Unser erstes Mal (oder als Gravel noch nicht Gravel hieß)

Eine Frage hätte ich aber noch. Ein Anfänger plant unmöglich eine Transalp in dieser Genauigkeit. Du erwähntest Uli Stanciu und die Transalp Chgallenge in einem deiner ersten Posts. Aber hattest du die Vorlage, oder wie bist du zu dieser exakten Streckenführung gekommen?
Viele Verhauer sehe ich in den Tracks nicht. Sind das die Originaltracks von damals, oder hast du die nachgezeichnet?
Die habe ich jetzt beim Schreiben nachgezeichnet. Damals hatten wir die Kompasskarten und die Strecke mit Textmarker farbig hinterlegt.
Die meisten Etappen sind wir zwischenzeitlich mindestens noch einmal gefahren, immer bei anderen Mehrtagestouren. Deswegen sind mir die Etappen präsent und ich kann die schnell aus der Erinnerung zusammenklicken...
 
Auf der gesamten Strecke haben wir keine einzige e-bike Lademöglichkeit gesehen - also fleißig trainieren :)

wart nur ab - die "Elektrifizierung" wird unaufhaltsam voranschreiten ... :i2::i2: ;)
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Klasse Leistung - in 9 Tagen ist das wahrlich kein honigschlecken :anbet:

Vielen dank nochmals für die sehr unterhaltsamen Tage - Sehr gelungener Reisebericht !!! 😍
 
Ein" Landrat " hat sich den Pasubio gegeben?
Da wollte ich gar keinen der unsrigen treffen aus AB/MIL/MSP/MKK ....für die reicht es immer nur zum "Bürgerradeln" mit der Presse....

Die Landratgruppe ist nach meinem Routenvorschlag mit uns mitgefahren und es hat ihnen gut gefallen ;)

Falls sich einer der Leser wieder erkennt :D es war ein schöner Tag mit euch :wink:
 
FAZIT

Immer wieder schön, wenn ein Plan aufgeht...insbesondere, wenn er für den ersten Alpencross doch etwas deppert naiv verwegen war :D

Was mir beim Schreiben aufgefallen ist: Wie viele Details ich noch nach 10 Jahren erinnere. Vielleicht sind es die Fotos, die man öfter mal anschaut? Vielleicht ist es die Mischung aus sinnlicher Wahrnehmung und stundenlanger körperlicher Anstrengung? Was auch immer, solche Erinnerungen sind hochwillkommen :)

Als Graveltour gar nicht so schlecht...
Die Abfahrten sind entweder so leicht, dass man sie auch mit dem Gravel ganz gut berherrschen kann. Oder sie sind so schwer, dass man erst gar nicht in Versuchung kommt (ist aber auch nur am Col de Locia und abschnittsweise auf dem Tognola-Trail der Fall). So bewegt man sich trotz der meist einfachen Pisten viel in hochalpinem Gelände. Näher als am Hochfeiler, im Herzen der Fanes oder vor den Pale di San Martino kann man den Bergen kaum kommen, und das ohne stundenlanges Schieben oder Tragen.

Richtige trails hat es naturgemäß auf dieser Graveltour wenige. Was uns auf wundersame Weise damals überhaupt nicht gestört hat. Was mich wiederum zu der Überzeugung bringt, dass diese ganze Trail-Fixierung nur reine Kopfsache ist, die man auch wieder etwas zurückdrehen kann. Deswegen mein neuer Vorsatz: Schätze den Forstweg auch bergab. Man kann auch ohne trails glücklich sein :cool:

In Summe sind wir in 9 Tagen 562 km und 16.250 Hm gestrampelt. Ein ziemlicher Hatscher, zumal es auf zwei Etappen auch nahe an die 3.000 Hm geht. Der Lohn sind allerdings enorm viele Eindrücke durch die unterschiedlichen Berge (Karwendel, Zillertaler, Dolomiten, Lagorai...) und die unterschiedlichen Kultur- und Sprachräume, die alle ihren ganz eigenen Charme haben.

Der erste Alpencross macht auf jeden Fall etwas mit Dir. Dein Selbstbild bekommt eine neue Facette und du nimmst dich als jemanden war, der selbst große Hindernisse bewältigen kann, beharrlich Tritt um Tritt. Und er macht definitiv süchtig :dope: Aber wem sag ich das...Ihr kennt's ja selber :)

Das unterschreibe ich zu 100 % :daumen::daumen::daumen:
Danke für den tollen Bericht und die schönen Erinnerungen.

"Der erste Alpencross macht auf jeden Fall etwas mit Dir"

Unseren 1. AX haben wir glaub ich einen Tag früher beendet, ich war so k.o., aber ich wollte z.B. unbedingt übers Pfunderer Joch. Am Jahresende haben wir geheiratet. Das Jahr drauf sind wir eine 8 tägige Dolorunde gefahren :)
 
Superschön - Danke für's mitnehmen :)

... und schön zu sehen, dass es eben nicht immer die supertechnischen Trails sein müssen :daumen:
 
Wirklich ein toller Bericht! Und ich muss wirklich über die Höhenmeterleistung staunen, wäre für mich jenseits von Gut und Böse. Das ist alles so flockig locker geschrieben, das soll nicht drüber hinwegtäuschen, dass es in den Dolos meist sacksteil bergauf geht. Siehe 2 Bilder von der Steilstufe nach der Pederü-Hütte. Da hab ich schon ohne Gepäck geschoben. :rolleyes: Aber das steh ich dazu.

Ich glaube, der 1. Alpencross ist immer etwas Besonderes, egal welche Strecke man wählt und ob privat oder organisiert, das Suchtpotenzial ist auf jeden Fall immens. :dope:
 

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Wirklich ein toller Bericht! Und ich muss wirklich über die Höhenmeterleistung staunen, wäre für mich jenseits von Gut und Böse. Das ist alles so flockig locker geschrieben, das soll nicht drüber hinwegtäuschen, dass es in den Dolos meist sacksteil bergauf geht. Siehe 2 Bilder von der Steilstufe nach der Pederü-Hütte. Da hab ich schon ohne Gepäck geschoben. :rolleyes: Aber das steh ich dazu.
Bild 1 müsste die Fanes-Hütte sein und Bild 2 kurz vor dem Limojoch?
Da ist es tatsächlich sacksteil (sicher über 20 %) und zudem viel loser Schotter...Ich glaub ich habs einmal mit dem MTB geschafft, im Sattel zu bleiben.

Liegt noch viel Schnee am Rand. War noch früh im Jahr?
 
Du hast recht.

Eure Höhenmeterleistung wollt ich auch noch erwähnen. Die war damals schon gewaltig :daumen:und hat sich seither nicht verändert, im Gegensatz zu den Bikes :D

Das wär für mich auch nie möglich gewesen.
Unsere Planung war immer ca. 40 bis 70 km und ca. 1500 bis max 2000 hm, aber meist wars auch abhängig von den Hütten, weil wir überwiegend auf den Hütten übernachtet haben.
 
Ja ich bin auch absolut beeindruckt von den locker runtergespulten Tageskilometern und-Höhenmetern! Vielen Dank für den schönen Bericht und die Bilder, hat mich auf jeden Fall zur Planung einer"Gravel- Transalp" oder Trans-Dolomiti inspiriert.

(Nur der Tag von Fanes nach Moena klingt nicht so richtig lecker, quer durch den ganzen Skizirkus im Sommer und das Fassatal runter... da bin ich noch am tüfteln, wie man das anders verbinden kann. )
 
Ja, die Höhenmeter...

Die fielen bei uns auch nicht vom Himmel, sondern da stecken viele tausende Kilometer Training dahinter (am Anfang vorwiegend auf dem Rennrad). Wir fahren die letzten 30 Jahre beide jeweils zwischen 5.000 und 10.000 km pro Jahr. Das bringt dann einfach eine Grundzähigkeit mit sich. Und wenn du dann auch noch knapp über 50 kg wiegst wie meine Frau, wird's berghoch echt unheimlich für die übrigen Beteiligten... :D

Die gute Nachricht: Es braucht weder dieses Trainungspensum, noch diese Tageshöhenmeter, um beim Alpencross glücklich zu werden. Die Berge sind immer schön und wenn man den eigenen Schweinehund überwunden hat, darf man auch auf 1.000 Hm stolz sein ;)
 
(Nur der Tag von Fanes nach Moena klingt nicht so richtig lecker, quer durch den ganzen Skizirkus im Sommer und das Fassatal runter... da bin ich noch am tüfteln, wie man das anders verbinden kann. )
Pralongia kriegst du nicht viel mit vom Skizirkus, das ist echt schön da oben mit 360° Panorama (Puez, Sella, Langkofel, Fanes,...).

Heute würde ich mit dem letzten Lift hoch zur Porta Vescovo und dann in der Bindelweghütte übernachten :love:

Am nächsten Morgen Bindelweg und anschließend eine der vielen Lines im Bikepark nach Canazei runter. Fassatal ist dann schön zum Ausrollen und gar nicht so schlecht...
 
Pralongia kriegst du nicht viel mit vom Skizirkus, das ist echt schön da oben mit 360° Panorama (Puez, Sella, Langkofel, Fanes,...).

Heute würde ich mit dem letzten Lift hoch zur Porta Vescovo und dann in der Bindelweghütte übernachten :love:

Am nächsten Morgen Bindelweg und anschließend eine der vielen Lines im Bikepark nach Canazei runter. Fassatal ist dann schön zum Ausrollen und gar nicht so schlecht...
Danke Dir, das gucke ich mir gleich auf Locus Mal an. Die Gegend kenne ich ja auch schon, die anderen Teile Deiner Route ab Moena noch nicht;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Liegt noch viel Schnee am Rand. War noch früh im Jahr?
Ja, relativ, das war zu Pfingsten 2009. Soweit ich mich erinnern kann, war das in der letzten Mai-Dekade. Oben sind wir ziemlich lang durch den Schnee gestapft und haben und geärgert, da wir tags zuvor extra nachgefragt haben, ob noch Schnee liegt. Egal, schön war´s trotzdem :)
 
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