Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?

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Hey Leute,

aus aktuellem Anlass muss ich mal ein heißes Eisen anpacken.

Ich erkunde auf Basis der Daten von Openstreetmap die Trails der Region, habe also keine Locals, die mir ihre Lieblingstrails zeigen (zumindest nicht für alle Gebiete). Mit anderen Worten: es ist ganz schön viel Aufwand, jeden kleinen Waldweg und Trail abzufahren - andrerseits macht es aber auch Spass, alles ein Stück weit selbst erkundet zu haben. Man gewinnt ein besseres Gefühl für das Gebiet und erschließt es sich Stück für Stück.
In ca. einem Viertel der Fälle stellt sich die gestrichelte Linie aus OSM als ein Weg heraus, der gut oder sogar fast ausschließlich mit dem MTB zu befahren ist, ganz selten sind es richtige schöne Singletrails. Meistens sind es dann doch langweilige Forstwege, zugewachsene Wege, Schlammlöcher, etc...

Zusammengefasst ist diese Vorgehensweise zwar aufwändig, man kämpft auch mal mit Rückschlägen, findet mit der Zeit jedoch die relevanten und interessanten Spots.

Ich kann also sagen, dass ich für OSM und die dortigen User wirklich dankbar bin.
Jetzt aber die große Frage: ich entdecke einen neuen Trail oder lege gar einen an - lade ich diesen auf OSM hoch oder nicht?

In diesem Beitrag ( https://www.mtb-news.de/forum/t/trails-oder-fr-spots-veroeffentlichen-ja-oder-nein.312330/ ) wurde ja mehrheitlich davon abgeraten, die Location der eigenen Hometrails und Spots preiszugeben, da sonst innerhalb kürzester Zeit große Bikergruppen von außerhalb einfallen und ihn in Beschlag nehmen. Für einen Trail, der bisher eher wenig befahren wurde und so vom Förster als naturverträglich toleriert wurde, kann so etwas das Todesurteil sein. Paradebeispiel: Zerstörung der Esslinger Nordschleife Anfang 2014

Wie oben bereits erwähnt, ermöglicht OSM einem Anfänger bzw. jemandem, der sich im Gebiet nicht auskennt, einige Trails kennenzulernen. Wenn ich jetzt meine Spots geheim halte, profitiere ich selbst vom System, füge aber keinen Mehrwert hinzu.

Meine Idee ist jetzt folgende:
Ich zeichne einen Trail in OSM ein, er ist damit jedoch nur ein Weg unter vielen und somit muss er auch "gefunden werden wollen". Es wird bewusst keine Bezeichnung eingegeben, so dass er nicht als Trail erkennbar ist. Wer den Trail finden möchte und sich Mühe gibt, wird ihn finden. Einen Massentourismus wird es so jedoch nicht geben.
Gegen irgendwelche Berichte im Netz oder Mund zu Mund Propaganda ist man sonst natürlich machtlos ...

Wie denkt ihr darüber?

Viele Grüße

Alex
 

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Re: Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?
Hallo Alex,
die eindeutig ablehnende Tendenz hat in Bezug auf singletrails in Gebieten mit Bikerdichte/Konflikten sicher ihre Berechtigung.
Die Frage ist doch aber in welcher Gegend Du Dich bewegst und wie korrekt das Wegenetz überhaupt verzeichnet ist.
Es ist wie beim Mobilfunk - wer ständig Empfang hat glaubt nicht wieviele und vor allem wie große Löcher es noch gibt. Entsprechend existieren in OSM große Waldflächen ohne jeden Weg, was natürlich nicht der Realität entspricht. Ohne diese weißen Flecken zu schließen und offensichtliche Fehler zu korrigieren funktioniert das Prinzip OSM nicht. Deine Frage zeugt von Problembewusstsein, ich fände es hilfreich wenn echte Wege eingetragen werden, das Attribut muss nix mit MTB zu tun haben;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann sich auch in Gruppen gleichgesinnter zusammen tun und dort im kleinen Kreis die Daten tauschen, machen wir so.
 
Lass es bleiben. Wenn man veröffentlicht fahren dort sehr bald sehr Viele. Konflikte werden sich häufen und das Gebiet könnte für MTB gesperrt werden. Biker die nur zwecks Urlaub vor Ort sind scheißen sich meist sowieso nicht um Regeln oder Vorschriften. Für diese Leute ist das kein Hometrail der behütet werden muß. Aber genau diese Leute greifen halt gern auf OSM & Co zurück.
 
Dann bitte aber OSM auch nicht nutzen um selbst irgendwo Wege zu finden. Bitte auf klassische Karten aus Papier zurück greifen!

traurig die Kommentare einiger hier... :(

ich würde es so machen, wie du vorgeschlagen hast. Als normalen Weg eintragen aber nicht extra als Bike Trail Kennzeichnen. So hat dann auch jemand wie du die Chance den Trail zu finden
 
llegale Sachen nicht eintragen. Das sind keine Wege.

Die Frage nach der Legalität entsteht ja üblicherweise nicht durch das Vorhandensein eines Weges, sondern erst durch die Art der Benutzung.

Als Mapper handhabe ich es so, dass ich die Landschaft möglichst genau nach OSM übertrage und normalerweise keine Abwägungen darüber anstelle, ob Befahren mit dem Rad legal oder illegal sein könnte (sofern nicht durch Beschilderung o. Ä. vorgegeben).

So ein Trail kann in den meisten Fällen nämlich auch zu Fuß erkundet werden – in diesem Fall ist es dann unbefriedigend ihn nicht in OSM zu finden.

Die Antwort auf deine Frage lautet also: Ja, veröffentlichen, für die Zugangsdetails gibt es z. B. die access-Tags.
 
Die Frage nach der Legalität entsteht ja üblicherweise nicht durch das Vorhandensein eines Weges, sondern erst durch die Art der Benutzung...

Ich meinte mit illegal einfach quer durch den Wald gezogene Schneisen, dort wo kein Weg ist, künstlich angelegte Rampen und dergleichen. Sowas sind keine Wege, sondern Zerstörungen und die gehören nicht in ein Kartenwerk.
Vorhandene Wege soll man natürlich eintragen. Auch schöne kleine Trails, gerade die.
Manchmal entsteht ein Weg auch durch Benutzung. Eintragen.
Ich bin eher für eintragen, nur bei ganz offensichtlich illegal gebauten Sachen nicht.
 
meine Meinung nicht eintragen, haben letztes Jahr bei mir in der Gegend den schönsten Trail für MTB gesperrt wegen Illegal angelegter Rampen und Schäden im Wald (haben kleine Bäume um gemacht und zum Ausbau verwendet)
Dann bekam ich im Frühjahr noch den Tipp das man mit dem E-Bike den Trail 5mal hintereinander Runter fahren kann weil ja die 5x100hm rauf
kein Problem mehr sind.:confused::confused::confused:
Edit:Zur Ehrenrettung von OSM muss ich aber sagen das die Probleme an dem oben besagtem Hotspot erst mit den Strava Segmenten los gingen
und mit den E-MTB's nochmal deutlich schlimmer wurden.

Gruß k.l.
 
Danke für eure Antworten. Ich wohne in Stuttgart, es gibt hier also eine hohe Traildichte und sehr viele Nutzer, es ist aber auch sehr viel in OSM eingetragen.

Sehe ich auch so und habe auch schon was aus osm entfernt ....
Das würde aber bedeuten, dass ich und auch andere - zum Schutz der Trails - aktiv in OSM eingreifen und Wege löschen müsste, dem ganzen Projekt damit also eher Schaden zufüge (ein Nutzen ist beim Löschen von Wegen für mich nicht erkennbar, es sei denn, er ist zugewachsen/blockiert).
Und das wäre von mir selbst auch sehr unfair (also selber die Daten nutzen und Spots finden, dann löschen und die anderen können mal gucken wo sie bleiben).
Es fühlt sich für mich nicht gut an, die Arbeit anderer kaputt zu machen, in dem ich deren Daten einfach lösche.

Daher ja auch mein Kompromis-Vorschlag, Trails wie jeden anderen Weg zwar einzuzeichnen, jedoch keinen Namen zu geben - es sei denn, er ist offiziell angelegt (z.B. Woodpecker Trail oder EsNos). Damit ist für Touristen nicht erkennbar, welcher der vielen Wege ein interessanter Trail ist. Sie müssen also - wie ich - alles abfahren und herausfinden, was taugt und was nicht, oder sie haben einen Guide.

Frage an Vertreter der Fraktion, welche unter keinen Umständen etwas eintragen würden: löscht ihr dann auch konsequent Einträge von anderen z.B. in OSM? Nur die Hände in die Hose stecken und nichts tun ist ja dann eigentlich nicht ausreichend, wenn man "seine" Trails schützen möchte...?
 
Dann bekam ich im Frühjahr noch den Tipp das man mit dem E-Bike den Trail 5mal hintereinander Runter fahren kann weil ja die 5x100hm rauf
kein Problem mehr sind.

Ich habe selbst unter anderem ein eMTB und bin auch schon auf viele gleichgesinnte getroffen. Es macht doch gerade den Reiz der Elektrounterstützung aus, dass man den Trail oder die Trails dann nicht nur 1-2x fährt, sondern eben noch öfter fahren kann. Und am nächsten Tag das gleiche nochmal, weil man nicht komplett ausgepowert ist. Natürlich erhöht das eMTB des Nutzungsdruck, keine Frage. Nicht nur im Wald, auch auf der Straße und in der Stadt.
Ich möchte hier jedoch kein pro/contra eMTB starten, aber diese Bemerkung von dir kann ich nicht ganz einordnen.
 
prinzipiell hab ich nichts gegen e-mtb, ist halt an dem Trail alles zusammen gekommen und du sagst es ja selber macht einen unterschied ob ich da 1-2x die Woche runter fahre oder 5x am Tag weil ich das Strava Segment holen will Hauptgrund für die Sperrung waren aber eh die Illegalen Schanzen und dass Holz dafür.

Gruß k.l.
 
Danke für eure Antworten. Ich wohne in Stuttgart, es gibt hier also eine hohe Traildichte und sehr viele Nutzer, es ist aber auch sehr viel in OSM eingetragen.
Nimm mal Kontakt auf zur MTB Gruppe des DAV Schwaben
https://www.alpenverein-schwaben.de/gruppen-stuttgart/mtb-gruppe/https://www.facebook.com/MTB.Stuttgart.DAV.Schwaben
Die sind momentan mit Forst und Verwaltung in Stuttgart im Dialog, kennen jeden deiner Trails und können gut abschätzen, ob dein Vorhaben in der aktuellen politischen Situation hilfreich ist.
 
Danke für eure Antworten. Ich wohne in Stuttgart, es gibt hier also eine hohe Traildichte und sehr viele Nutzer, es ist aber auch sehr viel in OSM eingetragen.


Das würde aber bedeuten, dass ich und auch andere - zum Schutz der Trails - aktiv in OSM eingreifen und Wege löschen müsste, dem ganzen Projekt damit also eher Schaden zufüge (ein Nutzen ist beim Löschen von Wegen für mich nicht erkennbar, es sei denn, er ist zugewachsen/blockiert).
Und das wäre von mir selbst auch sehr unfair (also selber die Daten nutzen und Spots finden, dann löschen und die anderen können mal gucken wo sie bleiben).
Es fühlt sich für mich nicht gut an, die Arbeit anderer kaputt zu machen, in dem ich deren Daten einfach lösche.

Daher ja auch mein Kompromis-Vorschlag, Trails wie jeden anderen Weg zwar einzuzeichnen, jedoch keinen Namen zu geben - es sei denn, er ist offiziell angelegt (z.B. Woodpecker Trail oder EsNos). Damit ist für Touristen nicht erkennbar, welcher der vielen Wege ein interessanter Trail ist. Sie müssen also - wie ich - alles abfahren und herausfinden, was taugt und was nicht, oder sie haben einen Guide.

Frage an Vertreter der Fraktion, welche unter keinen Umständen etwas eintragen würden: löscht ihr dann auch konsequent Einträge von anderen z.B. in OSM? Nur die Hände in die Hose stecken und nichts tun ist ja dann eigentlich nicht ausreichend, wenn man "seine" Trails schützen möchte...?
Wenn Du in Stuttgart wohnst sind dann praktisch alle Trails nicht legal. Sowas sollte auf keinen Fall veröffentlicht werden egal wo. Von OSM habe ich keine Ahnung weil ich es nicht kenne und auch nicht brauche, wüßte nicht wozu?
 
Schon Interessant wie alle bei Trail gleich an "Was nicht Legal gebautes" denken was auf keinen Fall bei OSM Veröffentlicht werden soll.

Ich für meinen Teil denke bei Trail halt an nen Natürlichen schönen Weg (Trail)
Und der kann gern auch auch bei OSM Veröffentlicht werden.
Ich denke nicht das nur weil in in der Karte erscheint gleich ein Massentourismus auf den Weg losstürmt.
 
Schon Interessant wie alle bei Trail gleich an "Was nicht Legal gebautes" denken was auf keinen Fall bei OSM Veröffentlicht werden soll.

Ich für meinen Teil denke bei Trail halt an nen Natürlichen schönen Weg (Trail)
Und der kann gern auch auch bei OSM Veröffentlicht werden.
Ich denke nicht das nur weil in in der Karte erscheint gleich ein Massentourismus auf den Weg losstürmt.
Ich kenne einen trail z.b. schon seit Jahren, der war wenig befahren bis er in osm auftauchte... Danach war am trailausgang eine richtige Furche eingefräst. Und genau dieses habe ich entfernt, ja osm soll die Wirklichkeit abbilden, wenn dadurch es aber zu Problemen und Trailerrungen in der Folge kommen kann, bin ich der Meinung sollte dies nicht veröffentlicht werden. Und ggf muss mann dann auch in den sauren Apfel beißen und Mal etwas entfernen, was ich normalerweise auch nicht gerne tue...
 
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