Tubeless vs Schlauch

Ich würde nie wieder auf Schlauch+ Reifen wechseln.

Ich fahre jetzt seit ca 1,5 Jahre ZTR Alpine mit RaRa HR und RoRo VR und ich hatte seither nie mehr eine Reifenpanne.
Ich kann mit weniger Luftdruck fahren und habe in der Kurve den Eindruck, der Reifen läuft stabil.
Meine letzte nennenswerte Reifenpanne hatte ich beim Tegernseerennen mit Schlauch im Reifen, was mich so verärgert hat, dass ich wenige Tage nach dem Rennen die Laufräder umgestellt habe.

Ob früher mit Latexschlauch oder sehr leichten oder auch mit Standard- Schläuchen (meistens von Schwalbe), alle paar Tage verlangte der Reifen nach Luft.
Die Pumpabstände sind mit "Milchreifen" bei mir doppelt so lang.
Ich prüfe ca alle sechs Wochen am Ventil (Ventil rausdrehen und stärker auf die Flanke vom luftlosen Reifen drücken) ob die Milch noch lebt oder vertrocknet, bezw. verlustigt ist.
Gerade hier im Süden Bayerns sind viele Dornenbüsche in den Wäldern, die mit Milch im schlauchlosen Reifen keine Probleme mehr verursachen.

Nach meiner Rechnung ist die Schlauchlosvariante etwas teurer, wenn ich alle Bestandteile und den Reifenverschleiß bewerte, das mag aber auch an dem Fabrikat liegen, dass die faktische Laufleistung mit Schlauchlosreifen etwas kürzer ist.

Vom Gewicht her nehmen sich beide System wenig. Anfangs war meine Schlauchlosausführung etwas leichter, nach zwei- drei Mal Milch nachkippen konnte ich keinen Gewichtsvorteil ausmachen.

Ich fülle die Milch (aktuell bin ich sehr zufrieden mit der NOTUBES Tire Sealant Suppe) mit einer großen Spritze in die vom Einsatz befreiten Ventile. Das funktioniert vollkommen Problemlos. Kein Schmutz, wenig Gestank. Das erledige ich sogar in der Wohnung, wo auch die Bikes gelagert werden.

Leider haben die Reifen oft eine starke Qualitätschwankung und somit benötigt der eine Reifen wenig Milch um dauerhaft dicht zu sein, der andere schwitz am Anfang die weiße Suppe sichtbar aus der Flanke, bis er letztlich dann auch dicht wird.
Ich hatte noch nie probleme beim Aufziehen oder im Dauerbetrieb.
Mir reicht immer eine ordentlichen Standpumpe aus, wobei das je nach Felgen/ Reifenkombination sehr unterschiedlich erlebt wird, höre ich aus dem Bekanntenkreis.

Klar Empfehlung gegen den Schlauchreifen im cc/ Marathon- MTB - Bereich, von meiner Seite aus.
 
Ich würde nie wieder auf Schlauch+ Reifen wechseln.

Meine letzte nennenswerte Reifenpanne hatte ich beim Tegernseerennen mit Schlauch im Reifen, was mich so verärgert hat, dass ich wenige Tage nach dem Rennen die Laufräder umgestellt habe.

Kenn ich und würde ich auch nicht mehr :) Bei mir wars allerdings kein Rennen, sondern eine normale Tour. Unterwegs nen Platten gehabt, Ersatzschlauch eingebaut, festgestellt das der auch kaputt war, mit dickem Hals nach Hause geschoben und ein paar Tage später neue UST-Laufräder gekauft...
 
Ich würde mal ganz frech behaupten das Oko,Doc Blue alt und TT-Seal mehr oder weniger alles das selbe ist und zwar länger hält aber auch schlecht dichtet, während die Latexbasierten wie Stan,Revoseal etc besser dichten aber nach ca. 6 Monaten austrocknen.QUOTE]

...nie wieder oko...!
(ich glaub aber das dauert keine 6 monate...)
 
Tubeless hat unbestrittene Vorteile. Sorglos & Wartungsfrei ist's aber eben nicht: Milch ist regelmäßig nachzufüllen, da die im Reifen befindliche aushärtet.

Mein Gedanke dazu: Wenn die Milch mit der Zeit aushärtet (weil einige Bestandteile u.a. durch die Reifenwand diffundieren) sollte es doch reichen, wenn man rechtzeitig diese Bestandteile (hauptsächlich Wasser??) wieder auffüllt, oder?:confused:

Eigentlich müsste das Auffüllen von Milch mit allen Bestandteilen überflüssig bzw. Verklumpen der festen Bestandteile im Reifen so zu verhindern sein?!
 
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Ich würde mal ganz frech behaupten das Oko,Doc Blue alt und TT-Seal mehr oder weniger alles das selbe ist und zwar länger hält aber auch schlecht dichtet, während die Latexbasierten wie Stan,Revoseal etc besser dichten aber nach ca. 6 Monaten austrocknen.
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Doc Blue und Stan's sollten identisch sein - vom Preis mal abgesehen.
 
Mein Gedanke dazu: Wenn die Milch mit der Zeit aushärtet (weil einige Bestandteile u.a. durch die Reifenwand diffundieren) sollte es doch reichen, wenn man rechtzeitig diese Bestandteile (hauptsächlich Wasser??) wieder auffüllt, oder?:confused:

Eigentlich müsste das Auffüllen von Milch mit allen Bestandteilen überflüssig bzw. Verklumpen der festen Bestandteile im Reifen so zu verhindern sein?!

Die flüssige Komponente diffundiert bzw. fließt durch Löcher und Poren. Die festen Bestandteile setzen sich dabei an der Reifenwand ab um dort zu dichten. Beim Conti ist dieser Effekt wesentlich deutlicher zu sehen, als z.B. bei einem Maxxis Reifen. Entsprechend musste ich beim Baron wesentlich häufiger Milch nachkippen. Die Dichtwirkung der "alten" Milch war aber nicht schlechter als bei frischer, entsprechend glaube ich nicht, dass sich bei der Milch das Verhältnis von flüssigen zu festen Anteilen mit der Zeit wesentlich verändert...

Mal angenommen das Wasser ein passendes "Verdünnungsmittel" wäre (was nicht klar ist), dann wäre die Dichtwirkung bei einem Reifendefekt gleich Null, weil ja keine oder nur sehr wenige festen Bestandteile vorhanden sind...

Kipp einfach Milch nach, das hat sich bewährt und wenn der Reifen wesentlich länger hält als die Milch, dann fährst du einfach zu selten... :aetsch:
 
Die flüssige Komponente diffundiert bzw. fließt durch Löcher und Poren. Die festen Bestandteile setzen sich dabei an der Reifenwand ab um dort zu dichten. Beim Conti ist dieser Effekt wesentlich deutlicher zu sehen, als z.B. bei einem Maxxis Reifen. Entsprechend musste ich beim Baron wesentlich häufiger Milch nachkippen. Die Dichtwirkung der "alten" Milch war aber nicht schlechter als bei frischer, entsprechend glaube ich nicht, dass sich bei der Milch das Verhältnis von flüssigen zu festen Anteilen mit der Zeit wesentlich verändert...

Mal angenommen das Wasser ein passendes "Verdünnungsmittel" wäre (was nicht klar ist), dann wäre die Dichtwirkung bei einem Reifendefekt gleich Null, weil ja keine oder nur sehr wenige festen Bestandteile vorhanden sind...

Kipp einfach Milch nach, das hat sich bewährt und wenn der Reifen wesentlich länger hält als die Milch, dann fährst du einfach zu selten... :aetsch:

Hm, Deine Antwort wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet...

Wieso soll die Milch an der (intakten) Reifeninnenwand dichten? Tut sie das nicht erst (und besser), wenn sie irgendwo Kontakt zur "Außenwelt" bekommt?
Ist das Absetzen an der Reifeninnenwand nicht nur ein Nebeneffekt davon, dass die flüchtigen/flüssigen Bestandteile diffundieren und die übrigen dabei zurücklassen?

Kein Wunder, dass eine dickflüssigere Milch besser dichtet -bis zu dem Punkt wo sie so dickflüssig ist, dass sie die defekte Stelle irgendwann nicht mehr erreicht; dann natürlich nicht mehr.

Natürlich ändert sich das Verhältnis der flüssigen Bestandteile zu den festen, wenn a) flüssige Bestandteile diffundieren und sich daraufhin b) die festen an der Reifeninnenwand absetzen bzw. sogar einen Latexklumpen im Reifen bilden.

Letzteres will ich mit dem Nachkippen von flüssigen Bestandteilen verhindern. Wenn die Milch so dünnflüssig geworden ist, dass sie nicht mehr abdichten kann, dann hat man sie zu stark verdünnt -> Bedienungsfehler.
Wobei es mir ja nicht ums (weitere) Verdünnen geht, sondern um das Beibehalten der ursprünglichen Konsistenz über die Nutzungszeit.

Überspitzt dargestellt hätte man -wenn man immer Milch nachkippen würde- lt. Deiner Darstellung irgendwann einen "Vollgummireifen". Weder das, noch der Latexklumpen im Innern des Reifens können Sinn und Zweck der Sache sein.
So gesehen nutzt das Nachkippen von Milch nur den Herstellern derselben...

Da in sämtlichen Tutorials von diesem Latexklumpen die Rede ist und die Hersteller der Milch eine Haltbarkeit von zwei bis neun Monaten attestieren, verstehe ich Deine Aussage mit dem "dann fährst du zu selten" nicht.
Hält bei Dir ein Reifen weniger als zwei Monate? Und gehörst Du zu den wenigen, die nur ein einziges (Fahr)Rad in Gebrauch haben?o_O
 
Wieso soll die Milch an der (intakten) Reifeninnenwand dichten? Tut sie das nicht erst (und besser), wenn sie irgendwo Kontakt zur "Außenwelt" bekommt?
Wenn man beachtet, dass im und außerhalb vom Reifen Luft ist, wäre diese Aussage eher falsch.
Eher verklumpt diese, während sie mit hohem Druck durch die Öffnung strömt. Aber genau weiß
ich es leider nicht.

Wenn die Oberfläche der Reifeninnenseite rau / porös genug ist, sollte eine Ablagerung ohne
Probleme möglich sein.

Eigentlich müsste das Auffüllen von Milch mit allen Bestandteilen überflüssig bzw. Verklumpen der festen Bestandteile im Reifen so zu verhindern sein?!
Die Bildung einer Koralle entsteht, wenn man eine Art Aktivator (bestimmt das falsche
Wort dafür) hat; zum Beispiel einen Schmutzpartikel, an dem sich Kristalle oder Ähnliches
anhaften.
 
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Die Bildung einer Koralle entsteht, wenn man eine Art Aktivator (bestimmt das falsche
Wort dafür) hat; zum Beispiel einen Schmutzpartikel, an dem sich Kristalle oder Ähnliches
anhaften.

Musste lange nachdenken, aber heute an der Arbeit ist es mir eingefallen: "Kristallisationskeim" heißt das :)

Was hältst Du denn von der Theorie, dass durch Wiederauffüllen der diffundierten Anteile der Milch die Bildung einer "Koralle" verhindert oder zumindest stark verzögert werden kann?

Ich hörte an anderer Stelle über einen Faden hier im IBC Forum, wo man sich rege über die Zusammensetztung (auch eigener Mischungen) austauscht -allersings eher für Chemie-Studenten geeignet ;)
Mir wäre es den Versuch, den Inhalt wenigstens ansatzweise zu verstehen, wert...
 
Musste lange nachdenken, aber heute an der Arbeit ist es mir eingefallen: "Kristallisationskeim" heißt das :)
Oh, Danke! :)

Was hältst Du denn von der Theorie, dass durch Wiederauffüllen der diffundierten Anteile der Milch die Bildung einer "Koralle" verhindert oder zumindest stark verzögert werden kann?
Rein von der Theorie heraus, denke ich, dass das Nachfüllen von Wasser zuerst einmal
nur die idealen Fließeigenschaften aufrechterhält. Durch den höheren Anteil von Wasser
verlangsamt sich wahrscheinlich auch das Wachstum der Koralle etwas.

Bestimmt wäre es sinnvoller ein Mittel hinzuzufügen, dass die Teilchen der Dichtmilch
im Reifen nicht verbinden lässt (Ummantelung oder eine abstoßende Ladung) und in der
Schwebe hält (falls es sich absetzen sollte). Sobald die Dichtmilch den Durchstich
durchströmt, muss diese Eigenschaft jedoch unterbunden werden.
 
Wieso soll die Milch an der (intakten) Reifeninnenwand dichten? Tut sie das nicht erst (und besser), wenn sie irgendwo Kontakt zur "Außenwelt" bekommt?

Ist das Absetzen an der Reifeninnenwand nicht nur ein Nebeneffekt davon, dass die flüchtigen/flüssigen Bestandteile diffundieren und die übrigen dabei zurücklassen?

Wenn du mal nen Conti Reifen mit Milch fährst und das mit nem Maxxis oder Schwalbe vergleichst, dann verstehst du was ich meine... Ein "normaler" Fahrradreifen ist einfach nicht dicht, dafür ist er einfach zu dünn!

Die Milch "reagiert" nicht mit Luft. Die Abdichtung erfolgt rein mechanisch. Die Latexbrocken sind größer als die Undichtigkeit und werden durch den Innendruck in die undichte Stelle gedrückt und dichten diese damit ab. Deshalb bleibt bei jedem Reifen Latex auf der Innenfläche zurück.

Milch ist ein Verschleißteil, wie Kettenöl. Irgendwann merkt man das zu wenig drin / drauf ist und man füllt nach. Über die Haltbarkeit muss man sich dagegen keine Gedanken machen... Wenn ich einen Tublessreifen runter schmeiße, kommt die alte Milch bei mir sogar wieder den neuen Reifen. Funktioniert 1A selbst wenn die "alte" Milch ein halbes Jahr auf den nächsten Einsatz rumsteht...
 
Die Milch "reagiert" nicht mit Luft. Die Abdichtung erfolgt rein mechanisch. Die Latexbrocken sind größer als die Undichtigkeit und werden durch den Innendruck in die undichte Stelle gedrückt und dichten diese damit ab. Deshalb bleibt bei jedem Reifen Latex auf der Innenfläche zurück.
Die Abdichtung entsteht durch das verdampfen der flüchtigen Inhaltsstoffe der Flüssigkeit.
Hierfür ist ein starker Luftstrom von Nöten, der bei einem Leck entsteht.
 
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