Ich kann auch nur positives zu Elixir7 Trail sagen. Ich habe null Probleme mit der Bremse und sie bremst absolut sahnig mit hartem Druckpunkt und top dosierbarkeit. Das ist mit Abstand die beste
Avid die ich bisher hatte/in den Fingern hatte und das waren so einige.
Ich fahre an meinem Trailbike vorne den 4-Kolben Trail
Sattel, hinten den einer normalen Elixir, beide mit 7er Hebeln. Beide mit 200mm Centerline Scheiben und original Sinterbelägen. Ich wiege ca. 85kg. Das Rad sieht von XC bis Park alles.
Der hintere Kolben macht die typischen
Avid "Problemchen" (Kolben muss regelmäßig mobilisiert werden, öfter leichtes Druckpunktwandern, etc), vorne am Trail Kolben ist (bis auf
Avid tyisch min 1x pro Jahr entlüften) absolut Ruhe. Ich glaube das die Bremse auch deshalb besser ist als andere Avids weil nicht so viel verstellkram dran ist, Beispiel Druckpunktverstellung. Das macht die
Bremsen immer schwieriger/zickiger zu entlüften.
Ich halte das für eine absolut problemfreie Do-It-All Bremse mit der man alles von XC bis DH anstellen kann. Klar gibt es Spezialisten die manches noch besser können (Code ist besser für DH aber sackschwer, ne leichte X.0 besser am XC Radl), aber grundsätzlich braucht sich die Bremse sicher nicht vor sowas wie ner XT zu verstecken. Weder von der Bremskraft, noch von der Standfestigkeit bei vielen Tiefenmetern.
Ich glaube was du anfangs beschreibst ist ne Kombination aus schlecht gewarteter Bremse (zu wenig bewegt, im feuchten gelagert, dreckig, nicht regelmäßig mit frischem DOT entlüftet) und deinem persönlichem empfinden was das Bremsgefühl angeht. Das ist reine Geschmackssache und darüber lässt sich nicht streiten. Der eine mag nen harten Druckpunkt, der andere lieber nen weichen, feiner modulierbaren. Einer fährt den Druckpunkt + die Hebel extrem nah am Lenker, der andere mag weite Hebelwege. Du musst du wissen was dir passt.
Was die schlecht gewartete Bremse angeht so muss man einfach verstehen das DOT
Bremsen einfach regelmäßigere Wartung brauchen. Einmal im halber Jahr entlüften bei ordentliche Nutzung ist völlig normal. Selbst am XC Radl mach ich es jährlich. Spätestens nach dem Wintereinsatz hat das DOT merklich Wasser gezogen und man muss ran. Das kann man als Nachteil oder als Vorteil sehen. Nachteil ist man muss regelmäßig was machen oder machen lassen was teuer wird. Vorteil ist man hat stets ne top gewartete verlässliche Bremse, was ich gerade vorm jährlichen Bikeurlaub ein gutes Gefühl finde.
Wer dazu keine Lust hat kauft nen Minerölbremse. Die macht meiner Erfahrung nach deutlich weniger wartungsaufwand und man kann sie quasi "auf Substanz fahren" bis irgendwann gar nichts mehr geht. Das kann bei ner
Shimano schon mal 2,3 Jahre gutgehen. Danach wird entlüftet und alles ist wieder tutti. Der Nachteil dabei ist man verliert irgendwann den überblick und die vermeintliche SorglosBremse macht dann genau im Urlaub zicken (schon oft bei Kollegen gesehen).
Ich würde dir aber erstmal raten die Bremse zu behalten und zu schauen woran es liegt. Erstens weil ich fast sicher bin das du so doch noch Spaß dran findest und dir die Kohle sparen kannst. Zweitens wenn nicht verkauft sich eine einwandfrei funktionierende Bremse besser. Das was du eingangs beschrieben hast klang nach schlecht entlüfteter Bremse (teigig, wandernder Druckpunkt). Das hast du ja jetzt beheben lassen. Nun sollte sich der Druckpunkt im Stand knackig anfühlen. Dreckige Scheiben/Beläge fühlen sich anders an. Dann hast du trotz knackigem Druckpunkt keine Bremsleistung. Wie hier schon beschrieben würde ich alles nochmal penibel säubern, Kolben vorsichtig nochmal ganz zurückdrücken und dann nochmal einen Satz neue(!) Beläge einsetzen. Danach neu einbremsen -->
Nun könnt ihr mit dem Einbremsen beginnen. Dazu sucht ihr euch am besten einen längeren asphaltierten Hang, den ihr runterrollen könnt. Aufsitzen und auf ca. 30 km/h beschleunigen, jetzt bremst ihr mit der Vorder- oder Hinterradbremse mit ordentlichem Bremsdruck bis zum Stillstand runter. Das solltet ihr für beide
Bremsen öfter wiederholen. Ihr werdet einen deutlichen Zuwachs der Bremskraft bemerken. Wenn sich die Bremskraft nicht mehr verbessert, sind die
Bremsen eingebremst.
Achtung: Die Beläge sollen zwar heiß werden, um auszugasen, trotzdem sind lange Schleifbremsungen zum Einbremsen nicht zu empfehlen, da die
Bremsbeläge schnell überhitzen und somit verglasen können.
Ausgasen organischer Beläge
Nach dem Planschleifen könnt ihr mit dem eigentlichen Ausgasen beginnen. Hierzu fahrt ihr einfach einen steileren Berg mit schleifender Bremse (immer einzeln schleifen lassen) herunter. Lässt die Bremswirkung deutlich nach, könnt ihr die Bremse wieder öffenen. Erst jetzt hat der Belag seine endgültige Bremsperformance und Standfestigkeit erreicht.