In Schottland (Bzw. UK generell) hab ich das gesehen:
Gibt's auch hier in etwas abgewandelter Form (
http://goo.gl/maps/pTxhX). Allerdings scheitert das Konzept häufig an den Autofahrern, welche manchmal nicht tolerieren wollen , dass ihnen ein Radfahrer plötzlich die Pole Position an der Ampel wegnimmt. Habe da schon ein paar fragwürdige Erlebnisse gehabt, am schlimmsten, wenn man sich gerade links einordnen will und die Ampel dabei auf Grün springt.
Lösungen gegen Rechtsabbiegeunfälle gibt es viele:
a) keinen Radfahrer mehr rechts neben den Kfz-Verkehr leiten, also auch Abschaffung von § 5.6
Mich würde es nicht sonderlich stören, ein Großteil der Radfahrer sieht sich selbst aber nicht als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer und ist lieber auf Rad- und Gehwegen unterwegs, obwohl diese natürlich objektiv unsicherer sind.
b) andere Ampelschaltung für Radverkehrsanlagen
Wie oben geschrieben ginge dies am Besten, wenn es an allen Ampeln gleich wäre. Schon jetzt ist es eher eine Lotterie, welche Ampel gilt, dann noch zu schauen, ob Fahrbahn- und Radlerampel gleich geschaltet sind, macht es nicht einfacher. Hier (
http://goo.gl/maps/owiFc) etwa ist dies so geschaltet. Zwei Probleme tauchen dabei aber auf - der Abstand der Grünphasen ist zu klein, sodass die Kirschrot-Fahrer eine richtige Gefahr für die Radler sind. Und aus Fahrradfahrersicht ist es an dieser Stelle sinnlos, dass der Kfz-Verkehr zuerst Grün bekommt. hat man dann selbst freie Bahn ordnet man sich nur als letztes in den Rückstau der nächsten Ampel ein, ohne eine Sondersteuerung könnte ich im maximal 20 km/h schnellen Verkehr mitschwimmen.
c) elektronische Sperren beim Abbiegen mit Radlern im toten Winkel
Es gibt viele technische Mittel den Kfz-Verkehr zu disziplinieren (Geschwindigkeitsbegrenzer mitsamt Verkehrsschildleser, Warnton beim zu engen Überholen, Fernlichtabschaltung auch für Radler), einzig fehlt das Interesse für solche teuren Spielereien gegen die mächtige Kfz-Lobby anzukämpfen. Sieht man schon, wenn das Blitzfoto kommt - alles Abzocke, bringt nicht, ich habe alles im Griff, freie Fahrt ... Was wäre wohl los, wenn das eigene Auto nur noch so schnell wie auf den Schildern zu lesen, fahren könnte oder beim Abbiegen für einen Radler, der vielleicht vergessen hat, dass er zwar Vorfahrt aber noch lange kein Recht diese zu nutzen hat, anhalten würde?
Zu den Spaßvögeln mit ihrem Hätte-er-doch-nicht-auf-seine Vorfahrt-bestanden sage ich nichts, da es mir sehr schwer fällt mich in diesem Zusammenhang zu beherrschen. Nur eine Frage, wenn ich mit meinem LKW bei Rot mit Vollgas über die Kreuzung fahren und ein paar Autofahrer erwischen würde, wäre es dann auch deren Schuld, weil sie unbedingt auf ihre Vorfahrt bestanden haben?