(...) Im Stuttgarter Wald sind mal wieder seitens des Forstes unumkehrbare Fakten geschaffen worden:
(...) zwei Trails, (...) sind nur noch eine Schlammwüste aus der zersplitterte Äste herausragen! (...) Der langen Rede kurzer Sinn: unsere Kalorienverbrennende Enduro-Runde, die es so seit ca 20 Jahren gab, ist tot (...)
Mal als Statusmeldung nach 2 1/2 Jahren:
Ich bin den Trail kürzlich mal wieder gefahren und aus meiner Sicht ist er jetzt wieder in dem Zustand wie vor der Planierung im Rahmen der Holzernte damals. Wenn nicht sogar besser.
D.h. die breite Trasse ist über weite Strecken wieder von den Rändern her zu einem schmalen Trail zugewachsen (nur Grünzeug am Boden, man kann sich bei Begegnungen noch gut ausweichen und hat gute Sicht). Vielleicht auch weil sich zwischendurch ein paar Leute die Mühe gemacht haben, die Holzernte-Reste wegzuräumen und zwar so, dass wieder eine schöne Linie entsteht.
Zudem ist der untere Teil seit den Regenfällen in letzter Zeit auch wieder - so wie früher schon - etwas ausgewaschen. D.h. es liegen ein paar Steine frei und es hat sich die ein oder andere Rinne gebildet. Keine böse Erosion in dem Sinne, sondern eher fahrerisch rauf wie runter interessanter als der planierte Zustand nach der Holzernte.
Zudem haben sich in der 'langweiligeren' Zwischenzeit zwei 'dezente Features' an den Seiten entwickelt, die den Trail eher noch attraktiver als früher machen. Wer sie sieht und mag hat Spaß daran, der Rest inkl. Forst und Spaziergänger bemerkt sie wahrscheinlich gar nicht.
Also alles wieder gut.
Nur den querliegenden Baum oben auf halber Strecke sollte der Forst mal räumen (oder weiter in Kauf nehmen, dass dieser angefüttert wird und dann die Anfütterung wieder weggerissen wird usw. Teufelskreis etc. blabla).
Außerdem könnten wir Biker (sonst fühlt sich dafür scheinbar niemand zuständig?) mal überlegen, was man in Sachen Wassermanagement im oberen flachen Teil tun kann. Die Verdichtung und tiefen Fahrspuren nach der Holzernte haben das Nässe-Problem dort eher noch verstärkt, das Regenwasser fließt nicht ab und versickert auch nicht, sondern bleibt lange stehen, was alles rundum zusätzlich aufweicht.
Ich hätte mich ja gar nicht so aufgeregt wenn nicht noch ein unedler Herr vom Forst aufgetaucht wäre der uns mit süffisanten Grinsen mit Mist vollgelabert hätte, sinngemäß:
Mtb-Fahren hier nur noch auf Schotterwegen; die anderen Trails sind auch noch dran; (...)
Tja und 'die anderen Trails' stehen eigentlich auch alle noch. Oder wieder.
Mein persönliches Fazit ist daher:
- Holzernte mit massiven Kollateral-Schäden ist doof und vielleicht auch unnötig. Zumal wenn man gleichzeitig immer mit dem Finger auf die Biker als Zerstörer zeigt. Aber es bedeutet nicht zwangsläufig den "unumkehrbaren Tod jahrzehntealter Trails".
- süffisante Förster (oder Jäger?!) die einen mit Mist volllabern, behalten nicht unbedingt Recht, sondern reden manchmal einfach nur genau das: Mist