"Verbandskasten" für Alpencross?

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Ich plane zusammen mit einem Freund unseren ersten Alpencross. Jetzt rätseln wir gerade, was man zur Ersten Hilfe alles dabei haben sollte. Reichen Pflaster, Mullbinde und Desinfektionsmittel? Ein Tipp wäre toll!
 
Also ich würde so ein kleines Kit empfehlen wie sie für Motorradfahrer verkauft werden.
Da ist alles nötige drin und das gleich in einer netten kleinen Tasche verpackt...
 
Reichen Pflaster, Mullbinde und Desinfektionsmittel?
Nein. Wenn man sich wirklich weh tut (es reicht schon ein kapitaler Sturz auf einer Forst- oder Asphaltstrasse in der Abfahrt), dann reicht Dir das obige nicht mehr. Dann willst Du erstens jemanden anrufen (Handy), und zweitens willst Du Deinem Kumpel helfen ... Also Schmerzmittel ....
Was machst Du bei vom Zugwind, Sonne, ... entzündeten Augen (kommt meist über Nacht) ?
USW ...

Ich bin kein Arzt, bin aber mit einer verheiratet :D Das Problem, mann muss 1) eine gute Apotheke dabei haben und 2) wissen was man damit tut. Was hilfts wenn ich Nadel und Faden dabei habe und nicht nähen kann?

Also: Ich habs schon mal irgendwo empfohlen (weiss nicht mehr wo) ...

Unter

http://www.treibel-bergmed.de/
http://www.treibel-bergmed.de/Bergmedizin/BergApotheke.htm

hat Dr. Treibel eine modulare Apotheke vorgestellt, die sich jeder selbst zusammenstellen kann. Die Apotheke ist auf Gewicht und Anforderungsbereich optimiert.

Ich habe sie seit Jahren auf (Mini-)Expedition, Berg-, Ski-, Hoch-, Bike-touren dabei (und hab sie leider auch schon gebraucht)

In Deinem Fall würde ich Modul 1 und 2 mitnehmen und Modul 3 anpassen.

Was VIEL wichtiger ist (wie schon oben geschrieben), dass Du weisst, was Du wann machen musst. Deshalb:
1) Auf der Seite ist eine Auflistung aller mitgeführten Medikamente mit Anwendung, Nebenwirkung, Dosierung - wenn Du kein Arzt bist dann druck Dir den Abschnitt aus und nimm ihn mit ...
2) Besorg Dir ein Erste Hilfe Buch - ich kann zwei empfehlen, die sind allerdings recht bergsportlastig (Dr.Treibl - "Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen", Alex Römer & Günter Durner - "Erste Hilfe Bergrettung") Vielleicht kennt ja noch jemand welche die nicht so speziell sind ...

Auch auf einem Alpencross kommst Du in Gegenden wo Du KEINEN Handyempfang hast, hier müsst Ihr Euch selbst helfen können. und seis nur die Wartezeit auf Hilfe erträglich zu gestalten.

So genug der Schwarzmalerei ... Viel Spass beim Alpencross :D:D:D
 
Erste Hilfe Kurs wäre auch nicht verkehrt bei Gelegenheit...

Hilft über dein genanntes Ziel hinweg auch ganz gut bei ungemütlichen Situationen im Freundes/Bekanntenkreis (Herzinfarkt und Co.)...

Das Modulsystem ist ganz schön, als Basis ist das genannte Motorradpäckchen von Louis und Co ganz gut zu gebrauchen.

Gruesse
 
Als Basis für die 'Reise-/Not-Apotheke' ist das Deuter First Aid-Kit sicher ganz in Ordnung. Aber im Katalog liest sich das besser als in der Realität. Es hat zwar Verbandszeug dabei, aber noch nicht mal ein kleines Desinfektionsmittel.

Ich bin mir sicher, eine motivierte Apotheke vor Ort kann ein gewichtsoptimiertes und auf die jewiligen Bedürfnisse abgestimmtes Set einfach selbst zusammenstellen. Vielleicht einfach mal fragen :)

Meine Meinung zu dem verlinkten modularen Set: Auch kein Hexenwerk, was allerdings in meinen Augen gar nicht geht, die angedachte Einbeziehung von rezeptpflichtigen Medikamenten. Beispiel: Wenn jemandem so richtig übel ist, dass er MCP dagegen einnehmen muss, so ist ein Fahren eh nicht die beste Wahl. Glaubt's mir, ich habe das schon mal testen dürfen, äh, müssen.

Eine Zeckenkarte ist je nach Tour auch nicht ganz unpraktisch und wiegt soviel wie eine EC-Karte. Ja ich weiß, wie hoch ist schon die Gefahr in den Alpen. Aber ich möchte den sehen, der abends auf der Hütte plötzlich so ein liebes Tierchen an sich entdeckt. Borreliose habe ich in meiner Familie erlebt, das wünsche ich keinem.

Ich schreibe die Tage gerne mal meine Meinung, was ein Set beinhalten soll :)
Achja: Ein Erste-Hilfe-Kurs bringt viel, nimmt keinen Platz weg und kostet auch kein Gewicht :D
 
bei DIMB de kannst du im shop ein Verbandspaket bestellen.
sinnvoller Inhalt ;) ist auch Guidegerecht...
den ggf fehlenden Rest , kann man noch dazupacken, das DIng hat ne stabile Hülle, ( zB klassisches Jod )

ich habe mir die Wade tief aufgeschlitzt und wenn der Saft mal ordentlich läuft bist du froh wenn du Kompressen und genug Tape hast...
lieber 1,2 Kompressen mehr dazupacken,

man unterschätzt es so lange man es nicht braucht...

Tip :daumen: in einen Melita Zipper Beutel, dann Luft rauspressen und Zipper zu. Das Packmaß ist um 30% reduziert und hat eine weitere dünne Schutzhülle.
 
Also ich hab ein Sprühpflaster und eine Rettungsdecke dabei, sonst nichts. Ich fahre besonders beim Alpencross nicht auf Risiko. Für Schürfwunden braucht man nichts, und bei schweren Verletzungen musst Du sowieso Hilfe holen (Handy). Verbandsmaterial und Kompressen sind für mich optional.
(Das jetzt bitte nicht als Empfehlung verstehen.)
 
Ich hab das Tatonka First Aid Compact dabei, ist das genügt für Touren bis 4 Tage, wenn man sich net ständig auf die Fresse legt :)
Evtl. noch extra Desinfektionsmittel einpacken. Schimpft mich, aber ich hab immer noch altes und inzwischen nicht mehr verkäufliches Mercuchrom (also das Quecksilberhaltige, inzwischen gibt es das ja auf Jod-Basis) dabei :D
 
Ich fahre besonders beim Alpencross nicht auf Risiko. Für Schürfwunden braucht man nichts, und bei schweren Verletzungen musst Du sowieso Hilfe holen (Handy).

Wir fahren auch nicht auf Risiko, eher auf ankommen. Und bei dem ganzen Kram, den wir jetzt schon mitnehmen wollen, könnten wir auch einen Sherpa gebrauchen. Am besten einen Arzt, der auch Bergführer und Motivationskünstler ist ;)
 
Grundsätzlich sollten die Leute beim Biken XMV (Xunder Menschen Verstand) nicht vergessen einzuschalten. Das ist die wichtigste Grundvoraussetzung zum Ausüben dieser Sportart. Natürlich läßt es sich nicht Unfälle zu vermeiden. Da ein großteils der Biker keine Medizinfachleute sind, ist es meiner Ansicht ausreichend ein Erste Hilfe Paket (Motorrad, Bergsport) mitzuführen. Da es viele Anbieter am Markt gibt habe ich mich für dieses Set entschieden. Ich habe auch eine kleine Broschüre mit den wichtigsten Tipps dabei. Wichtig ist ein Erste Hilfe Kurs zu machen, der hilft dir bei einem Unfall die richtigen Griffe zu machen und den Verletzten erstzuversorgen und auf die Rettung warten. Nachdem im Hochalpinen Raum auch die Mobilfunknetzversorgung (AUT; CH; DE; IT; FR) immer besser wird, ist das Rufen von Hilfe auch schneller und einfacher geworden.

Daher einfach XMV einschalten und losfahren. Ich wünsche allen ein Unfallfreies Vergnügen!
 
Ein Erste Hilfe Kurs wäre nicht schlecht, ist ja schon öfter erwähnt worden. Ich will schon lange mal einen Auffrischungskurs machen, der Kurs für den Führerschein ist schon fast 30 Jahre her, aber wie das meistens so ist...
Was ich allerdings zu bedenken gebe, ist eine nicht zu unterschätzende, völlig irrationale Schockreaktion bei Verunfallten.
Ich habe selber zwei Fälle erlebt.

Der erste hat sich mehrfach mit dem Auto überschlagen, ist im Acker gelandet und wollte anscheinend unverletzt, in den Wald laufen. Wir mussten ihn eine Zeit am Boden fixiert halten und gut zureden, bis er wieder einigermaßen klar war.

Der zweite hat sich mit der Handkreissäge in den Finger geschnitten und ist ohne ein Wort zu sagen aus der Tür gelaufen. Wir konnten nur anhand der Blutspuren ahnen was passiert war. Wie sich später rausstellte, ist er einige Straßen weit bis zum Arzt gelaufen.
Solche Fälle sind natürlich relativ selten, wenn so etwas aber in den Alpen passiert ist das nicht mehr so lustig.
 
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Der erste hat sich mehrfach mit dem Auto überschlagen, ist im Acker gelandet und wollte anscheinend unverletzt, in den Wald laufen. Wir mussten ihn eine Zeit am Boden fixiert halten und gut zureden, bis er wieder einigermaßen klar war.

Der zweite hat sich mit der Handkreissäge in den Finger geschnitten und ist ohne ein Wort zu sagen aus der Tür gelaufen. Wir konnten nur anhand der Blutspuren ahnen was passiert war. Wie sich später rausstellte, ist er einige Straßen weit bis zum Arzt gelaufen.
Solche Fälle sind natürlich relativ selten, wenn so etwas aber in den Alpen passiert ist das nicht mehr so lustig.

vielleicht wollte der mit dem Auto auch zum Arzt... Aber im Ernst: Du hast recht. Eine Auffrischung in 1. Hilfe wär bei mir bestimmt auch angebracht. Werd ich mal angehen das Thema.
 
Arzt in der Familie hilft überhaupt nichts ! Ich sprech da aus Erfahrung.

Ärzte haben selbst nie Verbandszeug und Co. dabei und zweitens hörst du von denen nur "Stell dich nicht so an, ist doch garnichts passiert".

Der zweite Typ "Rettunggeiler Notarzt" hat immer seinen Notfallkoffer dabei, aber mit dem 20 kg schweren Teil kommt der mit dem Bike eh keinen Berg rauf.
 
Ich plane zusammen mit einem Freund unseren ersten Alpencross. Jetzt rätseln wir gerade, was man zur Ersten Hilfe alles dabei haben sollte. Reichen Pflaster, Mullbinde und Desinfektionsmittel? Ein Tipp wäre toll!

Besser ist es auch nicht nur zu zweit, sondern mit mehreren zu starten. Kommt es tatsächlich zu einer schwereren Verletzung, können die Aufgaben besser verteilt werden. Einer sollte z.B. unbedingt beim Verletzten bleiben, ein anderer könnte Hilfe holen, falls man per Handy kein Empfang hat usw. Wichtig könnte auch die Möglichkeit werden Hilfssignale abgeben zu können, wie Rauchkerzen oder Blinksignale ( Rücklicht vom Rad ). Rauchsignale gibt es für ein paar Euro im Outdoorshop oder im Internet, wiegen nicht viel und nehmen keinen Platz weg.
 
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