Wenn du das glaubst, musst du dich wohl nochmal mit der Evolutionstheorie auseinandersetzen. Diese macht sich nach Jahrhunderten und Jahrtausenden bzw. nach vielen Generationen bemerkbar, nicht nach Jahren und Jahrzehnten.
Es gibt schon Teilbereiche, wo eine schnellere Evolution stattfindet.
Für uns Menschen ist meistens wenig Zeit dafür, sprich, bis wir die Veränderungen mitbekommen, ist es auch schon wieder vorbei.
Andererseits, sieh dir unser Essverhalten an. Auch da hat man sich an das weniger hochwertige Essen (mit Zusatzstoffen, Geschmacksverstärker, Emulgatoren usw) gewöhnt. Und manch einer, sogar mehr, können den "Wert" eines guten gesunden Essens gar nicht mehr (wert-)schätzen oder gar schmecken. Da schmeckt der Kaffee aus dem Kühlregal, das künstliche Yoghurt, die zusammengesetzten Fische(stäbchen, Fischburger etc), das mit etlichen Zusatzstoffen angereicherte Brot genau so gut wenn nicht sogar besser, als das (ursprüngliche) Original.
Ok, hat jetzt mit der eigentlichen Evolution nicht ganz so viel zu tun ;-).
Teilweise ist das Körperwachstum schon noch auch in unserer Lebesspanne gewachsen; die Lebenserwartung sowieso.
Außerdem ist die Fortpflanzung des Menschen schon lange nicht mehr von der Anpassung an die Umwelt geprägt. Oder bekommen "kranke" bzw. "biologisch benachteiligte" Menschen etwa keine Nachkommen mehr.
Das stimmt.
Vor allem die Ur-Evolution, also die Fortpflanzung, der Geschlechtsakt, ist dabei auch nicht mehr notwendig, man denke an künstliche Befruchtung, Samenspenden (-aufbewahrung), Leihmütter etc.
So gesehen könnte man aber auch sagen, der Mensch hat sich angepaßt, genauer weiterentwickelt, indem er Personen Leben schenkte bzw ermöglichte, die dies von Natur aus nicht konnten. Man spielt(e) Gott.
[Oder auch eine höherwertige und besser bezahlte Arbeit machen. Was mit (Aus-)Bildung erreicht werden kann.]
Du glaubst an den selfmade millionaire?
Nein, ganz und gar nicht.
Die gibt es, gar keine Frage. Diese stellen aber nicht die Mehrheit oder einen signifikaten Anteil dar. Allerdings haben sie an deren geringen Anzahl verhältnissmäßig viel Geld.
Den mag es vereinzelt geben, aber Bildung und die (soziale) Herkunft geben zum Großteil vor was aus dir wird. Eine freie Entscheidungsmöglichkeit haben nur einige. Wer aus welchem Grund auch immer mal aus dem Rest des sozialen Systems, den wir noch haben, fällt ist draußen. Da kommst du nicht wieder rein.
Sicher nicht jeder, aber den meisten, die es machen würden, wird der Zugang verwehrt. Ich kenne zig Beispiele persönlich.
Dann erzähl bitte.
Ich habe mir dazu auch meine Gedanken gemacht bzw kenne ich die Problematik. So auch die Diskussion um Studiengebühren bzw den freien Universitätszugang.
Ich denke mir, wenn der Staat für Kindergarten, Volksschule, Gymnasium, Abitur etc zuständig ist, also Geld und Ressourcen zur Verfügung stellt, dann sollte er es auch im höheren Bildungsniveau weiter fortführen, wie eben Universitäten oder von mir aus auch Fachhochschulen unterstützen.
Jeder sollte die Möglichkeit haben (zB studieren zu können; Mädchen Mechanikerin, Männer Pädikürer etc). Dann sollte es aber, auf natürliche Weise, ausselektiert werden. Dh wer es nicht schafft, der hört auf. Oder er investiert Zeit und Muße, nimmt eventuell Nachhilfe und schaft dann den Abschluß. Diesen Luxus, dass sich das in den ersten beiden Semestern abspielt und viel Ressourcen und Lehrpersonal benötigt, sollten wir uns als Gesellschaft leisten.
Eine Frage in diesem Zusammenhang wäre halt auch, wie man mit Menschen umgeht, die Deutsch können und in der Schule dann nicht mitkommen. Sollte man, der Staat, Private etc da nachhelfen und rücksicht nehmen? Oder sollte der betroffene selbst schauen, wie er da weiter kommt?
Da würde ich schon andere Maßstäbe bzw Kriterien heranziehen.
Dann aber bitte überall, insbesondere bei Subventionen z.B. der Landwirtschaft oder Industrie. Ich als Mittelständler zahle Unsummen an Steuern und schaue dabei zu wie Multis in der Automobilindustrie etc. trotz massivem Fehlverhalten (Betrug, Ausbeutung...) noch Steuergeschenke bekommen.
Ich glaube wir lassen das Thema lieber. Da würde ich mich, obwohl nicht betroffen, doch zu sehr aufregen.
Ich bin für den freien Markt, für Wettbewerb und Chancengleichheiten. Aber da läuft halt doch zu viel falsch. Und leider wehren sich die Betroffenen nicht gut genug. Vor allem was die Steuergeschenke an die ganz großen betrifft. Ideen und Verbesserungen gibt es ja schon, auch auf EU Ebene. Da müßte denen wirklich mehr Feuer unter dem Hintern gemacht werden. Es kann nicht sein, dass dem kleinen Wirtschaftstreibenden nicht die gleichen Chancen zustehen, wie den ganz Großen (es gab da mal eine Reportage, wo versucht wurde, sich als kleiner Wirtschaftstreibender eine Postkartenadresse zuzulegen bzw als Firma in den Genuß derselben Steuererleichterungen zu kommen wie die ganz Großen; es scheiterte).
Immerhin gab und gibt es ja Bestrebungen, das Ganze nicht ausarten zu lassen, indem zu große Firmen zerschlagen oder aufgetreilt werden (amerikanische Ölgesellschaften, Telefongesellschaften) und jetzt eben die Diskussion um Facebook und Google.
Und genau so etwas sollte beim Wald nicht passieren. Dass sich ein Reicher, eine Gesellschaft, AG, Stiftung etc, einen Wald kauft. Betretungs- und Befahrungsrecht hin oder her. Der Wald, die Alpen, alpines Ödland, Meere, Seen, Wasser sollten Allgemeingut bleiben.
[Man könnte jetzt auch ketzerisch sagen, dass diejenigen, die für Umweltthemen sind (...) auch in der Minderheit sind.]
Ist nicht von der Hand zu weisen und sicherlich das Totschlagargument in jeder Diskussion mit einer rücksichtlosen und intoleranten Person. An dieser Stelle könnte ich dann auch nicht mehr sachlich argumentieren. Der Einwurf, dass sie sich um die Allgemeinheit sorgen und einsetzen, würde nicht verstanden werden.
Letztlich ist die Quintessenz aber die selbe, jeder muss sich an der eigenen Nase fassen und etwas machen, wenn er Veränderung möchte. Die Allgemeinheit wird es nicht freiwillig tun. Die Politik kann steuern und sollte das auch tun, denn sie ist der Allgemeinheit und ihres Forbestandes verpflichtet. Und wenn der einzelne Bürger es nicht schafft vernünftig zu sein, dann muss dies eben auf Druck geschehen.
Das ist halt das ganz große Thema bzw sehr spannend. Demokratie eben. Und, Gott sei Dank haben wir sie und so eine.
Es ist ein Staatstheoretischer und Philosophischer Ansatz (möglich).
Soll der Staat, bei gewissen Aufgaben regeln, bestimmen, überwachen und sich einmischen? Und wo hört das auf? Alles ist wahrscheinlich "gut gemeint". Die Überlegung ist fast immer, dass "der Staat" es besser weiß und meint. Schließlich sitzen ja dort die Experten oder holen sich zumindest die Experten in das Boot. Daneben gibt es ethnische, philosophische und natürlich auch wirtschaftliche Überlegungen bzw Experten dafür.
Aber ist es legitim, dass eine kleine Gruppe über das Wohl der Mehrheit entscheidet und bestimmt?
Oder soll es "eh" nur, bei bestimmten, gesellschaftlich wichtigen Themen, so sein (Umwelt/Klima; Raumplanung, Strafrecht, MTB
)?
Man kann natürlich auch argumentieren, und das tun die Regierungsparteien regelmäßig, dass sie eben die Mehrheit der Stimmen erhalten haben und so für fast alles legitimiert sind (auch wenn natürlich nicht alle Menschen in dem Land wählen können oder dürfen/durften). Und eben für das Gemeinwohl.
Wobei es natürlich etwas für sich hat, dass man für bestimmte Anliegen, zu seinem Glück gezwungen werden muß.
So oder so, ein schwieriges Thema.