Viele Fragen zum Mountainbike Guide Beruf

Registriert
15. September 2016
Reaktionspunkte
26
Ort
70825 Korntal
Hallo zusammen,

Mein Traumberuf wäre Mountainbike Guide zu werden... Glaube ich. Als Kunde war ich bei Touren schon zweimal dabei und hab mir immer gedacht dass die Guides den besten Job auf Erden haben.

Momentan bin ich in der Phase nach meinem Abitur und Reise durch Europa (natürlich mit dem Bike im Gepäck), sollte aber neben dem Spaß am Reisen die Zeit natürlich Nutzen um rauszufinden was ich eigentlich im Leben machen will.
Ich wusste schon immer dass meine Prioritäten bei der Job-Suche nicht bei einem mega Gehalt oder so liegen, sondern dass der Job Spaß machen soll, am besten in der Natur, sportlich und abwechslungsreich.
In den letzten Wochen bin ich praktisch jeden Tag biken gegangen und zufällig auf den Trails mit Guides zusammengestoßen.
Immer mehr deutet für mich alles darauf hin, dass das Guiden wohl tatsächlich der perfekte Job für mich wäre und ich denke dauernd darüber nach ob und wie sich das realisieren ließe.
Natürlich habe ich mich über die Ausbildung zum Guiden informiert und es sieht auf den ersten Blick so simpel aus (z.B. DIMB).
Allerdings denke ich, dass es in Wirklichkeit ziemlich schwer ist sich wirklich in dem Berufsfeld einzufinden.
Ich fange Mal mit der Ausbildung an sich an:
Klar, die Fahrtechnik und die Kondition sind wohl weniger das Problem wenn das Biken sowieso das liebste Hobby ist. Der Erste Hilfe-Kurs ist in der Ausbildung mit dabei und angeblich schaffen sie es, einem das eigentliche Guiden in den wenigen Tagen beizubringen.
Was ist allerdings mit der Mechanik? Klar, ich probiere auch jetzt schon was ich kann selbst am Fahrrad zu reparieren und mir übers Internet vieles beizubringen. Gibt es jedoch vllt eine Möglichkeit das Schrauben am Bike ordentlich (vllt sogar mit Wisch der das belegt) in kürzerer Zeit als einer Ausbildung zum Fahrradmechaniker zu erlernen, natürlich in einem weitaus weniger umfassenden, aber ausreichendem, Rahmen?

Und ich hab noch so viele weitere Fragen:

Wenn die Ausbildung bestanden ist, ist es dann leicht einen Job zu finden?
Ist es ein zukunftssicherer Beruf den man bis zur Rente ausüben kann?
Sollte man zur Sicherheit einen anderen Beruf erlernt haben?
Kann man im Winter überhaupt arbeiten wenn man nicht gerade in Südspanien oder so angestellt ist?
Mit welchen anderen Berufen ist der Gehalt vergleichbar?
Ist die Vorstellung realistisch, sich in dem Beruf irgendwann selbstständig zu machen? Ein selbständiger Guide hat mir erzählt er hat 3 Jahre gebraucht um sich das was er jetzt hat aufzubauen und er musste nebenher einen anderen Beruf ausüben.

Ich hoffe jemand von euch kann mir zumindest ein paar von den vielen Fragen beantworten, es wurde mir sehr viel bedeuten.
Vielleicht erreiche ich mit dem Post auch ein paar Guides die aus eigener Erfahrung sprechen.
Vielen Dank schonmal im Vorraus :)

MfG,
Felix
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bindsteinracer

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Aus meiner Erfahrung
Nebenberuflich ohne festen Job mit entsprechendem Einkommen unmöglich.
Schlechte Bezahlung
Nervige Kunden,wollen unterhalten,motiviert,bespaßt werden.
Musst Ihnen jedes kleine Highlight am Straßenrand erklären
Wie Burgen,Seen,Sehenswürdigkeiten...
Schön Wetter Job
Oft befristete Verträge
Winter stehst ohne Job da
Also auf Malle oder Zeitungen austragen
Mechaniker Lehrgang,Erste Hilfe,Guide Ausbildung,und Umgang mit Navi,Karten ist kein Problem zu erlernen
Zukunftssicher wer weiß....evtl fahren in 10 Jahren nur noch E Bikes mit Sprach Navi rum.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bindsteinracer

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Danke für die Antwort.
Unmöglich ist es aber glaube ich nicht, zumindest diejenigen die es schaffen sich selbstständig gemacht haben scheinen davon gut leben zu können.
Nervige Kunden, dass kann natürlich vorkommen aber kommt wohl sehr darauf an wo man arbeitet/an welche Zielgruppe sich das Guiding richtet.
Vielleicht will ich's in den Punkten aber auch einfach nicht wahrhaben und mir meine Illusion zerstören oder so, wer weiß ... :rolleyes:

Das mitm Winter ist wohl echt n großes Problem. Und du hast Recht, vllt shuttlet man sich ja sogar in naher Zukunft selbst mit seinem Tesla und lässt das Auto einen von alleine abholen :eek:

Allgemein hast du es aber noch nicht geschafft mir meine Hoffnung zu nehmen (keineswegs böse gemeint) ;)
Dafür widerspricht deine Erfahrung mit Guides meiner zu sehr.

Hoffentlich erhält ich noch ein paar weitere Antworten und Erfahrungen von euch :)
 
Nutze dein Abitur. Habe bereits einige Leute, auch gute Bekannte, daran scheitern sehen, ihr Hobby zum Beruf machen zu wollen.
War zwar ein anderer "Sport" aber im Grunde doch ähnlich. Die zwei, die es geschafft haben, haben heut kein Hobby mehr. Mir sind meine Hobbys zu schade um sie auf's Spiel zu setzen. Leichter, und imho sinniger ist es, sich einen Job zu suchen, bei dem man, mit möglichst geringem Aufwand, möglichst optimale Bedingungen für seine Hobbys schafft.
 
Ich würd auch sagen, daß man mit Abitur und MTB-Ambitionen eher Richtung Marketing/Vertrieb/Entwicklung/Design (je nach Veranlagung) in die Bike-Industrie (nicht nur Bikehersteller, sondern auch Zubehörhersteller, Großhändler und Einzelhandel, Versender berücksichtigen) studieren und dann dort nen "richtigen" Job suchen sollte (Guter Nachwuchs dürfte auf Dauer ein schwieriges Thema für viele Firmen bleiben). Da kann man, wenn mans geschickt anstellt, nen gut bezahlten Job in der Branche und das mit ner Menge Biken verbinden.
Bikeguide ist nach meinem Kenntnisstand ein eher schlecht bezahlter Saisonjob, bei dem man zudem auch noch was fürn Winter braucht (mit Glück in einer südlichen Station). Ne gescheite Rente läßt sich damit eher nicht erarbeiten. Und die kommt leider schneller, als man als Schüler kurz vorm Abi so glaubt. Weiß ich aus Erfahrung :D
Und obs zukünftig son Spaß macht, wenn immer mehr Trails verboten werden und man Gruppen nur noch über Schotterstrecken guidet? Check doch mal die Situationen in den bekannten Revieren (kannste hier in diversen Reiseforen ganz gut erkennen). Je mehr Biker, desto enger wirds früher oder später. Da kannste vielleicht als Bikestation mit E-Bikeverleih, Bikereparatur und Bike- und Zubehörverkauf noch über die Runden kommen, aber ob Guides en masse wirklich noch gebraucht werden? Da wär ich eher skeptisch.
 
Vorab: Vergiss es!

Ist nicht böse gemeint, aber deinen Fragestellungen nach bist du nicht der Typ, der selbsständig sowas auf die Beine stellt... Für sowas braucht man mehr Talent, als nur gerne biken gehen... Als selbständiger Bikeguide brauchst theoretisch übrigens keinerlei Ausbildung... ...das darf jeder machen...
Viel wichtiger als biketechnik (im jeglichen Sinn) ist Eigeninitiative, Talent für's Marketing, Erfahrung und zu guter Letzt Menschenkenntnis sowie die Fähigkeit eine Gruppe Menschen leiten und gleichzeitig begeistern zu können... auch letzteres kann Spass machen, kann aber auch anstrengend sein... ...die sozialen und fahrtechnischen Fähigkeiten der Teilnehmer differieren innerhalb der Gruppen z.T. sehr stark...
Vorallem liegt einem das guiden oder eben nicht, mit einer Ausbildung allein ist es da nicht getan...
Davon leben als Angestellter ist wohl so gut wie unmöglich... Sich ohne jegliche Erfahrung selbsständig machen, ist zwar nicht unmöglich, aber nahezu... (auch schon mal Gedanken zum Thema Arbeitsunfähigkeit gemacht?)
Beovor du darüber nachdenkst, solltest du einfach mal als Guide arbeiten... such dir einen lokalen Anbieter und frag ihn, ob du bei ihm arbeiten kannst bzw. was er von dir als Guide erwartet... Kurz gesagt geh erst mal guiden und sammel Erfahrung. Geld wirst du dabei aber eher nicht sammeln. Das kommt von einem anderen Job...
Ich habe selber jahrelang geguidet. Mir hat es Spass gemacht. Aber es war nicht mein Hauptberuf, eigentlich nichtmal ein Nebenerwerb. Ich konnte damit (Aufwandsentschhädigung, Vorteile bei vielen Herstellen, etc.) die laufenden Kosten für's biken zu einem grossen Teil decken und hatte den ein oder anderen schönen kostenlosen Urlaub; mal mit Gästen, mal mit anderen Kollegen zum Reviererkunden.
Das schöne daran war, ich konnte, musste aber nicht... so hat es Spass gemacht und es war unkompliziert... hätte ich davon leben müssen, wäre wohl der Spass und auch so einiges andere auf der Strecke geblieben...
Und schau dir mal an was die Leute, welche sich erfolgreich als Bikeguide etabliert haben, für einen background haben und womit sie sonst noch so Geld verdienen... z.B. die Rasenmäher...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie mein Vorredner sagte, einfach mal machen. Ich war z.b. 3 Monate in Finale, das war harte Arbeit aber auch wunderschön. Man muss dazu der Typ sein. Als alleinige Einnahmequelle ist es schon aus verletzungssicht nicht geeignet.
Direkt ausreden ist aber quatsch! Wenn man sich etwas organisiert, kann man ein sehr erfülltes Leben führen. Was du ja schon früh erkannt hast, ist das es deutlich mehr "Lohn" als Geld gibt... :daumen:
 
Typisch währe halt im Winter Schi- u. Snowboardlehrer und im Sommer dann Guide od. Bademeister od. Cluburlauber bespassen .
 
Geh auf ein Kreuzfahrtschiff, aida oder TUI, da brauchst du keine Ausbildung und nix für, bekommst alles beigebracht, verdienst zum start ca. 1300 netto und hast keine Ausgaben, da Unterkunft und essen frei sind. Verträge gehen immer ca. 4-6 Monate und natürlich das ganze Jahr über. Hab das auch ein paar Jahre gemacht ... Ich fands gut :)
 
Geh auf ein Kreuzfahrtschiff, aida oder TUI, da brauchst du keine Ausbildung und nix für, bekommst alles beigebracht, verdienst zum start ca. 1300 netto und hast keine Ausgaben, da Unterkunft und essen frei sind. Verträge gehen immer ca. 4-6 Monate und natürlich das ganze Jahr über. Hab das auch ein paar Jahre gemacht ... Ich fands gut :)
Oha danke, das hört sich echt gut an als Start, dann kann man immer noch sehen ob man danach weiter sowas macht :)
 
Denk dran, du wirst immer dann Arbeiten, wenn deine Kumpels frei haben und anders rum....
Mich hat, zugegebenermaßen allerdings in einer anderen Sportart, die homogene Verteilung von "sozialen Herausforderungen" das Guiden gründlich vermiest.
Du bist in einem Dienstleistungsgewerbe tätig und musst auch zu jedem "Honk" freundlich und zuvorkommend sein. Auch wenn er meint er hätte dich mit seiner Gebühr gekauft seine unangemessenen Forderungenzu erfüllen......




Das war jetzt extrem überspitzt, aber wenn du mit sowas ein Problem hast........, lass die Finger davon.
Ich bin jetzt Ingenieur und kann mir einen Guide kaufen, der mir meine berichtigten Forderungen erfüllt.....:D:D:D
 
Extrem überspitzt könnte man also sagen...

Das Guiden war nix für dich, du kamst mit den Honks nicht klar. Da bist du jetzt lieber selber Honk... :daumen:
 
Du bist in einem Dienstleistungsgewerbe tätig und musst auch zu jedem "Honk" freundlich und zuvorkommend sein.
Und das zu einem , wie ich meine , Hungerlohn . Und wenn der " Honk " stürzt und sich verletzt stehst du vor dem Richter und mußt dich rechtfertigen und kannst u.U. sogar Schmerzensgeld etc. lockermachen .
 
Wie kann man sich das vorstellen? Eine Periode geht ja 4-6monate...

Ist man da immer auf dem selben schiff/selbe Route? Oder wie kann man sich das vorstellen?

2te frage....

Bringt einem die Ausbildung was vom DIMB? Als bikeguide/fahrtechniktrainer ?

Danke für Infos, jungs!
 
Danke für deine Nachricht!

Dann macht man quasi 4-6 Monate, zum Beispiel 16x die gleiche 1 wöchige Mittelmeer tour? Oder wie kann man sich da den Ablauf vorstellen...?
 
Ja genau, man rechnet auch nicht mehr in Wochentagen, sondern in Destination. Also keiner weiß wann Donnerstag ist, aber jeder kann dir sagen, dass in 2 Tagen Neapel ist ;)
Aber es gibt auch Welt- und Transreisen, ist aber seltener und natürlich mit mehr Aufwand verbunden. Morgens Abfahren, Mittags mit Gästen dann direkt nochmal, Ziele bewerben und beraten, die man selbst noch nicht kennt, usw....
 
Ich kenne einige Guides, keiner macht das Vollzeit / ausschließlich / das ganze Jahr.
Entweder Bergführer, Skiführer, Skilehrer oder „normalen“ Job als Zusatz- oder Haupterwerb.

Und so weit das noch weg ist direkt nach dem
Abi:
Familie und jedes WE arbeiten ist auch nicht grad die Kombi, die Frau und Kids erfreut...
 
Zu meiner vorherigen Verwirrung;)

Die 2 Anhänge ...

Man ist also die 4-6 Wochen auf dem selben schiff und fährt als Beispiel diese route/n? (anlage/bild)

Dann wieder wechsel? Kann man sich die Routen bisschen aussuchen/wünschen? Oder wo wird man als anfänger in der Regel hingesteckt?

Überlege mir es ernsthaft, 2021 / Frühjahr, zu starten...
Danke euch ✌
 

Anhänge

  • Screenshot_20190905-001404_Chrome.jpg
    Screenshot_20190905-001404_Chrome.jpg
    259,6 KB · Aufrufe: 99
  • Screenshot_20190905-001443_Chrome.jpg
    Screenshot_20190905-001443_Chrome.jpg
    272,7 KB · Aufrufe: 71
Zurück
Oben Unten