Aber dafür sind beide Übergänge doch recht abenteuerlich ....und auch einsam. Allzu viele biker trifft man nicht.... Weniger als am Matterhorn....
Aber Abenteuer wird getoppt durch nun folgenden Tag...
Tag 10 Isaba/Collada Estribiella, 2.050 m/Rif Oza/Puerto Escale/Col de Somport/Candanchu
2.500 hm, 65 km, 8 h reine Fahrtzeit, Schieben ca. 3 h
Vor diesem Tourentag sollte man gut gefrühstückt haben, so wie wir im "Hostal Lola". Dafür bediehnt uns der nette Chef eine halbe Stunde vor dem allgemeinen Publikum höchstpersönlich.
Dann rollen wir erst mal völlig entspannt im kühlen Morgen durch das Valle Belabarze und über einen kleinen Straßenpass - völlig unbefahren- die Puerto de Navarra in den Weiler ZURIZA. das ist im Prinzip nur eine Campingplatzanlage.
Auf Schotter gehts weiter auf dem GR 11- noch entspannt- bis zu einer Weggabelung. Diese zeigt uns, dass man entweder eine Nordvariante ins Oza Tal fahren kann bzw. gehen kann, die COLLADA PETRAFICHA, oder eine Südvariante, die collada ESTRIBIELLA. Beide Übergänge sind etwa 2.000 m hoch und man muss um 800 hm bewältigen. Wir entscheiden uns für die Südvariante, weil wir auf der Karte sehen, dass man dort bis zum Schiebebeginn noch ca. 300 hm auf Schotter hochfahren kann. Wahrscheinlich war dies die falsche Entscheidung.
Natürlich sind die 300 hm bis über eine riesige Schäferei mit mehr als 1.000 Schafen und Ziegen schnell befahren.
Nun geht es ans Schieben. Ok auch nur 500 hm. Allerdings geht der Weg zunächst durch etliche Trockentäler immer in "Schlingen" herum, ziemlich zeitaufwändig. Dann bei heftigem Gegenwind straight up immer steiler bis zum Passeinschnitt mit bike auf dem Rucksack. Die Berglandschaft ist herrlich und... einsam. Ich glaube das Wort einsam habe ich nun bereits an jedem Tag erwähnt....
Unterhalb des Passeinschnitts machen wir eine kurze Pause und genießen die Stille des Windes und --- die ruhige Einsamkeit.
Was den Tag so anstrengend macht, ist der nun folgende Abstieg ins Ozatal. Zunächst steil bergab über rutschigen Schotter stoßen wir nach einer Hangkante auf eine Seilstelle, die wir auch nur zu zweit mit Zureichen der bikes überwinden können.
Dann folgt ein kleines Stück schöner Grastrail.... ich dachte mir noch... das geht sicher nicht so schön weiter....
Fluppps gehts über eine Hangkante und in einen bitterbösen Schotterhang, den wir durch Gestrüpp und Grobschotter so ca. 500 hm runterschieben müssen. Davon gibts keine Bilder - das sagt mal wieder alles .
Als wir den Campingplatz in Oza erreichen, sind wir ziemlich platt. Aber nach der Mittagspause und etlichen Kaltgetränken gehts schnell wieder aufwärts....