Hallo zusammen,
wie ein paar unter Euch aus dem 29er-Forum vielleicht gesehen haben, war ich die letzten drei Wochen mit meinem Bruder und einem befreundeten Paar zum Biken in Südafrika. Aus den gemachten Erfahrungen will ich hier einen kurzen Bericht geben, um anderen die Auswahl geeigneter Locations zu vereinfachen.
Allgemeines:
Wir sind mit Turkish Airlines geflogen, als Stuttgarter von unserem Heimatflughafen über Istandbul und Johannesburg nach Kapstadt. Mir hat der Service der Fluglinie gut gefallen, kann ich empfehlen. Es ist ratsam, den Radtransport vorher mit der Fluggesellschaft abzustimmen bzw. anzumelden. Das hilft der Fluggesellschaft bei der Disposition und man kann sicher gehen, dass das Rad auch mitgenommen wird. Ohne Anmeldung kann es je nach Fluggesellschaft sein, dass das Rad nämlich abgewiesen wird!
Wir waren um den Jahreswechsel dort, dann ist in Südafrika Sommer. Tagestemperaturen waren (mit Ausnahme Cederberge/Clanwilliam, dort 35 bis 40 °C) zwischen 25 und 34 °C.
Als fahrbaren Untersatz hatten wir uns einen Minivan gemietet, hier vorher abklären, das ein Radtransport möglich ist (Demontage der dritten Sitzbank), wir haben da improvisieren müssen.
Radtransport im Flugzeug:
Wir waren zu viert, hatten drei Räder jeweils im EVOC BikeBag und ein Rad im Rose-Radkarton dabei. Beides hat gut funktioniert, der Karton ist etwas sperriger handzuhaben. Wer bzgl. der Wasserfestigkeit des Kartons Bedenken hat, der sollte den Karton vorher einfach in Folie einwickeln (lassen). Zusätzliche Schutzmaßnahmen im EVOC BikeBag sind nicht nötig, wir haben allerdings die Schaltwerke demontiert. Bremsscheiben können montiert bleiben.
Wir fahren alle Tubeless und haben die den Luftdruck (wenn überhaupt) nur auf etwa 1 bar abgesenkt. Zwar erwarten einige Fluggesellschaften, das die Luft vollständig abgelassen wird, aber hier gab es bei uns keine Probleme.
Locations:
Wir haben uns an einem Artikel aus der Bike (Ausgabe Oktober 2013) orientiert, die Vorschläge daraus haben sich bis auf einen Ort als gut erwiesen.
Anders als in Deutschland kann man sich in Südafrika mit dem Bike nicht ganz so frei bewegen. Es gibt sehr viel Privatgrund, vieles ist oft eingezäunt. Für die Reservate sind zum Betreten kostenpflichtige Permits notwendig.
Für die Trails empfehlen sich Karten, wir haben unsere im Dirtopia Trail Centre gekauft. Zudem hatte ich ein Garmin GPS dabei.
Zur Einstufung wird oft das IMBA Trail Difficulty System genutzt (https://www.imba.com/resources/freeriding/trail-difficulty-rating-system). Und wenn es heißt "technically und physically hard", dann stimmt das so auch
Eine Radempfehlung ist schwierig zu geben, wir hatten dabei: 26" Racehardtail, 26" Racefully, 26" Trailfully und 29" Trailhardtail. Als bester Kompromiss ist aber meiner Meinung nach ein Trailfully mit 2 x 10-Schaltung zu sehen.
Stellenbosch:
Stellenbosch bietet sich aufgrund der vielen umliegenden Traillocations als Standort an. Wir sind im Dirtopia Trail Centre (http://www.dirtopia.co.za/) und in Jonkershoek (http://www.capenature.co.za/reserves/jonkershoek-nature-reserve/) gefahren.
Hier noch ein Video und es stimmt halt einfach
Stellenbosch - Dirtopia/Simonsberg:
Das Trail Centre ist an der R44 gelegen (Delvera Outdoor Village, http://www.delvera.co.za/), hier gibt´s auch die Permits (R 20 pro Person). Das Trail Centre bietet ein Cafe und einen Radladen inklusive Verleih.
Die Trails sind eine Mischung aus flowigen Singletrails mit festem/waldigen Untergrund und Trails mit Geröll, festen Steinen, kleinen Absätzen und Jumps.
Stellenbosch - Jonkershoek:
Das Jonkershoek-Tal erreicht man von Stellenbosch Richtung Franschhoek über die Jonkershoek Road. Dort gibt es kurz vor dem Jonkershoek Natrure Reservat (Permit R 25 pro Person) ein sehr schönes Cafe (mit Radverleih), das Ride In (http://www.ridein.co.za/). Ein idealer Ausgangs- und Endpunkt mit Duschen, Bike Wash und leckerem Kaffee/Kuchen.
Auch hier flowige Trails in sehr gutem Zustand, einigen Anliegern, kleinen und größeren Jumps. Vom Untergrund waldig, sandig, aber auch "rocky"!
Wer schon immer mal das Trainingsgebiet von Christoph Sauser kennenlernen wollte - here you are. Wir haben ihn getroffen Aber auch nur getroffen, weil einer seiner Mitfahrer etwas Luft nachpumpen wollte. Die Jungs waren richtig schnell unterwegs!
Wellington - Welvanpas/Bains Trails:
Die Welvanpas Family Farm bzw. die Bains Trails liegen in Wellington, etwa 40 km von Stellenbosch entfernt (http://www.welvanpas.co.za/index.php/leisure-activities/mountain-biking). Hier überwiegen flowige Trails mit sandigem Boden, einige Abschnitte liegen im Wald, die gute Ausschilderung erleichtert die Orientierung.
Grabouw:
In Grabouw haben wir das Oak Valley besucht (http://www.oakvalley.co.za/mountain-bike-trail). Hier kann man auf den Spuren des Cape Epic wandeln. Es handelt sich hier um Privatgrund, ein Permit kostet R 40 pro Person.
Es werden Duschen und Toiletten geboten, zum "After Ride" trifft man sich im Pool Room Restaurant (http://www.oakvalley.co.za/the-pool-room). Sehr empfehlenswert!
Das Tal ist sehr offen, Trails und Fahrwege wechseln sich ab, aber mit klar hohem Trailanteil!
Da ich hier keine Bilder beisteuern kann, hier ein paar Eindrücke vom Cape Epic: http://www.mtb-news.de/news/2014/03...on-vaude-gibt-topeak-ergon-die-laufraeder-ab/
Aber vom Pool Room hat man dann diesen tollen Blick
Clanwilliam/Cederberge:
Clanwilliam ist ein (sehr) kleiner Ort am Fuße der Cederberge. Hier bekommt man ein absolutes Kontrastprogramm zum Grün rund um Stellenbosch geboten. Als Teil der Karoo-Halbwüste ändern sich Klima und Vegetation deutlich.
Trails sind wir keine gefahren und haben uns auf die Gravel-Roads und etwas Asphalt beschränkt, der Schwerpunkt lag auf dem "Schrubben von Höhenmetern".
Tokai:
Tokai läßt sich gut von Kapstadt aus erreichen, das Trail Centre (http://tokaimtb.co.za) liegt etwa 20 km von Stadzentrum entfernt. Auch hier ist ein Permit notwendig und kostet R 60 pro Person.
Tokai-MTB gehört zum Table Mountain National Park, es werden sowohl CC, als auch DH-/AM-Routen geboten.
Bilder reiche ich noch nach...
Zusammenfassung:
Es lohnt sich auf jeden Fall, Südafrika als Ziel zum Biken auf der Agenda zu haben. Der hohe Trailanteil in allen Schwierigkeitsklassen, die gute Wartung der Trails und die abwechselnden Untergründe bieten viel Trainings- und Spaßpotential. Daneben gibt´s gutes Essen und tollen Wein
Mein Favorit ist ganz klar Jonkershoek! Clanwilliam hat uns dagegen nicht ganz so gut gefallen.
Als Reisezeit bieten sich die Monate November bis Januar an. Im Dezember und Januar macht es aber Sinn, in jedem Fall entweder am Abend oder noch besser am Morgen zu Biken. Sonst wird es einfach zu warm. Der Südafrikaner bevorzugt übrigens den frühen Morgen...
Wir haben uns mit zwei Ausnahmen (in Kapstadt) sehr wohl und sicher gefühlt. Die üblichen Spielregeln sollte man aber beachten. Die Menschen sind ansonsten sehr offen, hilfsbereit und absolut freundlich.
Wenn ihr Fragen habt, gerne hier oder per PN!
Happy trails!
wie ein paar unter Euch aus dem 29er-Forum vielleicht gesehen haben, war ich die letzten drei Wochen mit meinem Bruder und einem befreundeten Paar zum Biken in Südafrika. Aus den gemachten Erfahrungen will ich hier einen kurzen Bericht geben, um anderen die Auswahl geeigneter Locations zu vereinfachen.
Allgemeines:
Wir sind mit Turkish Airlines geflogen, als Stuttgarter von unserem Heimatflughafen über Istandbul und Johannesburg nach Kapstadt. Mir hat der Service der Fluglinie gut gefallen, kann ich empfehlen. Es ist ratsam, den Radtransport vorher mit der Fluggesellschaft abzustimmen bzw. anzumelden. Das hilft der Fluggesellschaft bei der Disposition und man kann sicher gehen, dass das Rad auch mitgenommen wird. Ohne Anmeldung kann es je nach Fluggesellschaft sein, dass das Rad nämlich abgewiesen wird!
Wir waren um den Jahreswechsel dort, dann ist in Südafrika Sommer. Tagestemperaturen waren (mit Ausnahme Cederberge/Clanwilliam, dort 35 bis 40 °C) zwischen 25 und 34 °C.
Als fahrbaren Untersatz hatten wir uns einen Minivan gemietet, hier vorher abklären, das ein Radtransport möglich ist (Demontage der dritten Sitzbank), wir haben da improvisieren müssen.
Radtransport im Flugzeug:
Wir waren zu viert, hatten drei Räder jeweils im EVOC BikeBag und ein Rad im Rose-Radkarton dabei. Beides hat gut funktioniert, der Karton ist etwas sperriger handzuhaben. Wer bzgl. der Wasserfestigkeit des Kartons Bedenken hat, der sollte den Karton vorher einfach in Folie einwickeln (lassen). Zusätzliche Schutzmaßnahmen im EVOC BikeBag sind nicht nötig, wir haben allerdings die Schaltwerke demontiert. Bremsscheiben können montiert bleiben.
Wir fahren alle Tubeless und haben die den Luftdruck (wenn überhaupt) nur auf etwa 1 bar abgesenkt. Zwar erwarten einige Fluggesellschaften, das die Luft vollständig abgelassen wird, aber hier gab es bei uns keine Probleme.
Locations:
Wir haben uns an einem Artikel aus der Bike (Ausgabe Oktober 2013) orientiert, die Vorschläge daraus haben sich bis auf einen Ort als gut erwiesen.
Anders als in Deutschland kann man sich in Südafrika mit dem Bike nicht ganz so frei bewegen. Es gibt sehr viel Privatgrund, vieles ist oft eingezäunt. Für die Reservate sind zum Betreten kostenpflichtige Permits notwendig.
Für die Trails empfehlen sich Karten, wir haben unsere im Dirtopia Trail Centre gekauft. Zudem hatte ich ein Garmin GPS dabei.
Zur Einstufung wird oft das IMBA Trail Difficulty System genutzt (https://www.imba.com/resources/freeriding/trail-difficulty-rating-system). Und wenn es heißt "technically und physically hard", dann stimmt das so auch
Eine Radempfehlung ist schwierig zu geben, wir hatten dabei: 26" Racehardtail, 26" Racefully, 26" Trailfully und 29" Trailhardtail. Als bester Kompromiss ist aber meiner Meinung nach ein Trailfully mit 2 x 10-Schaltung zu sehen.
Stellenbosch:
Stellenbosch bietet sich aufgrund der vielen umliegenden Traillocations als Standort an. Wir sind im Dirtopia Trail Centre (http://www.dirtopia.co.za/) und in Jonkershoek (http://www.capenature.co.za/reserves/jonkershoek-nature-reserve/) gefahren.
Hier noch ein Video und es stimmt halt einfach
Stellenbosch - Dirtopia/Simonsberg:
Das Trail Centre ist an der R44 gelegen (Delvera Outdoor Village, http://www.delvera.co.za/), hier gibt´s auch die Permits (R 20 pro Person). Das Trail Centre bietet ein Cafe und einen Radladen inklusive Verleih.
Die Trails sind eine Mischung aus flowigen Singletrails mit festem/waldigen Untergrund und Trails mit Geröll, festen Steinen, kleinen Absätzen und Jumps.
Stellenbosch - Jonkershoek:
Das Jonkershoek-Tal erreicht man von Stellenbosch Richtung Franschhoek über die Jonkershoek Road. Dort gibt es kurz vor dem Jonkershoek Natrure Reservat (Permit R 25 pro Person) ein sehr schönes Cafe (mit Radverleih), das Ride In (http://www.ridein.co.za/). Ein idealer Ausgangs- und Endpunkt mit Duschen, Bike Wash und leckerem Kaffee/Kuchen.
Auch hier flowige Trails in sehr gutem Zustand, einigen Anliegern, kleinen und größeren Jumps. Vom Untergrund waldig, sandig, aber auch "rocky"!
Wer schon immer mal das Trainingsgebiet von Christoph Sauser kennenlernen wollte - here you are. Wir haben ihn getroffen Aber auch nur getroffen, weil einer seiner Mitfahrer etwas Luft nachpumpen wollte. Die Jungs waren richtig schnell unterwegs!
Wellington - Welvanpas/Bains Trails:
Die Welvanpas Family Farm bzw. die Bains Trails liegen in Wellington, etwa 40 km von Stellenbosch entfernt (http://www.welvanpas.co.za/index.php/leisure-activities/mountain-biking). Hier überwiegen flowige Trails mit sandigem Boden, einige Abschnitte liegen im Wald, die gute Ausschilderung erleichtert die Orientierung.
Grabouw:
In Grabouw haben wir das Oak Valley besucht (http://www.oakvalley.co.za/mountain-bike-trail). Hier kann man auf den Spuren des Cape Epic wandeln. Es handelt sich hier um Privatgrund, ein Permit kostet R 40 pro Person.
Es werden Duschen und Toiletten geboten, zum "After Ride" trifft man sich im Pool Room Restaurant (http://www.oakvalley.co.za/the-pool-room). Sehr empfehlenswert!
Das Tal ist sehr offen, Trails und Fahrwege wechseln sich ab, aber mit klar hohem Trailanteil!
Da ich hier keine Bilder beisteuern kann, hier ein paar Eindrücke vom Cape Epic: http://www.mtb-news.de/news/2014/03...on-vaude-gibt-topeak-ergon-die-laufraeder-ab/
Aber vom Pool Room hat man dann diesen tollen Blick
Clanwilliam/Cederberge:
Clanwilliam ist ein (sehr) kleiner Ort am Fuße der Cederberge. Hier bekommt man ein absolutes Kontrastprogramm zum Grün rund um Stellenbosch geboten. Als Teil der Karoo-Halbwüste ändern sich Klima und Vegetation deutlich.
Trails sind wir keine gefahren und haben uns auf die Gravel-Roads und etwas Asphalt beschränkt, der Schwerpunkt lag auf dem "Schrubben von Höhenmetern".
Tokai:
Tokai läßt sich gut von Kapstadt aus erreichen, das Trail Centre (http://tokaimtb.co.za) liegt etwa 20 km von Stadzentrum entfernt. Auch hier ist ein Permit notwendig und kostet R 60 pro Person.
Tokai-MTB gehört zum Table Mountain National Park, es werden sowohl CC, als auch DH-/AM-Routen geboten.
Bilder reiche ich noch nach...
Zusammenfassung:
Es lohnt sich auf jeden Fall, Südafrika als Ziel zum Biken auf der Agenda zu haben. Der hohe Trailanteil in allen Schwierigkeitsklassen, die gute Wartung der Trails und die abwechselnden Untergründe bieten viel Trainings- und Spaßpotential. Daneben gibt´s gutes Essen und tollen Wein
Mein Favorit ist ganz klar Jonkershoek! Clanwilliam hat uns dagegen nicht ganz so gut gefallen.
Als Reisezeit bieten sich die Monate November bis Januar an. Im Dezember und Januar macht es aber Sinn, in jedem Fall entweder am Abend oder noch besser am Morgen zu Biken. Sonst wird es einfach zu warm. Der Südafrikaner bevorzugt übrigens den frühen Morgen...
Wir haben uns mit zwei Ausnahmen (in Kapstadt) sehr wohl und sicher gefühlt. Die üblichen Spielregeln sollte man aber beachten. Die Menschen sind ansonsten sehr offen, hilfsbereit und absolut freundlich.
Wenn ihr Fragen habt, gerne hier oder per PN!
Happy trails!
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