die idee carbon zu nutzen weil es mehr zug verkraftet ist schon toll, nur knallt das alu bevor das carbon auf zug belastet wird. dh. kommt das carbon in aktion um die zugkraft aufzunehmen, ist es ja schon zu spät.
selbst wenn sich das alu dehnt und dadurch das carbon belastet wird, kann das carbon das alu nicht "zurückkomprimieren" - wäre ja voll sinnlos.
das carbon müsste also extrem unter spannung auf dem nabenkörper liegen. und so wie die makro-aufnahmen von dem carbon-rändern aussehen sieht das aus wie eine carbonschnur welche in harz getränkt drum-herum-gewickelt wurde.
einen stabileren nabenflansch bekommt man durch dieses carbon-schnick-schnack nicht. da bin ich mir sicher. allenfalls ein stärkerer alu-wulst würde da helfen.
Die Tune Nabenflanche sind sind schon immer von Anfang an verstärkt gewesen. Und zwar genau da wo es am meisten Sinn macht - am äusseren Umfang.
Die Verformung des Flanches bleibt eben gerade durch den Carbonstrang innerhalb des elastischen Bereichs von Alu. Es ist überhaupt nicht davon auszugehen, dass der Carbonstrang einfach nur lose herumgelegt ist. Ich denke dass unter Spannung gewickelt wird.
Dieses Prinzip wurde bei den Strassennaben noch weitaus effizienter umgesetzt. Und findet sich auch bei anderen Anbietern.
Ritchey hat dieses Prinzip z. B. bei seinen Carbon-Alu Vorbauten umgesetzt. Ursprünglich von Klein bei Alugabeln eingeführt, später von Cannondale für Hinterradschwingen kopiert. Diese Technik ist also auch im Fahrradbereich nicht mehr neu und kann als ausgereift gelten.
Die Liefer- und zeitweiligen Material/Passungsprobleme sind schlicht und ergreifend in der Tatsache begründet, dass Tune seine Teile in Deutschland produzieren läßt (und damit nebenbei auch Arbeitsplätze sichert).
Dazu muß man wissen, mit welcher Unlust z. B. Zulieferer der Automobilindustrie von hunderttausender Stückzahlen verwöhnt, die "Kleinaufträge" von Firmen wie Tune abwickeln. Ohne jeden emotionalen Bezug zum Fahrrad, kommt es da auf kurze Lieferfristen oder mal ein Zehntel Passung häufig nicht so an.
Weiters ist zu beachten - Tune ist die Formel 1 der Bikebranche. Wenn man laufend Neuland betritt, kommt es ab und an auch zu Fehlentwicklungen. Hier ist Tune aber einer der wenigen Anbieter, der nicht jedes Jahr neue Komponenten "erfindet" oder Gruppen mit teils überflüssigen "Verbesserungen" in den Markt presst, sondern sein bestehendes Programm stetig verbessert und weiterentwickelt.
Und dass extremer Leichtbau besondere Umsicht im Umgang damit erfordert, sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist aber leider nicht immer bei jedem gegeben.
@Piktogramm
Meine persönliche Bilanz ohne die Schäden aus der Shopzeit mit Freiläufen und den unteren Gruppen.
XT 1.5 Jahre, Totalausfall wg Lager, XTR weniger als 1! Jahr, Totalausfall wg Lager, kein Hochdruckstrahler, kein harter Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch. XTR Nabe von PL durch neueres Modell, die Graue, ersetzt bekommen. Getauscht gegen Tune, gefahren von 97 - 08, erst im MTB, anschließend im Cyclo-Crosser mit Wettkämpfen im Winter. Einmal das linke äussere Lager getauscht. Die Sperrklinken und Federn die ich mir damals als Reserve hingelegt hatte, habe ich immer noch weil nie gebraucht.
Einzig meine Bilanz mit Shimano RR-Naben fällt positiv aus.