Moin, die Gemeinde!
Aktuell sieht's so aus:
- Es liegt ganz frisch eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem MTB-Club und der Stadt Ettlingen vor, nach der Ettlingen dem MTB-Club das Gelände unter der Freileitung kostenlos, aber mit Pflege- und Verkehrssicherungsauflagen überlässt. Die hohe Bürgschaft, die sich der Club nicht leisten kann (und auch nicht seine Vorstandsmitglieder, wenn der Club nämlich nicht genug in der Kasse hat) ist nun vom Tisch. Der Bürgermeister ist hier sehr kooperativ, da er die Chance sieht, die in unserem Vorhaben steckt. Er hilft uns auf der politischen Ebene, so es für ihn machbar ist.
- Forstrechtlich und baurechtlich gibt es seitens Landratsamt, wo der Genehmigungsantrag zur Strecke seit Sept. 2014 liegt, keine Bedenken. Die einzelnen Vertreter der jeweiligen Behörden haben dies Mitte Februar bei einer gemeinsamen Besprechung im LRA so schriftlich festgehalten. Die Förster haben auch bei dieser Versammlung vor versammelter Runde explizit Stellung bezogen, dass sie die Anlage wollen, um mit deren Attraktivität eine Konzentrationswirkung erzielen und den illegalen (auch naturschädlichen) Betrieb an anderen Stellen zu reduzieren.
- Mit dem Betreiber der Landwirtschaft "Hedwigshof" gibt es eine schriftliche Übereinkunft, dass mit dem MTB bis gaz runter an die B3 gefahren werden darf - also über seine Wiesenflächen drüber. Er will schlichtweg den Verkehr durch den Hof nicht stärker als aktuell haben (da, wo die Gänse rumlaufen). Auch er ist sehr interessiert an unserem Vorhaben und sieht es positiv, weswegen wir auch seinen Feldweg zur B3 zur Mitnutzung bekommen.
- Einzig die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Karlsruhe hat sich nun in das Genehmigungsvorhaben eingeklinkt und stellt die Forderung nach einem Gutachten, wie sich der Baubetrieb auf die im Nahbereich nachweislich vorkommenden, geschützten Arten auswirkt (u.a. Zwergfledermaus, Mittelspecht, Schwarzspecht, Neuntöter). Die Forderung zielt konkret auf einen sogenanten Landschaftpflegerischen Begleitplan ("LBP",
http://de.wikipedia.org/wiki/Landschaftspflegerischer_Begleitplan) ab, der von seiner Art und seinem Umfang her in Fachkreisen bekannt ist. Der ist durch ein Ingenieurbüro zu erstellen und kostet - da der Umfang und das Verfahren feststehen - entsprechend Geld, hier: 8000 EUR. Die federführende Sachbearbeiterin in der Unteren Naturschutzbehörde hat uns explizit darauf hingewiesen, dass wir bis Mai nichts machen dürfen, da noch Brut- und Setzzeit herrscht und der Höhepunkt dieser Phase erst im Juni überschritten ist. Das ist ihr sehr wichtig. Sie stellt uns in Aussicht, ab August die Arbeiten beginnen zu dürfen, wenn bis dahin ihre Forderungen (Gutachten) erfüllt sind. Zeitgleich wird auch der Graben ausgehoben, in den die neue Gasleitung kommt. (Den überschüssigen Erdaushub hätten wir gerne.)
- Das Projektteam findet einen LBP unangemessen, zumal finanziell eine Zumutung für einen Verein, der keine Einnahmen aus dem Streckenbetrieb erzielen soll. Ich habe mich gerade mit dem Landessportverband in Stuttgart kurzgeschlossen, denn dieser sitzt in der Vermittlungsstelle "Sport und Umwelt", an der auch das Kultusministerium beteiligt ist. Unser Fall wird dort behandelt werden circa Anfang April. Hintergrund: Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, von uns einen (affenteuren) LBP zu fordern, der eine Fläche von 100 m Breite und 1300 m Länge umfasst (es wird nämlich flächenbezogen abgerechnet), obwohl die Trasse nur 50 m breit ist, von denen 1/3 komplett gemäht sind und für Spechte oder Fledermäuse da kein Lebensraum ist, und der auf Ausgleichsmaßnahmen abzielt, die es durch den Gasleitungsbau und -betrieb (es muss auf der Gasleitung immer gemäht sein!) an anderer Stelle schon existieren. Zweimal Ausgleichsmaßnahme? - Ich hoffe, dass der Vermittlungsversuch aus Stuttgart fruchtet und wir von diesem unangemessenen LBP wegkommen.
- Sollte also die Übereinkunft mit der Unteren Naturschutzbehörde herbeigeführt worden sein (mit welchem Ergebnis auch immer), dann sind alle Aspekte geklärt, die zur Genehmigung unseres Vorhabens führen. Ich hoffe, dass wir tatsächlich im August schaufeln dürfen.
- Ich find's genauso übel wie ihr, dass die Sache sich so lang hinzieht.
- Und noch eins: Ich werde von den Förstern regelmäßig auf die illegal gebauten Strecken in der Hornklamm oder auf dem Wattkopf angesprochen. Sie wollen genau sowas nicht.