Tubeless Erfahrungen – Zusammenfassung

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Hallo zusammen, ich verfolge das Forum schon lange Zeit als Leser und habe hier viele hilfreiche Tipps gefunden. Ich möchte versuchen etwas zurück zu geben indem ich meine Erfahrungen beim Umstellen auf „Tubeless“ bei zwei meiner Bikes zusammenfasse.
Da dies mein erster Beitrag ist, bitte ich um Nachsicht ;-)

Canyon Nerve AL 9.9 SL 2014
LRS: Mavic Crossmax SLR 29
Reifen: MAXXIS Crossmark LUST120 Exception 29 x 2,1"
http://www.bike-discount.de/de/kauf...-2,1-tubeless-faltreifen-62a-30805/wg_id-8917
Dichtmittel: Schwalbe Doc Blue

Vorgehen: der LRS ist schon von Haus aus „tubeless ready“. Es gibt keine „Speichen Löcher“, es gibt kein Felgenband sondern eine „Gummierung“ und Canyon liefert die entsprechenden tubeless Ventile gleich mit.
Also ging es gleich ans Werk:

1. alte Mäntel und Schläuche raus
2. Felge gereinigt
3. Ventil eingeschraubt
4. Mäntel „ganz normal“ aufgezogen
5. Über Ventilöffnung pro Reifen 90ml Doc Blue eingefüllt
6. Mit kräftigen Hüben mit der Standpumpe auf 3 bar aufgepumpt
7. Das Rad geschüttelt und gedreht
8. Je Seite 30 Minuten waagerecht hingelegt
9. Etwas Luft abgelassen und dann auf Wunschdruck aufgepumpt

Das war vor etwa 3 Monaten, seitdem läuft das Rad ohne Panne, ohne Probleme und der Druckverlust ist geringer als vor der Umrüstung.

Bei meinem zweiten Rad sollte es nicht so leicht werden :(

Canyon Nerve AL 9.9 2015
LRS: DTSwiss XR 1501 Spline One
Reifen: Continental Mountain King II 2.2 und X-King 2.2 RaceSport
Dichtmittel: Schwalbe Doc Blue, bei jedem Versuch pro Rad 90ml

Vorgehen: der LRS ist schon von Haus aus „tubeless ready“, es ist ein spezielles DT Swiss Felgenband eingezogen. Canyon lieferte leider keine tubeless Ventile mit, diese habe ich günstig bei eBay besorgt und mich dabei für die „original DT Swiss tubeless Ventile entschieden. Da die Conti Mäntel völlig neu waren, wollte ich diese tubeless machen, um das abzukürzen: es ist mir nicht gelungen. Ich habe alle Tipps hier aus dem Forum berücksichtigt, nichts hat geholfen. Die Flanken der Contis sind so „löchrig“ dass sie wohl nur mit sehr hohem Aufwand und jeder Menge Doc Blue dicht zu bekommen wären, dabei hatte ich die Mäntel vorher gründlich von innen gereinigt und mit Doc Blue „eingebürstet“.

Zweiter Versuch: Schwalbe Racing Ralph und Rocket Ron „Performance“ Line
Ich hatte noch einen Satz wenig gefahrener Schwalbe Racing Ralph und Rocket Ron rumliegen, allerding aus der Performance Line. Vorgehen wie bei den Contis, Ergebnis etwas besser aber trotzdem waren die Reifen am nächsten Morgen platt.

Dritter Versuch: Schwalbe Racing Ralph und Rocket Ron „Evo“ Line
Ich hatte noch einen ganz guten Rocket Ron „Evo“ rumliegen und habe mir einen neuen Racing Ralph „Evo“ dazu gekauft. Dadurch hielten sich die Ausgaben im Rahmen. Ursprünglich wollte ich ja keine neuen Reifen kaufen aber ich wollte das „Projekt“ jetzt echt abschließen o_O

1. Felge mal wieder gereinigt
2. Mäntel mit Schlauch aufgezogen, auf 3 bar aufgepumpt
3. Mäntel vorsichtig an einer Seite von der Felge gelöst und Schlauch entfernt
4. Tubeless Ventile eingesetzt
5. Mäntel vorsichtig wieder auf die Felge gebracht
6. Mit kräftigen Hüben mit der Standpumpe auf 3 bar aufgepumpt
7. Über die Ventilöffnung pro Reifen 90ml Doc Blue eingefüllt
8. Mit kräftigen Hüben mit der Standpumpe auf 3 bar aufgepumpt
9. Das Rad geschüttelt und gedreht
10.Je Seite 30 Minuten waagerecht hingelegt
11.Etwas Luft abgelassen und dann auf Wunschdruck aufgepumpt

Das war vorgestern o_O Bis jetzt sind keine Probleme aufgetreten. Ich komme aber erst am Wochenende wieder zum biken.

Fazit:
Die Kombination Mavic UST Laufradsatz und Maxxis LUST Reifen machen es super einfach, ich war nach 30 Minuten durch. Meine Frau und ich fahren hauptsächlich Touren und gemäßigte Trails S0 bis S2. Der Reifen macht ihr viel Spass, vermittelt ihr viel Sicherheit, das Gewicht der Laufräder ist ihr eher egal.

Das beim zweiten Rad versuchte Vorgehen „möglichst billig“ ist eine nette „Challenge“ kostet am Ende aber viel Zeit, Nerven und Doc Blue. Nachdem was ich hier auch gelesen habe, komme ich zu dem Entschluss, dass die „Billig Linien“ von Continental und Schwalbe nicht für den tubeless Einsatz geeignet sind. Ich will nicht sagen das es nicht geht (andere habe ja bewiesen das es geht) aber der Aufwand und der Mitteleinsatz sind mir zu hoch.

Die „TL ready“ Varianten von Schwalbe und Co stellen aber eine aus meiner Sicht lohnende Alternative da. Man hat mehr Auswahl, die Reifen sind günstiger und etwas leichter als die meisten „echten“ tubeless Reifen.
 

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Re: Tubeless Erfahrungen – Zusammenfassung
Hilfreichster Beitrag geschrieben von FastFabi93

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Wtb i25, tesa yellowtape, kegelförmiges Ventil, docblue, NN TLR: fast sofort dicht, aufziehen easy, mit Standpumpe.
Dito, aber anderes Ventil: hat mehrere Anläufe gebraucht bis nichts mehr am Ventil rauskam.

Sunringle Charger (TLR), Ventil aus altem Schlauch, NN TLR: aufziehen anstrengend, ist erst bei über 4bar geploppt. Ventil war nach wenigen Anläufen dicht.
Dito, aber alter RaRa Evo (nicht TLR): ein Reifenheber zerbrach. Ein harter Kampf, da auch die Seitenwand suppte. Nach 3 Tagen dicht.

Schwalbe TLR ist soweit schon sorgenfrei, aber je nach Felge braucht man Gewalt.

Einen 4mm Schnitt in der Lauffläche bekam ich mit einem Stück Kordel dicht, rein gestopft, durchfliessen lassen, warten, Überstand abschneiden.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von FastFabi93

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Den von dir oben beschriebenen DT Laufradsatz hab ich mit dem dazugehörigen Felgenband und Ventilen von DT mit Schwalbe Hans "Krampf" :mad: TLR auf Anhieb mit Stans Milch dicht bekommen!
Achja,es letzt vorn auf WTB Vilidingens umgerüstet......genau so problemlos!
Wobei,wenn ich so drüber nachdenke fällt mir ein das die Schwalbe bei der Montage mehr Überredungskunst gebraucht haben.o_O
 
Ich fahre Maxxis Ardent auf Notubes Felge. Der Ardent ist kein Tubeless oder TL ready Reifen, die Flanken sind eher "Zäh".
Meine Erfahrung mit der Kombo + der Stan Dichtmilch ist, dass man initial auf jeden Fall einen Kompressor braucht, und auf gut 4 Bar aufpumpen muss, danit er abdichten mag. Trotz schwenken und drehen hat er darauf nicht dicht gehalten (am nächsten Tag platt).

Habe dann neu gepumpt und bin 10 min durchs Quartier gefahre, seit da hält er super.

Gruss
 
Seitenwände des Reifens vorher von innen mit Klarlack besprühen = Keine Löcher an den Flanken, Reifen dicht

Der Tip kommt genau zum richtigen Zeitpunkt...ich will nämlich morgen einen Schwalbe Performance montieren und hatte deshalb schon etwas Bauchschmerzen wegen der Seitenwände...aber das teste ich ;) kann ja nicht viel schief gehen...

Reifen 'auf links' ziehen und dünn einsprühen sollte ja reichen?
 
also ich hab transparenten srühlack von würth da...den werd ich einfach mal testen ;)

p.s. um noch was zum thema beizutragen, tesa 4224 in 19 od. 25mm breite ist ne prima alternative zum yellow-tape...kosten <4eur/66m, reicht für ca. 30 felgen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Infos. Ich denke, der Lack müsste zumindest in Grenzen elastisch sein.

Dachte gerade an Sprühpflaster :D aber das ist unverschämt teuer....
 
sh¡t... die idee wollt ich auch grad loswerden :D
noch nie solcherlei hilfsmittel, glücklicherweise, benötigt, da zur not zwei kompressoren zur verfügung stehen. problemchen gab's bisher eigtl. immer nur beim aufpumpen; bis auf den alten mountain king, aber der war eh bekannt für seine siebartige flanken...
 
Wie sieht es aus wenn man unterwegs einen Platten bekommt?
Einfach milch nachfüllen ?
Oder Schlauch montieren?
wenn das Dichtmittel noch flüssig ist, sollte der Platten ja in den meisten Fällen verhindert werden. Wenn es einen dann doch mal erwischt ist es am einfachsten einen Schlauch einzuziehen, um den Rest kümmert man sich dann wenn man wieder zu Hause ist.
 
Wenn der eine oder andere Reifen nicht mit der Milch die man hat dicht wird, kann es auch daran liegen, dass die Milch nicht zum Reifengummi passt. Auf einer der paar hundert Seiten langen Threads gab es irgendwo eine Tabelle, wo Einer seine Erfahrungen zusammengeschrieben hat. Meine Erfahrung ist, dass man es ohne Kompressor besser nicht probieren sollte. Wenn die Felge nämlich ein etwas tieferes Bett hat, bekommt man mit der Standpumpe niemals genug Luft auf einmal in den Reifen, um ihn weit genug gegen die Felgenflanke zu drücken und dann hat man Sauerrei. Aus Gewichtsspargründen sollte man übrigens auch nicht auf die Idee kommen auf TL umzurüsten. 90 ml Milch mit Ventil sind auf jeden Fall schwerer als ein Leichtschlauch. Es rollt nur etwas besser. Und nach dem, was ich hier so gelesen habe, muss man normalerweise alle 3 Monate Milch nachfüllen , damit es dicht bleibt. Aus Gewichtsgründen müsste man dann schon wieder die alte Milch vorher raus lassen. Mein Fazit: Nur was für Leute, denen es auf jedes Watt ankommt und die jede Menge Zeit haben.
Ich habe jetzt zwar NoTubes Milch zu Hause und mittlerweile auch NoTubes Felgen und Ventile. Aber meine Conti Trail King gehen selbst mit Schlauch nur äußerst schwer auf die Felge.

Hat Jemand einen Tipp, was man auf den Reifen drauf schmieren kann, damit er gut flutscht?
 
Die alte Milch trocknet nach 3 Monaten und wieg dann so gut wie nichts mehr. Es muss auch nicht mehr so viel Mich wie beim Erstem mal eingefüllt werden.

Was eben nervt:
- Preise für die Milch (total Überteuert für einen Verbrauchsartikel), das führt dazu, dass man sich den Reifenwechsel gut überlegt
- Klebeband in Verbindung mit dünner Flüssigkeit und engen Reifenwülsten ist Mist
==> Ich hoffe das Notubes mal ein paar ordentliche Stöpsel für die Felgenbohrungen entwickelt, die nicht kleben, letztere aber ordenlich verschließen, wie bei Specialized z.B.

Das wäre in ein paar Jahren sicherlich dann Standard...
 
so, der erste Schwalbe performance ist drauf...ging besser als gedacht. der würth-sprühlack hat sich aber nicht so als geeignet erwiesen.
als ich den reifen mit schlauch hab ploppen lassen, hat er sich in weißen flocken wieder gelöst :( wär aber wohl auch nicht von nöten gewesen. hab nur vorher die innenseite eingepinselt und beim montieren die felegenhörner...keine extra milch in flüssiger form, trotzdem schon gut dicht...
 
Hallo,

reicht es wirklich alle 3 Monate Milch nachzufüllen oder sollte man das öfter machen?
Also aufziehen ist deutlich mühsamer, dann aber rentiert sich das, weil Pannenärmer und leichter?

Ich überlege grade, ob sich das für mich als wenigfahrer lohnt.
 
Braucht man überhaupt nur nachfüllen, wenn man den vollen pannenschutz will...ich hab immer notfallset aus schlauch, pumpe und milch dabei und fülle nur nach wenn er wirklich platt ist und dann auch nur wenig, so dass das loch wieder dicht ist...war letztes jahr 2x der fall...
 
Hallo,

reicht es wirklich alle 3 Monate Milch nachzufüllen oder sollte man das öfter machen?
Also aufziehen ist deutlich mühsamer, dann aber rentiert sich das, weil Pannenärmer und leichter?

Ich überlege grade, ob sich das für mich als wenigfahrer lohnt.


Dann nim Dir den Vorsatz mehr zu fahren.
 
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