Vyro Kurbel im Test: Wie gut funktioniert die Schaltungs-Innovation?

Bereits im Jahr 2012 stellten wir euch das Crowdfunding-Projekt Vyro hier bei uns vor. Die Idee hinter Vyro ist, eine Schaltung ohne den herkömmlichen Umwerfer zu ermöglichen - indem sich das Kettenblatt vergrößert bzw. verkleinert. In den vergangenen knapp vier Jahren ist die Entwicklung weit fortgeschritten und so hatten wir die vor Kurzem die Möglichkeit, die fertig entwickelte Vyro Kurbel mehrere Tage zu testen. Wir berichten von unseren Erfahrungen mit dem innovativen Schaltkonzept:


→ Den vollständigen Artikel "Vyro Kurbel im Test: Wie gut funktioniert die Schaltungs-Innovation?" im Newsbereich lesen


 
@ibislover
Irgendwie finde ich es ja schon recht amüsant, wie viele User auf einfache und berechtigte Fragen reagieren.
Ähnlich gleichzusetzen einem persönlichen Angriff bzw. das kritisierte Produkt mit allen Waffen zu verteidigen, ohne es selbst jemals gesehen zu haben oder gar gefahren ist

Nimm immer einen kugelschreiber mit! Dann lebst du in gewissheit, bis du beim ersetzen merkst, dass die feder im kugelschreiber für druck ausgelegt ist. Ach ja, wie kräftig hättest du die feder denn gerne?

Wenn das dein Hintergedanke ist, Bravo... Mac Gyver lässt grüßen ;)

Ich bin dann auch schon wieder raus
 

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Re: Vyro Kurbel im Test: Wie gut funktioniert die Schaltungs-Innovation?
Hallo Leute

Könntet ihr bitte etwas die Agressivität rausnehmen. Ich finde alle geäußerten Bedenken grundsätzlich erstmal nachvollziehbar.
Auch der Hinweis von @Guggiegai auf beschränkt robuste Produkte im MTB-Bereich halte ich für durchaus berechtigt.
Gutes Bespiel sind tatsächlich absenkbare Sattelstützen, kollabierende Bremsscheiben, wandernde Druckpunkte, abfallende Bremsbeläge, Gabeln mit Spiel usw. usw. usw..
denn sie impliziert dem hersteller gegenüber den vorwurf sich keinerlei gedanken gemacht zu haben und etwas halbgares anzubieten.
Ja, ich glaube diesen Vorwurf kann man durchaus mal für die Fahrradindustrie in den Raum stellen, sowohl bei großen Herstellern, als auch, oder sogar im Besonderen, bei kleinen Herstellern. Und das muss man auch mal ansprechen dürfen und sollte nicht gleich als gehate abgestempelt werden.
Der Zielkonflikt aus Robustheit und Langlebigkeit zu beschränkten Entwicklungsbudgets, Gewichtsspargründen und der Bezahlbarkeit des fertigen Produkts ist jedoch auch kein ganz einfacher Spagat.

Zurück zum Produkt und da darf ich ja etwas drüber schreiben, weil ich sie schon gefahren bin :).
Ich weiß nicht wieviele von Euch in der Produktentwicklung arbeiten und ermessen können, was es für eine Leistung ist, etwas von der Idee bis zur Serienreife zu bringen und das als Ein-Mann-Show ohne große Firma im Rücken. Dafür gebührt Gregor größter Respekt.

Das Vorserienmodell letztes Jahr fuhr sich für mich überraschend gut. Das Schaltgefühl ist ein völlig Ungewohntes. Niedrige Hebelkräfte, Betätigung der Mechanik durch den Tritt selbst und die Übersetzungsänderung ohne Zugkraftunterbrechung sind der Knaller.

Natürlich gab es beim Vorserientest auch Probleme. Nach den Fotos der Serienmodelle zu urteilen, hat Gregor diese alle beseitigt.
So muss das sein.

Natürlich hatte ich auch Bedenken bezüglich Verschmutzung. Im Gegensatz zu manch Geschriebenem hier, hatte ich schon in den nur 5 Jahren MTB Erfahrung 2-mal einen blockierten Umwerfer und schon öfters ein unbewegliches Schaltwerk durch Dreck. Um diesbezüglich die Vyro einzuschätzen habe ich ein paar Versuche gemacht:
IMG_0701.JPG

Dabei habe ich Dreck mit der Schaufel in die Vyro Mechanik geschleudert, von allen Seiten. Danach bin ich losgefahren und konnte keine Probleme beim Hin- und Herschalten feststellen. Natürlich ist dieser Test nicht representativ für alle Arten von Schlamm, natürlich auch schwer reproduzierbar und hält wissenschaftlichem Anspruch nicht stand. Aber wer hat einen solchen Test im Bereich Fahrradindustrie jemals gesehen? Es ist ja bisher nichtmal zweifelsfrei ermittelt, wie sich ein 1-fach Antrieb zu einem Mehrfach Antrieb bezüglich Verschleiß verhält. Gute Überleitung zum Thema Verschleiß und Dauerhaltbarkeit.

Bezüglich der Dauerhaltbarkeit und des Verschleißes können aber sogar die bisherigen Tester wenig sagen. Da hat nur Gregor die Übersicht über die absolvierten Testkilometer und die Veränderungen am Produkt. In den Wochen meiner Testphase konnte ich kein Nachlassen oder eine Veränderung feststellen. Und ein abschließendes Urteil wird man erst mach einiger Zeit fällen können.

Deshalb würde ich mir, sogar entgegen meiner eigenen Präferenz immer erst die Probleme zu erkennen und entgegen der vielleicht typisch deutschen Bedenkenträgerkultur, etwas mehr Zutrauen und Mut wünschen.
Ich bewundere Gregor für seinen Mut und wünsche ihm viel Erfolg.

Gruß

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Danke, @Jojo10 , für dieses Statement. Ich bin selber in der Vorentwicklung im Maschinenbau und es gilt das bekannte Schopenhauer-Zitat:
(sinngemäß) "Neue Ideen werden erst belacht, dann bekämpft, dann kopiert" (bzw. dann sind sie selbstverständlich).
Gerade in D sind wir richtig gut darin - muss wohl eine Mentalitätsfrage sein.
Dem Erfinder gilt meine Hochachtung - neben der Technik auch für seinen Humor (= wenn man trotzdem lacht):
Sobald wir uns vom Verkaufsstart erholt haben, kümmere ich mich darum!

p.s. siehe da, mit einem LV301 tut es das schon mal - wie praktisch, damit wäre die Frage für mich auch schon geklärt. Hast Du die ISCG benutzt?
 
Auch ich finde Bedenken zu äußern nicht schlimm! Das alles ist für einen Hersteller, der am Start steht eine schwierige Sache. Einerseits will ich auf keinen Fall das blaue vom Himmel versprechen. In einer Firma wie SRAM wären damit vermutlich 100 Personsn Monate lang gefahren. Das konnte ich nicht machen! Wir haben drei mal 20 Schaltungen versendet um unterscheidliche Umwelten zu simmulieren. Da gab es Probleme. ABER und das verspreche ich hier hoch und heilig - NIEMALS mit Dreck!
Es gabe lediglich drei Schaltungen, die einen wirklichen Langeittest hatten, da dieser eben lange Zeit dauert... Das waren Schaltungen, die Stand Juni 2014 montiert wurden. Danach wurden an der Kurbel keine eränderugnen mehr vorgenommen und bei einer Schaltung auch an der Ansteuerung nichts mehr. Sie wurden von unterschiedlichen Fahrern rangenommen. Manchmal ging dabie auch was kaputt. Und am Anfang hatten wir vor allem Probleme mit der Zahnform, die Abwürfe nach Außen und Innen verursachte und dabei sehr oft die innenliegenden Kunststoffteile zerstörte. Diese wurden immer wieder ersetzt und die Zahnform wurde an diesen Segmenten zwei - tw. dreimal etwas vernändert.
ALLE drei Schaltungen haben dabei, wenn man von normalem MTB-EnduroGebrauch aussgeht ca. 5.000 Schaltvorgänge ohne merklichen Abrieb in den Kunststoffteilen überstanden. Eine Schaltung wurde 7200 km in Summe gefahren und hatte dabei vermutlich deutlich mehr Schaltvorgänge hinter sich. Wir rechenn damit, dass ein Fahrer fünf mal pro KM Schaltet - was ersie in der Praxis nicht tut.

Ausserdem waren alle Kunststoffteile "alter Stand" und hatten eine relativ ungünstige Kulissenform und keinen Schmutzkanal.
Ich denke das hat sich wesentlich verbessert. Übrigens sind die Kunststoffteile mit einem sehr hohem Faseranteil und die Bolzen die darinnen laufen aus wirklich sehr hartem Titan.

Aber ich sage es gerne nochmal - ich denke nicht, dass wir alles ausprobieren konnten - nein ich weiß es. Und so geht es vermutlich allen Herstellern. Ich kenne Geschichten...ewig getester Teile, die dann bei der einen ersten Ausfhahrt kaputt gingen, weil DAS eben noch nicht damit gemacht wurde. So z.B. weiß ich nicht, wie es aussieht wenn man 6 Monate lang dort fährt wo wir am Presseevent waren. DAs überlebt glaube ich garnichts. Wir hatten auf den Bikes die wir mithatten nach 6 Tagen massivste Schäden an allen möglichen Komponenten und Rahmen.

Es gibt umweltbedingungen wo Fahrradkomponenten an ihre Grenzen stoßen. Es gibt keine härtere Beanspruchung als die beim MTB - Leichtbau gepaart mit Hardcore-Bealstung - eigentlich Irrsinn!

Schalthebelposition - mag sein, dass die Position nicht günstig ist, aber es ging nicht anders und es gab niemals auch nur ein einziges Problem damit. Auch die Feder ging noch nie verloren oder wurde beschädigt. Sie ist einfach sehr gut geschützt!

Aufsetzen = kaputt! Ausser wenn ein Bash Guard dran ist oder wenn man gerade am großen Zahnkranz fährt, was ja im DH-Betrieb auch so sein sollte. Ich habe aber auch schon Aufsetzter auf ausgeklappten Segmenten direkt vor meiner Nase gehabt und es ist nichts passiert. Aber deshalb eben BASH GUARD!

Fragen sind gut & werden nie ein Problem darstellen. Lange Threads sind haben halt leider das Problem, dass sich das keiner mehr durchliest. Super wäre wenn so ein Thread quase FAQs hätte ;-)
 
Prinzipiell finde ich die Geschichte interessant, aber die Montagemöglichkeiten machen es mir leider unmöglich, das Teil zu montieren. Es gibt durchaus eine Menge Rahmen, die BB30 (oder sonstiges OS-Zeug) und keine ISCG-Aufnahme haben, dafür aber irgendwelche Umwerferbefestigungen wie S1/S2/S3 oder High-Mount. Kann man die nicht irgendwie zur Befestigung der Ansteuerung nutzen, oder wenigstens einen Adapter auf ISCG anbieten? Zumindest für S2/S3 sollte das doch eigentlich kein Problem sein, oder gibt es soetwas gar schon und ich habe es nur noch nicht gefunden?
 
Kann ich nicht sagen, bei mir geht es um ein XC-Hardtail und die haben halt üblicherweise kein ISCG und auch kein BSA-Lager mehr.
 
Man wird nie an jedem Rad alles anbauen können.... deswegen überlegt man sich auch vor dem Kauf ob ein Rad mit BB ohne ISCG für einen Sinn macht oder nicht. Es gibt Räder wie das Nomad, welche dafür wiederum interessant werden, weil man nicht mehr gezwungen wird 1x11 zu fahren. Also man kann diese Innovation auch positiv sehen...
 
Man wird nie an jedem Rad alles anbauen können.... deswegen überlegt man sich auch vor dem Kauf ob ein Rad mit BB ohne ISCG für einen Sinn macht oder nicht. Es gibt Räder wie das Nomad, welche dafür wiederum interessant werden, weil man nicht mehr gezwungen wird 1x11 zu fahren. Also man kann diese Innovation auch positiv sehen...

Noch einmal, ich spreche von einem XC-Rad, da gibt es kein ISCG, bei keinem, wozu auch? Und integrierte Lager sind nun einmal Stand der Technik, wenn ich jetzt in den Laden gehe und ein Rad kaufe, gibt es quasi kein BSA mehr und meine Räder sind bereits 5 Jahre alt, das war also schon vor Vyro so. Abgesehen davon sollte es wie gesagt kein Problem sein, einen Adapter für S2/S3/E-Type Rahmen anzubeiten, das wäre ja quasi einfach nur eine Platte und ausreichend stabil sind diese Aufnahmen auch. Zur Not kann ich mir soetwas auch selbst basteln, aber ich dachte, es gäbe vielleicht bereits einen Adapter zu kaufen.
 
Weil du eine Ausnahme bist mete.
eine Prio musst du setzen, Rahmen behalten oder Yvyro kaufen, jammern hilft ja jetzt nicht wirklich.
 
Da ich basteln kann, werde ich sowohl den Rahmen behalten, als auch die Vyro kaufen, wenn nix Passendes zum Adaptieren vom Hersteller kommt. Und mit der avisierten Spreizung von 40/22 sollte man sich darauf einstellen, dass auch noch mehr Leute "jammern" werden, dass das System auf veralteten Standards aufbaut. Dies kombi würden nämlich wahrscheinlich viele gern auch beim XC fahren, mit Umwerfer leider nicht vernünftig schaltbar. :D
 
Wo wurde die denn avisiert?

Stand in irgendeinem Artikel, k.A. ob das noch aktuell ist, für mich aber auch nicht interessant.


Prinzipiell ja, leider hätte der Plan Schwächen im Detail. Erstens, der Adapter muss eingeklebt werden und ließe sich nicht mehr schadfrei aus einem Carbonrahmen lösen. Zweitens, Cannondale hat die Sicherung der BB30 Lager nicht mit einem Segerring sondern mit in die Aluhülse im Rahmen eingefrästen Kragen realisiert, ergo passt die Hülse nicht herein, ohne dass ich den Rahmen zerstöre. Ein Möglichkeit wäre dieses Dingens hier:

s-l300.jpg


Gibt es aber nur aus China und sieht nicht so vertrauenserweckend aus.
 

Ich blicks nicht... "Normal" sind bei aktuellen Rahnen doch wohl eher Pressfitlager für ca. 90/92mm Gehäusebreite. Bei der BSA Befestigung an der Vyro darf der Rahmen in dem Bereich aber lediglich 73mm breit sein. Ergo müsste ich den Pressfit Rahmen auf jeder Seite ca.10mm schmaler schneiden um wieder auf BSA adaptieren zu können... Das kanns ja nicht sein... :lol:

Eine Lösung für Rahmen mit Pressfit und ohne ISCG Aufnahme wirds nicht geben!!! Außer man läßt sich nachträglich eine ISCG ans Bike schweißen. ;)
Solang die Hersteller nicht versehen, das eine ISCG Aufnahme einfach an jeden Rahmen gehört (nicht nur wegen der Vyro) wird diese Kurbel leider keine Universallösung werden...
 
Ich blicks nicht... "Normal" sind bei aktuellen Rahnen doch wohl eher Pressfitlager für ca. 90/92mm Gehäusebreite. Bei der BSA Befestigung an der Vyro darf der Rahmen in dem Bereich aber lediglich 73mm breit sein. Ergo müsste ich den Pressfit Rahmen auf jeder Seite ca.10mm schmaler schneiden um wieder auf BSA adaptieren zu können... Das kanns ja nicht sein... :lol:

Eine Lösung für Rahmen mit Pressfit und ohne ISCG Aufnahme wirds nicht geben!!! Außer man läßt sich nachträglich eine ISCG ans Bike schweißen. ;)
Solang die Hersteller nicht versehen, das eine ISCG Aufnahme einfach an jeden Rahmen gehört (nicht nur wegen der Vyro) wird diese Kurbel leider keine Universallösung werden...

Ich habe BB30, das ist 68mm breit und ISCG an einen Carbonrahmen Schweißen ist auch nicht so einfach. Außerdem habe ich ja eine mögliche Lösung genannt, einfach die DM-Umwerferaufnahme(n) nutzen. ;)
 
Okay, ich kenne BB30 nicht aus eigener Erfahrung. Wenn das Tretlager dabei genauso breit ist wie BSA dann kann der Adapter ja vielleicht funktionieren...

Wie das bei mir mit "Pressfit" und ohne ISCG aber dafür mit der High Direct Umwerferaufnahme funktionieren soll ist mir aber immer noch nicht klar...
 
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