Vom Fahrrad zum Gepäckstück - Erfahrungen rund um die TranZbag und ähnliche Lösungen für die Bahn!

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Gibt's hier eigentlich noch andere Leute, die MTB-Reisen gerne mit dem Zug machen?

Dieses Jahr war mein erstes Jahr mit der TranZbag und ich habe damit direkt ein paar Reisen gemacht. Nachdem ich dazu bis jetzt keine wirklichen Threads hier gefunden habe, wollte ich gerne einfach mal anfangen, meine Erfahrungen zu teilen. Vielleicht haben ja noch mehr Leute Tipps oder Fragen?

Für alle, die sich fragen, worum es hier geht: das sind kompakt zusammenpackbare Taschen, in denen man Fahrräder nach Demontage des Vorderrades (und optional des Lenkers und/oder Hinterrades) verpacken kann, damit sie für die DB als Gepäckstück zählen - womit die Ticket- und Reservierungspflicht und ähnliche Unannehmlichkeiten entfallen.

Meine Erfahrung kurz zusammengefasst: es funktioniert mit dem "Classic"-Modell unerwartet gut, sowohl mit dem Enduro als auch mit dem Trailbike. In ICEs findet man eigentlich immer einen Platz, wobei ich nicht zu absoluten Stoßzeiten gefahren bin. Meistens habe ich zusätzlich zum VR noch den Lenker demontiert und mit Klettbändern seitlich ans Oberrohr gemacht um noch ein paar cm Länge zu verlieren. In neueren ICEs mit großem Gepäckregal sieht das dann so aus:
tranzbag2.jpg
Wenn da kein Platz ist, dann geht's auch im Raum zwischen letzter Sitzreihe und Einstiegsbereich ganz gut:
tranzbag1.jpg
Manchmal muss man etwas improvisieren (z.B. das Rad in einen 4er-Sitz hochkant stellen), aber das würde ich nur bei Zeiten geringer Auslastung empfehlen. Was bei mir in solchen Situationen immer geholfen hat: Proaktiv auf das Zugpersonal zugehen, fragen ob das so ok ist und anbieten, das Ding natürlich wegzuräumen falls jemand den Platz braucht. Bis jetzt hatte ich damit dann nie Probleme - selbst wenn z.B. an meinem Einstiegsbahnhof jemandem mit unverpacktem Rad die Mitfahrt verwehrt wurde weil die Person kein Radticket gebucht hatte!

Nun habe ich aber selbst mal eine Frage: Hat schonmal jemand eine NightJet-Reise damit gewagt? Mich würden ein paar Ziele interessieren, die am sinnvollsten damit zu erreichen wären. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, da jemals Platz für große Gepäckstücke gesehen zu haben :ka:

P.S.: Ich hoffe, hier im Tech Talk bin ich richtig. Falls das im Reise-Bereich besser aufgehoben ist kann der Thread natürlich gern verschoben werden.
 
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Re: Vom Fahrrad zum Gepäckstück - Erfahrungen rund um die TranZbag und ähnliche Lösungen für die Bahn!
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 7SidedCube

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Interessante Alternative. Bisher habe ich es zweimal mit der "normalen" Fahrradreservierung versucht. Hier mal meine Leidensgeschichte:
1. Versuch Sommer 2021. Ticket Monate im Voraus gebucht, beste Verbindung mit wenigen Umstiegen zu einem unschlagbaren Preis. Dann 4 Wochen vor der Fahrt: Leider fällt Dein Zug zwischen Nürnberg und München wegen Baustelle aus. Viel Spaß beim unreservierten Transport mit dem dann voraussichtlich überfüllten Nahverkehr. Alternativen: Fehlanzeige, so kurz vorher keine Reservierungen mehr frei. Dann wenige Tage vorher: Streikankündigung. Fernverkehr fällt vsl. flach, Radtransport mit der Bahn: Raten wir ab. Es hätte kulanzmässig einen Transport per Hermes gegeben, aber a) wollte ich mich nicht darauf verlassen, daß mein Bike dann auch pünktlich zum Start des Alpencross am Samstag auch da ist, und b) fahre ich auch aus Umweltgründen mit der Bahn, da ist es doch idiotisch, parallel einen Kurier mit dem Sprinter nebenher fahren zu lassen. Also doch mit dem Auto. Ticket Rückerstattung hatte ich dann immerhin im Dezember.
2. Versuch Sommer 2022: Ticketbuchung etwas verpennt, ich nehme die letzte noch mögliche Verbindung morgens um 6. Zug fährt schon verspätet los, wird noch baustellenbedingt umgeleitet. Die nette Zugbegleitung telefoniert intensiv mit der Zentrale. In Leipzig wollen ~20 Leute in den Zug nach München einsteigen, der angeblich wartet. Alle stellen sich an der vordersten Tür auf, sprinten zum Nachbargleis. Da steht auch noch der Zug, die Türen sind aber schon zu. Wir drücken noch hoffnungslos auf den Türöffner, aber der Zug fährt ohne uns ab. Und jetzt: Viel Spaß beim Finden einer Verbindung nach München. Auskunft Samstags erst ab 10 besetzt, Onlineauskunft: alle Plätze weg. Nächster Zug nach München: 20 Minuten später. Ich zum Zugbegleiter und freundlich gefragt, ob und wie weit es noch freie Fahrradplätze gibt. "Bis Stuttgart kann ich Sie mitnehmen". Ich also rein und erstmal aus dem Zug weiter organisieren. Bis Erfurt keine sinnvolle Alternative gefunden. "Stuttgart" heißt, qualsi eine komplette Deutschlandreise zu machen, 4 Stunden extra. Aber ich kann erstmal sitzen. Die Zugbegleiterin ist total hilfreich. Meint "Ich hab hier keine Reservierung drin für den Platz 108, kann aber sein, daß der kurzfristig reserviert wurde". Die Hotline sieht keinen freien Platz im System. Ich: "Aber die ZuB hat doch gesagt, Platz 108 ist frei!" - Hotline: Na guut, gebe ich halt Platz 108 mal ein.... Oh stimmt, der ist frei. Komisch.":wut: Kann ich also immerhin bis München sitzenbleiben, auch wenn es dauert. Ich fahre ja gerne Bahn. Zwischen München und Garmisch dann Ersatzverkehr ab Murnau (das Unglück... die Reparatur...) Ich so: Wenn das jetzt nix wird, fahre ich den Rest eben selber! Stellt sich heraus, daß die Bahn extra für ihre fahrradfahrenden Kunden einen Lieferwagen bereitgestellt hat 🥰, dessen Fahrer das Radl dann (separat, ohne mich, ohne Nachweis, daß ich mein 5k€ Rad da abgegeben habe...😲) nach Garmisch bringt. Am Ende eine ziemliche Odyssee, bei der aber herzliche, engagierte Mitarbeiter bei der Bahn einen Riesenunterschied gemacht haben zwischen Vollkatastrophe und einer guten Erinnerung. Dafür mal ein echtes Lob.
Die Rückfahrt genauso, Anschlüsse klappen aber jetzt völlig problemlos.
Fazit: Für die Zukunft werde ich es wohl wieder probieren, aber bei den Umstiegen mehr Zeit einplanen. Die Radabteile in den ICEs finde ich eigentlich recht gelungen, aber die Reservierung ist .. naja. Wenn man das mit so einem Bag umgehen kann, ist das eine echt verlockende Möglichkeit, mit der ich mich dringend mal beschäftigen muss. Kann man den eventuell auch als "Notfall-Alternative" platzsparend mitnehmen? Dann hätte man die Vorteile beider Welten: Rad nicht auseinanderbauen, oder nur, falls die Verbindung weg ist...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 7SidedCube

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Interessante Erfahrung, ich hatte bei Zugausfällen mit reserviertem Fahrradstellplatz bis jetzt nur Pech - sogar im Falle eines Zug-Ersatzes (d.h. andere Wagenreihung und evtl anderes Modell) hieß es nur sehr bestimmt "Sie können hier nicht mitfahren.". Zum Glück war das nur bei einer kürzeren Teilstrecke, bei der die parallele Nahverkehrs-Verbindung mich auch pünktlich zum Anschluss gebracht hat... Mit der Tasche waren solche Situationen deutlich angenehmer weil ich ja keinen speziellen Platz reserviert hatte.
Wenn man das mit so einem Bag umgehen kann, ist das eine echt verlockende Möglichkeit, mit der ich mich dringend mal beschäftigen muss. Kann man den eventuell auch als "Notfall-Alternative" platzsparend mitnehmen? Dann hätte man die Vorteile beider Welten: Rad nicht auseinanderbauen, oder nur, falls die Verbindung weg ist...
Geht, wobei für sowas wahrscheinlich die kompaktere "Pro"-Variante angenehmer ist. Die Tasche ist zusammengepackt ungefähr so groß wie ein Hip-Bag, d.h. zusätzlich zu einem größeren Rucksack ggf. unangenehm. Ich hatte sie für Strecken vom/zum Bahnhof immer an den Lenker gebunden. Für Tagestrips mit MTB-Trails würde ich das nur machen, wenn ich sie komplett in den Rucksack bekäme.

Und noch ein wichtiger Tipp, wenn du es probieren willst: Übe das Zusammenpacken vorher mal, gerade wenn du Lenker/HR ausbauen willst damit du eine realistische Einschätzung für die benötigte Zeit bekommst. Die ersten Male hats etwas gedauert bis Routine drin war. Wenn man raus hat, wie man die Plane legt, welche Klettbänder man wo braucht (etc.), dann gehts auch in 10 Minuten locker, genauso wenn man nur das VR demontiert.
 
Bis jetzt liefen Fahrten mit Fernverkehr für mich positiv. Ich achte immer auf eine entsprechende Umsteigezeit, hatte aber Glück, dass entweder nur ne Tür kaputt war (also einmal Fahrrad durch ICE-Waggon) oder Zug repariert wurde.
Ich bin aber am Überlegen sowas für alle Fälle mitzunehmen.

Interessante Varianten findet man unter dem Stichwort Rinko Bag.
 
Noch keine Erfahrung gemacht, aber finde ich sehr spannend. Wegen Zeiteinplanung: Ist es nicht auch denkbar, in den Zug mit aufgebautem Rad einzusteigen und es dann in der Tasche zu verstauen, während man fährt. Natürlich nciht im Gang, aber z.B. im Fahrradabteil sollte hierfür doch genügend Platz sein, oder?
 
Im Fernverkehr nehme ich das Bike immer in meiner EVO Bag mit. Die ist leider etwas zu groß für sie meisten Kofferstellplätze aber beschwert hat sich noch nie jemand.
Der große Vorteil ist dir mich dass man nicht mehr auf Fahrradreservierung angewiesen ist. 2021 hatbe ich 6 Monate vor Reisebeginn schon keinen Platz mehr bekommen (für ein Bike). Mit Tasche war das Problem gelöst und ich konnte mir den Zug sogar aussuchen.
Aug dem Rückweg bin ich in den Bahnstreik gekommen, mit einer Fahrradreservierung weiß ich nicht wann ich überhaupt zu Hause angekommen wäre
 
Im Fernverkehr nehme ich das Bike immer in meiner EVO Bag mit. Die ist leider etwas zu groß für sie meisten Kofferstellplätze aber beschwert hat sich noch nie jemand.
Der große Vorteil ist dir mich dass man nicht mehr auf Fahrradreservierung angewiesen ist. 2021 hatbe ich 6 Monate vor Reisebeginn schon keinen Platz mehr bekommen (für ein Bike). Mit Tasche war das Problem gelöst und ich konnte mir den Zug sogar aussuchen.
Aug dem Rückweg bin ich in den Bahnstreik gekommen, mit einer Fahrradreservierung weiß ich nicht wann ich überhaupt zu Hause angekommen wäre
Mit der evoc-Tasche war ich mal in British Columbia. Rückflug nach Frankfurt. Von dort musste ich mit dem ICE nach München und wurde aus dem Zug geworfen, weil der rappelvoll war. Und im Zweifel musst Du - trotz Reservierung - raus, wenn Dein Gepäckstück zu groß ist. Fand ich schon ärgerlich.
Die evoc ist gerade bei einer Flugreise definitiv die bessere und auch fürs Rad sichere Varainate, aber sie hat nicht den Scharm der TranZbag, die ich als Back-Up-Option einpacken kann. Und bei der evoc muss ich auch schauen, wo ich die unterwegs hinpacke, wenn das Rad wieder ausgepackt ist.
 
Noch keine Erfahrung gemacht, aber finde ich sehr spannend. Wegen Zeiteinplanung: Ist es nicht auch denkbar, in den Zug mit aufgebautem Rad einzusteigen und es dann in der Tasche zu verstauen, während man fährt. Natürlich nciht im Gang, aber z.B. im Fahrradabteil sollte hierfür doch genügend Platz sein, oder?
Die Idee hatte ich auch schon, aber nach den ersten Touren verworfen. Ich finde es einfach angenehmer, das Rad am Bahnhof mit genug Platz einzupacken als in einem ggf. vollen Radabteil das auch noch wackelt. Kann mir auch vorstellen, dass man je nach Auslastung des Zuges im Fernverkehr auch Stress mit dem Schaffner bekommen würde: wie oben beschrieben habe ich auch schon erlebt, dass jemand wegen fehlender Fahrradkarte nicht in den Zug gelassen wurde :(

Thema Tasche als Backup: Die normale Tranzbag hat halt trotzdem noch das Problem, dass sie ziemlich voluminös ist, wenn auch weniger als stabilere Lösungen. Für wenig Gepäckplatz (Beispiel Mehrtagestour mit mittlerem Protektorrucksack) ist es unpraktisch wenn man sie z.B. am Lenker festmachen muss statt sie in den Rucksack zu packen - im Stadtverkehr kein Problem, auf Trails würde ich das auch eher nicht machen :(

Um eine Frage aus dem Ausgangspost nochmal zu wiederholen: hat schonmal jemand Erfahrungen mit Nachtzügen gesammelt?
 
Hallo, ja ich habe Nachtzug Erfahrung. Wir sind den Sommer mit dem Nachtzug von Wien nach Berlin (ÖBB). Wir haben die Räder in Taschen verpackt, dabei nur das VR und die Sattelstütze demontiert. War überhaupt kein Problem. Einfach ein Privatabteil (liegewagen) reservieren, dann kann man die Räder einfach mit ins Abteil nehmen und kosten nix extra.
 
Noch keine Erfahrung gemacht, aber finde ich sehr spannend. Wegen Zeiteinplanung: Ist es nicht auch denkbar, in den Zug mit aufgebautem Rad einzusteigen und es dann in der Tasche zu verstauen, während man fährt. Natürlich nciht im Gang, aber z.B. im Fahrradabteil sollte hierfür doch genügend Platz sein, oder?
Das habe ich schon im Regionalzug vor Umstieg in den Fernzug gemacht, geht aber nur bei geringer bis mäßger Auslastung des Fahrradabteils. Bietet sich v.a. für Bundesländer mit kostenloser Fahrradmitnahme an.
 
Ich war letztens im Nightjet von München im Richtung Venedig unterwegs. Der bietet keine Fahrradmitnahme, aber was ich nicht wusste: der hat auch wirklich keinen Platz.

Mein Rad war verpackt ein einem Beutel, den ich selbst genäht habe. Der ist absolut minimalistisch: ca. 70g, hauchdünner Stoff und kaum Verschluss. Wirklich nur, um der Anforderung nachzukommen, dass das Velo verpackt ist.

Das Ende von Lied: das Velo lag im Abteil im Gepäckfach über mir. Ca. halb lag es drin, halb hing es über. Ich habe es mit einem Spanngurt gesichert, aber so richtig toll fand ich das trotzdem nicht.

Insgesamt ist diese Variante des Fahrradtransports mit der Bahn aber absolut super. Man ist viel flexibler und spontaner.

So sah das dann aus:
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t.
 
...

Mein Rad war verpackt ein einem Beutel, den ich selbst genäht habe. Der ist absolut minimalistisch: ca. 70g, hauchdünner Stoff und kaum Verschluss. Wirklich nur, um der Anforderung nachzukommen, dass das Velo verpackt ist.

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Wow, Respekt! Das hat ja schon fast etwas vom japanischen Rinko-Stil 👍 Ich bin immer noch unsicher, ob ich mit einem "ausladenderden" und schwereren Enduro überm Kopf gut schlafen könnte...
 
Wow, Respekt! Das hat ja schon fast etwas vom japanischen Rinko-Stil 👍 Ich bin immer noch unsicher, ob ich mit einem "ausladenderden" und schwereren Enduro überm Kopf gut schlafen könnte...
Ja, die japanischen Rinkobags waren meine Inspiration.

Und natürlich konnte ich nicht gut schlafen, was aber primär daran lag, dass zum Zeitpunkt meiner Buchung nur noch Plätze im Sitzwagen verfügbar waren. Ich bin mir nicht sicher, ob das Paket in einen Liegewagen gepasst hätte, in denen ist noch deutlich weniger Platz für Gepäck. Halbwegs sicher kann man nur im Privatabteil sein (das ich aber wegen der ungenutzten Reiseplätze ziemlich unsolidarisch finde).

Allerdings war der Schwerpunkt meines Pakets Dank der vollen, schweren Rahmentasche hoch im Fahrrad und damit eindeutig über dem Gepäckfach.

t.
 
Gibt's hier eigentlich noch andere Leute, die MTB-Reisen gerne mit dem Zug machen?

Dieses Jahr war mein erstes Jahr mit der TranZbag und ich habe damit direkt ein paar Reisen gemacht. Nachdem ich dazu bis jetzt keine wirklichen Threads hier gefunden habe, wollte ich gerne einfach mal anfangen, meine Erfahrungen zu teilen. Vielleicht haben ja noch mehr Leute Tipps oder Fragen?

Für alle, die sich fragen, worum es hier geht: das sind kompakt zusammenpackbare Taschen, in denen man Fahrräder nach Demontage des Vorderrades (und optional des Lenkers und/oder Hinterrades) verpacken kann, damit sie für die DB als Gepäckstück zählen - womit die Ticket- und Reservierungspflicht und ähnliche Unannehmlichkeiten entfallen.

Meine Erfahrung kurz zusammengefasst: es funktioniert mit dem "Classic"-Modell unerwartet gut, sowohl mit dem Enduro als auch mit dem Trailbike. In ICEs findet man eigentlich immer einen Platz, wobei ich nicht zu absoluten Stoßzeiten gefahren bin. Meistens habe ich zusätzlich zum VR noch den Lenker demontiert und mit Klettbändern seitlich ans Oberrohr gemacht um noch ein paar cm Länge zu verlieren. In neueren ICEs mit großem Gepäckregal sieht das dann so aus:
Anhang anzeigen 1608144
Wenn da kein Platz ist, dann geht's auch im Raum zwischen letzter Sitzreihe und Einstiegsbereich ganz gut:
Anhang anzeigen 1608142
Manchmal muss man etwas improvisieren (z.B. das Rad in einen 4er-Sitz hochkant stellen), aber das würde ich nur bei Zeiten geringer Auslastung empfehlen. Was bei mir in solchen Situationen immer geholfen hat: Proaktiv auf das Zugpersonal zugehen, fragen ob das so ok ist und anbieten, das Ding natürlich wegzuräumen falls jemand den Platz braucht. Bis jetzt hatte ich damit dann nie Probleme - selbst wenn z.B. an meinem Einstiegsbahnhof jemandem mit unverpacktem Rad die Mitfahrt verwehrt wurde weil die Person kein Radticket gebucht hatte!

Nun habe ich aber selbst mal eine Frage: Hat schonmal jemand eine NightJet-Reise damit gewagt? Mich würden ein paar Ziele interessieren, die am sinnvollsten damit zu erreichen wären. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, da jemals Platz für große Gepäckstücke gesehen zu haben :ka:

P.S.: Ich hoffe, hier im Tech Talk bin ich richtig. Falls das im Reise-Bereich besser aufgehoben ist kann der Thread natürlich gern verschoben werden.
Auf die Z-Bag bin ich auch schon gestoßen, finde ich mega spannend. Mor kommen da nur ein paar Fragen:
1) Außerhalb der Schweiz liegen die Begrenzungen für Gepäck bei 110-130cm, mein Rad hat schon allein einen Achsstand von knapp 120. Damit wäre das wohl nur bei Demontage beider Räder eine Option.
2) bei dem kleinen Packmaß der leeren Tasche gibt es ja quasi keine Polsterung. Wie soll das funktionieren wenn beide Reifen demontiert sind? Denke da besonders an Schaltwerk & Kettenblatt.
3) Du warst bisher offenbar immer erfolgreich im ICE, ich habe aber glaube bisher nie das Gepäckfach so frei gesehen, dass da nen Rad rein könnte. Da müsste man ja quasi als Erster im Zug sein, sonst stehen da immer irgendwelche Koffer im Weg. Hinter dem Sitz ist natürlich sehr elegant 🤔
 
Aktuelle Nachtzugerfahrungen aus Polen und Slowakei/Tschechien:
Polen: Nachtzug (Świnoujście) - Krzyż - Przemyśl
Da die Kombination Fahrradstellplatz + Liege-/Schlafwagen (konzeptionell) nicht buchbar war, habe ich die Option "extra Gepäck" zum Liegewagenplatz gebucht und das Rad etwas verkleinert in Frischhaltefolie gepackt. Per Gurt im Gang gesichert war es brauchbar. Der Schaffner war nicht begeistert, hat es aber akzeptiert.
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Slowakei - Tschechien: Nachtzug Humenné - Praha
Fahrradkarte war online nicht buchbar, sollte vor Ort an der Kasse erworben werden. Das hat eine gute Weile gedauert und letztlich hatte ich eine Sitzplatzreservierung mit Fahrradplatz für zusammen 5 Euro (Fahhradkarte im internationalen Verkehr für 1,50 Euro!).
Die Verbindung eines Reservierungen Fahrradplatzes mit einem gekoppelten Sitzplatz hatte ich auch beim Zug von Prag nach Berlin. Fahrradplatz und Sitzplatz mit derselben Nummer.
Das wäre auch in Polen gegangen, da der Nachtzug auch Sitzwagen und Fahrradplätze hat. Nur bin ich nicht auf die Idee der doppelten Reservierung gekommen.
Nachteil kann sein, daß der Weg vom Liege- oder Schlafwagen zum Fahrrad sehr lang ist. Also nur für längere Ausstiegshalte zu empfehlen.

Tschechischer Nachtzug, 3er Schlafwagenabteil. Sehr komfortabel, inklusive Dusche und Bierversorgung.
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Leider schlechte Konstruktion des unteren Teils, ohne den Gurt wäre das Schaltwerk bzw. Schaltauge in Gefahr zu verbiegen.

Nachtrag/Zusatz: Reisebericht ist da: klick
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf die Z-Bag bin ich auch schon gestoßen, finde ich mega spannend. Mor kommen da nur ein paar Fragen:
1) Außerhalb der Schweiz liegen die Begrenzungen für Gepäck bei 110-130cm, mein Rad hat schon allein einen Achsstand von knapp 120. Damit wäre das wohl nur bei Demontage beider Räder eine Option.
2) bei dem kleinen Packmaß der leeren Tasche gibt es ja quasi keine Polsterung. Wie soll das funktionieren wenn beide Reifen demontiert sind? Denke da besonders an Schaltwerk & Kettenblatt.
3) Du warst bisher offenbar immer erfolgreich im ICE, ich habe aber glaube bisher nie das Gepäckfach so frei gesehen, dass da nen Rad rein könnte. Da müsste man ja quasi als Erster im Zug sein, sonst stehen da immer irgendwelche Koffer im Weg. Hinter dem Sitz ist natürlich sehr elegant 🤔
Ich lese da nur eine Frage ;-)

Ich bin halt eher zu "Randzeiten" gefahren, da war immer genug Platz in den Gepäckregalen. Also nicht zu Ferienbeginn oder den typischen Wochenendstoßzeiten.
Wenns absehbar etwas voller wurde habe ich aber auch das Hinterrad ausgebaut. Das Kettenblatt stand dann dank Bashguard nicht auf, das Schaltwerk hatte ich einfach schnell abmontiert. HR mit Klettband am Rahmen befestigen, dann geht das so ganz gut. Bis jetzt hat aber auch niemand nachgemessen, ob mein Gepäckstück zu groß ist ;)
 
Ich hatte kürzlich den Fall, dass ich meinen Anschluss verpasst habe und wir mit zwei Fahrrädern nach einem langen Wochenende (=Bahn ist komplett voll) von Mannheim nach München wollten. Im DB Navigator gab es keine Verbindung mehr mit freien Stellplätzen, im Reisezentrum konnten die allerdings doch noch zwei Plätze finden. Kann es sein, dass sich die Bahn da ein bestimmtes Kontingent frei hält?
Der Typ mit seinem E-Bike hinter mir in der Schlange hatte leider weniger Glück. Für so einen dicken Riese und Müller Panzer ist die oben erwähnte Transporttasche allerdings auch keine wirklich Option...

Bei einer anderen Fahrt wurde ein Ersatzzug ohne Fahrradabteil zur Verfügung gestellt. Da durfte das Rad dann komfortabel auf dem Sitz im 6er Abteil Platz nehmen. :D
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Aktuelle Nachtzugerfahrungen aus Polen und Slowakei/Tschechien:
Polen: Nachtzug (Świnoujście) - Krzyż - Przemyśl
Da die Kombination Fahrradstellplatz + Liege-/Schlafwagen (konzeptionell) nicht buchbar war, habe ich die Option "extra Gepäck" zum Liegewagenplatz gebucht und das Rad etwas verkleinert in Frischhaltefolie gepackt. Per Gurt im Gang gesichert war es brauchbar. Der Schaffner war nicht begeistert, hat es aber akzeptiert.
Anhang anzeigen 1721673

Slowakei - Tschechien: Nachtzug Humenné - Praha
Fahrradkarte war online nicht buchbar, sollte vor Ort an der Kasse erworben werden. Das hat eine gute Weile gedauert und letztlich hatte ich eine Sitzplatzreservierung mit Fahrradplatz für zusammen 5 Euro (Fahhradkarte im internationalen Verkehr für 1,50 Euro!).
Die Verbindung eines Reservierungen Fahrradplatzes mit einem gekoppelten Sitzplatz hatte ich auch beim Zug von Prag nach Berlin. Fahrradplatz und Sitzplatz mit derselben Nummer.
Das wäre auch in Polen gegangen, da der Nachtzug auch Sitzwagen und Fahrradplätze hat. Nur bin ich nicht auf die Idee der doppelten Reservierung gekommen.
Nachteil kann sein, daß der Weg vom Liege- oder Schlafwagen zum Fahrrad sehr lang ist. Also nur für längere Ausstiegshalte zu empfehlen.

Tschechischer Nachtzug, 3er Schlafwagenabteil. Sehr komfortabel, inklusive Dusche und Bierversorgung.
Anhang anzeigen 1721683
Anhang anzeigen 1721680
Anhang anzeigen 1721681
Leider schlechte Konstruktion des unteren Teils, ohne den Gurt wäre das Schaltwerk bzw. Schaltauge in Gefahr zu verbiegen.

Nachtrag/Zusatz: Reisebericht ist da: klick
Danke für den Bericht, das macht richtig Lust auf eine Reise!

Wenn mein Velo getrennt von mir in einem anderen Wagen stünde, ich glaube, dann könnte ich nicht ruhig schlafen. Ich bilde mir ein, das Prinzip der Kurswagen halbwegs verstanden zu haben und lesen zu können, welcher Wagen wohin geht. Trotzdem hätte ich Bedenken, dass ich etwas falsch mache und dann am Ende landet mein Velo mit dem Kurswagen in einem ganz anderen Land als ich.

t.
 
Auf die Z-Bag bin ich auch schon gestoßen, finde ich mega spannend. Mor kommen da nur ein paar Fragen:
1) Außerhalb der Schweiz liegen die Begrenzungen für Gepäck bei 110-130cm, mein Rad hat schon allein einen Achsstand von knapp 120. Damit wäre das wohl nur bei Demontage beider Räder eine Option.
2) bei dem kleinen Packmaß der leeren Tasche gibt es ja quasi keine Polsterung. Wie soll das funktionieren wenn beide Reifen demontiert sind? Denke da besonders an Schaltwerk & Kettenblatt.
3) Du warst bisher offenbar immer erfolgreich im ICE, ich habe aber glaube bisher nie das Gepäckfach so frei gesehen, dass da nen Rad rein könnte. Da müsste man ja quasi als Erster im Zug sein, sonst stehen da immer irgendwelche Koffer im Weg. Hinter dem Sitz ist natürlich sehr elegant 🤔
1- passt doch. :p
2- Ich habe bisher immer so verpackt, dass je ein Rad links und rechts sind, und dass das Rad darauf steht. Oder auf dem Kettenblatt, ein bisschen was hält das schon aus. Das Schaltwerk habe ich mal demontiert, mal nicht; muss man halt etwas aufpassen, dass man beim Tragen nicht aneckt. Beim Abstellen ist das unkritisch.
3- Sooo groß ist ein verpacktes Rad ja nicht. Vor allem flach, vermutlich sogar etwas flacher als übliche Reisekoffer. Ich denke schon, dass man das immer irgendwo unterkriegt.

t.
 
Gibt's hier eigentlich noch andere Leute, die MTB-Reisen gerne mit dem Zug machen?
Ja, das ist für mich definitiv auch interessant als Baustein für eine flexiblere Touren-Gestaltung.

Bisher reise ich immer mit dem Auto an. Einerseits bin ich damit unabhängig, andererseits aber auch eingeschränkt in den Zielen (länger als 4 h Auto nervt).
Bahn fahren kann ich hingegen beliebig lange / weit. Der Aspekt Umweltschutz kommt noch positiv dazu.

Meine Erfahrung mit Bahn und Rad bei Fernreisen ist bisher sehr gut mit dem Cannondale Slate (siehe hier).

Mein MTB habe ich aber auch schon mal testweise Rinko-artig zerlegt (geht sicher noch kleiner mit ausgebautem Lenker):
1692102876045.jpeg
 
Im Unterforum „Light Bikepacking“ gibts im Hacks-Thread ähnliche Überlegungen.
Ich hab meine Lösung mittlerweile auch schon erfolgreich auf einer Mehrtagestour getestet. Meine Erfahrung mit 2x ICE und 4x Regionalverkehr war positiv.

So klein wird mein Rad:

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Das zentrale Teil ist eine 230x130 Silnylon-Plane mit umlaufend alle ~20 cm angemähten Schlaufen und 4 Linelocs in den Ecken mit elastischer Kordel dran. Die hat noch Mehrfachnutzen als Zeltunterlage oder Decke. Zusammen mit meinen anderen Rinko-Teilen sinds 313 g und ca 500 ml Volumen. Kann man also durchaus mal mitnehmen 😀

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So siehts im ICE aus:
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Der Thread ist super, danke für die vielen Infos und Ideen! Ich spiele mit dem Gedanken, so was (vorerst) einmalig zu nutzen. Spricht eigentlich aus eurer Erfahrung was dagegen aus dem örtlichen Supi Mülltüten (grau) und Frischhaltefolie zu nehmen am Zielort?
 
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