrunnturm. Ich entdecke sogar Gipfelbücher und Ösen in den Wänden, es sind auch noch mehr Türme als im GPS vermerkt. Kennt sich da jemand aus?

Das könnte eventuell der Hammer sein:



Auf dem Schwarzbrunn / Cerna Studnice bin ich zu zeitig, der Turm hat noch zu und das Personal werkelt noch am Interieur herum.

Die Schwarzbrunnwarte:



Dem wieder erstandenen Arboretum statte ich auch einen schnellen Besuch ab, bevor ich hart am Gebäude vorbei den grün markierten Wanderweg anpeile.
Das wird der letzte DH und nach einem Wiesenweg wird es dann auch etwas ruppiger, dennoch bleibt der Trail flowig.



So um die 300 Höhenmeter (nur der Trail) später ist die eigentliche Tour vorbei. Gerade mal 12 km und rund 700 Höhenmetern bergab (hoch keine 500) müssen für heute genügen und ich suche mir in der Fußgängerzone ein Cafe mit regionalen Produkten. Dafür wird jetzt auch schon geworben, um sich von der globaleuropäischen Einheitskost abzuheben.

Das Rathaus im Stile des Funktionalismus aus den 30er Jahren:



Dann erwerbe ich einen Gegenstand, den ich im Isergebirge im Einsatz gesehe habe: der "Heidelbeer-Hand-Harvester" o_O



Mein alter Herr kennt das noch als Heidelbeerkamm, welcher dann später wegen Übernutzung der Bestände verboten wurde.

Am späten Vormittag fahre ich zum Bahnhof und zuerst nach Liberec, von wo aus ein Schnellzug über Ceska Lipa und Benesov nach Decin fährt. Fürs Rad ist gesorgt:



Die Zugfahrt ist echt retro: Es scheppert und ruckelt, ist laut und Klimaanlage gibt es auch nicht. Aber ich sitze in bequemen großzügigen Sitzen, lasse die Landschaft an mir vorüberziehen, nuckel an meiner Flasche Kofola und überschlage im Kopf, dass ich in CZ für eine deutlich längere Strecke nur die Hälfte des Hinfahrtpreises bezahlt habe.

Über Decin gelange ich dann wieder nach Hause und muss den Kulturschock im übervölkerten Elbtal erstmal verdauen :eek:

Fazit:
Das Isergebirge hat viele Gesichter: abweisend zeigt es sich zunächst mit heftig steilen und verblockten Trails, doch wer sich nicht abschütteln lässt, entdeckt unvergleichliche Trailperlen und Naturschönheiten.
Die Singletreks wurden schon ausreichend besprochen, da muss man einfach gewesen sein.
Das Wetter war - zum Glück - durchwachsen, was fürs Biken gut, aber für die Fotos schlecht war. Deshalb musste ich einige Bilder nochmal kräftig durch GIMP würgen, um sie überhaupt vorzeigbar zu machen.

Der neue Kammweg ist auch ständiger Begleiter, wer hätte das vor Jahren noch gedacht? Natürlich ist der Wegverlauf heute ein anderer, es ging eher um die Grundidee als um das Wiederaufleben des historischen Kammwegs. Zumal heute drei Trassen ausgewiesen sind: Ski, Rad und Wandern.
Der Verlauf ist online nicht wirklich nachzuvollziehen, nur vor Ort auf großen Tafeln (hier 1:1):



Zur Ausrüstung schreibe ich extra noch etwas bei Bedarf, der Rucksack wog abmarschbereit mit 2 l Wasser und Essen ca. 8,5 kg (aber ohne Spiritus). Da geht bestimmt noch was zu optimieren ;)

ride on!
tanztee
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Bericht! Ich muss da definitiv auch mal ein bisschen zum Erkunden hinfahren. Aber die Trails sind teilweise körperlich wirklich anstrengend, da muss ich dir zustimmen. Wie macht sich der Trail King/Rubber Queen auf dem Sumpf/Moor-Boden? Ist der da schnell zugesetzt?
 
Wie macht sich der Trail King/Rubber Queen auf dem Sumpf/Moor-Boden? Ist der da schnell zugesetzt?
Geht super! Das Profil ist offen genug, um sich nicht so schnell zuzusetzen. Finde den RQ/TK überhaupt nahezu unerreicht ;) allerdings nur BCC und mit Apex/Protection!
Eine günstig geschossene Race Version hatte es mir vorigen Herbst auf der 3tages-Tour seitlich gnadenlos aufgeschlitzt :heul:

@leler Ein Lob vom 1000-Meilen-Meister :anbet:
Zug: Ich denke, die Verbindung an sich bleibt schon bestehen! Das Umsteigen in Zittau hat aber auch einen Vorteil: man kann preiswerter die Fahrkarte direkt im Trilex-Zug erwerben :)

<Politik on:>
Da aber unser gelber Morlock die sog. Entflechtungsmittel freudig in die Straße pulvert, müssen die ÖV-Verbände das Finanzierungsloch irgendwem weiterreichen. Noch Fragen?
<Politik off>


ride on!
tanztee
 
Geht super! Das Profil ist offen genug, um sich nicht so schnell zuzusetzen. Finde den RQ/TK überhaupt nahezu unerreicht ;) allerdings nur BCC und mit Apex/Protection!
Eine günstig geschossene Race Version hatte es mir vorigen Herbst auf der 3tages-Tour seitlich gnadenlos aufgeschlitzt :heul:

Das Gewicht ist ja schon heftig... Ich hatte hinten den 2,2er aber der kam mir etwas zu dünn vor. Der 2,4er passt wahrscheinlich nicht in den Hinterbau. Daher fahr ich grad die beiden On One Reifen. Naja irgendwann bekomme ich noch einen TK nachgeliefert, wenn sich Conti bequemt auch mal ein paar Reifen an die kleinen Abnehmer zu verschicken... Dann teste ich den mal am Vorderrad
 
Das Gewicht ist ja schon heftig... Ich hatte hinten den 2,2er aber der kam mir etwas zu dünn vor.

Um mal den Bezug zur Tour herzustellen: Ich hätte nicht mit weniger unterwegs sein wollen ... vorne 2.4 mit Apex + Protection und hinten passt leider nur ein 2.2 rein, mit Protection. Das gibt mir mitten im "Outback" schon ein gutes Gefühl. Vorne mit 1.5 bar ... Grip ohne Ende ... :daumen:

Auf den Singletrecks ist das fast schon übertrieben, da würde ein Larsen TT oder X-King völlig zulangen, vor allem bei Trockenheit.
Gewicht? Einfach nicht auf die Waage schauen :lol: Im Gegensatz zu meiner (Ultra)Light-Ausrüstung hat am Bike Stabilität absoluten Vorrang :cool:

ride on!
tanztee
 
@ tanztee

Schon wieder so ein Survival Trip und irgendwie kannst du immer noch einen draufpacken :daumen:.
Von der Landschaft und den gemachten Bildern bin ich -keine Frage- total hin und weg. Dass du da zum knipsen so ne Menge Zeit findest ?!
Hatte das für meine Flachlandtour mit dem RRR auch geplant, aber nur zum Teil realisieren können.
Eigentlich ist dieses von dir befahrene Gebiet AlterSachse - Territorium und ich wundere mich ganz arg, warum er noch kein Statement abgegeben hat.
Das Thema Rucksack als Reiseutensilienbehältnis habe ich im letzten halben Jahr in allen erdenklichen Varianten (für mich) durchgekaut. Mein Säckchen wog nur 4,8 kg und ich hatte es schon im Fotofred gesagt, das kommt für mich nicht mehr in Frage. Aber vielleicht habe ich auch das falsche Material. Wenn ich mir dann dein sperriges Ding anschaue ...oooh Gott !!!
Warum hast du das Teil vor dem Single Track nicht irgendwo abgegeben, das war doch dann nur ein drittel vom Spaß ...?!

Feiner Bericht wieder :daumen::daumen::daumen:
Grüße von dem nun wieder arbeiten müssenden
-firlie-
 
Zurück
Oben Unten