Vom Mont Ventoux ins Luberon, Rundtour Vaucluse 2021

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Hallo Leute ,

sollte COVID 19 irgendwann mal wieder abebben, wollte ich im kommenden Jahr u.a. eine Durchquerung vom Ventoux ins Luberon machen. Das ist die Landschaft mit den bizarr schönen okkerfarbenen Sandsteinfelsen. Ich konzipiere das als Rundtour , weil das dann mit der Logistik einfacher ist.

Am Ventoux war ich noch nicht bzw. war mir der Touristenrummel immer zuwider. Unsere Strecke umrundet sozus. den Ventoux von Savoillans/Malaucene/Bedoin und geht dann auf der Südseite auf einer Piste zum Chalet Reynard. Also eigentlich kommt man gar nicht über den Gipfel des Ventoux. Keine Ahnung ob sich das lohnt, all die posenden Rennradler anzuschauen.

Spannend von der Fahrtechnik und Einsamkeit der landschaft wird dann - glaube ich- die Fahrt vom Ventoux ins Luberon über Sault/Gorges de Nesque/St Saturnin les Apt.

Kennt sich da jemand aus bzw. kann Tipps für Übernachtungsquartiere geben?
Ich bastel mir gerade eine Route und berichte detaillierter, wenn ich das fertig habe.
Es wird also keine "backpacking Tour". Das Gepäck ist bei den schwierigeren Abfahrten wohl eher hinderlich.
 
Keine Ahnung ob sich das lohnt, all die posenden Rennradler anzuschauen.
Ich hab ihn bei wehendem Mistral erlebt. Schon spektakulär. Absolute Mondlandschaft ohne Bewuchs und ein Wind, bei dem man aufpassen mußte, daß man nicht weggeweht muß.
Die Gegend - vor allem auch der Luberon - ist schon traumhaft. Lohnt sich auf alle Fälle, liegt bei mir aber zulange zurück, um Tipps geben zu können. War damals außerdem ne 6 Wochen Rundtour mit Auto und Zelt.
Du solltest Dich aber schon mit dem Mistral auskennen, der ja, vom Ventoux kommend, Richtung Mittelmeer weht. Wenn Du den als Gegenwind erwischst, kannst Du Radfahren vergessen. Und meines Wissens bläst der Mistral durchaus schon mal über mehrere Tage. Genial nur als Rückenwind.
Also vielleicht doch besser wie nen Alpencross planen mit Rückfahrt zum Startort per Zug.
 
Danke für den Tipp mit dem "Mistral". Wir hatten mal auf Kreta einen extremen Wind- weiß jetzt den Namen nicht mehr, ach ja der MELTEMI oder so ähnlich- ausgerechnet als wir zur Kalergi Hütte wollten. Das konntest du vergessen. Da war schon stehen fast unmöglich.

Da wir aktuell nicht vorhaben, zum Gipfel des Ventoux hochzufahren, ist die Windgefahr in den mittleren Hanglagen wahrscheinlich geringer? Also der Mistral kommt immer vom Ventoux und bläst Richtung Mittelmeer? Also von N nach Süd?

Wenn ich den track fertig habe, stelle ich ihn mal rein. Dann kannst du ja mal schauen, ob du dich doch noch an etwas erinnerst.
 
Schau mal nach Mistral in Wikipedia. Das ist ein Starkwind, der in der ganzen Region vorkommt, immer aus Nordwest. Also Richtung Luberon tendenziell vorteilhaft, Gegenrichtung Katastrophe. Von der Stärke mit dem Meltemi vergleichbar und wenns länger bläst auch kalt. Ist im Hochsommer auch dafür verantwortlich, wenn lokale Waldbrände außer Kontrolle geraten.
Ich will Euch jetzt aber auch keine Angst machen. Da er ja nun aber nicht immer bläst, reichts vielleicht schon, wenn ihr ein Auge aufs lokale Wettergeschehen habt und für die Rückreise ne Alternative B (= Zug), falls er doch länger während Eurer Tour auftreten sollte.
Die Route interessiert mich definitiv, hat aber nur Erinnerungswert, weils für meine Frau und ich der schönste und abwechslungsreichste Urlaub war, den wir bis heute je gemacht haben.
Aber ist zu lange her, um daraus noch irgendwelche Tipps ableiten zu können - jedenfalls nichts bzgl. Restaurants und Übernachtungen.
Ich würde Euch aber raten, nen gescheiten Reiseführer zu Rate zu ziehen. Gibt enorm viele Sehenswürdigkeiten, landschaftlich, kulturell, geschichtlich. Mir hat damals die halbjährige Planung schon richtig Spaß gemacht.
Und falls möglich, genügend Zeit für Sightseeing einplanen.
Ockerfelsen in Rustrel (bei Abendsonne), die vielen Bergdörfer wie Roussillon, Einkaufen auf Bauernhöfen, römische Ausgrabungen (z.b. Vaison la Romaine). Vielleicht hier mal anfangen: https://www.provence-tourismus.de/wesentliche-sehenswurdigkeiten/luberon/
 
Zuletzt bearbeitet:
Trailmässig fand ich das Luberon nicht spannend.
War mit meiner Freundin vor zwei Jahren dort - ich würde das Rennrad oder Gravelbike mitnehmen nächstes Mal, dazu ist die Landschaft hervorragend geeignet, und man kann die Sehenswürdigkeit damit super verbinden.
Ist bis auf die Waldhänge recht kleinteilig agrikulturell besiedelt, und da Ihr Euch ja auch nicht nur im Wald aufhalten wollt, sondern die Sehenswürdigkeiten mitnehmen wollt...
Die trails waren alle eher sehr sanft abfallend (der Landschaft geschuldet), vielleicht Mal hier und da bissl anspruchsvoller, meist aber S0-S1, sehr schotterig und trocken.. Mir war's nach zwei Tagen langweilig.
Haute Provence zB fand ich da deutlich spannender.

Aber wunderschöne Landschaft und Orte (Venasque!), mittlerweile sehr touristisch geprägt, St Saturnin vielleicht noch etwas weniger als zB Roussillon. Kulinarisch auch top, fantastische Gemüse etc. aus lokalen Anbau am Wochenmarkt im Roussillon, tolle Bäckereien, zb. diese in Saturnin:
Boulangerie Pâtisserie Côté Gourmandises Régine et Christian Thoulouze
1 Place Gambetta, 84490 Saint-Saturnin-lès-Apt

Viel Spaß auf jeden Fall!!
 
Wundert mich jetzt schon etwas, dass die Strecken im Luberon nicht so sonderlich interessant sind. Was ich jetzt im Netz an Bildern gesehen und gelesen habe, sieht das schon ganz spannend aus. Z.B.
  • Teil südlich Mont Ventoux : von Chalet Reynard nach Aurel
  • Verbindung ins Luberon von St.Hubert nach St Saturnin les Apt
  • im Luberon selbst von Vitrolles en Lub. nach Sivergues
Bei 300-400 km Strecke ist es klar, dass ich da nicht nur Trails habe. Wichtig ist mir vor allem, dass es keine öffentlichen Straßen und lange Schotterstrecken hat. Mir ist vor allem wichtig, dass Landschaft und Wege urtümlich, natürlich sind und nicht extra für Biker angelegt.
 
Im 'Tal' um Apt herum ists tatsächlich ein wenig schwierig mit Radfahren abseits der Autostraßen, da kleinteilig, und man steht oft vor einem 'chemin privée' Schild. Deshalb hat mir die GTV so gut getaugt.
 
Das wäre unser Tag 1 : Savoillans - Lafare 50 km, 1.800 hm.
Sozus. die Nordumrundung des Ventoux. Ob man den Schlenker über Lafare macht, bleibt dahingestellt. Sinn ist sozus. dass man die DENTELLES DE MONTMIRAIL miteinbezieht. Mal sehen.
In Lafare soll es eine Übernachtung "le grand jardin" geben.....
 

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  • T 1 Savoillan_ Malaucene _LafaRE 50 km_1.800 hm.gpx
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Das wäre Tag 2 sozus. die Südumrundung am Ventoux.
Das ist aber ein extrem anspruchsvoller Tag mangels Quartieren. Schon der 1. Abschnitt nach Bedoin ist sehr anspruchsvoll.
Dann kommt die lange Auffahrt 1.200 hm zum CHALET REYNARD in einsamster Mondlandschaft. Das ist ja glaube ich eine Skistation. da gibts also auch keine Unterkunft.
Und schließlich die anspruchsvolle Abfahrt- aber auch noch 500 hm Anstieg- bis AUREL. Da könnte es ein Hotel geben.
Das wären 2.400 hm und 80 km insgesamt - zu lange. Vielleicht hat da einer eine Idee, wie man das anpassen könnte.
 

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  • T 2 Lafare_Bedoin_Chalet Reynard_Aurel 2.400 hm_80 km.gpx
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Auch unser Tag 3 von Aurel über St Saturnin les Apt nach Viens (75 km, 1.800 hm) verspricht vieles an Eindrücken, viele Trails, aber auch eine anstrengende Sache .
Im ersten Teil sind wohl insbesondere die "Gorges de Nesque" (Quellen, Wasserfälle?) interessant.
Der 2. Teil ist eher abfahrtsorientiert (ca. 1.000 hm Abfahrt). Hier scheint es insbesondere im Bereich der verlassenen Dörfer von Travignon viele, auch schwierige trails zu geben.
In St Saturnin teilt sich dann die Strecke in einen kürzeren westlichen Ast- den ich als Rückfahrt nehmen wollte- und den längeren östlichen Ast. Welcher Teil sich nun tatsächlich besser für die Rückfahrt eignet, weiß ich nicht. In dem Bereich sollten wir auf diese phantastischen okkerfarbenen Felsformationen treffen.
In Viens könnte es eine Übernachtungsmöglichkeit geben (la bergerie du Luberon). Kennt das zufällig jemand?
 

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  • T 3 Aurel_ST Saturnin Apt_Viens 75 km 1.800 hm.gpx
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Ist zwar erst 1,5 Jahre her, dass ich im Luberon war, aber ich weiß schon wieder nix mehr. Einzig dass der Bergrücken südlich von Lioux schön zu fahren war...und dass Ockerfelsenmäßig Rustrel schöner als Roussillon ist, da weitläufiger.
 
Zu dem Tag komme ich noch.
Bergrücken südlich von Lioux
Ist das die "Falaise de la Madeleine"? Laut Bild ist da eine tiefe Schlucht und man fährt oben auf dem Rand der Schlucht.
Seid ihr um die Stadt APT beide Äste der GT Vaucluse gefahren oder wart ihr auf Tagestouren unterwegs?
Ich frage jetzt, weil ich von St Saturnin den östlichen Ast der GT Vaucluse Richtung Meridol fahren wollte und auf dem westlichen Ast wieder zurück. Wahrscheinlich ist es so, dass natürlich beide Äste besser nach Süden zu befahren sind. Damit müssen wir halt leben, da wir eben eine Rundtour machen wollen. Vom Schieben stirbt man auch nicht....
 
Ein paar grundsätzliche Hinweise: Mistral ist hier nicht mehr so häufig und heftig wie im Rhonetal, je weiter östlich, desto weniger.
Es gibt aber auch den Marin, warmer Südwind, oft enauso heftig, aber mit starken Bën.
Grundsätzlich ist die Gegend nicht umsonst bei Rennradlern so beliebt - es gibt unendlich viele kleine, kaum befahrene Nebenstrassen mit (vom Ventoux mal abgesehen) mässigen Steigungen, landschaftlich sehr hübsch mit netten, kleinen Orten.
Trails sind immer steinig, meist schwer zu finden und enden oft als Sackgasse, manchmal30m über dem Talboden, in undurchdringlichen Gestrüpp oder über einer Felswand.
Am Südhang der Monts du Vaucluse gibt es in der Tat tolle Abfahrten Richtung St Saturnin, vom Mont Ventoux die Endurostrecke Richtung Bedoin oder die Combe d'Ansis.
Wenn es euch interessiert, wir haben Gästezimmer in Methamis, am Westausgang der Nesqueschlucht.
Apropos Nesqueschlucht: Ein Traum für Rennradler, auf Trails kommst Du nur quer durch, von Richtung Ventoux ein schöner Single, auf der anderen Seite eine mühsame Pistenauffahrt.
Ventouxgipfel lohnt sich trotz Rummel, am besten Juli/August vermeiden. Anfang Juli sind dafür die Lavendelfelder am schönsten...
 
enn es euch interessiert, wir haben Gästezimmer in Methamis, am Westausgang der Nesqueschlucht.

Super Info!
An den Gästezimmern bin ich sehr interessiert. Habe aktuell vor die Strecke ein Mal abzufahren- vielleicht Ende Mai/Anfang Juni.
Und dann mit einer kleinen Gruppe (6-8 Leute) voraussichtlich Ende Juni /Anfang Juli zu kommen.
Hoffe natürlich dass das alles aufgrund COVID 19 möglich ist.

SG
 
Tag 4 wäre evtl. etwas gemäßigter sozus. der Südteil des Luberon von Viens über Vitrolles/Lub und Sivergues bis evtl. Bonnieux mit 72 km und 1.500 hm.
Ich hoffe dass es in Bonnieux eine Möglichkeit zur Übernachtung gibt.
Bemerkenswert ist an dem Tag wohl die Durchquerung eines alten Eisenbahntunnels bei Cereste, sowie der Höhenweg zwischen Vitrolles und Sivergues, bei dem man auch über den Mourre Negre fährt, angeblich mit 1.125 m höchster Berg im Luberon.
 

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  • T 4 Viens_Vitrolles Lub_Sivergues_ Bonnieux 1.500 hm_72 km.gpx
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Tag 5 ginge von Bonnieux durch das "Petite Luberon" bis auf ca. 700 m NN hinauf durch einsamste Karst und Waldlandschaften, u.a. einen bemerkenswerten Wald mit Atlaszeder, um dann in die Orte Maubec und Robion hinunterzuführen.
Man könnte jetzt noch weiter nach Südosten bis Meridol biken. das wären auch noch schöne trails. Aber das wäre dann insgesamt zu weit und man müsste über das Tal der Durance zurück.
Deshalb würde ich in Robion den Rückweg beginnen und an diesem Tag noch bis Fontaine de Vaucluse fahren.
Insgesamt wären das dann ca. 50 km und 1.400 hm.
 

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  • T 5 Bonnieux_petit Luberon_Maubec_Fontaine de Vaucluse 1.000 hm 45 km.gpx
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Wir fahren seit gut 20 Jahren immer mal wieder in den Oster- oder Herbstferien in den Luberon, Dentelles oder zum Ventoux. Wegen dem Mistral hätte ich weniger Bedenken. Der ist in den letzten Jahren wegen des Klimawandels immer schwächer geworden und eigentlich auch nur um die Osterzeit da. Größeres Problem ist die Hitze im Sommer, auch wenn da der Lavendel blüht, würde ich dann da nicht hin wollen.
Die besten Trails sind sicher um Apt und Luberon siehe auch https://www.mtb-news.de/forum/t/chemin-prive-bike-guide-apt-luberon.132598/ Es gibt auf den Luberon Kamm einige Pisten die sich zum hoch biken eignen und unzählige Trails runter. Davon sind einige sehr steil und anspruchsvoll. Die Abfahrt die du in T4 gewählt hast, ist auf jeden Fall gut machbar und eine oft gemachtes Tour dort. Auberge des Seguins (T4 vor Buoux) ist sehr schön gelegen. Bei der Auffahrt bin ich mir nicht sicher ob ich die schon mal gemacht habe. Als Tagesetappe auf jeden Fall genug. Der höchste Punkt ist ein Antennenmast auf den Negre von dem man gute Aussicht, nicht nur auf den Ventoux) hat. Es gibt in der Gegend min. 10 mal mehr Trails als in den Alpen, was die Planung nicht leichter macht.
Fontaine de Vaucluse ist mit Abstand der größte Touristenrummel, schaut man sich besser im Netz an ;-)
Auf den Ventoux gibt es mehrere Schotterpisten bis fast oben und eine schöne Abfahrt runter. Allerdings ist der erste Teil bis zum Chalet Reynard (Restaurant) grober Schotter. Ist ausgeschildert bis Bedoin (schön)
In den Dentelles gibt es breite Pisten aber auch ein paar sehr Anspruchsvolle Trails. Sogar ausgeschilderte Strecken (La Grande Traversée du Vaucluse) In der Gegend bauen sie aber gerne mal ganze Weinfelder um und alte Wege verschwinden dann. Zum übernachten würde ich eher nach www.gites-de-france.com schauen, oder nach Campingplätzen mit Unterkünften, da in der Provence mehr Ferienwohnungen sind.
 
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