Trailzerstörung Stuttgarter Wald

Es gibt hier Hänge, in die 3-4 parallele Linien gefräst werden, die alle als Trail nicht nachhaltig sind und sein können, weil z.B. extrem Erosions-anfällig. So etwas meinte ich.
...das ist Unsinn und sollte tatsächlich unterlassen werden.

Mir ging es um "Reaktivierung" von aufgelassenen und wenig benutzen Wegen oder um die Ergänung vorhandener um eben die Erosion zu veringern. Also Kurven- anstatt Stravaoptimiert. So hat sich in den letzten Jahren ein nettes Weglein "gebildet" das paralell zu einem aufgelassenen fastverwilderten Forstweg, der senkrecht zu den Höhenlinien ins Tal führt, läuft, diesen immer wieder kreuzt und damit mehr Wegstrecke generiert bei weniger benötigtem Bremseinsatz.

Es mag in Stuttgart allgemein etwas anderes sein. Aber in den Wäldern am Schurwald hat es teilweise Privatwege, von Jagdpächtern angelegt, die inzwischen als Bereicherung des Wegenetzes gelobt und benutzt werden. Da kann man schon auch selbst mal kreativ sein dürfen.

Natürlich ohne flächenweise den Wald zu verwüsten, wie immer Augenmaß ist nötig.
 
@Hockdrik
Ich versteh dich schon bzw dein Anliegen und Sichtweise.
Und kann dafür auch Verständnis aufbringen.

Und, ich sehe es genau so wie @Athabaske:
Es scheint legitim zu sein, dass zu jedem Jagdstand ein Steig angelegt wird (bei uns sogar regelmäßig gekehrt und sauber gemacht).
Dass Spaziergänger, Wanderer, Grilleure auf Holzsuche und anderer Fußgänger Trampelpfade anlegen ohne die Wucht des behördlichen Zorns auf sich zu ziehen oder die Kritik anderer Waldbesucher.
Warum nicht als Mountainbiker zum Fußgänger werden, Pfad anlegen und anschließend befahren. So wie das seit Generationen alle anderen die in den Wald gehen auch machen.
Zumal dann dort, in der Regel, sich ohnehin sehr wenige nicht Mountainbiker (Wanderer, nordische Geher, etc) aufhalten werden.
Mir ist bewußt, dass dieser Gedanke provokativ sein mag und man sollte sich gut überlegen wo man sich das "leisten" kann. Als ideal sehe ich hier Rückegassen und alte aufgelassene Wanderwege an, hier wird kein weiterer Schaden am Wald verursacht.Man sollte den Wert der Erhaltung eines Kulturgutes, die der Pfade und Wege im Wald nicht geringschätzen.
:daumen:

Wie gesagt, wenn eine Schneise oder Rückhaltegasse entstanden und nicht wieder in den Urzustand versetzt bzw rückgebaut wurde und ohne jetzt Jahre oder Jahrzehnte zu warten, bis sich das wieder gegeben hat, bin ich dafür, "Alternativrouten zu "erzeugen".

Sei es durch nachhelfen mit leichtem Arbeitsgerät(en) oder durch oftmaliges befahren (mit dem MTB; oder dem schweren Downhiller :D).
 
Reaktivierung finde ich super. Neue Linien nicht.

Wir haben inkl. dem vorhandenen Netz naturnaher Wege unterschiedlicher Breite wahrlich paradiesische Mountainbike-Verhältnisse in Stuttgart (Anzahl, Vielfalt, Qualität und Pflegezustand).

Meiner Meinung nach sollten wir uns darauf konzentrieren, diesen Zustand zu erhalten statt mit immer neuen Linien zu gefährden und irgendwann - wenn die Stimmung vollends gekippt ist - auf ein paar wenige legale Trails beschränkt zu werden.
 
(Paradiesische Verhältnisse mal abgesehen von der Illegalität, die städtisch und landespolitisch gewollt ist.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur in der Gemeinde Beilstein und Oberstenfeld finden Biker inzwischen ein offenes Ohr, in Bietigheim Bissingen gibt es inzwischen in einem Wald sauber angelegte Trails (ist übrigens ein Staatswald), diese sind etwas Abseits der allgemeinen Wanderwege und auch dort gilt immer ein freundliches Wort löst die meisten Probleme. Dieser Wald ist schlechthin der absolute Sportwald, zwar ein in die Jahre gekommener Trimm dich Pfad aber jede Menge Lauftreffs mit und ohne Stöcke. Wie gesagt, ich bin dort sowohl zum laufen wie auch mit dem Bike unterwegs und kann mich nicht beschweren.
 
100% Zustimmung. Und das hat eben auch nicht unbedingt mit Fahrtechnik zu tun, sondern mit unterschiedlichen Präferenzen auf unterschiedlichen Strecken.



Das wiederum machen leider in Stuttgart und Umgebung zu viele, an zu vielen Stellen. Irgendwann kippt die Stimmung. :-/


Ich bin seit 40Jahren im Wald unterwegs, mit dem Rad, zu Fuß, mit den Schneeschuhen - das wird mir keiner nehmen können.
Beim Querfeldein fahren geht es nicht darum einen neuen dauerhaften Trail zu schaffen, sondern einfach nur darum sich abseits der Wege zu bewegen.

Rückzugsräume für Tiere sind ein Erfindung der Forstwirtschaft/Jäger/andere Lobby
Ein Beispiel ist der Feldberg, Skipisten sind ganz toll, aber hey jetzt brauchen wir Rückzugsräume für die armen Rebhühner.

Ich sehe Rehe, Füchse auf der Tour durch den Wald , da rennt keines in Panik davon.Wenn der Jäger die aber abfüttert und später abschießt ist das ganz toll....

Diese „Stimmung“, das sind einfach Privilegien von Jagd und Co. , die diese nicht teilen wollen
 
Sooo... wie fing dieser Thread noch mal vor einem knappen Monat an?
Die zwei Trails (...) sind nur noch eine Schlammwüste aus der zersplitterte Äste herausragen!

Ich war heute mal vor Ort und kann berichten, dass zumindest der westliche von den beiden Wegen wieder gut fahrbar ist. Oben muss man sich zwar an 1-2 Stellen noch zwischen verschiedenen Treckerspuren entscheiden, aber unten war schon wieder eine eindeutige und feste Linie reingefahren. Und zwar von Bikern, nicht von Harvestern. Vielleicht hat dort zwischenzeitlich sogar jemand 1-2 zersplitterte Äste weggeräumt, wodurch der Weg jetzt natürlich für echte Helden des Geländradsports absolut uninteressant und unwürdig ist. Aber befahrbar ist er jetzt wieder.

Ganz interessant war die Begegnung mit ein paar Leuten samt Motorsägen im oberen Teil, die dort einen Holzlese-Schein haben: wegen der extrem tiefen Treckerspuren, können sie das Holz nicht mit dem Geländewagen (!) rausholen, sondern müssen so eine Art leichten Anhänger mit Allradantrieb verwenden. Sie hoffen, dass der Forst noch mal kommt und alles “einebnet” - so könne man das ja nicht lassen. Ob das eine gute oder schlechte Nachricht ist, werden wir sehen.

Schönes Wochenende allerseits!
 
Nicht nur in der Gemeinde Beilstein und Oberstenfeld finden Biker inzwischen ein offenes Ohr, in Bietigheim Bissingen gibt es inzwischen in einem Wald sauber angelegte Trails (ist übrigens ein Staatswald), diese sind etwas Abseits der allgemeinen Wanderwege und auch dort gilt immer ein freundliches Wort löst die meisten Probleme. Dieser Wald ist schlechthin der absolute Sportwald, zwar ein in die Jahre gekommener Trimm dich Pfad aber jede Menge Lauftreffs mit und ohne Stöcke. Wie gesagt, ich bin dort sowohl zum laufen wie auch mit dem Bike unterwegs und kann mich nicht beschweren.

Dem kann ich nur beipflichten.
Im Forst in BiBi herrscht ein absolut korrektes Miteinander und es gibt tolle, wenn auch kurze, Trails.

Selbst die gebauten Sachen werden belassen und gepflegt.

Hier eine kleine Impression

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Wer also mal was anderes fahren will, sollte hier fündig werden.
 

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Dem kann ich nur beipflichten.
Im Forst in BiBi herrscht ein absolut korrektes Miteinander und es gibt tolle, wenn auch kurze, Trails. Selbst die gebauten Sachen werden belassen und gepflegt.

Weißt du, wie das gelungen ist? Also wie haben sich Biker und Verwaltung darauf verständigt? Ist es geduldet oder legalisiert? Gibt es einen Verein? Würde mich sehr interessiern, denn dieser ewige Teufelskreis aus Abriss und Aufbau ist ja auch keine Lösung.

(Wobei es sich in dem hier vom OT beschrieben Fall einfach um Kollateralschäden der aktuell üblichen Form der Holzernte auf einem ganz normalen naturnahen Wanderweg handelt und keine Abriss-Aktion gegen Biker bzw. deren illegal angelegte Trails.)
 
Weißt du, wie das gelungen ist? Also wie haben sich Biker und Verwaltung darauf verständigt? Ist es geduldet oder legalisiert? Gibt es einen Verein? Würde mich sehr interessiern, denn dieser ewige Teufelskreis aus Abriss und Aufbau ist ja auch keine Lösung.

(Wobei es sich in dem hier vom OT beschrieben Fall einfach um Kollateralschäden der aktuell üblichen Form der Holzernte auf einem ganz normalen naturnahen Wanderweg handelt und keine Abriss-Aktion gegen Biker bzw. deren illegal angelegte Trails.)

Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Duldung der Trails handelt.
Ich war mal mit dem Förster im Wald zu Fuß unterwegs und er sagte sinngemäß, dass wenn niemand belästigt wird und alle miteinander auskommen, es keinen Grund gäbe, die Trails zu entfernen.
 
Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Duldung der Trails handelt.
Ich war mal mit dem Förster im Wald zu Fuß unterwegs und er sagte sinngemäß, dass wenn niemand belästigt wird und alle miteinander auskommen, es keinen Grund gäbe, die Trails zu entfernen.


Das bestätigt meinen Eindruck, dass der Stuttgarter Forst im Vergleich einfach anders drauf ist als im Rest des Landes. Auch die Freiburger und Heilbronner Lösung basiert ja - mal abgesehen von gut organisierten Bikern und Bike-Vereinen - ganz wesentlich auf Forstämtern, die von Anfang an einer echten Lösung interessiert waren und entsprechend kooperativ und ernsthaft an die Sache herangegangen sind. Auf der Basis kann man zusammenarbeiten.
 
Bei uns hat Mal der Forst einen Offiziellen Wanderweg zerstört. (Kulmbach, Stadtsteinacher Raum, Forstmeistersprung) da waren einfach die ersten 300 m am Traileinstieg mit einem Harvester kaputt gefahren und Stämme über den Weg gelegt

Wollte den Weg Ende Februar fahren - unmöglich, umgefallene Baumstämme, nur mit schwerem Gerät zu entfernen. Mittlerweile ist der Bereich um den Forstmeistersprung auch wegen Baumfällarbeiten gesperrt.

Ergänzung:
Die Abzweigung runter zur Schranke ist auch seit mehr als zehn Jahren nicht mehr fahrbar.
 
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Auch bei uns im Stromberg liegen jede Menge Bäume auf verschiedenen Trails, besonders der Rittersprung ist mit 5 Bäumen insgesamt immer wieder verblockt und zwingt einen zum absteigen und Bike drüberheben. Werde mal bei sachlechtem Wetter das Fichtenmoped auspacken und dort bissle Platz machen.
 
Auch bei uns im Stromberg liegen jede Menge Bäume auf verschiedenen Trails, besonders der Rittersprung ist mit 5 Bäumen insgesamt immer wieder verblockt und zwingt einen zum absteigen und Bike drüberheben. Werde mal bei sachlechtem Wetter das Fichtenmoped auspacken und dort bissle Platz machen.
Ein Vorher Nachher Vergleich wäre nicht schlecht.
 
Nur so als Idee: bevor Ihr Bäume zersägt, vielleicht mal beim örtlichen Forst nachfragen, ob die noch abgeholt werden. Manchmal ist das ja unklar. Wäre schade um gute Bäume, wenn die nur zum Weg freiräumen zersägt werden.

Evtl. ist es für den Forst ja auch interessant, dass da jemand Bäume fällt, um Wege zu blockieren. Falls sie es selbst nicht waren.

Oder mal beim örtlichen Wanderverein fragen, wie die das finden. Ist ja auch für Wanderer beschwerlich über Bäume zu steigen.

Durch so eine Kontaktaufnahme kann ein konstruktiver Dialog vor Ort entstehen.

Und wenn nicht, hat man es wenigstens versucht.
 
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Selbst in Bayern, wo man ein freies Betretungsrecht der Natur hat besteht kein Anspruch auf hindernisfreies Betreten / Befahren
;)
Schon gar nicht darf man fremdes Eigentum zersägen. Wenn man so etwas macht muß man sich eigentlich nicht wundern wenn es Ärger gibt. Wenn da etwas im weg liegt dann ist das eben so. Ihr könnt es melden oder einfach ignorieren. Aber daran "arbeiten" und womöglich noch denken das man dem anderen einen Gefallen damit tut ist nicht.
 
Es gibt weitere Initiativen die sich um den Erhalt des Stadtwaldes kümmern. Ob die Interessen der MTBler dabei immer positiv wahrgenommen, ist schwer einzuschätzen. Ich ordne diese Aktivitäten sehr positiv ein.

Stuttgarter Zeitung, Nordrundschau von heute (08.05.)



 
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Ich ordne diese Aktivitäten sehr positiv ein.


Kann man in diesem Fall auch. Die MTB-Gruppe im DAV Schwaben und die Interessengemeinschaft um Herrn Noetzl stehen im guten Kontakt. Das sind keine reinen Waldromantiker, die wollen auch die Erholungsnutzung und haben kein Problem mit Bikern. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:

Habe ich beim Frühstück ebenfalls erfreut gelesen. Bleibt nur die Frage nach welchen Kriterien die zu legalisierenden Trails ausgewählt werden. Hoffentlich gehören die hoch frequentierten Klassiker dazu. Dann sehe ich sehr gute Erfolgsaussichten.

Und mal ehrlich. Die aktuellen Erdbewegungen an der Dischinger Burg gehen zu weit. Das ist kein Bikepark. Ich bin über 1,90 groß und kann aus einer der Gruben gerade noch halbwegs rausschauen.
 
Hab den Artikel heute auch gelesen und ein bißchen Hoffnung geschöpft. Vielleicht geht ja doch noch was für unseren Sport in Stutgart.
Muss mal wieder an die Dischinger Burg fahren und gucken wies da jetzt aussieht.
Die Trails vom TS habe ich damals mit einem Freund auch befahren und war echt schockiert, da ging gar nix mehr. Die eher flache Fahrt runter zum steilen Teil war echt topp zum Einrollen für den schwierigeren Steilteil. Wir dachten noch, da könnte man aus den sehr tiefen Spuren vielleicht schöne Anlieger bauen.
 
Hab den Artikel heute auch gelesen und ein bißchen Hoffnung geschöpft. Vielleicht geht ja doch noch was für unseren Sport in Stutgart.
...

So wie ich den Artikel verstanden habe und es mir generell bei den entsprechenden Leuten vorstellen kann soll es auf folgendes hinauslaufen: Ein paar reguläre "Wanderwege" für Radfahrer die dann auch frei von Sprüngen und sicher auch anderen technisch interessanten Stellen gehalten werden (Stichwort Angst vor Haftung bei Unfällen). Intensives Vorgehen gegen alle weiteren Strecken (wenn zwei Leute dafür bezahlt werden sind da schon einige Kapazitäten da, was man wirklich nicht unterschätzen sollte). Für die die gerne technischer fahren (wie es eben bisher auf den meisten Trails rund um Stuttgart möglich ist) der Woodpecker als Alibi - was allerdings aus verschiedenen Gründen völlig wahnsinnig ist: z.B. die Überlastung zu Stoßzeiten, die eigentlich vergleichsweise öde Strecke etc.
Oder mit den Worten der Planer: Radfahren in den Stuttgarter Wäldern, nur noch für die die für sie die „durchschnittlichen Freizeit-Mountainbiker“ darstellen, dazu noch Woodpecker für die die es gerne etwas sportlicher haben wollen.

Ich glaube Panik ist da eher angebracht als Hoffnung. Wenn sich diese Konzeption durchsetzt, wird aus einer Region mit wirklich guten Trails, wovon zahlreiche Menschen profitieren - Kids die in die Natur gehen, statt vor der Playstation zu sitzen, generell Leute die sich lieber beim Sport austoben als zu versacken oder ihre Energie in schlechteres zu stecken, Radläden etc. - eine Ödlandschaft die hauptsächlich noch ältere Freizeitradler (für die es ja schon Radlthon etc. gibt) interessieren dürfte.


Ich glaube es wäre wirklich sinnvoll dass wir uns diesbezüglich organisieren und ordentlich Rabatz machen, je mehr diese Planungen fortgeschritten sind, desto schwieriger wird es vermutlich dagegen noch was zu machen.



PS: Der Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau ist übrigens ein SPDler - kann diese Dreckspartei nicht endlich mal endgültig verschwinden (und alle rechts davon am besten auch)?!
 
Hat mit Parteipolitik glaube ich herzlich wenig zu tun, bei dem Thema tun sich alle Parteien nicht viel, ABER:
Ich glaube es wäre wirklich sinnvoll dass wir uns diesbezüglich organisieren und ordentlich Rabatz machen, je mehr diese Planungen fortgeschritten sind, desto schwieriger wird es vermutlich dagegen noch was zu machen.

Absolut! Bei dem Thema schon lange aktiv und auch im Kontakt mit der Stadtverwaltung ist die MTB-Gruppe Stuttgart des DAV Schwaben, die mit noch mehr Mitgliedern sicherlich noch mehr Druck machen könnte.

Organisiert Euch! :daumen:
 
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