Versender für MTB Sportgewand

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13. September 2013
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Hallo!

Ich habe mich vor kurzem gefragt ob es für MTB Bekleidung Marken gibt die nach dem Versenderprinzip von Canyon/YT/Radon verfahren? Deren Produkte also ca. 35% günstiger sind als Händlermarken, dennoch eine top Qualität, top Design und innovativ sind? Als Vergleichsmarken für Qualität- und Designanspruch würde ich hier Norrona, Sweet, Mavic, Ion, Vaude ... sehen. Ich denke, dass solch eine Marke für Konsumenten interessant sein würde, da hier ein deutlicher Preisunterschied für den Konsumenten spürbar wäre. Bspw. eine 3-Lagen-Gore Jacke um 160€ statt 249€ oder Bikeshorts um 78€ statt 120€.

Da auch der Service-Aufwand bei Bekleidung geringer ist und Leute heutzutage ans Online-Shopping gewöhnt sind, würde es ws. auch weniger "Glaubenskriege" geben.

Weiß jemand von euch wo genannte Marken ihre Produkte fertigen lassen? Das müssen ja spezialisierte Lieferanten sein, die Know-How für Sportbekleidung (z.B. Goretex Verarbeitung) haben.

Freue mich auf eure Meinung zu diesem Thema.

Vielen Dank und liebe Grüße
Lukas
 
Ja aber das unterscheidet sich nicht zu gängigen Online-Shops. Hier meine ich eher aus Sicht des Kunden. Eine Jacke oder Shirt einzuschicken ist weniger aufwändig, als ein Bike einschicken zu müssen. Und meist weniger relevant, da Gewand anders als ein fehlendes Rad, meist nicht bedeutet, dass man nicht biken gehen kann. Aus Sicht des Versenders ist der Retourenaufwand der Aufwandsfaktor den es zu reduzieren gilt.
 
1. das Zeug heißt (Be)Kleidung...
2. Google mal zu Retouren/Aufwand/Kosten bei Bekleidungsversendern a la "Schrei vor Glück" und Konsorten
3. was du suchst, nennt sich Sale/SSV/% o.ä. Da kriegst du Bekleidung am Ende der Saison für teils die Hälfte...

Grüße
 
@1: Das liegt wohl an kleinräumigen kulturellen Unterschieden Richtung Süden hin, bei uns heißt es nämlich Gewand. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich
@2: Danke für die Info, nur das Retourenmanagement ist denke ich für Online-Händler als auch Online-Direktvertrieblern ähnlich. Somit sollte dieses Problem handhabbar sein, solange Online-Händler damit profitabel sind
@3: Direktvertriebskonzepte bieten ja Sale/SSV Preise als Standardpreise, worauf deren USP basiert. Denks du, dass es hierfür keinen Markt gäbe, da der Sale/SSV ausreichen ist?
 
@Grobi: Danke für die Info, in die Richtung geht ex
@baxter: Danke für die Antwort. Hast du Infos zu gescheiterten Projekte oder ähnlichem? Laut meinen Recherchen ist die Herausforderung nicht die Idee zu haben, sondern diese umzusetzen. Falls dies schon geschehen ist, wäre ich an Infos sehr interessiert. Ich konnte bisher leider nichts finden.

Danke und LG
Lukas
 
Hallo!
Ich denke, dass solch eine Marke für Konsumenten interessant sein würde, da hier ein deutlicher Preisunterschied für den Konsumenten spürbar wäre. Bspw. eine 3-Lagen-Gore Jacke um 160€ statt 249€ oder Bikeshorts um 78€ statt 120€.

Das ist das Probelm, diesen Markt gibt es schon, ist quasi schon übersättigt.
Große Onlineversender kaufen zu günstigen Preisen in großen Massen bei gängingen Markenherstellern. Zu günstigeren Preisen als der kleine Laden um die Ecke. Deshalb sterben ja sämtliche kleine Läden weg. Eben weil der Onlinehandel so günstig einkaufen kann und im sale die Sachen teilweise zu sehr günstigen Preisen raushaut. Warte lange genug und die bekommst die Markengortexjacke irgend wo 50% reduziert.

Produktionskosten lassen sich keine sparen, da große Marken schon zu Spottpreisen produzieren und in Massen. Du zahlst halt den Namen mit. Die Massen von Mammut, Vaude, Shimano, Gore.... die musst Du erst mal erreichen. Du kannst nur günstiger sein in dem Du Dir den Namen halt nicht zahlen lässt und auf teure Werbung verzichtest. In der Hoffnung Dein Preis und Qualität sprechen sich rum. Halte ich für unwahrscheinlich, der Kunde kauft Marke auch wegen dem Image und Image bekommt man durch Werbung.

Eine viel höhere Chance sehe ich daran in Fairtradeprodukt im gehoben Preissegmet zu platzieren. Für wenig Leute mit genug Geld die nachhaltige Ware aus idiologischen Gründen wollen. Quasi eine Demeterjacke. :) (Gründe Erde, Hessnatur,....)
 
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Hi Wubber,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ein Gewand-Versender mit hochqualitativen Produkten zu top Preis-Leistungsverhältnis müsste tendenziell auch auf größere Absatzmengen abzielen. Die daraus folgenden geringen Produktionskosten und die fehlende Händlermarge (welche angeblich bis zu 100% Aufschlag auf den Einkaufspreis beläuft) würden zu dem Preisvorteil für den Konsumenten führen. Ich denke hier, dass man das Geschäftsmodell inkl. Marketingaktivitäten von Canyon als gutes Beispiel ansehen könnte. Der Vorteil solch eines Konzeptes, ist dass du ein top Preis/Leistungsverhältnis ohne Sale-Aktionen hast.

Dein Input bezüglich teuren Fairtradeprodukten ist eine gute Idee. Wie würdest du dir das Geschäftsmodell (Händler/Versender) vorstellen. Vom Fairtrade-Image ist VAUDE denke ich relativ gut dabei.

LG
Lukas
 
Hi Wubber,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ein Gewand-Versender mit hochqualitativen Produkten zu top Preis-Leistungsverhältnis müsste tendenziell auch auf größere Absatzmengen abzielen. Die daraus folgenden geringen Produktionskosten und die fehlende Händlermarge (welche angeblich bis zu 100% Aufschlag auf den Einkaufspreis beläuft) würden zu dem Preisvorteil für den Konsumenten führen. Ich denke hier, dass man das Geschäftsmodell inkl. Marketingaktivitäten von Canyon als gutes Beispiel ansehen könnte. Der Vorteil solch eines Konzeptes, ist dass du ein top Preis/Leistungsverhältnis ohne Sale-Aktionen hast.

Dein Input bezüglich teuren Fairtradeprodukten ist eine gute Idee. Wie würdest du dir das Geschäftsmodell (Händler/Versender) vorstellen. Vom Fairtrade-Image ist VAUDE denke ich relativ gut dabei.

LG
Lukas

Du wirst aber nur an der Händlermarge sparen können. Die Produktionskosten wirst Du nicht günstiger als alle großen Marken hinbekommen. Keine Chance. Wenn Du nur Bikeware anbietest sowieso nicht, da Du dann nie auf die Mengen kommst wie Puma, Nike, Mammut,.... die einfach alles anbieten. Dadurch Ihre Produzenten noch etwas anders drücken können.
Und wie große die Händlermarge bei einem online Handel ist keine Ahnung. Das sollte auch genauer geprüft werden bevor man die Gedanken weiterspinnt. Da willst Du ja Dein Sparpotential holen. Die Marge ist für den Händler auch nicht Gewinn. Mit der Marge muss er auch seine Kosten decken. Ich denke nicht dass ein Händler eine Umsatzrendite von mehr als 10% hat, vermutlich eher 3-5%. Einen Teil der Kosten die der Händler hat wirst Du auch haben.
Was sparst Du genau an welchen Kosten ein? Eigentlich doch nur die 3-5% Umsatzrendite, da Du Deinen Gewinn in der Herstellung erwirtschaften willst. Dann eventuell noch ein paar Synergieeffekte in der Verwaltung im Marketing, da alles nur einmal anfällt und nicht zwei mal und einmal eine Versandtabteilung.
Sprich von der Händlermarge wirst Du nur einen Bruchteil einsparen können.

Nehmen wir mal Canyon als Beispiel, so viel günstiger ist ein Canyon bike auch nicht. Vergleiche mal ein Cube (Massenware) und Canyon mit identischer Ausstattung. Als Vergleich hinken Klamotten und Räder aber auch etwas. An einem Rad sind ja fast alles Zukaufteile, da wird ja nur noch zusammengebaut.

Falls das hier jetzt von Dir nicht nur Spaß am Diskutieren und Schulprojektarbeit ist und Du das weiterverfolgen willst, bin ich der Meinung nur über den Preis hast Du keinen Erfolg. Ein Produkt muss beim Kunden Gefühle und Bedürfnisse wecken, günstig und funktionell zieht bei den Wenigsten. Sonst würden alle Dacia fahren. ;) D.h. Du musst was bringen was Dein Produkt anders macht als Andere. Ein anderes Image, ein anderes Design, oder halt besonders Öko..... Nur mit günstig denke ich das wird nichts.
 
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