...in einem - vorhersehbarem - Punkt, haben die hiesigen Pedelecgegner Recht behalten. Der Nutzungsdruck in der Natur steigt durch die vermehrte Anzahl an MTPs. Corona hat das Ganze dann nochmal enorm beschleunigt. Vereinfacht wurde/wird die teure Anschaffung dann auch noch durch die diversen Jobrad-Modelle.
In der Folge stellen die Betroffenen ( bsp. Forst, Umweltbehörden, Grundeigentümer, Jäger, Gemeinden) fest; "So geht das nicht weiter. Wir müssen da was tun." Ob der Weg über Verordnungen und Verbote, wie aktuell im bayrischen Voralpenland, mittelfristig zum Ziel führt, darf stark bezweifelt werden; entsprechend der faktischen Nichteinhaltung der 2m Regel seit 1996, in BaWü.
In meiner Region, im Odenwald, führt dies, je nach "politischer" Auffassung der jeweiligen Gemeinde, von absoluter Verweigerung, bis zu großzügiger, weitsichtiger Genehmigung. Letztere Variante setzt sich zunehmend durch. Ich kann dies -nur mit aktuellem Zwischenstand - an einem einzelnem Fallbesipiel, an dem ich beteiligt bin, durchdeklinieren.
Ein illegaler Trail, seit fast zwei Jahrzehnten existent, wurde immer wieder mal platt gemacht. Vor über fünf Jahren "hing" ich mich das erste Mal in die Sache rein. Man erkannte zwar den Bedarf, einiger weniger sportlich ambitionierter Männer, doch wollte letztlich nur unter unverhältnismäßigen, und nicht stemmbaren Auflagen den Trail genehmigen.
Letztes Jahr wurde ich dann abermals vom Forst angesprochen, da durch Corona, Komoot und Mundpropaganda aus dem Trail schon eine überregionale Eventlocation wurde. Es wurden einerseits Maßnahmen getroffen, wie Kontrollen, Absperrungen, Mundpropaganda über die Illegalität und ein Unterlassen der "Pflege"; andererseits wurde der Trail nicht platt gemacht, es wurde aktiv das Gespräch gesucht, und man war/ist lösungsorientiert.
Diese Woche war dann ein sehr wichtiger Termin mit den diversen Behördenvertretern vor Ort. Bis auf einen Bauamtsrat, der "nur" ein MTB im Keller hat (und der sich via Jobrad demnächst ein MTP holt, was jedoch aktuell an der Verfügbarkeit hapert) , waren alle anderen Vertreter mit MTPs im Privaten ausgestattet. Wenn auch der Trail deren Fahrfähigkeiten weit übersteigt (bei Manchem- "noch" ) war die Diskussion doch ganz anders als vor fünf Jahren. Es ging nicht mehr um das "ob" sondern nur noch um das "wie". Und auch das wurde großteils geklärt, so, dass der Trail hoffentlich noch bis Sommer genehmigt wird.
Ähnlich sieht es auch mit einem - noch gar nicht existentem - Trailnetz in einer Gemeinde im Odenwald aus. Dort sind aktuell nur noch Verzögerungen durch Corona.
Offensichtlich erkennen immer mehr Verantwortliche nicht nur die Problematik, sondern auch den Bedarf, oft, weil sie inzwischen auch im privaten Umfeld (Pedelecbesitzer) persönlich betroffen sind. Hier im Odenwald geht man überwiegend den Weg der Gebote und der attraktiven Alternativen, durch Wegetrennung und Leitsysteme (Geo-Naturpark). Inzwischen sehe ich, aus eigener Erfahrung, eine Wegetrennung als die beste Lösung an. So können die Trails zu
100% "maßgeschneidert" für MTBs angelegt werden. Wenn das dann ohne Verbote, oder nur sehr eingeschränkte Verbote, funktioniert, sehe ich da keinen Nachteil.