Bitte um Fazit, ich werfe meine E-Mail-Adresse nicht allen hergelaufenen Zeitungen hinterher
https://praxistipps.chip.de/wegwerf-email-adressen-diese-anbieter-gibts_1674Sollte dem gemeinen Aluhuträger doch bekannt sein???
Der nächste Schweizer Lockerungsschritt wird die Verhältnisse hierzulande noch stärker den schwedischen angleichen. Die Science Task Force hält dazu in ihrem Bericht fest: «Nach dem 8. Juni (wenn Schwimmbäder, Theater, Kinos, Schulen der Sekundarstufe II, Zoos, botanische Gärten sowie Bergbahnen wieder öffnen, und wenn Ansammlungen von mehr als fünf Personen wieder erlaubt sind) werden die schweizerischen und die schwedischen Massnahmen praktisch identisch sein.»
Der schwedische Sonderweg ist umstritten. Bei den Covid-Infektionen wird derzeit eine Verdoppelungszeit von 43 Tagen ausgewiesen, die Anzahl der Todesfälle pro Million Einwohner ist überdurchschnittlich – vor allem im Vergleich mit anderen skandinavischen Ländern. Annika Linde, die als Vorgängerin des Chef-Epidemiologen Anders Tegnell für die Bekämpfung der Schweinegrippe und von Sars zuständig war, hatte die schwedische Strategie ursprünglich unterstützt. Nun hat sie angesichts der vielen Todesfälle jedoch ihre Meinung geändert. «Wir sehen langsam, dass das schwedische Modell vielleicht nicht in jeder Hinsicht das schlauste war», sagte sie in der schwedischen Zeitung «Dagens Nyheter». «Es war ein klares Fehlurteil.» Ihrer Meinung nach hätte es rückblickend einen Lockdown gebraucht. «Ich denke, wir hätten mehr Zeit benötigt, um uns vorzubereiten. Wenn wir früher zugemacht hätten, hätten wir sicherstellen können, dass wir über die Mittel verfügen, die Schwachen zu schützen.»
Vom Vorwurf, die schwedische Strategie verfolge auf Kosten der Schwachen das Ziel der «Herdenimmunität», will Chef-Epidemiologe Anders Tegnell nichts wissen. Johan Carlson, der Generaldirektor der schwedischen Gesundheitsbehörde, hatte Mitte Mai gegenüber dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» erklärt: «Wir nähern uns [der Herdenimmunität] hoffentlich an, vielleicht im Juni.» Tegnell widerspricht auf dem Radiosender BBC: Diese Durchseuchung eines wesentlichen Teils der Bevölkerung entspreche nicht der schwedischen Strategie. Vielmehr treffe die Epidemie verschiedene Länder unterschiedlich, sodass jede Regierung ihre eigenen Entscheidungen fällen müsse – erst die Zukunft werde zeigen, welche davon richtig gewesen seien. Brisant: Bei lediglich 7,3 Prozent der Einwohner Stockholms wurden bis Ende April Antikörper auf das Coronavirus nachgewiesen. Das zeigt eine neue Studie der schwedischen Gesundheitsbehörde. Die geringe Durchseuchung weckt Zweifel an der Strategie Schwedens im Kampf gegen die Pandemie. Tegnell räumte ein, dass der Wert «ein bisschen niedriger liegt, als wir dachten». Allerdings spiegele die Zahl die Situation von vor drei Wochen wider. Er gehe davon aus, dass sich mittlerweile etwa 20 Prozent der Einwohner Stockholms mit dem Virus infiziert hätten, so Tegnell.
Es ist es noch zu früh, um über Erfolg oder Misserfolg der staatlichen Covid-Strategien zu urteilen. Dennoch lässt sich festhalten, dass der Schweizer Lockdown offenbar eine Eindämmung des Coronavirus bewirkt hat, und dass die mittelfristigen Aussichten für die Wirtschaft sich hierzulande nicht wesentlich von Schweden unterscheiden – dem Land, das auf einen Lockdown verzichtete.