Unterwegs mit Marie und dem Franzosen

...da sind sie wieder, Marie und der Franzose auf Irrwegen...


Nachdem es uns im letzten Sommer wettertechnisch und aus gesundheitlichen Gründen nicht vergönnt war, das Erzgebirge testweise zu befahren, und sich in diesem Jahr das tückische Virus frech in den Weg gestellt hat, hatten wir die Hoffnung fast schon aufgegeben, den Dunkelwald mit all seinen Facetten erleben zu dürfen.

Aber gut Ding will Weile haben, obwohl Geduld nicht gerade zu meinen Stärken gehört. ;)

Und dann ging alles mit einem Mal so rasend schnell. Unsere Ausreise in das nächstgelegene kapitalistische Ausland wurde mit Wirkung vom 15.05.2020, auch ohne Ausreiseantrag ;), genehmigt, so dass wir ganz legal die Grenze überfahren durften. Für mich irgendwie ein kleines deja vu zu '89, natürlich nur in Bezug auf die (wieder)gewonnene die Reisefreiheit. ;)

Die Tourenplanung stand, die Buchungen wurden kurzfristig schriftlich bestätigt und der Urlaub war ohnehin schon eingereicht und durchgewunken worden. Auch der Schnutenpulli (eine Wortkreation für den MNS eines Forumusers, die ich trotz allem recht lustig finde) lag schön gefaltet in der Reisetasche. Es gab also kein Zurück mehr, also los…

Es begann mit einer abenteuerlichen Reise über sage und schreibe 180km…




…mit dem umweltunfreundlichen, Greta möge uns verzeihen, Dieseldampfer, im Weiteren liebevoll „Dicker“ genannt.

Für die erste fast schlaflose Nacht tauschten wir Zelt bzw. Tarp mit der Dachkoje im Dicken.

Wie für eine Nacht im Dunkelwald typisch war es dunkel, dafür aber so laut wie auf einer vierspurigen Autobahn bei Tag. Lag wohl offensichtlich daran, dass wir den Dicken direkt an der Einflugschneise der ortsansässigen, motorisierten Nachtschwärmer postiert hatten.

Da wir ohnehin nicht schlafen konnten, uns sogar der Wecker aus dem Schlafsack trieb, beschlossen wir einstimmig, unser Dachzelt abzubrechen und über das Frühstücksbuffet des nahegelegenen Hotels herzufallen und dieses radikal zu plündern.

So weit so gut – und jetzt?
 
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Gut gestärkt schafften wir es tatsächlich, das sackschwere Gepäck an diverse Bikes zu pinnen – ja, die sind tatsächlich mitgereist, auch wenn es die Fotos im benachbarten LO - Mädels unterwegs: Tour-Impressionen-Fred nicht vermuten lassen.

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Nun ja, dann radeln wir also einfach mal los…

Häh, was'n das?

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Das probieren wir einfach mal aus. Und zack, Loch inner Karte. :eek: Muss das so?

Wurscht, wir fahren einfach weiter.

Hmmm, geht ganz schön bergauf hier. Also mir reicht’s schon jetzt. Wer hatte die bekloppte Idee? Egal, jetzt erst recht und dem Schweinehund zum Trotz.

Shit, wie weit ist das noch? Wann kommt die nächste Einkehr?

Hoppla, eine Grenze, und die ist tabu. Schade...

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Och, jetzt hatte ich mich doch schon so auf das gute tschechische Bier gefreut. :heul:

Na dann eben weiter, vorbei am Haus vom Raben-Horst (ob er ein Rabenvater ist, blieb uns, wem immer sei Dank, verborgen).

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…ach, das kommt mir jetzt aber irgendwie bekannt vor:
 
…ach, das kommt mir jetzt aber irgendwie bekannt vor:

Yeah, das sind ja die Trails vom Rabenberg :) und richtig, der Raben-Horst wohnt ja auch kurz vor dem Trailcenter, wie konnte ich das nur vergessen. :ka:

Hier geht mal richtig die Post ab für komplett Starrsinnige mit Gepäck. :D

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Die Gepäckwurst vorn hatte sich schon fast durch die Gurte gemogelt, Entkommen aber zwecklos. Sie musste sich weiter mit durchschütteln lassen. :lol:

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Die Trails hier sind richtig, richtig nett. Einziger Nachteil: Lift Fehlanzeige, man muss alles wieder ordentlich hochstrampeln und die Auffahrten haben es teilweise in sich, wie wir vor einigen Jahren erfahren durften.
Vorteil (für uns an diesem Tag): wir nutzten den Trailpark nur bergab (na klar, ganz sicher) quasi als Transitstrecke. :D

Die obigen Bilder geben nur die Zufahrt zum Trailcenter wieder, wo wir uns das zweite Loch in die Karte stanzten:

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Dann ging es über den wunderschönen, steinigen, schön kurvigen und verwurzelten Trail hinunter ins Tal nach Erlabrunn (Anhalten und Fotos machen? Strikt negiert, man will sich doch nicht um den genialen Flow bringen ;)), wo dann auch der endgültige Beweis erbracht wurde, dass wir uns tatsächlich im Erzgebirge befanden. :daumen:

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Beschwingt am Schipp(s)bogen vorbei und, ach nein, es geht wieder bergauf... :(
 
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...und wieder bergab zur Talsperre Sosa

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Auch im Erzgebirge wird Viehwirtschaft in ganz großem Stil betrieben:

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Und dann noch schnell "Knips", ups, wo ist denn das Stanzmonster? Sollte doch laut GPS-Track direkt an der Staumauer sein?

DA IST ABER KEINS! Hmmm, noch mal 200m zurück und dann endlich "Knips" - drittes Loch inner Karte und wieder bergauf in Richtung Eibenstock.

Dort wäre ich um ein (graues) Haar fast am nächsten Checkpoint vorbeigefahren.

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Kräftig drücken, "Knips" - viertes Loch inner Karte. :)

Nach einer kleinen Kaffee- und Kuchenpause ging es vorerst runter zum heutigen letzten Kartenlocher

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auf dem Auersberg, zu dem es, wie es der Name schon sagt, natürlich bergauf ging.

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Langsam ergibt sich ein richtiges Lochmuster vor dem schiefen Turm auf dem Auersberg.

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Ein wenig Aussicht auf die Talsperre Sosa im Hintergund genießen - haben wir uns radlich verdient.

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Marie und der Franzose mussten auch erst einmal etwas verschnaufen, bevor sie wieder bergab rollfähig waren.

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Jetzt aber hopp, hopp, es ist schon spät und im Hotel ist 20:30 Uhr Küchenschluss. Eingecheckt hatten wir auch noch nicht.

Über saugefährliche Abfahrten

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und vorbei an viel Landschaft mit Blick in Richtung auf eines der nächsten Ziele,

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ritten wir in Johanngeorgenstadt direkt an der tschechischen Grenze vorbei.

Und ach, die Stelle kommt uns jetzt mal wieder sehr bekannt vor.

Da waren wir doch wieder am Fuße des Rabenberges - den galt es nun doch auch noch bergauf zu bezwingen. Och nööö...

Na gut, schauen wir eben noch einmal beim Raben-Horst vorbei und stellen sicher, dass seine Kinder inzwischen wohlbehütet im Raben-Nest liegen.

Dann noch ein kurzer Plausch mit so komischen Bikepackertypen ;), die uns bergauf vor sich hertrieben.

Dann endlich die letzte Abfahrt nach Rittersgrün, unserem heutigen Start- und Zielort.

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DA IST ABER KEINS! Hmmm, noch mal 200m zurück und dann endlich "Knips" - drittes Loch inner Karte und wieder bergauf in Richtung Eibenstock.

jenau, keine Stempelstelle zu finden, jedenfalls nicht an der Staumauer (zumindest so, wie wir Staumauer definieren) - da kommt sie zurück vom Suchen

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Nach einer kleinen Kaffee- und Kuchenpause

ok, hier wird es nicht viele Essenbilder (meine zweitliebsten Fotoobjekte ;) ) geben, dass haben wir ja im Nachbarthread schon ausgiebig erledigt :D - aber eins muss doch: Kuchen in Eibenstock

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Ein wenig Aussicht auf die Talsperre Sosa im Hintergund genießen

hui, da oben war es ganz schön zugig - nur schnell raus aus dem Wind. Überhaupt Aussichten - Panorama überall satt, man könnte ständig anhalten und fotografieren, aber man will ja auch mal weiter...


Da waren wir doch wieder am Fuße des Rabenberges

ha, da war sie wieder, die Regel: Sagt der Guide: "jetzt haben wir es geschafft, wir rollern nur noch zum Ziel" gibt es noch mindestens 2 Haken (nach oben versteht sich ;) ) Ich wusste noch vom letzten Ausflug hierher (gut, dass ist schon mehrere Jahre her), dass da noch was kommt: einmal eine hässliche Schotterauffahrt und dann die Asphaltstrasse rauf - bäääh...


Dann noch ein kurzer Plausch mit so komischen Bikepackertypen ;), die uns bergauf vor sich hertrieben.

... die waren cool :D - während wir uns brav an den Track hielten und nach rechts abgebogen sind, waren sie nach links am Pausieren und kamen dann plötzlich weiter unten vor uns aus dem Wald geschossen :daumen:

Edit: eben bin ich korrigiert worden. Sie kamen natürlich vor mir aus dem Wald - die @lucie war natürlich schon weiter ;)
 
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...stimmt im Prinzip - die derzeitige C-Variante ist aber eine Acht. Wir haben das genutzt und in Rittersgrün Quartier gemacht, so dass die erste Etappe eben Rittersgrün/Rittersgrün war.
 
Steh grad etwas auf dem Schlauch, warum seid ihr denn im Kreis gefahren? Dachte das ist nen mehrtägiger Rundkurs :ka:

Da der Stoneman Miriquidi im Original auch durch Tschechien verlief und die Grenze nach Tschechien aktuell wegen des blöden Virus noch dicht ist, mussten sich die Organisatoren Alternativen einfallen lassen.
Daher ist Rittersgrün quasi Schnittpunkt für zwei große Runden.

Wir hatten Rittersgrün als Start und Ziel präferiert, da wir den Dicken dort stehen lassen und ihn gleichzeitig nutzen konnten. Man gestattete uns, bei der Übernachtung im Bus, die sanitären Anlagen zu nutzen.
Das Personal dort ist megafreundlich und sehr entgegenkommend.

Da wir am Pfingstsonntag und eben auch erst recht kurzfristig starten konnten, waren wir froh, dass wir überhaupt noch Unterkünfte buchen konnten. Viele waren schon komplett belegt.
 
So, und weiter geht's. Tag 2.

Nachdem wir die Nacht im Hotelbett halbwegs schmerzfrei überlebt hatten und ein üppiges Frühstück unsere Lebensgeister wieder wecken konnte, wurden Marie und der Franzose wieder flott gemacht,

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um über Ehrenzipfel :lol: den Aufstieg zum Mount Ever, äh zum Fichtelberg in Angriff zu nehmen.

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So strampelten wir etliche Höhenmeter, rauf und runter, dem ersten Ziel entgegen.

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Dort hinter den Baumzipfeln versteckt sich der Klinovec, den wir in diesem Jahr nicht erklimmen können/müssen. Es gibt eine C(orona)-Variante, die die originale Streckenführung wegen der geschlossenen Grenze zu Tschechien in andere Gegenden verlagert (Talsperre Sosa, Eibenstock).

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Wieder geht es mal bergab, um dann, wie sollte es auch anders sein, wieder hübsch bergauf zu gehen.

Dann endlich, der Fichtelberg ist erreicht. Martina H. scheint noch ziemlich entspannt zu sein. Hat sie sich etwa von den E-Monstern hochziehen lassen?
Das wäre ja die Höhe...1214m!!!

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Noch mal kurz zum Klinovec rübergelunzt.

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Uiuiui, der ist ja noch höher. o_O Dann mal umgedreht und tata, da ist er, der Fichtelberg. Oh, das ist ja schlimmer als Torfhaus und Brocken zusammen.

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Schnell Karte löchern, kurze Pause und dann nix wie wech hier...

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Yeah, Schussfahrt in Richtung Oberwiesental bis die Bremsscheiben glühen. Ungewohnte Art, Höhenmeter zu vernichten, ist eigentlich nicht so mein Ding. Aber was soll's, egal lass es einfach laufen...

Wäre gern die alte Bobbahn runtergefahren, aber die ist wohl nicht mehr bis zum Ende befahrbar.

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Nächstes Ziel ist der Bärenstein. Auf dem Weg dorthin trifft man auf sanfte hügelige Wiesen im Wechsel mit kleineren Waldflächen. Malerisch und bei diesem Kaiserwetter einfach nur schön. :)
 
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wurden Marie und der Franzose wieder flott gemacht,

... diesmal mit ein bisschen mehr Gepäck, da unterwegs noch eine Übernachtung geplant war - dazu später mehr...

Martina H. scheint noch ziemlich entspannt zu sein.

... entspannt ist relativ, was mir aber die letzten Höhenmeter versüsst hat, war der CC-Fahrer, der die E-Biker locker hat stehen lassen. Das muss man sich mal vorstellen (und eigentlich bin ich tolerant gegenüber E-Bikes): da kurbelt man mehr oder weniger entspannt dem Gipfel entgegen und hört von hinten dieses ganz eigene Geräusch :bzzzzzzzz: und da sind sie dann schon: Kind 1, Kind 2 und Papa hinterher, locker an einem vorbei :grrr: aber dann, hey, da klebt ja Einer dran und nicht nur das, er zieht locker vorbei :D

Junge, wenn Du dass hier liest: Danke (wenn ich Dich oben gesehen hätte, hättest Du von mir ein ganz dickes ShakeHands bekommen!!!)

Der Knaller war, dass eben diese Familie uns gefragt hat, ob wir nicht eine schöne Talabfahrt kennen würden :kopfschüttel:

Oh, das ist ja schlimmer als Torfhaus und Brocken zusammen.

...oh ja, da war die Hölle los: Halb Deutschland schien sich da oben zu treffen...

Yeah, Schussfahrt in Richtung Oberwiesental bis die Bremsscheiben glühen.

Jo, auch wenn ich es nicht so laufen lassen kann, war schon geil - erst recht mit Starrgabel und Gepäck :D
 
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Und rauf geht's - und das ordentlich. Selbst bei den durchtrainierten, epolastigen ;) Dackelschneiderfahrern wickelt sich die Zunge um die Leichtbaunabe.

Los, nur noch das letzte Stück! Du schaffst das! Nicht absteigen, gib Dir ja keine Blöße!

Geschafft! :):):) Gleich Kärtchen gezückt und nach Luft ringend das Loch in die Karte gewuchtet - besser jetzt, bevor man es noch vergisst.

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Dann erst die Tiere gefüttert

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und dann erst kommt der Zweibeiner zum Zug. Ein kaltes, bleifreies Paulaner, ein Kaffee und ein Stück Apfelstreusel fanden den Weg in den Verdauungstrakt.

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Die zusätzlichen Höhenmeter den Turm hinauf haben wir uns geschenkt.

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Jetzt durften wir die Rampe, die wir uns mühsam erarbeitet hatten, wieder runterrollern. Na toll... :rolleyes:

Direkt vor uns das heutige Ziel, der Pöhlberg bei Annaberg-Buchholz. Der Anstieg wurde uns schon zuvor von einigen Mitradlern nett angekündigt und angepriesen. Irgendwas von 20% Steigung war die Rede oder so. Schau'n mer mal, absteigen gilt ja eigentlich nicht...;)

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Oder kann dieser Kollege mehr dazu sagen? Hallo, jemand zu Hause? Hmmm, offensichtlich nicht mehr. :(
Ich hoffte nur, dass er nicht bei der Auffahrt zum Pöhlberg verendet ist.

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Dann also besser noch einmal die Lunge druckluftbetankt und Wasser gebunkert, bevor uns das gleiche Schicksal ereilt.

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Dann gilt's: erste Rampe. Naja, ging gerade noch so. Dann weiter zur zweiten.

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Ups, 'ne alte Bobbahn. Und die sollen wir hoch? Das kenne ich schon. Da, wo man man rasend schnell runter will, muss es auch steil nach oben gehen. Pffff, dann mal los.

Geschafft und das war die Belohnung :):

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Aber bevor wir es vergessen, da war ja noch was:

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2. Tag - Ziel erreicht. :daumen:

Hier erwartete uns ein wahnsinniger Sonnenuntergang, den wir vor Müdigkeit leider nicht mehr so wirklich genießen konnten. Noch richtig lecker gegessen, dann noch ein wehmütiger Blick in Richtung Westen.

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Der Wirt hatte uns extra das Zimmer mit Mehrblick ;) reserviert. :D Half aber nix, die Müdigkeit hatte einfach die stärkeren Argumente.

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Gute Nacht! :)

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Los, nur noch das letzte Stück! Du schaffst das! Nicht absteigen, gib Dir ja keine Blöße!

...na klar, nachdem ich mir vorher stundenlang anhören konnte: Bärenstein ist kein Problem, ist nur ein Hügelchen, war ich ganz schön am Keuchen - von wegen Hügelchen, steil ist geil :spinner:

einigen Mitradlern nett angekündigt und angepriesen. Irgendwas von 20% Steigung war die Rede oder so.

...na ja, ich hab was von über 25% gehört...

... und Tatsache, dat Ding WAR steil. Bis auf die Rampe in der Mitte bin ich alles gefahren (stolz auf mich ich bin), aber da hab ich geschoben. Und was macht Biketrulla - The Machine - lucie? Einfach fahren, oben grinsen und fragen: war was? Ich könnt kot.... ;)

Geschafft und das war die Belohnung :)

Jaaaaa, das war soooooooooooo schööööööön da und lecker Essen :love: - aber wie versprochen, keine Bilder vom Essen;)

Gute Nacht :)
 
Nun, da wir am Vortag unterwegs noch auf die wahnwitzige Idee kamen, das Ganze dann doch nur in 2 Tagen runterzuspulen, waren wir, auch wegen des hervorragenden Essens und des üppigen Frühstücks auf dem Pöhlberg froh, dass wir uns für's Bleiben entschieden hatten.

Es wäre ja eigentlich nur noch ein Checkpoint auf dem Scheibenberg anzusteuern gewesen. Aber der Scheibenberg war ja nicht das Ziel und finishen kann man nur am Startpunkt - also in Rittersgrün.

Uhund hätten wir gewusst, was da noch auf uns zugekommen wäre, wir hätten nicht einen einzigen Gedanken an ein Silber-Finish verschwendet.

Also den Tag dann einfach ganz relaxed angehen, das Superwetter und die malerische Landschaft mit diesen wunderschönen Ausblicken einfach noch einmal in vollen Zügen genießen.

Annaberg-Buchholz lag jetzt im morgendlichen Sonnenschein zu unseren Füßen.

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Noch schnell ein Selfie. Nett in die Kamera gelächelt, sich vorab schon einmal bei Marie und dem Franzosen für eine komplikationslose Reise bedankt und

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ein wehmütiger Blick zurück zu unserer Herberge.

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Dann mal los, es geht ja immerhin gleich mal bergab. :)
Ausgebremst wurden wir am Fuße des Pöhlbergs von einer Basaltsäulenwand.

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Egal, die hindert uns nicht am Weiterfahren!

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Weiter ging es entlang der Stadtgrenze von Annaberg-Buchholz wieder zurück in ländliche Idylle.

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Der Ort vor uns berherbergt eine sehr nette Destillerie mit Schnapsmuseum :D, die einen leckeren Vogelbeergeist brennt.

Den haben wir aber besser ausgelassen, es trennten uns ja schon noch ein paar Meter horizontal und vertikal vom Ziel. Hmmm wobei, vielleicht verschafft der uns einen runden, effizienteren Tritt. Ach nee, besser doch nicht - belohnen können wir uns ja später. :)

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So traten wir weiter unrund in die Pedale und näherten uns dem Scheibenberg, in dessen unteren Abschnitt ein netter kleiner Wurzeltrail auf uns wartete, natürlich bergauf. :rolleyes:

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Marie und der Franzose meisterten diese Schwierigkeit mit Bravour und scheuten plötzlich beim Anblick eines Sperrbandes.

"Gesperrt wegen Holzfällarbeiten"! Na grandios, Pfingsten war vorbei und jetzt holzt der Sachsenforst alles um und wir kommen nicht auf den Scheibenberg zum letzten Checkpoint...

Ruhig Brauner - es gibt immer einen Weg! :)

Vorbei an der Skischanze und riesigen Basaltsäulen bahnten wir uns den Weg nach oben.

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Und dann ist es geschafft - ein letztes Mal die Stanzmaschine betätigt

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und wir hatten uns nun wirklich eine kleine Erfrischung verdient - keine Sorge, war bleifrei, schließlich waren wir ja bedingt auch als rollende Verkehrsteilnehmer auf öffentlichen Straßen unterwegs.

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Jetzt galt es nur noch das Ziel Rittersgrün zu erreichen. Der Blick auf den GPS-Track ergab, dass es zwar nicht mehr weit bis dahin war, aber es gab wohl doch noch nette Steigungen, die bezwungen werden mussten.

Das war auch diesen Zeitgenossen sicher nur zu gut bekannt, allerdings scherten die sich einen Scheixxdreck darum, wie es uns damit ging, sondern kauten, gelangweilt von unseren kapitalen Sorgen, auf irgendwelchen Grashalmen herum.

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Denen zum Trotz stampften wir weiter in Richtung Unterbecken Markersbach, von dort zum Oberbecken - logischerweise erst schöööön berchab und dann wieder schöööön berchauf.

Zur Abwechslung dann etwas seichter bergauf und durch wunderschöne Landschaft.

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So langsam sollten wir doch aber zum Ende kommen? In Pöhla gab's dann noch 'nen netten Anstieg, der aber mit einem herrlichen Rückblick belohnt wurde.

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So, aber jetzt fertig. Nö, immer noch 1,7km bergauf über eine böse, leicht ausgesetzte Schotterpiste.

Aber jetzt. Endlich! Dem stoischen Blick auf den grellen, weißen Schotter folgte der erleichterte und freudige Blick ins Tal nach Rittersgrün.

Bei der Abfahrt, die wir in fast direkter Linie zum Ziel wählten, konnten wir nur hoffen, dass uns die Bremsbeläge noch sicher ausbremsen würden.

Alles gut, Wir sind am Ziel unbeschadet, dann doch ziemlich fertig aber total glücklich angekommen.
Im Hotel gleich die Ankunft verkündet, damit uns der Eintrag in die BRONZE-Finisher-Liste nicht durch die Lappen geht.

Ziel war es, den Miriquidi in drei Tagen zu absolvieren und das haben wir geschafft. :)
 
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Nun, da wir am Vortag unterwegs noch auf die wahnwitzige Idee kamen, das Ganze dann doch nur in 2 Tagen runterzuspulen,

Die Idee hatten wir eigentlich schon am Vortag: hmmmh, ging ja ganz gut, so viel länger ist es ja nicht, wir könnten doch...Silber - hatte schon seinen Reiz...

Aber als wir auf dem Bärenstein waren, war klar, dass ich es nicht schaffen würde. Wir hätten richtig Gas geben müssen und hätten dann das

malerische Landschaft mit diesen wunderschönen Ausblicken einfach noch einmal in vollen Zügen genießen

nicht geniessen können. Und das wär super schade gewesen. Oioioioioioi, die Gegend, die Tour, das war soooooooooo schöööööööön (wiederhole ich mich?) - uups, da sind mir doch glatt total emotional 2 - 3 Tränchen über die Wangen gelaufen - echt jetzt, dass war kaum auszuhalten :)

riesigen Basaltsäulen

die kommen auf dem Foto jetzt nicht so rüber, aber die waren wirklich beeindruckend :daumen:

Und dann ist es geschafft - ein letztes Mal die Stanzmaschine betätigt

jezzzzzzzz, geschafft. Und das obwohl wir anfangs nicht sicher waren, ob wir es wirklich durchziehen können

In Pöhla gab's dann noch 'nen netten Anstieg

... nett? Neee, das war eine Asphaltwand, die nur von Biketrulla - The machine - lucie bezwungen werden konnte. Während ich schnaufend am Schieben war, kurbelte sie stur an mir vorbei - unfassbar...

böse, leicht ausgesetzte Schotterpiste

...ja, da hat der Stoneman uns noch einmal seine Zähne gezeigt. Die war wirklich böse!!! Leicht, aber zäh ansteigend, in der knalligen Sonne mit faustgrossen Schottersteinen, puh, war ich froh, als ich die "bezwungen" hatte...

Ziel war es, den Miriquidi in drei Tagen zu absolvieren und das haben wir geschafft. :)

Jaha, wir sind jetzt Bronze-Stonewoman :hüpf:

echt und richtig - sogar mit Trophäe

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... also, es ist jetzt nicht so, dass wir uns über ein paar Kommentare ärgern würden - wir würden uns sogar herablassen Fragen (so vorhanden) zu beantworten ;)
 
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... also, es ist jetzt nicht so, dass wir uns über ein paar Kommentare ärgern würden - wir würden uns sogar herablassen Fragen (so vorhanden) zu beantworten ;)

guten Morgen
da mag man nicht dazwischen quatschen :D
einfach nur ruhig mitlesen...

aber ist schon doof, da macht man sich die Mühe mit all dem Geschreibe und nix kommt zurück :confused:?...

tolle Gegend, tolle Tour, feine Bilder und Beiträge :daumen:
ich sag nur: Arzgebirch, wie bistu schie...
aber für meine Kondition wären da zu viele Täler zwischen den Bergen...
 
guten Morgen
da mag man nicht dazwischen quatschen :D
einfach nur ruhig mitlesen...

aber ist schon doof, da macht man sich die Mühe mit all dem Geschreibe und nix kommt zurück :confused:?...

tolle Gegend, tolle Tour, feine Bilder und Beiträge :daumen:
ich sag nur: Arzgebirch, wie bistu schie...
aber für meine Kondition wären da zu viele Täler zwischen den Bergen...

Vielen lieben Dank. :)

Das Erzgebirge ist wirklich eine Reise wert, auch ohne Bike. Gut, wenn es drei Tage regnet sieht man nicht viel von der Landschaft und man wird etwas "depressiv". Wir haben das letztes Jahr erlebt, da hat man dann vor
Nebel die Hand vor Augen nicht gesehen.

Selbst vor ein paar Jahren waren die Trails am Rabenberg derart nass, dass wir jeden Tag wie die kleinen Ferkel von der Strecke zurückkamen.

Viel gesehen hatten wir wegen des Regens und dem darauffolgenden Dunst im Umland auch nicht und dabei hatte ich Martina H. doch versprochen, in eine wunderschöne Gegend zu fahren. Nur wo war sie? :(

Wir hatten dieses Mal aber wirklich Glück mit dem Wetter. :)

Konditionstechnisch hatten wir auch erst so unsere Bedenken, aber das ist machbar. Man hat ja Zeit.

Nur wie es manche an einem!!! Tag schaffen, bleibt mir wohl immer ein Rätsel.
 
aber ist schon doof, da macht man sich die Mühe mit all dem Geschreibe und nix kommt zurück :confused:?...

...eben, die @lucie hat sich da viel Mühe gemacht und Arbeit gehabt (und nur weil ich das wollte) und irgendwie hat man nicht so den Eindruck, dass es interessiert :(

tolle Gegend, tolle Tour, feine Bilder und Beiträge :daumen:

Danke :)

aber für meine Kondition wären da zu viele Täler zwischen den Bergen

:D gut formuliert :daumen:

Da muss ich doch gleich noch was zu schreiben ;)

Ja, es geht definitiv berghoch und wer nicht hochkurbeln will, der schafft das auch nicht. Ich bin definitiv kein Kraft- oder Konditionswunder und habe viel Bedenken gehabt, ob ich sowas schaffen kann. 1500 HM/Tag schaffe ich, dass weiss ich - aber den nächsten Tag (und den übenächsten) noch mal? So eine Erfahrung fehlte mir noch, aber es geht - mit der richtigen Einstellung - und dem richtigen Partner. Danke nochmal an @lucie :love:

Was es uns auch leichter machte, war die wirklich gute Beschilderung der Tour. Das Navi brauchte man eigentlich nur als BackUp, da haben die Organisatoren echt gute Arbeit geleistet. Egal, ob auf der alten oder der neuen Strecke: die Hinweise waren gut sichtbar und gut durchdacht positioniert, selbst an Kreuzungen mit mehreren Abzweigungen gab es da kein vertun - Augen musste man natürlich schon aufmachen (da gab es an einer Kreuzung so 2 Goldkandidaten, die im Geschwindigkeitsrausch beinah vorbeigebraten sind, da können dann schnell etliche Höhenmeter dazukommen :D) Irgendwie ist das schon klasse, man trifft unterwegs so einige Biker und irgendwie verbindet die alle das gleiche - wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen. Und alle haben dieses DDG* Das Wetter hat natürlich auch einen grossen Teil dazugetan...

Was ein bisschen schade war, war teilweise die Art der Vernichtung der Höhenmeter. Allerdings, wären das immer Trails gewesen, wäre es natürlich noch anstrengender geworden. Soll es aber nicht, reicht auch so ;) und ist wahrscheinlich auch nicht der Sinn des Miriquidi. Der liegt meines Erachtens eher darin, die wunderschöne Gegend zu zeigen, einen Einblick zu geben (Mission accomplished) und wer will, der kommt eh' noch mal zurück und trailt sich durch...

*debile Dauergrinsen
 
Danke für den Bericht und die Bilder. In meinem Kopf geistert nun die Variante Silber rum, die ihr euch dann nicht getraut habt. Insbesondere, da man da durch den Standort Rittersgrün für die gesamte Tour ja nur noch Tagesgepäck braucht, wäre jetzt meine Frage, vielleicht eher an @lucie, aus deiner Sicht grundsätzlich machbar? Du bist ja die Anstiege alle gefahren, hättest du dir das zugetraut, so im nachinein?
 
guten Morgen
da mag man nicht dazwischen quatschen :D
einfach nur ruhig mitlesen...

aber ist schon doof, da macht man sich die Mühe mit all dem Geschreibe und nix kommt zurück :confused:?...

tolle Gegend, tolle Tour, feine Bilder und Beiträge :daumen:
ich sag nur: Arzgebirch, wie bistu schie...
aber für meine Kondition wären da zu viele Täler zwischen den Bergen...
Wie Burba schon geschrieben hat .... :)

Ein wirklich toller Bericht! :daumen:
Eure beiden Fahrräder mag ich sowieso schon lange.
.... und es ist immer wieder schön die beiden "in action" zu sehen.
Euer Bericht vom Erzgebirgs-Stoneman animiert auf jeden Fall zur Nachahmung.
Vielen Dank fürs mitnehmen!
 
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