Die ganze Diskussion um Dichtmilch ist ein einziger Marketingwitz um dem Otto normal Biker das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Mit Dichtmilch, tubeless Set, Laufradnudel und co. hat sich ein Reifentausch mal eben im Preis verdoppelt.
Und das Hauptargument der Industrie:
"Ihr könnt niedrigere Drücke fahren" habe ich bis heute nicht kapiert.
Wenn ich zu niedrigen Druck habe, zerstöre ich mir bei einem Durchschlag den Schlauch (den man aber mit TipTop Flicken reparieren kann).
Wenn ich den gleichen Druck mit schlauchlos fahre, schlage ich noch immer durch, dann aber direkt auf die Felge.
Wenn ich nun niedrigeren Druck im Schlauchlossystem fahre, da der Schlauch nicht mehr kaputt geht, zerstöre ich mir die Felge mit der Zeit.
Wollt Ihr das wirklich?????
Fassen wir die Geschichte zusammen:
Schritt 1
Die Industrie sagt:
- Schlauchlos schütz vor platten
- Schlauchlos ist leichter (gegenüber Standard Schläuchen und Mänteln, die es aber auch in Leichtbauversion gäbe)
- Schlauchlos rollt leichter
Schritt 2
Die Ratschläge der Mags und aus den Foren, damit Schlauchlos funktioniert:
- Fahrt keine Leichtbaumäntel, sondern die Standardvarianten, da sonst nicht dicht
- verbringt Eure Zeit damit im Keller die Reifen beim 1. mal dicht zu bekommen
- Kauft Euch am besten einen Kompressor oder ähnliches damit das klappt
- kauft Euch Felgen, die besonders stramm sind, damit die Reifen dicht werden und nicht abspringen können, auch wenn das die Montage zur Qual macht
- packt trotzdem einen Ersatzschlauch und eine Pumpe ein, denn wirklich sicher ist das System auch nicht, besonders bei Schnitten oder heftigen Durchschlägen, die aber ja jetzt häufiger auftreten, da Ihr ja mit zu wenig Luft im Rad fahrt
Schritt 3:
Die Industrie erkennt Ihre Schwachpunkte im System:
- Jetzt werden uns 50,-€ teure Schaumstoffnudeln verkauft, die maximal einen Reifen lang halten, da Ihr den mit dem zu niedrigen Luftdruck mit der Zeit zerfetzt.
Zusammenfassung:
Die Industrie verkauft Euch ein System, das kaum Gewichtsvorteile bringt, bei dem Ihr trotzdem immer einen Ersatzschlauch mitführen müsst, das bei Anwendung der Luftdruckempfehlung sogar die Felgen zerstört (es sei denn Ihr montiert Euch eine schwere Schaumstoffeinlage, die wiederum nicht nur das Gewicht weiter hochtreibt, sondern auch den Rollwiederstand erhöht.
Und wofür?
Damit Ihr Euch bei Dornen keinen Platten mehr holt. TOLL!
Mein Tipp:
Kauft Euch Dichtmilch, füllt 30ml in den Schlauch, fahrt den richtigen Luftdruck, der so eben in 99,5% Eurer Fahrsituationen nicht zum Durchschlag führt und gut ist.
- Spart Geld
- schont die Nerven
- schont die Umwelt
- Ist geschickt gewählt genauso leicht
- Mit Dichtmilch im Schlauch ebenso Pannensicher
Und bevor der Schitstorm losgeht:
Ich habe 2018 Tubeless getestet und als unpraktikabel abgehakt.
Ich hatte nicht weniger, aber dafür andere Pannen (häufiger undichte Stellen durch Steinkontakt an der Flanke der Reifen, nach ruppigen Abfahrten). Ich weiß also durchaus auch aus der Praxis wie es sich mit Tubeless verhält.
Ich behaupte, es handelt sich um einen Hype, der in ein paar Jahren nicht mehr angewendet wird.
Tubeless an 4 MTB's und absolut Sorgefrei und 0.9VR/1,1HR bringt viel Bodenhaftung/Grip
Mikrofaser hört sich ja auch wieder nach Mikroplastik an, was ja wiederum nicht zum "Ökologischen" Anspruch passen würde.
