Interessante Diskussion. Es machen sich die Radler ja durchaus gedanken, was Mensch so anrichtet
Vielleicht 3 Punkte, die mir noch so zuletzt aufgefallen sind:
1) Bin noch eher am Anfang meiner Karriere, aber Zahnärzte... Mann... Gerade mein Ex-Chef, der relativ leidenschaftlicher Jäger war, glaubte wohl, einen deutlichen (Besitz-)Anspruch auf dieser Welt zu haben und juckelte deswegen zur Saison (und Jäger haben oft Saison!) den ganzen Weg von NRW nach Bayern, natürlich in seinem Jeep Grand Cherokee, um dort die Natur genießen und Blattschuss zu geben.
Jagd, ein Thema für sich, aber interessant, was für Lobbies teils riesige Flächen für sich in Anspruch nehmen und wie diese eigentlich banalen Interessen (im Wald chillen) in teure, aufwändige Hobbies umgesetzt werden müssen. Bei uns bikern ist es ja nicht soviel besser. Jetzt gerade mit den Ebikes und der Transformation in den Massensport treibt mir das Sorgenfalten auf die Stirn.
2) Wenn man so im Wohngebiet schaut, sind die Nachbarn dermaßen lächerlich schlecht aufgestellt im Garten, NICHTS was in irgendeiner Form Insekten und Vögeln Lebensraum bietet (bienenfreundliche Pflanzen, Hecken, Bäume...) wird da gerne in den Garten gesetzt, stört ja nur. Und dann wird den ganzen Tag sobald wieder Saison ist gegrillt - achja, mit HOLZkohle. Sowieso, man hat gerade in Niedersachsen so lächerlich hohe Nitratwerte und viel Fläche verloren an die Massentierhaltung, nur weil Leute meinen, täglich Grillen im Sommer ist geil...
3) Bekannte mussten auch trotz aller Warnungen nach Winterberg fahren, mitten in der Pandemie, um einmal den Hang runterzugleiten. Wie peinlich das in diesen Zeiten ist und für wie viel Chaos das gesorgt hat, ist bekannt. Aber nach deren Ansicht hat man nunmal einen unbedingten Anspruch aufs Skifahren. Naja, abgesehen von diesem Winter wird dort eh nicht mehr viel liegen.
Nun, in meinen Augen verdienen wir diese Entwicklungen geradezu. Es ist ja nicht so, dass man klimaneutral leben kann/muss und sein Auto liegen lassen sollte usw., aber ein bisschen Sensibilität gegenüber der Umwelt wäre eigentlich dringend gefragt. Aber irgendwie muss jedem Deppen jedes Angebot gemacht werden und dann gibt es beim Lidl wieder einen Kilo Hack für 4-5€?
Der Punkt ist, ich glaube nicht, dass wir weiterhin "Wald" (also meistens Forst) so weiter nutzen können, wie das unseren Vorstellungen entspricht, genauso wenig, wie wir trotz eigentlich stagnierender Bevölkerungszahl alles zubetonieren oder unbegrenzte Mobilität genießen können.
Das dann noch kombiniert mit dem kapitalistischen Narrativ: "Man hat dafür gearbeitet" - ja toll, aber wenn der Boden es nicht mehr hergibt, was dann?