Überlegungen "Longdistance Reiserad"

Downhillsocke

Dr. DH
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Bike der Woche
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Hallo, ich bräuchte ein paar Tipps, welches Konzept für mich am besten passen würde. Ich plane mit einem Arbeitskollegen ein paar Themenradwege abzureißen. Gesamtlänge immer so 300-450 km mit angepeilten Tages-KM von 80-120.

Wäre ein eher sportlicher Randonneur mit Rennradlenker oder ein eher klassischer Trekker/Tourer in 700c/29" das Mittel der Wahl, um möglichst entspannt aber zügig durchzukommen? Worauf sollte man bei der Geo achten? Oder vielleicht so ein neumodisches Gravelbike mit diesen Taschen hinter dem Sattel und im Rahmendreieck?

Randbedingungen:

  • Leichte Gepäckmitnahme muss möglich sein (Übernachtungen in Pension)
  • Untergrund 50% Asphalt, 50% leichtes Offroad/Waldautobahn
  • mittelmäßiger Trainingszustand der Beteiligten
  • einigermaßen StvO Eignung

Erfahrungen habe ich bereits mit einem Salsa Vaya als Randonneur-Aufbau und nun die letzten Jahre ein Cube Trekkingrad mit 1x12 Antrieb.
 
Cube Nuroad
Rose Backroad
Bulls Daily Grinder
usw
Falsch machen kann man wohl mit keinem etwas. Ob Dropbar oder Flatbar solltest du aber selber wissen, Bar Ends und Inner Ends sind natürlich auch eine Möglichkeit.
Groß Gedanken würde ich mir aber nicht machen, wenn du bequem darauf sitzt ist alles gut. Es gibt schließlich auch Menschen die mit einem 100€ Rad eine Weltreise machen.
Was ist mit deinem Cube?

Ich habe zb. aus einem Cube Hyde 2019 meinen Ersatz fürs Auto gebastelt.
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Zuletzt bearbeitet:
Da dürftest Du Dich selbst ein wenig falsch eingeschätzt haben. Wenn die 300-450km in "one go" wären, würden wir von einem "Longdistance Ride" sprechen. So sind das normale Tagestouren, die Du mit fast jedem beliebigen Touren Velo machen kannst.

Kauf, worauf Du Dich am wohlsten fühlst.
 
Also ich habe mittlerweile bei wechselnden Untergründendie besten Erfahrungen mit kleinen Laufrädern gemacht. Also 650b und noch besser 26" und etwas mehr Volumen. Dabei sind Herse Reifen die Macht. Etwas teuer, aber man bekommt das Grinsen beim fahren nicht mehr aus dem Gesicht....
Rennlenker brauchte ich nie, ich habe eigentlich nie im Unterlenker gegriffen. Als Tipp...
 
Hallo

Wir versuchen jedes Jahr mindestens einmal solche Runden zu fahren. Sowohl Länge als auch Pensum pro Tag treffen es ganz gut, immer auch in Abhängigkeit der Höhenmeter.
Meine Angebetete fährt sowas mit einem Orbea Vector 30, ich mit einem Canyon Roadlite. Sie ist vorher einige Touren mit einem klassischen Trekkingrad gefahren. Beide Räder sind mit Flatbar versehen, bei mir sind kleine Barends drauf. Bei mir ist es deswegen ein Flatbar weil der bei der Bestellung drauf war :) und ich bisher mit den ausprobierten Dropbars nicht warm geworden bin. Für das Gepäck verwenden wir klassische Seitentaschen am Gepäckträger. Das passt für uns sowohl vom Platz als auch der Handhabung. Es ist alles fix verstaut, vor Regen und Staub geschützt und kann leicht abgenommen werden. Während der Fahrt und bei kleinen Stopps sind die Taschen mit einem sehr einfachen Schloss gesichert. Das dient nur gegen Gelegenheitslangfinger die ohne Werkzeug unterwegs sind. Bei den Reifen verwende ich Continental Grand Prix 4000 (ich glaube in 32mm Breite, ich müsste jetzt echt nachsehen). Mit den Reifen fahre ich alles was Asphalt, feste geschotterte (Rad)wege und bei mir in die Kategorie Forstautobahn fällt. Rumpelt es mehr wäre ein breiterer Reifen manchmal ganz nett.

Die von dir angesprochenen Räder klingen doch schon danach als würden die genau passen. Was geht dir dabei ab?
 
Ob du einen Rennlenker oder einen Flatbar bevorzugst, ist rein persönliche Vorliebe. Ich finde halt vor allem bei Gegenwind und zügigen Fahrten ist ein Dropbar angenehmer. Flatbar hat für mich nur den Vorteil von besserer Kompatibilität zu sämtlichen Bremstypen, Schaltungstypen usw. (bei STI Schalthebeln am Dropbar wird man da etwas eingeschränkt). Ansonsten würde ich immer einen Dropbar nehmen mittlerweile (außer am MTB).

Wenn du was neues kaufen willst/musst, würde ich mir das Fuji Touring LTD mal ansehen. Das ist recht günstig, hat einen hochwertigen und leichten Stahlrahmen, und ist ausgereift.
Ansonsten kann man aber auch ein 90er Jahre MTB oder 90er Jahre Crossbike für sowas umbauen. So würde ich es vermutlich machen :D
 
Danke für eure Antworten. Irgendwie hat das Benachrichtigungssystem nicht funktioniert und ich habe erst jetzt wieder hier rein geschaut. Gegen mein Cube spricht eigentlich nur, dass es von der Reifenbreite stark limitiert ist und ich mal Bock auf was neues habe. Das Salsa Vaya war bei der Reifenbreite mit max 38mm (mit Schutzblechen) noch mal extremer.

Nach einigen Überlegungen bin ich jetzt eigentlich bei einem 29er MTB Hardtail angekommen. Vorzugsweise Rahmen und Gabel aus Stahl, Alu geht aber auch. Da könnte ich viele Teile mit rüber nehmen und könnte mir auch die eh nicht lieferbaren Rennradgruppen sparen. Allerdings ist nicht jeder MTB Rahmen auch gut als Reiserad geeignet, was Befestigungspunkte für Gepäckträger etc angeht. Die meisten Sachen sind auch hier aktuell nicht lieferbar. Für flexible Sitzpositionen habe ich auch die schon oben erwähnten Inner Bars von SQLab entdeckt. Somit kann ich auch den Flatbar behalten. Nun müsste nur noch ein guter Rahmen mit Gabel in meiner Größe lieferbar sein. Ein neues Laufrad mit Nabendynamo in 110x15 wird dann natürlich auch noch fällig.

Mögliche, aber nicht lieferbare Rahmen die ich jetzt so gefunden habe wären das Salsa Fargo (in schweineteurem Titan sogar lieferbar), das Surly Karate Monkey und das Velotraum Iron. Von Trek gäbe es noch was in 29+ (Nachfolger vom Stache) aber auch nicht lieferbar.
 
Hast du mal nach dem Salsa Marrakesch ausschau gehalten? Gehen auch breie Reifen und ist ein richtiges Reiserad.
Anhang anzeigen 1279250
Das Marrakesch habe ich mir angeschaut. Gibt's bei Bike Components auch lieferbar. Allerdings ist die Geo schon sehr sportlich (Stack/Reach Verhältnis) und auf einen Dropbar ausgelegt, das hat mir nicht gefallen. Ich weiß gar nicht, warum Salsa das so gemacht hat, bei diesem Einsatzgebiet (World Travel).
 
Also hab eines mit Dropbar-Geo(schwarz) und eins Flatbar-Geo (grün). Bin die Dropbar-Geo ma mit MTB-Lenker gefahren, das geht auch gut.
 
Ich weiß gar nicht, warum Salsa das so gemacht hat, bei diesem Einsatzgebiet (World Travel).
Das hat Tradition ;) In England aber auch in den USA sind Reiseräder seit jeher mit klassischem Rennlenker bzw. randonneurmäßig ausgelegt. Umgreifkomfort, effizientere Sitzposition, Style! (Klar, Geschmackssache) Ehrlich gesagt, habe ich das immer schon bewundert und mich gefragt, warum man in Kontinentaleuropa seit ca. den 80ern, was den Mainstream betrifft, selbst für dezidierte Reiseräder quasi ausschließlich auf die Trekkingbike-Besenstiel-Bauweise setzte - zumal diese Radart sowieso hauptsächlich auf gut befestigten Wegen beschränkt blieb. Gefährliche Mutmaßung: Wahrscheinlich weil man damals annahm "Woah.. Trekking..ist ja hipp.. Verkauft sich als neu aus US of A (von wegen) wie von selbst... Wie'n Mountainbike light.. zum Wandern!! Knaller!!!110 Das Rennrad-Zeugs fahren doch nur noch Alte und Stehengebliebene" :D

Mittlerweile läuft dem der Zeitgeist ja wieder konträr entgegen. Teile wollen verkauft werden.

Sorry, 'ne Lenkerdiss-kuss-ion wollte ich jetzt allerdings nicht lostreten :hüpf:
Ich sag auch nicht, der Krummbügel hätte ausschließlich Vorteile - eben je nach Einsatzzweck (z.B. Übersicht, Kontrolle, Kosten/Kompatibilitäten)...
 
effizientere Sitzposition
Egal welcher Basislenker, Aero-Bars drauf und die Sitzposition ist am effizientesten. Wenn die vom Stack her hoch genug sind ist es dazu noch sau bequem. Macht man jetzt noch die Lenkertasche längs drunter hat man ne top Mischung aus bequem und aerodynamisch günstig.
 
@McDreck
Guter Einwand! Weißt du zufällig, ob man das "Profile Design Aerobar Bracket Riser Kit" auch unter Nicht-Profile-Stangen anbringen kann? Ist ja theroret. immer die gleiche Befestigungsart, wenn wohl auch nicht immer exakt die gleichen Maße... Oder sind (Dir) sonstige Alternativen bekannt?
Kann ich Dir nicht sagen. Ich würde da nicht experimentieren. Das Zeug muss fest sein oder es besteht Unfallgefahr. Wenn die Abstände der Bohrungen identisch sind, sollte das aber universell funktionieren. Dafür hat man ja Normung.

Luxuriöse Alternative wäre vielleicht Redshift mit Clip-On-System.

Ich hab die hier von Profile Design mit 40mm Riser. Könnte noch etwas mehr sein wegen mir. Die Bars selber sind sehr gut. Sehr weiter Einstellbereich, was vor allem bei den Ellbogenauflagen viel ausmacht. Kein Vergleich zu dem eigentlich zu kleinen Billig-Auflieger, den ich zum Testen hatte.
 
Heute habe ich das Ogre fertig aufgebaut. Es ist noch nicht ganz perfekt, ich muss noch längere Befestigungsstreben für den Racktime Gepäckträger bestellen, damit dieser auch horizontal ausgerichtet ist. Was mir auch noch nicht so gefällt: die SKS Blümel neigen schon ein wenig zum Flexen, da kriegt man in den Kurven mit. Kenne ich so nicht von den Contec-Schutzblechen, die ich vorher hatte. Gibts da irgendwie einen Trick, wie man die Dinger steifger kriegt? Könnte an diesen Plastiklaschen liegen, wo das Schutzblech mit den Streben verschraubt ist. Die SQLab Inner Bars sind echt angenehm und man hat volle Kontrolle über die Bremse. Ansonsten ist der erste Fahreindruck sehr angenehm. Ggf. werde ich noch die Laufräder umbauen, auf eine Boostnabe hinten und auf Felgen mit mehr Maulbreite, die aktuellen haben nur 17 mm.

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