Verein scheitert in Montabaur: Keine Strecke für Mountainbiker auf dem Köppel

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8. Januar 2010
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Rheinland (RLP)
hat leider keinen Erfolg gehabt... :(

Auszug aus der Rhein-Zeitung von gestern:

Mountainbiker aus Montabaur und Umgebung müssen wohl auch künftig nach Kemmenau oder Koblenz fahren, um ihr Hobby auf einer legalen Strecke ausüben zu können. Der Montabaurer Stadtrat hat unlängst mehrheitlich beschlossen, einen Antrag des Vereins „Mons Tabor Trail Doctors“ auf Einrichtung einer offiziellen Strecke auf der Montabaurer Höhe abzulehnen (unsere Zeitung berichtete).
Es gab letztlich zu viele Bedenken, dass ein solcher Trail den Natur- und Artenschutz erheblich stören würde, wie Gerd Frink (CDU) als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wald zusammenfasste. Ausführlich diskutiert wurde das Thema zuvor bereits in der entsprechenden Arbeitsgruppe des Stadtrats sowie in den zuständigen Ausschüssen. Nachdem es über Monate immer etwa gleich viele Stimmen von Befürwortern und Gegnern eines solchen Trails gegeben hatte, haben sich die Mehrheitsverhältnisse zuletzt eindeutig in Richtung Ablehnung einer Mountainbike-Strecke verschoben.Auslöser war eine Stellungnahme der Landespflege im Montabaurer Rathaus. Darin wurden die Schwierigkeiten zur Genehmigung eines solchen Vorhabens in einem FFH-Gebiet ausführlich beschrieben.
Wie aus der Stellungnahme hervorgeht, würde eine etwa zwei bis drei Kilometer lange Strecke vom Köppelturm ins Tal erheblich in den Lebensraum geschützter Arten wie zum Beispiel der Wildkatze oder auch einiger Fledermausarten eingreifen. Darüber hinaus wird befürchtet, dass das Rotwild gestört wird und sich deshalb in andere Waldbereiche zurückzieht, wo wiederum Fraß- und Bissschäden an jungen Bäumen befürchtet werden...
Der Mountainbike-Verein mit Sitz in Niederelbert hatte hingegen argumentiert, dass ein offizieller Trail in der Nähe bestehender Wirtschaftswege angelegt werden sollte, um Störungen durch wildes Fahren möglichst gering zu halten. Er hatte zugesichert, eine solche Strecke regelmäßig zu pflegen. Einen Kompromissvorschlag der Stadt, eine entsprechende Strecke im Gelbachtal zu schaffen, hatten die Trail Doctors hingegen abgelehnt. Das Gelände dort sei zu steil und die Pflege für Privatpersonen zu aufwendig, hieß es.
...
 
Es ist schon wirklich verwunderlich, bei einer derart starken Bewirtschaftung des Köppels. Ich musste neulich erst drei Mal bei einer Tour für einen >7,5-Tonner Platz machen. Gerade die breiten Hauptwege sind recht stark frequentiert - immerhin sind es ja auch ausgewiesene Fahrradrouten. Die Idee, sich mit dem Trailbau hieran zu orientieren, finde ich nur logisch und klingt - ohne das Konzept und die Entscheidung im Detail zu kennen - nach einem vernünftigen Ausgleich der ja offensichtlich konfligierenden Interessen von Naturschutz und Naherholung. Unterm Strich: Ich bin echt enttäuscht und hoffe, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
 
Klar gibt es rund um den Köppel wenig bis garnichts legales. Fällt mir spontan nur der Bikepark in Bendorf ein, wenn man den so nennen kann…

Grundsätzlich hatte ich am Köppel aber auch nie Probleme mim Forst. Von den alten Trails ist ohnehin nicht mehr viel übrig, seit dem die Harvester da durch sind. Gebaut war da ja auch nicht viel.

Das was noch da ist wird befahren, es stört sich niemand dran, also weiter machen.
 
Ja, überall das Gleiche. In Wiesbaden wird ein ähnlicher Antrag des Jugendparlaments mit Verweis auf den stark geschädigten Wald abbgebügelt. Dafür wird jetzt in dem "schutzbedürftigen" Waldgebiet massiv Holz eingeschlagen. Einfach nur lächerlich.
 
Man könnte eigentlich eine entsprechend kaputten Wald für eine Strecke freigeben. Wenn Wegführung angelegt ist verpflichtet sich der anlegende Verein diesen Korridor 10-15m rechts und links der Strecke die Aufforstung zu übernehmen, die Biker wollen schließlich auch nicht einen kahlen Hügel runter rollen, aber naja, dafür ist das Forstamt dann auch wieder zu unflexible für.
 
Eigentlich. Wüßtest du, wie es da "früher" aussah, und wie es jetzt nach dem Borkenkäfer aussieht, müßtest du selbst über deine treffsichere Antwort lachen :D
Man wundert sich, was für eine Sorte Mensch da in so einem Amt arbeitet um so zu entscheiden.
 
Die Jäger freuen sich über jede neue "Freifläche", die der Borkenkäfer in den Wald reinfrisst. Kurz nachdem die Fläche vom Forst geräumt wurde, steht da sofort ein neuer Hochsitz mit schönem Schussfeld. Achtet mal darauf, ist echt erstaunlich.
 
Hallo,
ich gebe gerne mal ein kurzes update zu der Sache.
Der Verein "Mons Tabor Trail Doctors" steht seit Ende letzten Jahres unter neuer Führung und hat das Thema legale Trails im Westerwald nicht aufgegeben.
Zur Zeit sind wir in Gesprächen mit der zuständigen Verwaltung und versuchen uns beim Thema "Touristische Neubewertung des Gelbachtales" einzubringen. Denkbar sind hier verschiedene Spots beidseitig des Tales. Die Gespräche sind aber erst am Anfang.
Ferner stehen wir mit verschiedenen Gemeinden im Kontakt und haben Anfragen zum Bauen legaler Trails gestellt.
Die ersten Antworten stimmen durchaus positiv.
Das Thema Köppel haben wir noch nicht aufgegeben, wobei hier nicht die Verwaltung blockt sondern der Gegenwind von der Naturschutzinitiative e.V. kommt, die augenscheinlich gegen alles klagt.
Ich hoffe hier bald gute Nachrichte zu verkünden
Jürgen Cron
2. Vorsitzender
MTTD
 
Hallo,
ich gebe gerne mal ein kurzes update zu der Sache.
Der Verein "Mons Tabor Trail Doctors" steht seit Ende letzten Jahres unter neuer Führung und hat das Thema legale Trails im Westerwald nicht aufgegeben.
Zur Zeit sind wir in Gesprächen mit der zuständigen Verwaltung und versuchen uns beim Thema "Touristische Neubewertung des Gelbachtales" einzubringen. Denkbar sind hier verschiedene Spots beidseitig des Tales. Die Gespräche sind aber erst am Anfang.
Ferner stehen wir mit verschiedenen Gemeinden im Kontakt und haben Anfragen zum Bauen legaler Trails gestellt.
Die ersten Antworten stimmen durchaus positiv.
Das Thema Köppel haben wir noch nicht aufgegeben, wobei hier nicht die Verwaltung blockt sondern der Gegenwind von der Naturschutzinitiative e.V. kommt, die augenscheinlich gegen alles klagt.
Ich hoffe hier bald gute Nachrichte zu verkünden
Jürgen Cron
2. Vorsitzender
MTTD
finde ich gut, dass ihr da weiter dran bleibt.
Der Blick in den Stadtwald Koblenz zeigt doch, dass man auch gemeinsam mit Verwaltung, Förster und Initiative was erreichen kann... das sollte doch auch ein gutes Beispiel/Vorbild für die andere Rheinseite sein.
 
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